Wohnprojekte

  • Gestern habe ich dieses Umbauprojekt am Medienpark (neben dem Südende der Brücke über dem Teich) entdeckt: Pandion Balance. Keine Fensterversetzungen, Fensterläden - wenn die umgebaute Fassade so aussehen wird wie auf der Verhüllung, dürfte sie gut zum benachbarten Altbau passen:


    Da wurde doch mal mit geworben, dass man Büro- in Wohnraum umwandeln würde. Finde ich eine gute Sache, denn an Letzerem mangelt es ja doch in Köln. Optisch scheints ja auch ganz gut zu werden. :)

  • warum immer eine so niedrige Bebauung?

    Wie will man eigentlich den Wohnungsmangel in den Griff bekommen, wenn man so kleinteilig baut.
    Ich war kürzlich in Frankfurt/M. und da haben die neuen Wohnquartiere immer mind. 6-7 Etagen.

  • Ich war mal auf einer Informationsveranstaltung der Stadt Köln zu einer Neubebauung in Braunsfeld. Da sind die Bürger/innen Sturm gelaufen, weil 5 Etagen hoch gebaut werden wird...
    Klassisches Kölner Dorfdenken.

  • Ich habe mir diese Frage früher auch des öfters gestellt. Aber wenn ich mich in Köln umschaue, dann muss ich feststellen, dass es nicht üblich ist flächendeckend 5, 6, oder 7-geschossig zu bauen. Außer an einigen wenigen Einfallstraßen wie z.B. der Neußer oder der Venloer Straße oder in der Neustadt, sind die Gebäude fast überall nur 3 oder 4-geschossig.


    Zur Beruhigung des Straßenbildes und zur Angleichung an die umgebenden Gebäude, finde ich es auch gar nicht schlecht, dass man punktuell nicht höher baut und dafür ein zerrissenes Stadtbild in Kauf nimmt. Urbanität erreicht man meiner Meinung nach nicht nur durch hochgeschossige Häuser, sondern auch durch eine gewisse Kompaktheit. Lückenschlüsse und optimale Ausnutzung der mindergenutzen Flächen und intelligente Nachverdichtung sollten meiner Meinung nach die 1. Wahl sein.


    Vereinzelte Hochbauten können an markanten Punkten natürlich durchaus Sinn machen und einen Fixpunkt und eine Landmarke setzten. Aber insgesamt finde ich, trotz der aktuellen Wohnungsknappheit, dass sich die Neubauten in der Höhe, an den Gebäuden in ihrer Umgebung orientieren sollten. Nur so erreicht man, meiner Meinung nach, in Zukunft ein homogens und harmonisches Stadtbild.

  • ^ und wieder muss ein gut erhaltener villenartiger Altbau weichen. Zumindest entsteht nicht ein zusätzlicher styroporgedämmter Würfel der Marke Einheitsbrei mit versetzten Fenstern, sondern ein Gebäude, dass den Versuch des Architekten, etwas besonderes zu gestalten, erkennen lässt.

  • tieko, Eklektizist Meine Begeisterung hält sich irgendwie stark in Grenzen.


    Der Entwurf von Architekt Hertz spricht mich nicht wirklich an - wirkt auf mich irgendwie klobig und unausgegoren. Zudem korrespondiert der Entwurf in keiner Weise mit seiner Umgebung, ist meiner Meinung nach ein Fremdkörper. Das Opfern eines Altbaus kommt für mich noch erschwerend hinzu.


    Nun könnte man sagen, an diesem Ort kann man ohnehin nicht viel falsch machen, da er aus einem zusammenhanglosen Sammelsurium aus Scheußlichkeiten besteht: Banale 50er/60er - Bauten - Flachdach-Supermarkt mit vorgelagerten Parkplätzen - sowie einem in meinen Augen fürchterlich proportionierten 70er Klinkerbau. Warum also nicht auch noch dieser bienenwabenartige Eckbau?


    Für mich wäre an dieser Stelle (auf kleinerem Eckgrundstüch unter Erhalt des Altbaus) ein zurückgenommenerer Bau, der nicht noch weitere visuelle Unruhe nach dem Motto "hey, hier bin ich - egal wie - ich falle auf" stiftet, die bessere Lösung gewesen.

  • Der Entwurf gefällt mir gut, ein bißchen weg vom Trend. Dennoch ist der Abriß des Altbaus absolut unverständlich!

  • ^
    Sehe ich genau so. Wäre für die "Bienenwabe" eine Bausünde gewichen, so wäre ich sehr zufrieden. Sicher, man mag nicht wissen, wie man in einigen Jahren/Jahrzehnten über einen solch eigenwilligen Bau denken mag, doch wenigstens ist der Entwurf mutig. Dass jedoch ein hübscher Altbau weichen muss, dafür habe ich kein Verständnis.

