Bildungsbauten (Sammelthread)

  • @max_bgf: zu wenig runde Ecken für eine Waldorfschule :D


    es ist der Bau im Titelbild dieses Artikels, welcher abgerissen wird, oder nicht? Kann man verschmerzen denke ich, solange der Nachfolgebau halbwegs akzeptabel wird, und danach sieht es eigentlich aus, auch wenn es vermutlich so nett wie zu Anfangs nicht mehr werden wird (jedoch Geschmacksache).

  • ^ Richtig, dieses Gebäude fällt. Kann ich ebenfalls gut verschmerzen. Die anderen Gebäude auf dem Schulgelände sind da gefälliger. Überhaupt mag ich diesen Baustil nach Rudolf Steiner.


    Das ebenfalls gelungene Gebäude rechts daneben (von der Haußmannstraße aus)





    Innenhof






    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    Aula





    Lohnenswert ist ein Abstecher zur Uhlandshöhe auch im Rahmen der Stuttgarter Kulturnacht, bei der die Gebäude dann illuminiert sind. Wenn man dann eh in der Gegend ist, lohnt auch der Gang in die nahe Sternenwarte!






    Als Neubau hätte ich nichts gegen einen Bau wie dem Goetheanum in Dornach. Ne Nummer kleiner halt. :D



    Bilder: Silesia

  • Hans, Silesia, Danke. Genau den Bau meinte ich. Sicher kein Prachtbau, aber auch nicht ohne: Halberker, ansehnlicher Mix an Fensterformen und gar Fensterversatz zu jener Zeit! :eek:


    Unabhängig davon gefällt mir der Steiner-Stil ebenfalls. Wäre halt nur schön, wenn dafür nicht solches weichen müßte, auch wenn es nicht der größte Verlust ist.

  • Danke, ma-frey für die astreine Recherche. Nein, wirklich ein Highlight auf der Uhlandshöhe. Hat was von DoQu goes Schlumpfhausen, aber definitiv originell, sympathisch - und (noch) ohne zerredete Dachgestaltung.

  • Für die Erweiterung des Frauenhofer Instituts muss nun der Bebauungsplan geändert werden, da die Erweiterung wohl größer ausfällt als zunächst geplant. BB Pätzold kämpft natürlich in erster Linie für Grün- und Ausgleichsflächen, sowie natürlich für Frischluftschneißen. Auch die Anwohner formieren sich natürlich. Mal schauen

  • Schon aberwitzig. Wenn es um neue Siedlungen geht, wird stattdessen Innenentwicklung propagiert. Wenn es um Innenentwicklung geht: Frischluftchneise oder Park. Geht es um flächenschonende innenentwickelte Hochhauspläne: Verschattung oder Glühwürmchenirritation.

  • Kindertagesstätte Eduard-Pfeiffer-Strasse

    Letztes Jahr wurde eine neue Kindertagsstätte in der Eduard-Pfeiffer-Strasse in Stuttgart-Nord fertiggestellt. Architekten sind (se)arch Architekten, hier im Forum bekannt durch die Kita mit Stadtteilzentrum auf dem Böblingner/Sindelfinger Flugfeld.


    https://postimg.org/image/rmx3g7hdx/



    https://postimg.org/image/eqf6010at/



    https://postimg.org/image/v593cli9x/



    https://postimg.org/image/gks0hrnb9/





  • Haus der Studierenden im Unicampus Vaihingen fertig

    Nach den beiden flachen Forschungsgebäuden, fertig 2011/12 wurde jetzt auch das Haus der Studierenden fertig, welches das Ensemble komplettiert. Architekten sind Hartwig Schneider Architekten aus Stuttgart.


