S21-A1 Europaviertel (in Bau)

  • S21-A1 Europaviertel (in Bau)

    Projektüberischt: S21-A1


    Wagahai: Titel geändert in S21-A1/Europaviertel, nachdem der Stadtteil seit 2007 offiziell Europaviertel heißt.


    You may say, I' m a dreamer...
    ...but I' m not the only one ;)


    Aktualisiertes Modell:

    Bild: DB AG


    Puntagorda:
    Bis auf drei Gebäudekomplexe (LBBW, SSB, Galeria Ventuno, wobei bei letzterer fraglich ist, ob die noch aktuell ist...) sind ja noch gar keine Architektenwettbewerbe ausgeschrieben bzw. entschieden. Und was die drei angeht, sehen die auch ganz anders aus als auf den Bildern oder im letzten Gesamtmodell (in dem ganz oben stimmts aber). Also nur keine Panik, falls euch die Bebauung nicht gefällt!!
    Der alte Bahnhof bleibt bestehen, mit Ladenpassage, DB-Reisezentrum, IC-Hotel oder was weiß ich...

  • toter Friedhof

    Ich hab mir heute den lebendigen Stadtteil, die Eingangspforte Stuttgarts, die neue Visitenkarte, angesehen.
    Außer Objektschutz ist dort kein Mensch auf der Straße.
    Vorne am Eingang gibt es ein verstecktes, verschämtes totolottotabakbilddirdeinemeinung ansonsten gibt es in diesem ganzen Komplex keinen einzigen Laden, es gibt auch keinen Meter Fassade der dazu umgewidmet werden könnte.
    Wenn ich ECE wäre, würde ich es mir dreimal überlegen, dort zu investieren. Zwischen City und geplanter Galerie Ventuno befindet sich ein Quadratkilometer Wüste, ohne Wasserstelle, tödlicher wie jeder deutsche Friedhof. Ein reine Bürostadt, tot, verlassen, kalt wie ein polierter Grabstein. Die weiteren Nachbarn: Mercedes-Niederlassung, Bürgerhospital, Dorint-Hotel, die Biker-Shop-Meile und der echte, der lebendige Friedhof.

  • @derStuttgarter
    Immerhin warst Du schon mal da.
    Was oder wen hattest Du dort erwartet ?


    Zu einem Zeitpunkt, wo die Gebäude noch nicht einmal bezogen sein dürften.


    Haben also alle anderen wieder alles falsch gemacht ?


    Wie wärs damit, daß bis jetzt die LBBW-Neubauten entstanden sind und nicht jeder elende Quadratmeter auf Bodenniveau unbedingt einer Ladenpassage oder Kaffeeschlürfecke bedarf. Es sind einfach nur Bürogebäude, in denen Leute auch noch verwerflicherweise arbeiten.


    Immerhin wurde so gebaut, daß zumindest die Möglichkeit eines sich entwickelnden öffentlichen Raumes besteht.
    Wie gefallen Dir Flugdach und Raumöffnung ?


    Für das Gesamtareal gibt es Pläne, die noch genügend Handelsfläche vorsehen. Schon das im Bau befindliche Südleasing-Gebäude am Südrand des Pariser Platzes soll diesbezüglich architektonisch und flächenmäßig etwas bieten.


    ECE wird vielleicht etwas gründlicher nachdenken und die Aufzählung Deiner Nachbarn um folgende erweitern:
    - Hauptbahnhof mit entsprechender Frequenz.
    - ca. 5000 (zahlungskräftige) Mitarbeiter der LBBW
    - Neu entstehende Bibliothek mit geschätzt 2 Mio Besuchern / Jahr
    - Weitere entstehende Bauten zwischen LBBW und Galeria Ventuno, die Kaufkraft bringen
    - Ferner wird das nahe Media-Forum Areal weiter - auch mit Kaufkraft - verdichtet


    Evtl. verzichten sie dann sogar auf ein paar demenzkranke Patienten, die sich aus dem Bürgerhospital geistig verwirrt auf diesen schrecklichen Friedhof schleppen.



    Manchmal deucht mich, bestimmte Leute finden sogar Brache schöner als Neubauten. Weiter so, Deutschland !

  • Es sind einfach nur Bürogebäude...

    ... zum Teil schon bezogen, hinter den Glasfenstern im Erdgeschoß hat man Leute beim Arbeiten ausgestellt.
    Mit dem Flugdach kann ich nichts anfangen. Es ist zu hoch um vor Regen zu schützen und zu langweilig um als Kunst zu gelten. Meinst du mit Raumöffnung dieses gekurvte Loch im Gebäude beim Flugdach, etwas verdeckt durch durchgehende Natursteinbänder?
    Ich wünschte mir, meine Bank hätte sinnvollere Anlagen für mein Geld gefunden.
    Es ist nicht so schlimm wie die Kleinstadtkreissparkassenzentralen der 60er, es ist nicht mal so häßlich wie das Mausoleum vorne, es ist schlicht einfallslos öde - eine sehr sehr sehr seriöse Bank eben.
    Eigentlich muß man da heute schon froh sein.

  • Stuttgart 21 wird eh ein totes Quartier. Selbst die Galeria Venturo wird daran nichts ändern können, da der Umweg einfach zu groß ist.

  • Die Gleise müssen einfach weg, sonst wird S21 wirklich eine langweilige Bürostadt. Ohne die Anbindung an die "alte" City (Königstraße,Schlossplatz,Klettpassage) wird dieses Areal veröden.


    Ich freue mich aber auf jeden Fall auf die 75m und 80m-Hochhäuser an der Heilbronner Straße. :)


    Trotzdem: warten wir's mal ab, was da noch passiert.


    @der stuttgarter:
    Kann es eigentlich sein, dass Du es zu deiner Lebensaufgabe gemacht hast, kein gutes Haar an dieser Stadt zu lassen???? :confused:

  • Das ist ja die Frage: Wann soll eigentlich der Umbau des Bahnhofes mit der Tieferlegung und Drehung der Gleise (Wenn es so überhaupt gemacht werden soll) konkret beginnen? In der letzten Zeit habe ich, was die Dinge der Bahn angeht, ja nur totales Hickhack gehört.

  • Warum müssen die Gleise weg?

    Harald,
    über Zeppelin-Carree, Friedrich-Carree, bis zum Pragfriedhof gibt es eine ununterbrochene Fläche, die heutige Architekten neugestalten konnten und können. Nichts hat diese Leute daran gehindert einen lebendige Erweiterung im direkten Anschluß zur Innenstadt zu schaffen - außer das eigene Unvermögen. Sie haben es auf der zur Verfügung stehenden Fläche nicht geschafft. Warum sollte ich annehmen, sie würden es auf zusätzlicher Fläche schaffen?
    Es gibt phantastisch gute Dinge in Stuttgart, OB, Gemeinderat, Stadtverwaltung und moderne Architektur gehören nicht dazu.

  • Zitat von arnd

    Das ist ja die Frage: Wann soll eigentlich der Umbau des Bahnhofes mit der Tieferlegung und Drehung der Gleise (Wenn es so überhaupt gemacht werden soll) konkret beginnen? In der letzten Zeit habe ich, was die Dinge der Bahn angeht, ja nur totales Hickhack gehört.


    Der folgende Zeitplan könnte theoretisch noch locker eingehalten werden, die Planfeststellung ist schon weit fortgeschritten. Die aktualisierte Wirtschaftlichkeitsrechnung (der untere blaue Kreis) wird sich vorauss. etwas verschieben, was angesichts Mautdebakel für das Gesamtprojekt vielleicht gar kein Nachteil ist. Allerdings kursiert auch, daß Baubeginn - wenn überhaupt - erst 2008 sein könnte:


    (Quelle: http://www.stuttgart21.de)


    Detaillierter Zeitplan


    Anders ausgedrückt:
    Dieser ausgesprochen unehrgeizige Zeitplan wäre wohl an jeder Stelle Deutschlands im gesamten Zeitraum von 1871- 1969 belächelt worden.
    Nun, da wir endlich ein Laberkommitteeland wurden, dürfte der Zeitraum kaum einzuhalten sein.
    Man müßte also zur fristgerechten und steuersparenden Umsetzung zunächst die verschiedenen Laberkommittee-Führer festsetzen :D

  • Man muß ja nicht immer auf gute Fotos Anderer zurückgreifen, manchmal tun es geniale eigene ebenso:


    Stuttgart 21-Areal: LBBW-Hochhaus, frontal:

  • Ich hab auch ein Foto gefunden:



    Vitale Urbanität im Stadtteil der Zukunft :cool: (Die Bürgersteige sind allerdings nicht hochklappbar).

  • Zitat von Dirk1975

    Vitale Urbanität im Stadtteil der Zukunft :cool: (Die Bürgersteige sind allerdings nicht hochklappbar).

    Mein Gott, welch Ironie!
    Was erwartest Du denn! An dieser Stelle war vor 3 Jahren ungenutzte - wahrscheinlich bodenverseuchte - Güterbahnhofsgleisbrache.


    Wenn Du Investoren bringen kannst, die hier ein Wohnbau-Eckkneipen-Gründerzeitviertel hinzaubern oder man es Dir abgelehnt hat mit Deinen Abermillionen selbiges hinzustellen, dann komm wieder.


    Ansonsten wäre es ehrenwert von Dir, ein Bild der vorherigen Brache zu präsentieren. Dann kann sich jeder ein Urteil bilden.


    Ein Foto von aktueller Bebauung und Brache. Der Südleasing-Bau hat schon erste Fenster erhalten :) :


    Dirk, Du bist jetzt also dafür, daß der Rest solange nicht bebaut wird, bis sich ein Investor für die Dir genehme Architektur findet ?
    Ich glaube die Frage kann man mit Nein oder Ja beantworten. Viel Erfolg dabei.

  • Auch wenn ich Gegenfragen nicht mag: Was erwartest du denn?
    Daß du das "Wohnbau-Eckkneipen-Gründerzeitviertel" als Beispiel für Urbanität nennst, belegt jedenfalls daß du dir auch eher etwas anderes als die Bebauung einer Gleisbrache mit Bürohäusern darunter vorstellst. Auf deine Frage jedenfalls von mir ein Nein, zu einem Stadtteil der bislang in wesentlichen Kriterien nicht überzeugt, von denen sich eines, die Nutzungsmischung, nicht zum ersten mal bewähren muss. Für das bisherige Teilgebiet kann man direkt von älteren Beispielen zitieren: "Die Büros sind nur zu den Arbeitszeiten besetzt und entwickeln wenig Aktivitäten nach außen. Die vereinzelten Treffpunkte bieten nicht ausreichend Anreize zur Belebung des Gebiets." Aber halt, es ist ja nur eines von mehreren Teilgebieten.
    Das gesamte Nutzungskonzept für Stuttgart 21 schreibt sich ja wirklich die Nutzungsmischung auf die Fahnen, überzeugt mich als idealistische Planung allein aber nicht, trotz hohem Ehrgeiz: " Der Mailänder Platz mit attraktiven Freizeiteinrichtungen, Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten erhält ein ganz besonderes Flair. In den Erdgeschosszonen der Gebäude rund um den Pariser Platz sind ebenfalls Nutzungen geplant, welche die Aufenthaltsqualität erhöhen und für Lebendigkeit auch in den Abendstunden und an den Wochenenden sorgen". Die Worte hör ich wohl...


    Wieder ein Zitat: "Bei den Planungsprinzipien Nutzungsmischung, Kompaktheit und Dichte, Schaffung wirklich öffentlicher Räume - handelt es sich nicht um ein beliebiges Repertoire, aus denen man sich nach Wunsch einzelne Bausteine heraussuchen kann. Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft werden nur dann miteinander in Kontakt kommen, wenn ein öffentlicher Raum als Ort des Austauschs und der Auseinandersetzung vorhanden ist.
    Vielfalt entsteht nicht durch den Bau großer Komplexe durch große Bauträger, sondern durch kleinere Einheiten in eigener Verantwortung, die gleichwohl in einem städtebaulichen, sozialen und kulturellen Zusammenhang stehen und die städtische Alltagskommunikation erst hervorbringen. Auf eine festgelegte Nutzung angelegte Bereiche lassen sich in ihrer Schwerfälligkeit und Einfalt kaum neuen Anforderungen anpassen. Mit Urbanität haben solche Nutzungen nichts im Sinn."
    Mir scheint Stuttgart 21 in Form der Teilgebiete immernoch zu sehr nach dem Baustein-Prinzip angelegt zu sein.
    Der städtebauliche Rahmen, der sich durch Gebrauchsarchitektur und Funktionalismus als Gestaltungsgrundlage auszeichnet verstärkt die Zweifel an Aufenthaltsqualität und gelingendem Zusammenspiel der Nutzungen. Zugegeben, es sind bislang keine durch die Erfahrungswerte belegbaren Zweifel, aber das bereits bebaute Teilgebiet gibt eine Vorahnung. Und das hat der Fotograf schon ganz gut festgehalten, zumindest mit einem bißchen Wahrheit drin.

  • Zitat von Dirk1975


    Daß du das "Wohnbau-Eckkneipen-Gründerzeitviertel" als Beispiel für Urbanität nennst, belegt jedenfalls daß du dir auch eher etwas anderes als die Bebauung einer Gleisbrache mit Bürohäusern darunter vorstellst.

    Beleg für etwas oder nicht. Solche Viertel sind mir jedenfalls wie Dir sympathisch. Leider werden sie heute nicht finanziert, abgesehen von vereinzelten prominenten Restaurationen o.ä., was jedoch für das S 21 mangels vorheriger Bebauung nicht in Frage kommt.



    Zitat von Dirk1975

    "Die Büros sind nur zu den Arbeitszeiten besetzt und entwickeln wenig Aktivitäten nach außen. Die vereinzelten Treffpunkte bieten nicht ausreichend Anreize zur Belebung des Gebiets."

    Man könnte fast sagen: Die besten Büros sind diejenigen, welche nur zu den Arbeitszeiten besetzt sind ;).
    Meinetwegen, ich sehe darin jedoch absolut kein Problem. Die bisherige Bebauung dient doch genau diesem Zweck mit einigen ökonomisch positiven Nebeneffekten wie: keine Arbeitsplatzverlagerung aus der City, Investitionen, LBBW-Standortkonzentration.


    Ich jedenfalls erwarte nicht, daß allabendlich an der Büropforte der Bär tanzt. Wer sich das hat aufschwätzen lassen, mutwillig hineininterpretiert um etwas Negatives zu finden oder aufgrund vorheriger Skepsis nun hämisch darauf herumhackt... für mich irgendwie völlig irrelevant, sorry.


    Bisher sind dort ein paar tausend Büroarbeitsplätze samt Tiefgaragenstellplätze, samt einer Sackgassenstraße der Art "Gegenwärtiges Bebauungsende", dazu 0 - in Worten: Null - Wohnungen, Geschäfte, Cafes, Flaniermeilen, Plätze, Restaurants etc. entstanden. Also welcher Volltrottel soll sich dort ohne dafür entlohnt zu werden hinbegeben?



    Zitat von Dirk1975

    Vielfalt entsteht nicht durch den Bau großer Komplexe durch große Bauträger, sondern durch kleinere Einheiten in eigener Verantwortung, die gleichwohl in einem städtebaulichen, sozialen und kulturellen Zusammenhang stehen und die städtische Alltagskommunikation erst hervorbringen.

    Ich würde behaupten es gibt fast überall und jederzeit Belege für Vielfalt durch große als auch durch kleine Komplexe.
    Gundsätzlich entsteht Vielfalt langsam, muß wachsen.
    Vielfalt ist für mich zunächst wertneutral, so gut wie schlecht. Ich habe Dir nämlich einen Topf voll Essen zubereitet. Allerdings sage ich Dir nicht, was drin ist, nur daß es eine enorme Vielfalt ist. Wirst Du es mutig aufessen?


    Ist ein sozialer Brennpunkt vielfältiger als eine besinnliche Ecke im Park oder eine noble Villengegend? Falls ja, muß ich dann dafür sorgen, daß überall soziale Brennpunkte entstehen?



    Zitat von Dirk1975

    Mir scheint Stuttgart 21 in Form der Teilgebiete immernoch zu sehr nach dem Baustein-Prinzip angelegt zu sein.

    Mir gefallen diese ritualisierten Vorankündigungen wie toll sich das alles sozial, kulturell, ökologisch, ökonomisch, kommunikativ entwickeln wird auch nicht. Geht heute wohl nicht ohne, sonst kommt man nicht zum Zuge oder wird des Phrasenunterschlagens bezichtigt ;).


    Jedenfalls ist zu beobachten, daß der Markt stärker als starre Konzepte ist, indem derzeit Büroflächen zu Wohnflächen umgewidmet werden. Und auch die Überlegungen das Stuttgarter Klinikum mal eben komplett auf C1 neu zu bauen zeugt davon, daß die Flächen tendenziell recht bedarfsgerecht (und das ist ein wertpositives Wort) eingesetzt werden.


    Was ich auf dem Areal dennoch für richtig halte, ist Bürobauten im Erdgeschoß für Publikumsverkehr auszulegen, z.B. mittels Ladenflächen. Und das Vorhaben, die Bibliothek 21 am Mailänder Platz anzusiedeln, ist angesichts Nutzungsplanung ebenso folgerichtig.



    Zitat von Dirk1975

    (...) aber das bereits bebaute Teilgebiet gibt eine Vorahnung.

    Die Extrapolation geht zu Ungunsten der Kritiker - und in diesem Falle auch mir - aus, da zu positiv: Für den objektiven der Abstraktion Mächtigen ist die folgerichtige Vorahnung, daß das Geplante entsteht. Denn auf den bisherigen Flächen waren Büros geplant. Diese sind es geworden, noch dazu bei Kosten- und Termineinhaltung. :daumen:


    Für mich ist die Sache ziemlich einfach: Den guten Entwurf bauen. Sollten sich die Nutzungswünsche nicht erfüllen: Pech für die Einen. Fertig.


    Nichts geht dabei kaputt, im schlimmsten Fall das Geld einiger Unternehmer, die etwas unternommen haben, was wie Name schon sagt ihr Job ist. Im besten Fall entwickelt sich eine größere "positiv-vielfältigere" City, noch dazu ein Bindeglied zum Stuttgarter Norden.


    Man kann schon meinen, manche haben unnatürliche Ängste davor, daß die City größer wird. Bei Innenstadtinvestierten, alteingesessenen Ladenbesitzern usw. ist das interessenpolitisch völlig nachvollziehbar. Jedoch kaum mehr zieht das Argument des Ladensterbens bzw. Ausblutens der City, nachdem schon jetzt - sogar noch vor Fertigstellung der Königsbau-Passagen - namhafte Einzelhändler aufgeben mußten, z.B. Lerche, Kurz, Endress.


    Auch das zeigt, daß bei weiter bestehendem Trend zum Einzelhandel auf der "Grünen Wiese" die Städte ohnehin ausbluten. Dies gilt insbesondere, wenn die Innenstädte stagnieren und wie das Kaninchen auf die Schlange starren. Vielversprechender scheint es dann schon, die Innenstädte noch attraktiver zu machen - und sei es mit einer Galeria Ventuno.


    Oder sind die Ängste am Ende gar parteipolitisch inszeniert?; nach dem Motto: Nicht noch weitere Erfolge für OB Schuster!


    Denkanstoß:
    Manchmal hilft es, sich das ganze einmal anders herum zu denken, also:
    - Hätte Stuttgart einen Durchgangs-Tiefbahnhof und jemand käme auf die glorreiche Idee, einen oberirdischen Kopfbahnhof daraus zu machen. Wäre man dann auch für den Kopfbahnhof?
    - Die Stuttgarter City hörte beim Schloßplatz auf und jemand käme auf die abermals glorreiche Idee, sie bis zur Marienstraße zu verlängern. Würde man sich wieder unter den Gegenern wiederfinden?, Kaufkraftverlust der eingesessenen Einzelhändler und so...



    Fazit:
    Bei aller Liebe zu Altbau, vorsichtiger Stadtentwicklung etc.: Aber auf S21-A1 hört der Spaß auf. Hier wird Fundamentalopposition von brauchbarer Kritik geschieden. Niemand, dem Stahl-Glas-Irgendwas-Kombinationen mißfallen, wird gezwungen, diese auf A1 zu mögen. Aber sich selbst auf A1 bei privaten Geldgebern ohne finanzierbare Alternativpläne gegen Bautätigkeit und damit für Brache zu entscheiden zeugt schon von Radikalität. Eigentlich müßte sogar jeder Modernbaugegner froh sein, wenn sich dort derartige Bauten konzentrieren. Denn Flächen hier machen Flächen dort überflüssig. Andernorts argumentiert man ja auch, daß Geld nur einmal ausgegeben werden kann. :D


    Wenn so gerne von sozial, kommunikativ, Stadtbewußtsein, Treffpunkt usw. gesprochen wird, dann möchte ich einmal feststellen, daß Fundamentalopposition für ein Gemeinwesen desintegrierend wirkt. Es verfestigt sich der Eindruck, daß die "Fortschrittlichen" sehr wohl auch Gefallen und sogar Begeisterung bis hin zu Engagement für traditionelle Bauten entwickeln können, während die "Traditionalisten" sich absolut kompromißlos geben. Da es sich um Geschmackssache handelt, will ich gar nicht verlangen, daß einem Traditionalisten ein S21-Bau gefällt. Aber sehr wohl kann man verlangen, daß er nicht das Desaster herbeisehnt und -redet, nur um am Ende Recht zu behalten. Das wäre charakterschwach und vor allem kurzsichtig!


    Gutes Zusammenleben funktioniert m.E. so:
    Derjenige, der mehr Interesse an etwas hat, soll es bekommen, wenn nicht Rechte anderer verletzt sind. Da bei S-21 keine traditionelle Bausubstanz vernichtet wird, keine traditionellen Alternativbaupläne vorliegen bzw. finanzierbar wären, nicht mit Steuermitteln gebaut wird und keine gesundheitsgefährdenden o.ä. Anlagen entstehen, wäre es einfach mal nett, die Gegner würden sich sagen: "Gefällt uns nicht, das wissen jetzt alle mehrfach und gut is". Vielleicht hat man die Größe und läßt Investoren und Befürworter ihren Traum bauen, so wie Traditionalisten auch gerne ihre Träume verwirklicht oder renoviert sehen.
    Das wäre ein gelebter Schritt hin zu großstädtisch-tolerantem Miteinander bei urbaner Geschmacksvielfalt ;) im Gegensatz zu einer mathematisch-statistischen Koeffizienten-Wunschurbanität - befriedet durch möglichst hohen Sozialarbeitereinsatz und bezahlt vom aus der City verbannten Herrn Büroangestellten.

  • Eckkneipe

    Was wollt Ihr denn, bereits im ersten Gebäude vorne am Bahnhofsplatz gibt es eine richtig schnucklige Eckkneipe so mit Toto Lotto, Jägermeister und allem. :D Da brummt das Leben.
    Was habt Ihr denn erwartet?

  • "Vielfalt ist für mich zunächst wertneutral, so gut wie schlecht. Ich habe Dir nämlich einen Topf voll Essen zubereitet. Allerdings sage ich Dir nicht, was drin ist, nur daß es eine enorme Vielfalt ist. Wirst Du es mutig aufessen?"


    Eine definierte Vielfalt ist keineswegs wertneutral, um die geht es ja. Auf der Speisekarte steht Fleisch mit Beilage und du bekommst nur die Beilage serviert. Wirst du dich damit begnügen?


    "Ist ein sozialer Brennpunkt vielfältiger als eine besinnliche Ecke im Park oder eine noble Villengegend? Falls ja, muß ich dann dafür sorgen, daß überall soziale Brennpunkte entstehen?"


    Natürlich nicht, der soziale Brennpunkt ist das schlechteste denkbare Beispiel, schließlich ist gerade der Mangel an Vielfalt (z.B. in Bezug auf Sozialstruktur und räumliches Umfeld) eine seiner Ursachen. Dieselbe Vielfalt läßt bedingt sicherlich auch die Villengegend vermissen, bedenklich wird es, sobald der Mangel einer gewünschten Isolierung folgt und die Einbindung in das Gesamtgefüge der Stadt fehlt. Die besinnliche Ecke im Park kommt natürlich als klassischer öffentlicher Raum der Begegnung am besten weg.


    "Aber auf S21-A1 hört der Spaß auf. Hier wird Fundamentalopposition von brauchbarer Kritik geschieden."


    Stimmt, spaßig ist das nicht wofür man sich da als Stuttgarter gefälligst begeistern soll. Allerdings würde ich kein Wort zu dem Thema sagen wenn es nicht genügend brauchbare Kritik gäbe. Dazu nochmals der Verweis auf diese Seite:


    http://www.leben-in-stuttgart.…21%20kritik/flugblatt.htm


    PS: Da es ja bereits ein Stuttgart 21 Thema gibt sollten wir uns vielleicht wieder dorthin verlagern. :)

  • Hallo, bin neu hier!
    Ich habe mich extra angemeldet, da es hier(und im restlichen Internet) einfach noch zu wenige Bilder von Stuttgart 21 gibt. Hier mal ein kleiner Vorgeschmack den ich im Juli aufgenommen habe.