  • Abbruch Altbau Cäserstraße 7

    ^
    Der Wohnungsmangel in der Stadt und die einhergehenden Verdichtungen (in Bayenthal gab es mehrere Gesprächskreise zu dem Thema) haben Vor- und Nachteile. Endlich werden Baulücken und Mindernutzungen geschlossen (auch in Bayenthal sehr schön zu sehen, z.B. Ecke Golsteinstrasse /Tacitusstrasse). Auf der anderen Seite ist die "Versuchung" leider auch sehr groß durch Abbruch von Altbauten den "pekuniären Gewinn" zu verdichten. Der Altbau dort ist doch einer der letzten in dem östlichen Teil der Straße, die Niederlegung finde ich unverzeihlich.


    Bayenthal zeichnet sich noch durch ein Zusammenspiel von moderner (durchaus anspruchvoller) und historischer Architektur aus (siehe Goltsteinstrasse). Mich würde mal interessieren, da das Thema noch häufiger kommen wird, wie die Stadtverwaltung da steuern könnte, wenn der Denkmalschutz nicht greift?


    Ich benutze ungerne Direktlinks, aber wenn man mal nach "Cäsarstrasse 7" sucht, erhält man als einen der ersten Treffer ein Bild, das die Bedeutung des Gebäudes für das Viertel zeigt!


    Eine ausführliche, von mir nicht geteilte Einschätzung von Bayenthal des trapezfreudigen Architekturbüros (in englisch), findet sich auf der entsprechenden Internetpräsenz (Bild oben rechts): http://www.manuelherz.com


    PS: Den Bau finde ich in Ordnung. aber der Wermutstropfen...:mad: Herber Verlust!!

  • biebenwaben

    absolut unverzeihlich, dass man für diesen neubau den altbau abreißt, der als einziges gebäude in der ecke für so etwas wie flair sorgt. der neubau ist ein absoluter fremdkörper, besonders die gestaltung des erdgeschosses ist absurd, mit den brüstungen und vor- und rücksprüngen bei den stützen. es wird keine 10 jahre dauern, bis man dieses gebäude als bausünde brandmarken wird und zwar zu recht.

  • @ K-Restaurieren
    Danke für die interessanten Link-Hinweise. Ich denke, du hast das mit dem "pekuniären Gewinn" ganz gut auf den Punkt gebracht. Damit beantwortet sich wohl auch die Frage nach möglicher Handhabe durch die Stadt: Sie hat eigentlich keine. Schließlich muss sie im Wettbewerb mit anderen Gemeinden bestehen, muss beständig neuen Wohnraum schaffen, muss Mehreinnahmen durch Grundsteuer und neue Einwohner generieren. Wenn nicht mal denkmalrechtlich was zu machen ist, ist das Schicksal eines solchen Bauwerks besiegelt.


    Dasselbe gilt für den Investor. Für den ist ein Abriss hier nahezu logisch. Das Grundstück ist groß, liegt auf der Ecke, hat zum Großteil Mindernutzung durch Grünflächen und Garagen, der Altbau ist weder denkmalgeschützt noch sonst wie ein herausragendes Bauwerk seiner Zeit, zudem eher ein Gewerbebau mit angegliederten Lager- und Werkstätten. Ich behaupte mal: So ziemlich kein Investor unserer Zeit, wenn’s nicht eben ein großzügiger Gönner mit einem Faible für die industrielle Vergangenheit Bayenthals ist, würde dieses Projekt unter Erhalt des Altbaus entwickeln. Das würde schließlich nur seinen Gewinn schmälern.
    Vor Jahren gab es einen ähnlichen Fall in Raderberg. Da hatte sich sogar eine kleine Bürgerinitiative formiert. Das Gebäude wurde letztendlich dann doch abgerissen.

  • Bin ich der einzige, der dem Altbau in Bayenthal nicht viel abgewinnen kann? Eine „Villenartigkeit“ kann ich hier nicht erkennen. Aus meiner Sicht ein sehr einfacher Bau aus der Jahrhundertwende, der zudem noch stark entstellt bzw. vereinfacht wiederaufgebaut wurde.


    Ich mag Altbauten. Aber ich denke nicht, dass man jedes Gebäude, das vor dem Krieg errichtet wurde, erhalten muss. Vor allem dann nicht, wenn man die vorhandene Fläche deutlich effizienter nutzen kann.

  • Es ist tatsächlich kein hochwertiger Gründerzeitler, sondern ein recht einfaches Gebäude. Das es vereinfacht wieder aufgebaut wurde kann man tatsächlich gut am fehlenden Dach auf der linken Gebäudeseite erkennen. Es gibt ganze bestimmt Gründe, weshalb es NICHT unter Denkmalschutz steht.


    Hat sich hier überhaupt jemand die Frage gestellt, ob die Bausubstanz des Gebäudes überhaupt noch erhalten werden konnte? Ich denke an bröckeliges Mauerwerk, rostige Stahlträger der Decken etc.


    Und ich mag den relativ mutigen Entwurf für den Neubau


  • Hat sich hier überhaupt jemand die Frage gestellt, ob die Bausubstanz des Gebäudes überhaupt noch erhalten werden konnte? Ich denke an bröckeliges Mauerwerk, rostige Stahlträger der Decken etc.


    Und ich mag den relativ mutigen Entwurf für den Neubau


    Also das Bad wurde gerade aufwendig und sehr hübsch saniert! :D
    (Zweites Video ab 1:20)


    http://www.kunst5.com/

  • Das Projekt Hohenzollernstraße 5 wurde schon mal hier gezeigt. Da auf dem damaligen Bild noch im Erdgeschoss gewerkelt wurde, wollte ich das bereits seit einem Jahr abgeschlossene Ergebnis jetzt nochmal zeigen. Es stellt aus meiner Sicht ein gelungenes Beispiel dar, wie man zusätzliche Wohnetagen schaffen kann, ohne den Charakter des Ursprungsbaus zu entstellen. Dies setzt allerdings einen Architekten bzw. Bauherrn mit ein wenig ästhetischem Empfinden voraus, dem die Wohnraummaximierung nicht wichtiger als der Gesamteindruck ist.



    Der gleichen Kategorie gehört aus meiner Sicht auch die Sanierung des Objektes Piusstraße 80 an. Hier wurden nicht nur die unpassenden Kunststofffenster durch solche mit profilierten Holzrahmen und ursprünglicher Teilung ersetzt, sondern auch aufwändig versucht, das entstellte Giebelfeld der übrigen Fassade anzupassen, sodass das Gebäude jetzt wieder einen in sich stimmigen Gesamteindruck zeigt.



    Zustand vor der Sanierung
    hier und im Bilderbuch-Koeln


    Wie es auch anders geht, zeigt das Objekt Richard-Wagner-Straße 16, welches durch wohnwert vermarktet wird und hier schon vorgestellt wurde. Bei dem Bauträger schien bei der Aufstockung offensichtlich die Wohnraummaximierung Priorität zu besitzen. Die vier lieblos auf den Altbau draufgeklatschten Geschosse wirken aus meiner Sicht wie ein Fremdkörper und haben den Charme eines in der Nachkriegszeit billigst zusammengezimmerten Notdaches. Erfreulich ist lediglich, dass das hier mal wieder bemühte Stilmittel des "bewussten Bruchs" nicht noch zusätzlich durch unterschiedliche Farbgebungen für Alt und Neu betont wird. Dem Bauherrn hätte man auch noch ein Giftgrün für die zusätzlichen Geschosse zutrauen können. Eine vertane Chance ist auch, dass die wohl in den 70er Jahren entfernten Balkone nicht wiederhergestellt wurden. Stattdessen klaffen an diesen Stellen unsensibel ergänzte Fassadenteile.



    Ursprünglicher Zustand im Bilderbuch-Koeln


    Hier und hier und hier


    Eigene Bilder

  • ^ Wow, die beiden Objekte Hohenzollernstraße und Piusstraße sehen vorbildlich aus! Dass sogar der Stuck wiederhergestellt wurde, überrascht mich, da man bei den meisten Altbauaufstockungen wohl auf Schlichtheit setzt. Zumal der zusätzliche Wohnraum beim zweiten Objekt auch begrenzt ist.
    Wäre gut für Köln, wenn es weitere so gelungene Sanierungen gäbe.

  • Die Lichtung - Vinzenzallee Lövenich

    Ich glaube, das Projekt "DIE LICHTUNG" hatten wir noch nicht. Die Wohnungsbaugesellschaft für das Rheinische Braunkohlenrevier GmbH baut gemäß einer Anzeige bei Kalaydo Reihenhäuser mit einer Grundfläche von 171 bis 173 qm für einen lächerlichen Preis ab 672 T€. Dafür gibt's scheinbar nicht einmal einen Keller. Das einzige Besondere an diesen Reihenhauswürfeln sind die relativ großen Grundstücke, die gemäß Anzeige 518 bis 753 qm umfassen sollen und in die Zonen Garage/Carport, Vorgarten, Haus, Garten und Garten mit Baumbestand gegliedert werden sollen. Ansonsten verströmen die Reihenhäuser den Charme eines verputzten 08/15 Wohncontainers ohne jegliche Besonderheit.
    Die Sprache der Vermarkter grenzt beim Betrachten der Würfelchen dann auch mal wieder ungewollt an Satire. Das Reihenhaus mutiert dort zur "Unikatimmobilie", dessen "puristisch moderne Fassadengestaltung" nicht einfach in Weiß oder Beige zu haben ist, sondern in "avantgardistischem Perlmuttweiß oder warmem, klassischem Erdmelange". Die Garage bzw. der Carport wird zur "Luminade", was auch immer das sein soll. Und insgesamt wird diese gebaute Standardware zur "stimmigen Sinfonie aus Architektur, Licht und Natur". Das Ganze wird vermutlich hier entstehen.