    Hinter den Bäumen drei unerhörte Plattenbauten aus Sichtbeton:




    Dern neue sechsgeschossige, würfelförmige Monolith, das Haus der Studierenden:






    An der Nord- und Ostseite befinden sich die schon länger bestehende dreigeschossige Forschungsgebäude:




    Platzsituation zwischen den drei Häusern:




    Die 2011 und 2012 fertiggestellten flache Kuben. In der Fachwelt wurde sie sehr gelobt, insbesondere die Qualität des Betons:




    Blick zwischen die Gebäude:




    Ein Blick nach oben:




    Wie offizielle Architekturbilder die Wahrheit auch kaschieren zeigt folgende Gegenüberstellung. Ich wurde wegen einer Aufnahme von Hartwig Schneider Architekten angesprochen, zwecks Verwendung auf ihrer Website:



    Meine Aufnahme auf der Architektenseite. Die Metalltüren sind weg, ebenso der Schatten. Es wird also gern auch mal ein geschöntes Bild gezeigt. Beim Vista-Haus von Alexander Brenner wurde gar ein Nachbarhaus auf den Architekturaufnahmen komplett durch Bäume und Büsche ersetzt. Heißt eigentlich, das Haus passt nicht in sein Umfeld (oder waren die Bewohner des Nachbarhauses gegen eine Veröffentlichung).

  • In der Fachwelt wurde sie sehr gelobt, insbesondere die Qualität des Betons

    Die Qualität des Betons kann man nicht früh genug loben. Spätestens aber wenn er trocken ist.

  • ^ LOL


    Wenn es doch mal nur lustig wäre, denn was ist das für eine Fachwelt, die diesen Bau lobt?! Dieses Fach gehört ersatzlos gestrichen, da offensichtlich überflüssig. Lob für erbärmliche graue Plattenbauten. Unfassbar.


    ma-frey
    Schön wie du die Dinge hier benennst beim Namen - nämlich Plattenbau. Ich habe hier durchaus "tolle Grautöne" etc. erwartet. ;) Wieder habe ich Hoffnung! Da du siehst "Wie offizielle Architekturbilder die Wahrheit auch kaschieren" siehst du vielleicht bald auch "Wie offizielle ArchitekturFLOSKELN die Wahrheit auch kaschieren". Geht das so weiter verkommt der Uni-Campus in Vahingen zum Ha-Neu Stuttgarts...

  • Ich fände es gar nicht schlimm wenn auf dem architektonisch ohnehin abwechslungsreichen Uni-Campus, gerade auch angesichts der starken Architektur-/Bau-Fakultät, was aufregendes in Sichtbeton entstünde. Muß ja nicht gleich mammutmäßig hchkomplex ala Mercedes-Museum sein. Aber doch bitte etwas mehr Anspruch als solches was im Osten seit Jahren massenhaft abgerissen wird - nur in dicker und grauer.

  • Da hilft leider auch ma-freys Fotokunst tatsächlich einmal nicht weiter.


    Das ist doch schlicht "grau"enhaft. Zeigt auch, wie immer mehr sich die "Fachwelt" von der übrigen Welt entfernt.


    Student möcht man da wirklich nicht mehr sein.

  • Licht und zunehmend wieder Schatten. Seit dem Neubau der HdM, Raumfahrtzentrum BW und dem Fraunhofer-Kracher, gibt es nur noch Klötze und teils viel Beton. DLR, HdM Erweiterung Süd, Fraunhofer Erweiterung und nun die Platten der Studierenden.

  • Wenn ich so durch neue oder schon etwas ältere Einfamilienhaussiedlungen laufe und mir so die Ergebnisse des Laiengeschmacks ansehen, abseits von Häusern die erkennbar von Architekten geplant sind, dann traue ich der Fachwelt doch weit mehr zu.


    Da ist mir ein so radikales Stück Architektur wie diese hier doch noch wesentlich lieber, als diese durch Baumarkt-Accessoires 'aufgehübschte' Häuser.

  • Willst Du ernsthaft öffentliche oder firmeneigene Mio-Bauten mit Einfamilienhäusern vergleichen, welche sich üblicherweise Bauherr vom Munde abspart?


