Nürnberg - Lounge

  • Siemens Campus

    Das hört man gern! Die Region wächst in vielerlei Hinsicht, nicht nur Einwohnertechnisch.
    Erlangen ist und bleibt dabei ein starkes Zugpferd.
    Dieses Jahr noch geht es mit dem Siemens Campus los, überall wirds verkündet.
    http://www.nordbayern.de/regio…pus-in-erlangen-1.5644645


    Es wird auch ein Hochhaus geben (70m). Als Nürnberger kucke ich gelegentlich recht neidisch rüber nach Erlangen...
    Aber ich tröste mich indem ich Nü-Fü-Er als einen urbanen Raum interpretiere :)

  • NÜ-FÜ-ER ist deffinitiv als ein urbaner Ballungsraum zu betrachten.


    Ob man auf das Hochhäuschen allerdings neidisch sein muss, weiß ich nicht. Sieht für meinen Geschmack sehr langweilig aus.

  • ^
    Vor ein paar Minuten war der Artikel nur halb so lang und informativ.
    Ja, das ist schon ein definitiver Paukenschlag. Die begründung, dass die avisierte Fläche von 170.000 qm zu klein sein würde, beinhaltet aber auch Hoffnung. Denn offensichtlich ist die Suche damit nicht vom Tisch, lediglich die AEG ist vom Zettel gestrichen.


    Wo man problemlos >170.000 qm unterbringen würde ist direkt gegenüber, in der Quelle!


    Das vorgeschlagene Areal Brunecker Straße finde ich nicht so toll. Hier war geplant, Wohnungen zu bauen, die man nicht mehr bauen kann wenn eine uni drauf steht. Und das riesige, bislang eher perspektivlose Quellegebäude bliebe dann auch leer.

  • In meinen Augen ist das eine mittlere bis größere Katastrophe! :Nieder:


    - mehr als 3 Jahre mit sinnlosen und erfolglosen Verhandlungen und Täschungen verschwendet


    - 3 Jahre ist auf dem Gelände max. noch mit angezogener Handbremse entwickelt worden
    die (Neu-)Eröffnungen der letzten beiden Jahren, u.a. Kulturwerkstatt sind z.T. schon vor mehr als 5 Jahren beschlossen worden


    - keine Alternative für neue Studien- und Forschungs- und Arbeitsplätze für Nürnberg in Sicht



    und was mit am Schwersten wiegt: die ganzen bisherigen Entwicklungen im Westen sind damit wieder fraglich. Wenn man genauer hinschaut, ist auch zu sehen, dass hier seit Jahren nur Stagnation bzgl. der (oft versprochenen) wissenschafltichen Entwicklung ist....
    - das versprochende Helmholtz-Institut wird in Erlangen gebaut, für Nbg. bleibt eine kleine Abteilung (mal sehen was passiert, wenn 2018 der Neubau auf dem Südgelände in Erlangen eröffnet wird)


    - der EnergieCampus darf nach 5 Jahren weiter machen, allerdings von dem Geld was in den ersten 5 Jahren nicht ausgegeben wurde. Neue Mittel gibt es kaum. Die ersten Partner dort denken über ihren Absprung / Rückzug nach


    - der erste wirklich neue Lehrstuhl LEE Auf AEG wurde vor kurzem gestartet und steht damit evtl. auch schon wieder vor einem Umzug (http://encn.de/index.php?id=436)



    - der NCT Nuremberg Campus of Technology (Kooperation von Uni FAU mit der TH Nbg.) dümpelt nun auch schon seit Jahren vor sich hin (http://www.ncatec.de/nct/home.html). Der NCT war explizit mit Sitz auf Auf AEG gegründet worden. Zukunft damit u.U. auch unklar.


    Von den x-Mal von der CSU-Staatsregierung versprochenen 6 neuen Lehrstühlen der FAU und mind. 6 neuen Professuren der TH sind nach über 5 Jahren (!Gründung war Mitte 2011!) immerhin auch schon jeweils 2 besetzt worden (nur tlw. auch wirklich neu eingerichtet).


    Anfang 2017 kann man dann zum Themenfeld Bau sowas Lesen:
    "Der NCT Forschungsbereich Bau und Umwelt (Umwelt, Rohstoff, Recycling) soll voraussichtlich ab 2016 durch einen Lehrstuhl für "Smart Materials" an der FAU sowie ab 2016 durch eine Forschungsprofessur für "Rohstoffinnovation und Ressourcenstragie", ab 2017 durch eine Forschungsprofessur für "Stadtplanung und öffentlicher Raum“ und ab 2021 durch eine Forschungsprofessur für „Fassadentechnologie“ an der THN vertreten werden." (Quelle: http://www.ncatec.de/bau-umwelt.html)
    Bekannt geworden zu möglichen Berufungen ist bis zum 01.01.2017 nichts.


    Ist aber schon fast schnell, wie dieser Bereich aufgebaut werden soll, wenn man sich andere Bereiche am NCT anschaut. Für den Bereich Mobilität / Verkehrsplanung soll bspw. voraussichtlich ab 2024 ein weiterer Lehrstuhl für "Urban Mobility“ an der FAU besetzt werden...



    Bei diesen Zeitplänen und den bisherigen Informationen ist mir um die Entwicklung Nürnbergs mehr als bange! V.a. wenn man sieht, mit welchen Finanzmitteln und Geschwindigkeiten in München (hier wurde mal so nebenbei im gleichen Zeitram für ein(!) Institut am DLR in Oberpfaffenhofen mit über 25 Mio. € ein Neubau hingestellt), aber auch in Bamberg oder Würzburg, die Wissenschaft ausgebaut wird. Ich weiß nur nicht, ob das weiterhin an "München", also der CSU, Staatsregierung und Ministerialbürokratie liegt (die zumindest in der Vergangenheit null Engagement für Nürnberg zeigten oder sogar ausbremsten), an "Nürnberg" selber oder etwas ganz anderem liegt.


    Traurig ist es allemal...

  • und was mit am Schwersten wiegt: die ganzen bisherigen Entwicklungen im Westen sind damit wieder fraglich. Wenn man genauer hinschaut, ist auch zu sehen, dass hier seit Jahren nur Stagnation bzgl. der (oft versprochenen) wissenschafltichen Entwicklung ist...


    Das ist auch in meinen Augen der wesentliche Grund dafür, weswegen ich die Brunecker Straße eine schlechte Idee finde. Bisher galt das Argument man brauche mehr Wohnraum, Wohnraum und Wohnraum und dafür wird derzeit in Nürnberg eine Menge am Altar des Wohnungsbaus geopfert. In der Marienvorstadt werden in Kürze wertvolle historische Gebäude abgerissen zwecks Verdichtung - warum soll man in diesem eher trostlosen Viertel unbedingt Unmengen an Sozialwohnungen hineinpressen und dafür die funktionierende Durchmischung aufgeben? Und dort, wo es bislang galt Nürnbergs neues Wohnviertel schön mit Grünanlagen und Tramanbindung usw. hochzuziehen, sollen plötzlich über 170.000qm für die Uni abgezwackt werden.


    Der Verlierer bleibt der Nürnberger Westen, der ja angeblich im Fokus der Stadtentwicklung liegen soll. Auf der grünen Wiese irgendwas bauen kann jeder, aber ein Stadtgebiet in Schieflage zu entwickeln, das ist die hohe Kunst. Wenn die AEG zu klein ist, dann die Quelle hernehmen! Mich erschreckt diese völlige Perspektivlosigkeit der Stadt Nürnberg, hier etwas zu wagen. Stattdessen kommt man mit diesem irrwitzigen Kulturhauptstadtprojekt unter dem sich niemand was nachhaltiges vorstellen kann.

  • sorry nothor,



    aber da schmeist du nun doch recht viel voneinander unabhängige Sachlagen recht sorglos durcheinander.


    1. Die Möglichkeiten der Stadt Nürnberg bezüglich der Ansiedlung von öffentlich finanzierter Wissenschaft sind im Grunde gleich null. Diese Einrichtungen sind staatlicher Natur, daher rührt ja auch die zentrale Rolle Söders in dieser Posse.


    2. Das alte Quelle-Gebäude ist verkauft und steht eben nicht mehr zur Verfügung.


    3. "Auf AEG" und damit ein Teil des "Westens" hat sich auch ohne die Hochschulansiedlung sehr positiv entwickelt, teils finanziert durch private, teils durch städtische Einrichtungen. Ich würde diese positiven Etnwicklungen nun nicht alle gleich wieder so niederschreiben.


    Ergo: Bezüglich der Uniumsiedulung läuft ein Pokerspiel vor aller Augen und wir sollten abwarten bevor wir finale Urteile fällen.



    PS Ich finde es insgesamt schwierig das hier bei praktisch jedem Thema (ob Fassadensanierungen oder Uniumsiedlungen) immer sofort eine Menetekel über den Niedergang Nürnbergs herbei beschworen wird. Geht es nicht eine Nummer kleiner und damit etwas sachlicher?


    Danke.


    d.

  • ^
    Abwarten und urteilen, wenn der Keks gegessen ist, degradiert einen aber zum hilflosen Zuschauer. Diese Rolle ist doch sehr unbefriedigend. Man kann hier zwar mit seinen Posts nichts wirklich aktiv bewegen, aber das ist auch nicht der Sinn eines freien Forums und schon gar nicht dieses Strangs.


    Das ich hier zwei unabhängige Dinge (Quelle und AEG) durcheinander würfele, mag sein, aber genau betrachtet sind das gar nicht zwei so unterschiedliche Paar Schuhe:


    Auf AEG befindet sich genau wie die gegenüber liegende Quelle in Privatbesitz, und worüber die Presse berichtete ist dass die Mietverhandlungen zwischen Eigentümer und Freistaat geplatzt sind. Einen Mietvertrag könnte man aber genau so mit dem Eigentümer der Quelle schließen. So unterschiedlich finde ich das nicht.


    Während sich in der Quelle auf absehbare Zeit wohl auch nichts tun wird - weiss hier jemand mehr? - und die TechFAK offenbar für die Weststadt gestorben sein soll, finde ich ist die Kritik schon gerechtfertigt, dass das Leuchtturmprojekt im Westen nicht gelingen soll. Ich hatte letztens erst ein Gespräch mit einer Stadträtin, die erklärte dass die Stadt Nürnberg der Entwicklung der Weststadt höchste Priorität einräumen würde. Und wie du schon sagst, wenn die Stadt schon kaum Möglichkeiten hat wegweisende Einrichtungen der Wissenschaft und Forschung anzusiedeln, ist dieser Ausfall der Optionen für das Areal schon nicht unproblematisch.


    Umso wichtiger wäre außerordentliche Weitsicht in der Stadtplanung. Daher wurde der Verkauf der Quelle aus städtischem Besitz an einen Privatinvestor nicht ohne Grund kritisiert. Es könnte sich nun als Fehler herausstellen, da Stadt und Freistaat heute vielleicht zu einer alternativen Lösung hätten kommen können. 170.000 qm auf AEG und direkt gegenüber 250.000 qm in der Quelle sind gigantische Flächen, die man erstmal entwickeln muss. Dort eine Uni, mei eine bessere Idee dafür wirds kaum geben! ... Dabei betrachte ich natürlich keine baulichen Rahmenbedingungen, ich bin kein Architekt.


    Und zuletzt die Aussicht an der Brunecker Straße zu bauen. Auch wenn das als ÖPP-Projekt realisiert würde und der Freistaat nicht als Bauherr aufträte, wäre das doch ziemlich einfallslos und würde anstatt der Weststadt eine Perspektive zu bescheren einen Schwerpunkt im Süden schaffen, wo bis vor Kurzem noch niemand einen Bedarf formuliert hat.


    Dass es den Eigentümern von "Auf AEG" nicht gelingen könnte die Liegenschaft gut zu vermarkten glaube ich allerdings auch nicht, da stimme ich dir zu. Nur was die Quelle angeht scheint es mir als bliebe für den Bau bald nichts anders übrig als Deutschlands größtes MyPlace Selfstorage.

  • Hallo Dexter,


    in der Tat, der Franke und insbesondere der Nürnberger neigt eher zum Dramatisieren und Weltuntergangsbeschwörungen. Bei manchen Themen, auch hier im Forum, mag das überzogen sein...


    beim Thema AEG und Hochschulausbau ist es meiner Meinung nach absolut nicht der Fall. Wie auch hier im Forum schon geschrieben, ist Nbg. die (Groß-)Stadt
    - ohne eigene Uni
    - mit vergleichsweise wenig Studiernden und
    - nur wenigen (öffentlicher) Foschungseinrichtungen.


    Alle anderen Städe in der BRD ähnlicher Größenordnung haben wesentlich mehr. Die Neuansiedlung von bis zu 50 Lehrstühlen, 5000 Studien- und 850 Arbeitsplätzen hätte viel gut gemacht und einen neuen Nukleus schaffen können. Auf AEG war (und ist) gut geeignet, da es mit NCT, EnCN und einigen anderen Einrichtungen erste Pflanzen gibt. Zusammen mit dann sicher erfolgenden weiteren Investitionen hätte hier ein "dichter und kräftiger Wald" entstehen können. Platz wäre auch dagewesen. Nur als Stichworte was die letzten Jahre hier mehr oder weniger planlos anders entwickelt wurde: ehem. Straßenbahndepot in der Fuchsstr., ehem. Quelle MA-Parkplatz in der Wandererstr., ehem. Cash-and-Carry in der Fürther Str. Dazu die Flächen nördlich der Muggenhofer Str. => da wäre einiges unterzubringen gewesen.
    Was stattdessen kommen wird, sind wohl mehre kleine Pflanzbeete, verteilt über Stadt, in der Summe kleiner und mit noch weniger Wirkung....


    Und das führt gleich zum nächsten Schwachpunkt, den ich und andere kritisieren: seit bald 20 Jahren findet kaum / keine Stadtentwicklung aus dem Rathaus mehr statt. U.a. fehlt auf städtischer Seite das planvolle Vorbereiten und Bereithalten von Flächen für strategische Weichenstellungen. So etwas wie Messe, Hafen usw. wäre heute alles nicht mehr möglich, da nirgends vorgedacht und flächenmäßig abgesichert... Anscheinend hat im Rathaus niemand damit gerechnet, dass mal Flächen für Bildung / Forschung gebraucht werden könnten, gibt nämlich keine Vorbehaltsflächen dafür in Nbg.
    (siehe auch diesen Beitrag von mir: http://www.deutsches-architekt…php?p=511780&postcount=78).


    Stattdessen werden auf Zuruf Flächen vergeben und wieder neu verteilt, immer nachdem was kurzfristig gerade wichtig erscheint / am lautesten schreit (siehe z.B. die als Fläche für Kultur / ggf. Erweiterung des Musum Industriekultur hinter selbigem, die jetzt an einen Bauträger für die Schaffung von einigen dutzend Wohnungen verscherbelt wurde).


    Trotzdem war und ist Nbg. schön und eine eher prosperierende Stadt, die sich viel leistet und auch einiges leisten kann. Ich will aber, dass sie das auch in Zukunft noch ist, und da ist mir wie geschrieben aktuell mal wieder bange.

  • Ja, Kritik ist wichtig, vor allem eine die sachlich, bestimmt und korrekt trifft und Verantwortliche in die Pflicht nimmt.
    So wie in diesem Artikel der Süddeutschen der die Hintergründe nochmal sehr gut aufbereitet:
    http://www.sueddeutsche.de/bay…rnberg-vertrieb-1.3317007


    Es scheint sich als ein Sturm über Söder zusammen zu brauen. Auch die "nn" berichten erneut, vor allem über die "Bestürzung" in Erlangen:
    http://www.nordbayern.de/regio…rlanger-rathaus-1.5723420


    Zur Stadtentwicklung in Nürnberg:
    In den Punkten Wohnungsbau und Kultur gab es durchaus eine recht gute Vorplanung. Projekte wie die Kulturmeile (Anfang der 90er unter Schönlein avisiert, heute ja weitgehend realisiert) oder die Konversion der Bahnflächen, die frühzeitige Planung für das Tiefe Feld oder die konsequente Weiterentwicklung Langwassers sind Beispiele.

    d.


    Einmal editiert, zuletzt von Dexter ()

  • Die touristischen Gästezahlen in Nürnberg sind weiterhin stetig auf Wachstumspfad. In 2016 zählte man 3,2 Millionen Übernachtungen in der Stadt - ein Anstieg um 6,8% im Vorjahresvergleich. Damit stiegen Nürnbergs Übernachtungszahlen mehr als doppelt so stark wie im Bundes- oder im bayerischen Durchschnitt.
    Im Rathaus sieht man dies als Beleg für die diversen Marketinginitiativen die in den letzten Jhren angestoßen wurden.


