Robert-Bosch-Halle

  • Robert-Bosch-Halle

    Ob es mit der Halle für Großveranstaltungen etwas wird? Die Presse ist da eher kritisch. Der OB Schuster scheint aber Feuer und Flamme zu sein.


    Hier ist mehr dazu:


    http://www.boomtown-stuttgart.de/bosch.html


    Auf die dieser URL habe ich eine Sammlung von Presseartikeln gefunden mit der aktuellen Berichterstattung:


    http://www.daeschler.de/arena/


    "Pressespiegel"


    Außerdem sind da noch Informationen zu Harry Harkimos Firma, der von vier Bewerber das günstigste Angebot abgegeben hatte. Trotzdem soll es die Stadt letztendlich 60 Mio. Euro bei kosten. Das ganze vorhaben hat Gesamtkosten von 89 Mill. Euro. Was meint Ihr, wird da was draus?


    Grüße Alf

  • Ich habe mich mit der Bosch-Halle zuvor gar nicht beschäftigt, da mich Veranstaltungshallen nicht interessieren.


    Da die Stadt das Projekt will und ein Investor da ist, denke ich, daß die Halle in den kommenden Jahren gebaut wird. Zur Zeit scheint die Stadt daran interessiert zu sein, die für sie anfallenden Kosten zu minimieren. Ist dieser Sachverhalt geklärt, und das deutet sich an, wird die Stadt wohl eine Bauentscheidung treffen.


    Allerdings stellt sich die Frage, wie die Halle genutzt wird, Stuttgart hat kein erstklassiges Basketball- oder Eishockeyteam.

  • Original geschrieben von JinStuttgart
    Allerdings stellt sich die Frage, wie die Halle genutzt wird, Stuttgart hat kein erstklassiges Basketball- oder Eishockeyteam.


    In Hamburg hat man das Eishockeyteam auch erst aus München importieren müssen. Das war ein Deal mit Phlipp Anschütz, der auch Hallen baut. Bei der Wahl von Standorten geht man sich seit dem aus dem Weg und die Freezers teil man sich:


    Anschütz 70%
    Harkimo 30%


    In Stuttgart wird sich sowas sicher nicht wiederholen lassen.


    Das ganze Vorhaben scheint aber von der Finanzierung eine ziemliche Schönrechnerei zu werden, folgt man folgendem Artilkel


    http://www.ez-online.de/lokal/…tuttgart/Artikel14994.cfm

  • Wenn die Halle gebaut wird, dann wirs sie so aussehen wie in Hamburg. Das Model vom gmp ist schon 3-4 Jahre alt und außerdem zu teuer. Von außen hätte mir die Halle gefallen, allerdings spricht mich der Innenraum nicht wirklich an.


    In Stuttgart gab's übrigens schon Mitte der 90er ne Diskussion um ne richtige Großhalle für 35.000-40.000 Zuschauern. Im Gespräch war auch, dass der VfB seine weniger besuchten Heimspiele dort austrägt. Doch wie so oft scheiterte das ganze am Geld...

  • Original geschrieben von Thomas1893
    ...Von außen hätte mir die Halle gefallen, allerdings spricht mich der Innenraum nicht wirklich an.


    ....Doch wie so oft scheiterte das ganze am Geld...


    Zumindest auf diesem Foto sieht die Hamburger Arena schon mal imposant von innen aus.


    Das Geld dürfte hier auch das Hauptproblem sein, mehr noch als in Hamburg. Hier waren zwei große Geldgeber dabei, die in Stuttgart wegfallen:


    (1) Rautakirja ist Miteigentümer von Harikimos Firma Jokerit und hat 46 Mio DM beigesteuert. Was ein Kioskbetreiber, der seine Geschäfte in Finnland, Baltikum und seit neustem auch in der Tschechei betreibt davon hat, ist mir schleierhaft. Gewinne haben sie daraus bisher nicht erzielt. Deren selbstaufopfernde Beteiligung ist als Wiederholung nicht zu erwarten. Vielmehr werden sie darauf warten, dass Harkimo seine Schulden aus dem Arenabau in Hamburg bei ihnen abzahlt.

    (2) Sponsor Service ASA aus Oslo. Die haben 30 Mio. DM beigesteuert, obwohl sie nur eine geringe Geschäftstätigkeit in Deutschland haben. Auch die fallen weg, da sie mittlerweile pleite sind.


    Da ist wohl jetzt die Stadt Stuttgart weit mehr gefordert als Geldgeber, vergleicht man sie mit dem Hamburger Vorbild. Das wird umso schwerer zu vermitteln sein, da der VFB mit seinen Stadionwünschen gerade eine Absage bekommen hatte.

  • Original geschrieben von Alf
    Da ist wohl jetzt die Stadt Stuttgart weit mehr gefordert als Geldgeber, vergleicht man sie mit dem Hamburger Vorbild. Das wird umso schwerer zu vermitteln sein, da der VFB mit seinen Stadionwünschen gerade eine Absage bekommen hatte.



    Da bin ich auch mal gespannt, wie Schuster das hinkriegen will. Lustig ist übrigens eine Aussage von ihm, wonach Stuttgart ohne neue Boschhalle in ein paar Jahren nur noch in der dritten Liga spielen würde (hallentechnisch gesehen). Und in welcher Liga spielt dann das Neckarstadion? Fünfte? Echt lächerlich, dieser OB. Ich hoffe mal, das er nächstes Jahr abgewählt wird. Irgendiwe wünsche ich mir wieder den Rommel zurück.

  • Original geschrieben von Thomas1893
    Da bin ich auch mal gespannt, wie Schuster das hinkriegen will.


    Eine schöne Rechnung, wie man die Kosten kleinrechnet bietet hier Eßlinger/Cannstatter Zeitung:


    ... "Für eine einmalige Gesamtinvestition von 16,4 Millionen Euro würde Stuttgart eine hochmoderne und wettbewerbsfähige Multifunktionshalle mit einem überzeugenden Betreiberkonzept unter Einbeziehung der Hanns-Martin-Schleyerhalle erhalten", zeigt sich der OB euphorisch und rechnet noch einen Posten hinzu: Jene 22,2 Millionen Euro Restwert, die die Stadt nach Ablauf des 30-jährigen Erbbaurechtvertrages zu zahlen hätte, kämen einer einmaligen Investition von 3,9 Millionen Euro gleich: "Wenn man diesen Betrag heute bei sechs Prozent Zinsen anlegen würde, hätten wir die Summe bis dahin zusammen." Macht unterm Strich rund 20 Millionen. Dabei aber bliebe es nicht: Die Schleyerhalle würde Harkimo zum symbolischen Preis von einem Euro und ohne jegliche Mietforderungen pachten, erhielte darüber hinaus die Zusage, dass die Stadt für die Sportgarantie und die Instandhaltung 770 000 Euro pro Jahr bezahlt. Diesen Betrag erhält bislang die SMK.


    Im Sinne der Wirtschaftsförderung hält Schuster das Vorhaben für eine lohnende Sache: Studien zufolge würden von der Gesamtinvestition in Höhe von 87 Millionen Euro voraussichtlich 27,7 Millionen an ortsansässige Planungs- und Baufirmen fließen, davon wiederum über die Gewerbesteuer 350 000 Euro an die Stadtkasse. Aus dem dauerhaften Betrieb ergebe sich ein positiver Effekt für ansässige Unternehmen in Höhe von 7,4 Millionen, was Steuereinnahmen von 140 000 Euro pro Jahr bedeute.
    ...
    Ganzer Artikel unter: http://www.daeschler.de/arena/presse-ez030711.html



    Auf jeden Fall werde ich Herrn Oberbürgermeister Schuster mitnehmen, wenn ich mir einmal ein Auto kaufen werde.


    Grundpreis eines Mittelklassewagens: 20.000 Euro
    Als Rabatt werde ich auf jeden Fall 10% herausschlagen. Man
    kann also 2.000 Euro abziehen


    Stand: 18.000 Euro


    Natürlich muss ich solange die Garantie gilt die
    Jahresinspektion einhalten (2 Jahre macht 2 * 250 Euro)


    Stand: 17.500 Euro


    Meine Frau kann sowieso nicht einparken. Das zahlt zwar die
    Vollkasko, aber das Autohaus verdient an den Reparaturen. Das
    macht in den nächsten 5 Jahre (meine Frau wird es nie lernen)
    mindesten 4.000 Euro. Die Hälfte davon sind Materialkosten. Ich
    veranschlage mal nur 50% als Gewinn des Autohauses und ziehe es
    ab vom Kaufpreis


    Stand: 15.500 Euro


    Natürlich muss auch der Nachwuchs motorisiert werden. In den
    nächsten Jahren wären dann zwei Kleinwagen zu je 10.000 Euro
    fällig. Der Rabatt der dann fällig wird: 2 * 1000 Euro


    Stand: 13.500 Euro


    Bei Fahranfänger geht oft mal was daneben und hinsichtlich der
    Fahrkünste haben sie die Gene der Mutter erwischt.
    Reparaturkosten für beide Fahrzeugen 6.000 Euro, zu 50 %
    veranschlagt.


    Stand: 10.500 Euro


    Der Gynäkologe hat meiner Frau eine Pillenpause verordnet.
    Letzten Sonntag ist das Gummi geplatzt. Damit das Resultat in 18
    Jahren und 9 Monaten auch in den Genuss eines Produkts aus
    diesem Autohaus kommt, muss jetzt schon Vorsorge getroffen werden.
    Das bedeutet wieder eine Provision von 1.000 Euro, doch
    berücksichtigt man eine Preissteigerung von 3%, so sind das in
    18 Jahren 1.650 Euro


    Endstand: 8.850 Euro



    Natürlich werden meine Nachbarn neidisch und sich auch dieses Auto kaufen. Fairerweise ziehe ich die dabei zu erwartenden Gewinne nicht von Kaufpreis meines Autos ab. Auch das Autohaus soll ja was verdienen.


    Unter der geschickten Verhandlungführung eine OB Schusters würde der Preis eine Mittelklassewagens also nur noch 8.850 Euro betragen.


    Ich bin mal gespannt was das Autohaus zu meiner Rechnung sagt, umso mehr natürlich der Gemeinderat, wenn es um die Bochhallenfinanzierung geht. :)

  • Bei der Robert-Bosch-Halle tut sich wieder was

    Die rufen geradezu danach:


    STUTTGARTER ZEITUNG


    Gemeinderat muss bei der Boschhalle Farbe bekennen

    Oberbürgermeister erwartet heute ein klares Signal - Nur die CDU ist für Verhandlungen mit dem Investor Harkimo

    "Wenn die Mehrheit des Gemeinderates die Großhalle nicht will, brauchen wir keine Verhandlungen mit Harkimo zu führen." Mit diesen Worten hat Oberbürgermeister Wolfgang Schuster gestern den Gemeinderat aufgefordert, heute Farbe zu bekennen.


    http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/466226


    Kommentar:


    Boschhalle - ja oder nein?
    Taktik im Spiel


    http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/466227




    ESSLINGER/CANNSTATTER ZEITUNG


    Bau der Großhalle nicht nur eine Frage des Geldes


    Heute entscheidet der Stuttgarter Gemeinderat, ob die Stadt mit einem privaten Investor konkret verhandeln soll - Zukunft der Schleyerhalle wichtig


    http://www.ez-online.de/lokal/…/stuttgart/Artikel218.cfm

  • "Frisch aus der Druckpresse", zumindest spucken es die WWW-Seiten der Stuttgarter Nachrichten heute abend schon aus:


    Boschhalle
    OB soll mit Investor verhandeln


    Stuttgart - OB Schuster soll bis zum Herbst weiter mit dem finnischen Investor Harkimo über den Bau und Betrieb der geplanten Boschhalle verhandeln. Das hat der Stuttgarter Gemeinderat am Mittwoch in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen. Allerdings kritisierten die SPD, die die Verhandlungen ablehnt, und die Grünen, dass Schuster von seinem Ziel, die Halle ohne städtischen Zuschuss zu realisieren, weit entfernt sei. Harkimo fordert über 30 Jahre gerechnet einen Zuschuss von 60,7 Millionen Euro.

  • Stuttgarter Zeitung 21.08.2003


    Boschhalle statt Südumfahrung

    Der Gemeinderat hat Oberbürgermeister Wolfgang Schuster vor der Sommerpause den Auftrag erteilt, die Verhandlungen mit der finnischen Harkimo-Gruppe über den Bau einer Großhalle am Wasen fortzuführen. Der OB hofft, dass bei der Verabschiedung des Haushalts am 18. Dezember dann zu Gunsten der Boschhalle entschieden werde.


    Derzeit stimmt sich die Verwaltung nicht nur mit dem Investor ab, sondern arbeitet auch an Finanzierungsvorschlägen. Bekanntlich erwartet Harkimo eine kommunale Beteiligung von etwa 20 Millionen Euro. OB Schuster sagte gestern, das mit Erträgen aus dem Verkauf der Energieanteile gespeiste Zukunftsinvestitionsprogramm habe noch Reserven, zumal er bei den Etatberatungen vorschlagen wird, den für den Bau der Südumfahrung Hedelfingens reservierten Betrag von 40 Millionen Euro freizugeben. Das Projekt sei mittelfristig nicht realisierbar. jon


    Interessant, dass die Verwaltung an Finanzierungsvorschlägen arbeitet. Eigentlich sind das doch die Hausaufgaben, die ein Investor leisten muss

  • Hamburgs Superhalle in Not

    Diese Nachricht dürfte die anstehenden Entscheidungen im Herbst zur Robert-Bosch-Halle nachhaltig beeinflussen. Letztendlich fand die Finanzierung der Color-Line-Arena unter weit aus günstigeren Bedingungen statt als bisher für die Robert-Bosch-Halle in Stuttgart geplant. Trotzdem ging die Rechnung in Hamburg nicht auf:


    Hamburgs Superhalle in Not
    Color-Line-Arena machte 4,1 Millionen Euro Verlust im Startjahr. Auslastung stimmte im Sommer nicht. Geldspritze verhinderte Kollaps ...SOS für Hamburgs Color-Line-Arena...


    http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/09/216622.html


    Arena: Das darf nicht das Ende sein!
    Kommentar


    Jahrzehnte haben die Hamburger die Folgen politischer Konzeptionslosigkeit gespürt und den Mangel einer hervorragenden Veranstaltungshalle beklagt. Und nun wird die Color-Line-Arena, eigentlich ein gut gemanagter Publikumsmagnet bester Klasse, schon im ersten Lebensjahr von derart heftigen Finanzproblemen erschüttert, dass am Volkspark beinahe die Lichter ausgegangen wären. Nur durch einen Kraftakt der finnischen Mitgesellschafter und der Hausbank in Hamburg konnte die wirtschaftliche Zukunft gesichert werden. Erst einmal.
    ...
    http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/09/216612.html

  • Boschhalle: Letzter Rettungsversuch

    Heute ist die Boschhalle das Hauptthema der Stuttgarter Nachrichten. Vergleicht man dazu die aktuelle Berichterstattung aus Hamburg, so kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier ein Investor finanziell auf dem Zahnfleisch dahergekrochen kommt. Er entwickelt sich zu einem Sozialfall.
    Im Unterschied zu "Florida-Rolf" ist er aber nicht mal Deutscher und kommt per Green-Card aus Helsinki daher. Seine Chance ist das unschlagbare Talent des Stuttgarter Oberbürgermeisters seine Visionen selber schönzurechnen. Auf den 20. Oktober kann man also gespannt sein.



    Boschhalle: Letzter Rettungsversuch

    Der OB und Investor Harkimo verhandeln über Millionen-Zuschüsse der Stadt


    Das Projekt Boschhalle hängt am seidenen Faden. Der Investor Harry Harkimo fordert von der Stadt Zuschüsse im Umfang von insgesamt 60 Millionen Euro. Für die Stadt ist das nicht akzeptabel. Am 20. Oktober werden sich OB Wolfgang Schuster und Harkimo zur vermutlich letzten Verhandlungsrunde in Stuttgart treffen. ...


    http://www.stuttgarter-nachric…tn/page/detail.php/523136
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    Die Sorgen der Superhallen
    Color-Line-Arena: Auch die Betreiber in anderen Städten haben Probleme, Logen und Business-Sitze zu vermieten.


    Die wirtschaftlichen Nöte der Color-Line-Arena, aber auch der Gesellschafter-Zwist im Hintergrund, werfen drängender denn je die Frage auf, ob eine Mehrzweckhalle dieser Dimension überhaupt solide zu finanzieren ist. ...


    http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/11/217364.html

  • Da freut sich der Stuttgarter Steuerzahler

    Aus Hamburger Abendblatt von heute (14.10.2003):


    ABENDBLATT: Helsinki ist nicht Hamburg. Haben Sie die Probleme hier falsch eingeschätzt?


    HARKIMO: Wir sind Profis und haben und sehr präzise über die Voraussetzungen hierzulande informiert. Nicht einkalkulieren konnten wir seinerzeit die wirtschaftliche Situation in Deutschland heute: Diese ist jetzt viel schlechter als in Finnland. Darunter leiden übrigens viele finnische Firmen, die hier aktiv sind. Wir sind da in bester Gesellschaft. Bei unseren weiteren Hallenplanungen wie in Amsterdam und Stuttgart werden wir auf stärkere Starthilfe der Stadt drängen.


    Ganzes Interview unter http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/14/218225.html

  • Verhandlungsergebnis 20.10.2003

    Keine Einigung bei der Robert-Bosch-Halle gestern (20.10.03) bei den Verhandlungen zwischen OB Schuster und Harry Harkimo. Ab jetzt ist Geheimniskrämerei angesagt. Damit ist Stuttgarts OB-Wolfgang Schuster beim Trump-Tower schon mal auf die Schnauze gefallen, aber er lernt ja nie dazu. :)



    Stuttgarter Zeitung


    http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/529959



    Stuttgarter Nachrichten


    http://www.stuttgarter-nachric…tn/page/detail.php/529938


    http://www.stuttgarter-nachric…tn/page/detail.php/529954



    Eßlinger/Cannstatter-Zeitung


    http://www.ez-online.de/lokal/…tuttgart/Artikel18237.cfm

  • Haushalt Stadt Stuttgart

    Heute haben in der Stuttgarter Presse die Gemeinderatsfraktionen ihre Vorschläge für den künftigen Haushalt bekannt gegeben:


    CDU: Boschhalle 7,5 Mill Euro


    SPD: Verzicht auf Boschhalle.


    Harkimo geht aber von einem weit höherem Zuschuss aus, als er für die Hamburger Color-Line-Arena (12,5 Mill Euro) bekommen hat. Es sieht also schlecht aus für die Robert-Bosch-Halle.

  • Ich verstehe sowieso nicht, warum die Halle unbedingt bis zur Fußball-WM 2006 stehen soll.
    Damit die Milliarden vor den Bildschirmen staunen, welch große Halle sich die Stuttgarter leisten können und im Konzert der Kamburger, Köolner usw. mitspielen ?
    Oder damit Tausende von Fans bspw. im Spiel Südkorea gegen Peru es sich nicht vor dem Fernseher ungemütlich machen müssen, sondern sich das Spiel auf einer großen Videoleinwand regengeschützt in der Bosch-Halle ansehen können ?


    Ich schlage vor, daß Multimillionäre Bowie, Collins, Jagger Williams & Co einen Hallenfond auflegen, damit sie keine Zusatzkonzerte mehr gegen müssen und somit mehr für sie wichtige Freizeit haben.

  • Original geschrieben von Max BGF
    Ich verstehe sowieso nicht, warum die Halle unbedingt bis zur Fußball-WM 2006 stehen soll.


    Vor allem muß der Bau vor der Oberbürgermeisterwahl Herbst 2004 begonnen werden. So wie die letzte Tankstelle vor der Autobahn ist es das letzte Großprojekt vor dem Wahltermin. Alle anderen hat der derzeitige Amtsinhaber Wolfgang Schuster versiebt. Olympia, Trump-Tower ging daneben und Stuttgart 21 schwächelt auch schon.

  • Naja Alf, man muß ja nicht unbedingt Fan von OB Schuster sein, aber ich habe so meine Probleme damit, Erfolge zu verteilen und Mißerfolge einer Person zuzuschreiben, siehe Fußballtrainer.


    Die Alternative zu Schuster wäre doch ein gewisser Herr Schlauch gewesen, dieser Bangkok-Freiflieger. Ich sage das nicht polemisch, sondern als ein Bürger, der seine Bonusmeilen immer selbstverständlich angegeben hat und dadurch etwas Recht zur Kritik hat. Das Bonusmeilen-Formular ist nämlich außerordentlich überschaubar und einfach auszufüllen.


    Zurück zum Thema: Die Alternative zu Schuster wäre doch einer gewesen, der schon gar keine Großprojekte in Angriff genommen hätte. In dem Fall meine ich: besser bemüht und gescheitert als permanent nur populistisch Bedenken getragen, um die Klientel der Sorte: "Alles ist schlecht, aber nichts soll sich ändern" zu befriedigen.


    Außerdem muß das Scheitern eines Großprojekts ja nicht immer schlecht sein. Wenn sich die Umstände ändern, halte ich es für sehr vernünftig, Dinge neu zu bewerten und - sofern noch möglich - bei Bedarf "STOPP" zu sagen bzw. die Pläne zu ändern. das macht jeder in seinem privaten Kleinprojektumfeld doch genauso.


    Im übrigen macht das Projekt Stuttgart 21 Fortschritte, die Stadt hat zumindest ihre Hausaufgaben getan. Und weitere größere Projekte wie z.B. S-Vaihinger Ortsmitte, Schloßplatz mit Stilwerk, Stadtbahnausbau laufen doch.

  • Original geschrieben von Max BGF
    ... Die Alternative zu Schuster wäre doch ein gewisser Herr Schlauch gewesen, dieser Bangkok-Freiflieger....


    Hallo Max,
    Deine Einschätzung zu Schlauch teile ich völlig. Es war ihm sicher unangenehm, dass die grüne Ratsfraktion ihn die OB-Kandidatur angetragen hat. Schließlich hat er als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium einen Versorgungsposten der seine Bezüge und Pensionsansprüche nach dem Rücktritt vom Fraktionsvorsitz geradezu explodieren ließ. Als Mittelstandbeauftragter hat man ihn dabei eine Tätigkeit zugewiesen, wo er seine Reiselust ausleben, aber keinen Schaden anrichten kann, denn die Wirtschaftspolitik der jetzigen Regierung orientiert sich fast nur an Großunternehmen. Man hätte besser daran getan von Anfang an sich mehr an Fritz Kuhn zu orientieren. Sein Name fiel am Anfang zusammen mit Rezzo Schlauch, wird aber jetzt nicht mehr genannt. Kuhn wäre frei gewesen, genießt allgemeine Sympathie, ist von Affären unbelastet und als ehemaliger Professor der Merz-Akademie auch Stuttgart verbunden.


    Die große Hoffnung ist also eine Kandidatur von "Ute Kumpf". Die SPD-Fraktion in Stuttgart ist zwar farblos, aber das Amt des Oberbürgermeisters wird ja in einer davon unabhängigen Wahl besetzt.

    Auch teile ich Deine Ansicht grundsätzlich Erfolge und Misserfolge nicht einer Person alleine zuzuschreiben. In Stuttgart gibt es aber eine Besonderheit. Man nennt es "Chefsache". Das bedeutet nicht nur, dass aus Gründen der Wichtigkeit der Chef selber sich darum kümmert, sondern dass auch niemand mehr Einblick darin haben soll was er eigentlich macht.


    Sein Verdienst ist zweifellos Großprojekte in Angriff zu nehmen, sein Fehler ist die hohe Bereitschaft mit überhöhtem Eigenanteil den Erfolg sicherstellen zu wollen. Damit hat er früh Maßstäbe gesetzt, so dass jetzt nicht Investoren vor seiner Tür Schlange stehen sondern Ausgabenanimateure.


    Natürlich gehen nicht alle Projekte daneben, die Vorzeigeprojekte bisher aber schon. Die Fortschritte von Stuttgart 21 sind sehr zäh. Man könnte ihn in Schutz nehmen, er würde Sachen in Angriff nehmen, die andere nicht wagen würden. Aber die Durchführung als "Chefsache" hemmt auch jeden Informationsfluss von außen. Nur so ist zu erklären, dass er im April 2001 mit Trump-Tower Plänen aufkreuzt, aber im Vormonat in der Berliner Presse zu lesen war, dass die deutsche Niederlassung im Clinch mit ihrem Namensgeber liegt. Die Olympia-Präsentation, sollte es jemals eine Generalprobe gegeben haben, hat mit Sicherheit bei den Hofschranzen in der Chefetage Anklang gefunden aber nicht bei einem kritischen Probepublikum. Z.B. Ole von Beust in Hamburg wird Scheitern der Olympiabewerbung auch nicht angelastet. Das "Wie" des Scheiterns spielt bei seinen Großprojekten die entscheidende Rolle.


    Und nun zur Boschhalle. Der nächste Verhandlungs-Termin ist geheim. Wieder einmal das Phänomen "Chefsache". Und wieder einmal ein Reinfall? Ich würde mich über die Halle freuen, aber Finanzierung und Rentabilitätsrechnung müssen stimmen. Sie dürfen nicht durch Schönrechnungen ersetzt werden. Zu spüren bekommt das jeder. Gelder für wichtige städtische Ausgaben fehlen, Mitarbeiter werden entlassen und die Leerung der Mülltonne vor dem Haus wird zum finanziellen Luxuserlebnis.

  • Alf,


    ich stimme Dir zu, Geheimsachentuerei ist mir ebenso unsympathisch und zeugt etwas von einer Einstellung der Art: "Ich kanns ohnehin besser allein". Erstaunlicherweise tritt dieses Verhalten häufig bei Leuten zutage, die ansonsten gern mit ihrer Teamfähigkeit prahlen.


    Mir ist auch klar, daß die Entscheidungen in der Stadt nicht so streng lagermäßig wie im Landes- oder Bundesparlament fallen. Dennoch würde Frau Kumpf mehr auf ihren zumindest "unsichtbaren" Koalitionspartner GRÜNE Rücksicht nehmen (müssen), da ihre Stimmen zum Teil daher kommen. Und dann rücken tendenziell Großprojekte gegenüber Kleinprojekten wie Stadtteilmigrationsintegrationsagenda, Methadonvergabe usw. in den Hintergrund.


    Okay, das war jetzt wirklich etwas Polemik, aber in der Richtung dürftest Du wissen, was ich meine. Das Beispiel NRW-Metrorapid läßt grüßen, wobei ich dessen Nichtzustandekommen auch begrüße, weil der Transrapid für diese Strecke tatsächlich das falsche Verkehrsmittel gewesen wäre. Demgegenüber stehe ich grundsätzlich hinter den derzeit geplanten Stuttgarter Großprojekten und fände von daher eine kleinkarierte Politik Marke neuer Fassadenanstrich des alten Hauptbahnhofs nicht zukunftsträchtig. Grundsätzlich heißt: ich bin dafür, aber nicht mit aller Macht, bspw. dürfte man mit der Boschhalle bei derzeitiger Wirtschaftslage gerne noch 1-4 Jahre warten.


    Auch möchte ich nicht sagen, daß alles, was sonst von Rot-Grün stadtplanerisch betrieben würde, schlecht wäre. Einen verstärktern Radwegebau z.B. würde ich sehr begrüßen.


    Die Olympiabewerbung hat mir beim Zusehen wehgetan, ich meine diesen seelischen Schmerz, den man manchmal verspürt. Ich bin zwar das Gegenteil eines der Stuttgarter, die ihre Stadt nicht kennen, aber permanent - wahrscheinlich genau deswegen - über ihre Stadt herziehen; aber dieses permanente "Wir sind die Besten, wir können Alles, Musterländle, Musterstädtle, MusterbegeisterungsfähigesMehrfachausgezeichnetesPublikumsmetropolen-Gehabe macht mich peinlich berührt, denn mit etwas Reiseerfahrung merkt man, daß auch andere Regionen Deutschlands viel zu bieten haben.


    Diese Baden-Württemberg-Werbung finde ich nur dann erträglich, wenn merklich der nötige Schuß Ironie oder Witz enthalten ist.


    Grüße