    Mal abgesehen davon, daß hier sicher niemand solche Einfamilienhäuser an prominenter Stelle sehen möchte. Schon weil zu niedrig ;)

  • Um diesen Vergleich geht es nicht, sondern um die Frage, ob der Geschmack der Laien denen der Architekten überlegen ist. Ich merke bei der Architekturbetrachtung durch den Laien sehr häufig eine sehr vorurteilsbehaftete Sicht, eine wirkliche Auseinandersetzung mit den bei den Architekten dahinterstehenden Entwurfsideen wird schnell auf besserwisserische Art abgetan.


    Bei Einfamilienhäuser gibt es sicher reduzierte, von Architekten geplante Häuser, die durch bewussten Verzicht auf manches unnötige auch kostengünstige zu bauen waren.

  • Vorurteilbehaftet oder vielleicht doch eher natürliche Sicht ohne Kopflastigkeit?


    Ich denke, es ist falsch, hier dem Laien pauschal die Fähigkeit einer tiefergründigen Bewertung von Architektur abzusprechen, denn am Ende ist es dann doch die Freiheit jedes Einzelnen, von welcher Perspektive oder unter welchen Vorzeichen und Vorlieben er ein Bauwerk betrachtet und beurteilt. Auch der gestaltende Architekt darf sich durchaus einmal abseits der Fachwelt für den Betrachter seines Bauwerks interessieren, um seinerseits ev. neue Impulse zu erhalten und in seiner Gestaltungskraft und vielleicht sogar auch menschlich zu wachsen ;)

  • Hochschule für Medien

    Nichts gegen unterschiedliche Meinungen, aber immer wieder der Versuch Leute mit anderer Ansicht herabzuwürdigen, hat mich hier schon mehrfach sehr geärgert und mich auf Abstand gehen lassen. So weit dazu.


    Nun aber zu der Hochschule der Medien im Campus Vaihingen. Drei unterschiedlich Gebäude in moderner Architektur, jeder in seiner eigenen Sprache und eigentlich formal wenig aufeinander Bezug nehmend, aber trotzdem passt das Ganze irgendwie.


    Als erstes der Neubau von 2014, der Zitronenschnitz von Hotz Architekten aus Freiburg. Hier sind Bibliothek, Audio- und Videostudios, Seminarräume und Hörsäle untergebracht. Auf der Wiese war übrigens in den 1990iger Jahren mal das Hysolar II von Behnisch und Partner geplant.




    Ein abgerundete Großforum mit von außen kaum erkennbaren, eingeschnittenen Innenhöfen:




    Südansicht mit einem der beiden Ecken:




    Die silberfarbene Fassade mit dem Spiel von geschlossenen und transparenten Elementen:




    Ansicht von Norden:




    Die drei Gebäude der HdM, in der Mitte der älteste Bau:




    Der Sichtbetonkubus mit Büros und Hörsälen von Simon Freie Architekten (Stuttgart) wurde 2016 fertiggestellt. Von den drei neuen Sichtbetonkuben in Stuttgart (Hochschule für Technik Innenstadt, Haus der Studenten in Vaihingen) gefällt mir dieses Gebäude am besten. Eine Vorstellung im Baunetz.




    Die jeweils gleichförmigen Fenster sind unregelmäßig verteilt:




    Die Ostfassade mit dem zurückgesetzten Eingang:




    Westfassade:




    Das Gebäude funktioniert anscheinend besser als der 'Zitronenschnitz' (StZ).
    Der Glanz des Sichtbetons:




    Der ältere Bau aus den 1990iger Jahren. Ich wusste mal die Architekten, hab es allerdings vergessen. Es folgt dem durch Günter Behnisch geprägten vielfältigen und filigranen Baustil. Ein langer aufgesetzter Baukörper, auf beiden Seiten auskragend verläuft von Süd nach Nord:




    Die Südseite:




    Eine blaue Wand durchschneidet schräg das Gebäude:




    Platzfläche zwischen den beiden Gebäuden:




    Vielleicht schon zuviel an Details:




    Die Nordseite des Gebäudes. Insgesamt wirkt mir dieser Bau etwas zu aufgeregt. Weniger wäre mehr gewesen: