Straßenbau & -planung

  • Trotz heftiger Gegenwehr der auf Ausbremsung des Autoverkehrs gebürsteten Grünen (hier insbesondere Gastel) prüft das Bundesverkehrsministerium endlich die Aufnahme des Nordostrings in den Bundesverkehrswegeplan.


    Na das ist ja mal die gute Nachricht im neuen Jahr. Diese Verhinderung von Entlastungsstrassen ist die Ursache für die Stauproblematik in Stuttgart (Stauhauptstadt Nr. 1 in Deutschland).
    Die Idee man könnte das Problem durch den Umstieg auf das Fahrrad lösen ist reine Utopie. Natürlich sollte es ein ein attraktives Fahradwegenetz geben aber die Ergebnisse werden nicht die Erwartungen erfüllen.


    Es ist ja auch im Gespräch die Strassen in Stuttgart zu verengen aber das ist nicht per se falsch aber nur mit dem Nordostring und einer "Filderauffahrt (B27/B14)" möglich.


    Ebenso muss es eine Entlastungsstrasse westlich von Stuttgart geben!


    Diejenigen, die sich vehement gegen Entlastungsstrassen verhalten wohnen in 1-Familienhäusern und haben selbst Autos.

  • Natürlich kann man durch mehr Fahrräder auf den Nordostring verzichten... wer von München mit dem Auto kommt kann doch super im Bereich Stuttgarts stattdessen auf ein Auto wechseln und erst hinter Ludwigsburg wieder Auto fahren... Gerade mit Gepäck super :kasper:


    Im Ernst: ich denke das ist eine gute Nachricht und hoffe auf einen Nordostring. Weiß aber jemand welche Variante da angedacht ist oder ist das offen? Mir wäre die weitergefasste Variante (via Backnang / Kreuz Mundelsheim) nämlich lieber.

  • Weiß aber jemand welche Variante da angedacht ist oder ist das offen? Mir wäre die weitergefasste Variante (via Backnang / Kreuz Mundelsheim) nämlich lieber.


    Natürlich die innere, also Waiblingen - Kornwestheim/Zuffenhausen.
    Die Äußere Variante existiert ja bereits 2-Spurig und wird abschnittsweise 4-Spurig ausgebaut. Mittelfristig/Langfristig soll die B14 bis zur Landstraße nach Mundelsheim 4-Spurig werden. Demnächstv soll es ja bis Waldrams 4-Spurig werden: http://www.zvw.de/inhalt.leute…36-940a-9fdd00de493f.html

  • ^ Mein letzter Stand ist, dass der Ausbau der L1115 zwischen Mundelsheim und Backnang (B14) gestrichen wurde (Quelle BKZ). Daher die Frage.
    Wenn man nämlich die L1115 ausbaut hätte man eine "Gelbe Autobahn" als NO-Umfahrung.

  • ^
    Das mag ja sein, aber was ist den der Verkehrliche Nutzen davon? Die L1115 geht auf den Abschnitt auch heute durch keinen Ort, Stauungen scheint es hauptsächlich an einer Kreuzung bei Großaspach zu geben.
    Ortsduchfahrten scheint man kaum entlasten zu können. Die wenigen Stauungen bekommt man auch per Knotenausbau ausgebaut.
    Bei Großbottwar hat die L1115 in der Spitzenstunde in Lastrichtung nur 727 KFZ/h. Das ist definitiv nichts zum 4-Spurig bauen.


    Die innere Variante hat da mehr Verkehrliche Wirkung, da sie mehr Verkehrsströme aufnehmen und bündeln kann. Natürlich mit den bekannten Nebenwirkungen wie der deutlichen Mehrbelastung von B10 im Bereich Dreieck Zuffenhausen - Autobahn und der A81. Beides Bereiche, die auch heute nicht unbedingt durch gähnende Leere auffallen.
    Inwiefern das Gesamtsystem Straße davon profitiert wird auch daran abhängen, wie viele ÖV-Fahrten dafür auf die Straße verlagert werden.
    Prinzipiell besteht beim inneren Nordostring die Gefahr, dass das Braess-Paradoxon Wirkung zeigt.

  • Das Problem ist, dass niemand der von weiter Weg kommt freiwillig eine Autobahn verlässt um auf eine Bundesstraße oder sogar eine Kreisstraße zu fahren. Ich kenne Leute die wussten nicht mal dass es vierspurige Bundesstraßen gibt (weil es das in anderen Regionen Deutschlands tatsächlich nicht gibt). Durch einen entsprechenden Ausbau der K1115 und B14 mit entsprechender Beschilderung könnte man eine auch für Ortsunkundige offensichtliche NO-Umfahrung schaffen welche die A81 und A8 (Dreieck Leonberg <-> Kreuz Stuttgart) entlassten könnte. Das bedeutet als im Idealfall konsequenterweise Beschilderung als Autobahn. Damit hätte man einen Autobahnring um Stuttgart.

  • ^
    Um das mal per google zu simmulieren machen wir mal ein paar google-Anfragen von HN-Untergruppenbach nach Mühlhausen:
    Autobahn: 55min - 1:30h; 98,5km
    B10 via Pragsattel: 1:05h - 1:50h; 94,0km
    Großer Nordostring heute: 1:15h - 1:50h; 105km


    Nehmen wir mal an, dass man durch einen Ausbau 15min gewinnen kann (was ich für sehr optimistisch halte) dann wären wir bei 1h - 1:35. Also zwar nur minnimal langsamer als über die Autobahn, und auch der Umweg wäre mit 6,5km noch im Rahmen. Die meisten Navis werden einen aber wohl trotzdem weiter über die Autobahn schicken.


    Wie viel Zeit man wohl durch den B10-Rosensteintunnel sparen wird? Die Route wird wahrscheinlich glatt konkurenzfähig.

  • Im Ernst: ich denke das ist eine gute Nachricht und hoffe auf einen Nordostring. Weiß aber jemand welche Variante da angedacht ist oder ist das offen? Mir wäre die weitergefasste Variante (via Backnang / Kreuz Mundelsheim) nämlich lieber.


    Ist schnurz, da der NO-Ring nicht kommen wird, weil Fellbach und Waiblingen mauern wie die Weltmeister! An denen führt wegen dem Schurwald aber kein Weg vorbei und mit je 50.000 Einwohnern plus beachtlicher Wirtschaftskraft kann man die auch nicht einfach ignorieren oder mit billigen Zugeständnissen umdrehen!


    Schaut man sich heute mal die B14/29 Kappelbergtunnel zur B10 und die B10 Stuttgart-Plochingen zur Hauptverkehrszeit an, wäre es auch in der Tat absoluter Irrsinn da noch mehr Autos drauf zu laden und dass Kappelbergtunnel UND Brücke UND B10 in diesem Zuge 6-spurig ausgebaut werden, daran glauben bei der Finanzlage dieses unseres Staates doch nur absolute Vollpfosten.
    Außerhalb der Hauptverkehrszeit braucht wiederum kein Mensch den NO-Ring.

  • Der These, den Nordost-Ring brauche niemand außerhalb der HVZ, werden womöglich all jene widersprechen, die sich im nahezu täglichen Stau auf der A8/81 rund um Stuttgart wiederfinden. Andererseits hast Du recht: der Kappelbergtunnel und die Neckarquerung wären das nächste Nadelöhr. Wahrscheinlich wäre die einst geplante A45 doch die bessere Lösung gewesen. Deren Verlauf ist in der unten verlinkten, sehr interessanten Karte über verworfene Fernstraßenplanungen gut zu erkennen. Obacht: Größeres PDF, Großraum Stuggi muss händisch herangezoomt werden.


    http://www.autobahnatlas-online.de/PlanungBauKarteMitAS.pdf


    Die Legende zur Karte findet sich hier: http://www.autobahnatlas-onlin…egendePlanungBauKarte.pdf

  • Der These, den Nordost-Ring brauche niemand außerhalb der HVZ, werden womöglich all jene widersprechen, die sich im nahezu täglichen Stau auf der A8/81 rund um Stuttgart wiederfinden.


    Hängt wohl davon ab, wie man HVZ definiert?


    Wenn nicht gerade mal wieder eine Baustelle auf der Autobahn alles ausbremst, sieht es nunmal auf der B10 nicht viel besser aus, wenn es auf der 81/8 steht und in "verkehrsarmen" Zeiten, wenn man der B10 noch problemlos mehr Verkehr zumuten könnte, ist es über das Dreieck Leonberg meist auch frei. Sooo viel gibt sich das nicht und den Stuttgarter "Regionalverkehr" zwischen Städtle, Plochingen und Remstal noch mehr zu verstopfen, damit "Auswärtige" zwischen HN und Ulm 10 Minuten sparen, wäre für mich nur dann ein soziales Opfer an die deutsche Gesellschaft, wenn Spätzlescity nicht ohnehin schon die Stauhauptstadt Deutschlands wäre.
    Ich bekomme zwar jedesmal wenn ich durchs Filstal muss einen Hals, dass Bundesmuttti wegen der Rettung der Welt und dem "schwarze-Null-Bilanzbetrug" keine Asche locker macht für den B10-Ausbau, bin also gewiss kein Straßenbau-Gegner, aber dass die Fellbächer und Woiblengr den NO-Ring blockieren, ist schon ganz gut so!

  • Die verkehrspolitischen Bedenken in Fellbach waren nicht ganz so groß, als man ihnen den Kappelbergtunnel und noch zusätzlich einen Tunnel durch ihr Städtle baute. Das nennt man dann wohl Kirchturmspolitik in Reinkultur.
    Die Prioritäten sind eben verschieden. Der eine hätte gerne ein leistungsfähiges Fernstraßennetz in einem der brummensten Ballungsräume der Republik, der andere ist schon zufrieden, wenn die Gehöfte im hinteren Filstal besser angeschlossen werden. Zumindest da geht deine pointierte Kritik fehl. Berlin hat Geld bewilligt: http://m.swp.de/geislingen/lok…r-B-10;art1158503,3341934

  • Die verkehrspolitischen Bedenken in Fellbach waren nicht ganz so groß, als man ihnen den Kappelbergtunnel und noch zusätzlich einen Tunnel durch ihr Städtle baute. Das nennt man dann wohl Kirchturmspolitik in Reinkultur.


    So ganz hast Du es nicht verstanden...


    Die Prioritäten sind eben verschieden. Der eine hätte gerne ein leistungsfähiges Fernstraßennetz in einem der brummensten Ballungsräume der Republik,...


    Von der A81 bis WN wär das ja kein großes Problem, aber dort endet dieses leistungsfähige Fernstraßen-Netz dann nunmal am Kappelbergtunnel über Neckarquerung über die B10, wo es jetzt schon täglich nur im Schritttempo vorangeht und der NO-Ring dann zum totalen Kollaps zwischen WN, S-Ost und Esslingen führen würde.


    Die einzig sinnvolle Variante eines NO-Rings wäre von WN mit Tunnel unter dem Schurwald durch, über eine zusätzliche Neckarquerung auf eine bis zur A81 6-spurig ausgebaute B10 und bis dafür im momentanen Deutschland das Geld zusammen wäre, haben wir alle längst fliegende Autos und brauchen es nichtmehr!


    Zumindest da geht deine pointierte Kritik fehl. Berlin hat Geld bewilligt:


    Nach nur 20 Jahren und auch da wieder nur ein kleines Stückchen und nicht bis Geislingen. Wie Du schreibst zwar nur ein "Gehöft im hinteren Filstal" aber immerhin eines mit 27.000 Einwohnern! Bis Göppingen Ost ging der Ausbau schon vor 40 Jahren.

  • Nun, vermutlich gehts besser und billiger indem man die S-Bahn endlich mal Aufbohrt. DEr ÖV ist wieder mit seiner Jahresrate von 2% gewachsen, trotz der vielen Engpässe, während der MIV im Stuttgarter Grossraum auf dem stand von 2001 stagniert und innerhalb des Kessels schrumpft.
    Den Trend könnte man verstärken, indem man die Tangentiallinien baut die schon seit 20 Jahren benötigt und in Diskussion sind, über Nordkreuz und Panoramabahn mit S-Bahn-Halten+ angepassten Bebauungsplänen. Das wirkt gegen die Wohnungsnot und zuviel Autoverkehr zugleich.
    Ein Nordostring der nur während 4 Hauptverkehrsstunden am Tag spürbar gegenüber dem Status Quo etwas bringt nutzt dann netto etwa 10-15.000 Personen etwas. Das sind gerade mal 15 S-Bahn Langzüge je Tag mehr. Die tangenten würde ein vielfaches an Kapazitäten schaffen, für vergleichbares Geld. Ohne die massiven kollateralschäden eines Nordostrings (Lärm, Dreck, Parkplatzprobleme etc. )

  • Naja, wenn man unter Straßenbau Fahrbahnbelagskosmetik, Geh- und Radlwege und ähnliches fasst, kann man natürlich schon einen Batzen sinnlos ausgeben. Da wo´s wirklich drückt, wurde natürlich aus ideologischen Gründen kaum was gemacht (denn das "zieht ja alles Autoverkehr an"), nämlich neue Umfahrungsstraßen oder zusätzliche Fahrbahnen in der Region Stuttgart und in den anderen Ballungszentren.


    Daher merken wir auch exakt 0,0 Verbesserungen durch die angeblichen Mega-Investitionen. Es wird durch die permanenten Ausbremsmanöver sogar schlechter. Und es sollen ja - will man der Opposition glauben schenken - 100 Mio. EUR (!) an Bundesmitteln für BW nicht abgerufen worden sein. Absichtlich wäre schon schlimm, aber auch aus Unfähigkeit ungefähr genauso. Zugegeben wurde das Schlamassel von Winne allerdings nur bis zu 14 Mio. EURO. Katastrophen, wohin das Auge reicht :nono:

  • Selbstverständlich ist es von höchster idiologischer Verwerfung, den Autoverkehr auf den vor Jahrzehnten gebauten Straßen mal einen neuen Belag zu verpassen. Natürlich, so verhindert dieser ÖKO-Spinner, dass die SUV-Fahrer eine reale Ausrede für ihr ständiges und bedächtiges Straßenverstopfen erhalten. Wie dreist :nono:


    Das man dies, was man mal gebaut hat auch unterhalten muss, ist außer den grünen noch keinen in diesen skandalösen Ausmaß eingefallen. Damit wird sogar massiv der einheimischen Wirtschaft geschadet, welcher bereits die letzten Reste schwarz-gelber lotterpolitik für ihre Teststrecken konserviert. Mit imensen Aufwand.


    Edit:
    Und als ob er es geahnt hättte, schwingt Herrmann an der A8 zwischen Kreuz Stuttgart und Dreieck Leonberg den Spaten:
    http://www.stuttgarter-zeitung…10-bc8b-7e326f5da712.html

  • Es passiert Nichts in dieser Regierung, um diesen Missstand des fehlenden Autobahnringes zu lösen.
    Sankt Florian und Scheuklappen bzw. der "reine Glauben" sind sicher keine Fähigkeiten die man dazu braucht.


    Tangentiale S-Bahnlinien, kann man zusätzlich machen, auch hier wäre ein geschlossener Ring nicht das schlechteste.


    Was mich sehr viel trauriger macht, ich sehe auch kein Potential dies nur anzugehen. Ich persönlich sehe hier weder die nötige Intellektualität um dieses anzugehen, noch Handlungswillen.


    Welcher Masterplan unseres Verkehrsminister ist mir entgangen?


    Ich weiß unser Verkehrsminister plant eine App die der von Daimler (moovel) Konkurrenz machen soll, warum, damit er uns auf die Wege schicken kann, die er gut findet. Die wird zwar nie kommen bindet jedoch viel gedankliche Kapazitäten. Die könnte funktionieren, wenn das autonome fahren kommen wird, von der unserer VM auch sehr angetan ist.


    Lassen wir uns über Potential streiten, welches ist hier in BW wo vorhanden?

  • Es passiert Nichts in dieser Regierung, um diesen Missstand des fehlenden Autobahnringes zu lösen.


    Das stimmt! Nachdem die Vorgängerregierung sooo viel für diesen Autobahnring getan hat, ist es eine Schande, dass die Bauarbeiten nun ruhen!


    Ich fürchte nur, selbst wenn sie wollen täten, wäre in Berlin dafür weder das Geld da, noch der Willen, den Wünschen einer Oppositionspartei zu entsprechen.


    Von Heilbronn nach Kassel geht es aufgrund massiver Straßen- und Brückenschäden schon seit Jahren Großteils nur noch mit 80km/h, das sind Zustände wie in der DDR, weil Berlin nichtmal mehr die Kohle hat die Autobahnen instand zu halten, obwohl die Schäden immer teurer werden wenn man sie nicht saniert. Ein kompletter Neubau eines Autobahnrings ist in dieser Situation doch eine geradezu schwachsinnige Forderung, solange Mutti an ihrem "schwarze-Null-Bilanzbetrug" festhält.


    Und als "Landesstraße" wäre ein NO-Ring aus erwähnten Gründen absolut unfinanzierbar, wenn er Spätzlescity samt Einfallstraßen entlasten statt belasten soll (weil er dazu eben mit ZUSÄTZLICHEN Fahrbahnen unter dem Schurwald durch und übers Neckartal drüber bis zur A8 geführt werden müsste), egal welche Partei da gerade das Ländle regiert.


    Stuttgart hat nunmal durch Topografie und Bebauungssdichte in Verbindung mit dem Bevölkerungsstarken Einzugsgebiet ein Problem am Hals wie keine andere Großstadt in Deutschland, da kann man nicht einfach mal eben eine neue Straße in die Wiese asphaltieren.

  • Sorry, das sind am Ende alles Ausreden nichts zu tun.


    Irgendwann kann man mal selber für etwas verantwortlich sein und das es keine einfache bzw. naheliegende Lösung gibt ist klar, deshalb habe ich den Wunsch geäußert, über Potentiale zu sprechen.


    Was verwundert ist die Rechtfertigungsmaschinerie eines Winfried Hermanns, der doch tatsächlich zu den hier erwähnten 4-Spurigen A8 Teilabschnitt folgendes sagen musste:


    Bitte kein Copy & Paste aus Presseartikeln, Urheberrecht.


    No Comment!


    http://www.stuttgarter-zeitung…10-bc8b-7e326f5da712.html