    Interessant:
    26% entfallen dabei auf Privatreisen, 74% auf geschäftlich Reisende (Messe, Tagungen, Kongresse und "klassische" Geschäftsreisen).


    Positiv:
    Trotz wachsenden Bettenzahlen in der Hotelerie steigt die Auslastung von ca 47% auf 49%. Man könnte also sagen: mehr Markt = mehr Nachfrage.


    https://www.nuernberg.de/press…ilungen/presse_50413.html


    d.

  • Vielen Dank für die Entdeckung, noch bevor die Presse darüber etwas gesagt hat!


    Die wichtigste für mich erkennbare Überraschung ist das Büroprojekt am Schleifweg "Bürokomplex an der ehemaligen Dampfbäckerei" von Hagen Architekten. Unter dem Arbeitstitel "Büropark am Schleifweg" gibts weitere Infos auf der Website des Architekturbüros:


    http://hagen-architekten.de/po…ten-bueropark-schleifweg/


    Erwähnenswert ist aber auch die Montagehalle von MAN unter den Prädikat "altersgerechte und variantenflexible Montagelinie".


    Augenfällig wird aber auch die Ähnlichkeit vieler Projekte in ihrer Architektursprache. Zeittypisch ist danach das streng rechteckige, überwiegend waagerechte Gestalten der Fassaden, egal ob Wohnen oder Büro (SellbyTell am Tullnaupark, Franken Campus, Flaschenhofstraße, Tucher-Offices am Marienbergpark, Wohnquartier Fürther Straße, Sündersbühl etc.). Nur wenige ambitionierte Projekte stechen da heraus (IHK, Messe Halle 3c, One Roof am Kohlenhof und vielleicht auch noch die ehem. Hauptpost am Hbf.)

  • Danke für die Info.


    Im Vergleich zu den letzten Jahren sind doch einige Projektideen rausgeflogen. Leider gab es da auch einige recht interessante... Richtig neu dazu gekommen sind nur wenige, die Angleichung der Architektur ist aber augenfällig.

    Schleifweg finde ich auch interessant. Mit der Sockelzone könnte das gut werden. Mal sehen was dann mit den ARO-Gebäuden passiert. Da hat der Zahn der Zeit inzwischen ganz schön genagt (bzw. die fehlende Pflege).

  • Auf das ARO-Gelände haben sicherlich die ortsüblichen Bauträgeroligarchen ihre Hand gelegt. Nordstadt in der Nähe des Marienbergparks ist doch kinderleicht zu vermarkten. Das wird dann wohl 2018 ff. im Flyer auftauchen. Schade, dass die guten Standorte in der Nordstadt nicht höherwertiger, d.h. nationaler oder internationaler entwickelt werden. Stattdessen entstehen da Styroporproblemkisten am Fließband. Wenn ich mir z.B. ansehe was entlang der Kilianstraße rund um die Schultheiss-Zentrale entsteht ist das wirklich nicht mehr als Mittelmaß.

  • Stichwort "herausragende Neubauten" (um eine Diskussion aus dem Mögeldorf-Faden aufzugreifen): Ich finde, so schlecht sieht es da in Nürnberg gar nicht aus. Vor allem nicht, wenn man nicht nur die letzten paar Jahre einbeziehen will.


    Auch wenn´s schon oft erwähnt und angeführt wurde: Das Neue Museum ist nach wie vor ein Glanzstück - ästhetisch gelungen und mit gesellschaftlichen Auswirkungen auf ein ganzes Viertel. Ähnlich gelungen aber weniger beachtet ist das neue Foyer des Schauspielhauses - ein würdiges modernes Pendant zum altehrwürdigen Opernhaus. Ein drittes Beispiel aus dem Kulturbereich ist das die Kongresshalle durchbohrende Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.


    Man muss hier auch mal erwähnen, dass es hierbei jeweils zumindest zu Teilen der (auch von mir) nicht immer geliebte Freistaat Bayern war, der diese architektonischen Akzente gesetzt hat. Gleiches gilt für den Neubau am Justizpalast, der schon am Entstehen ist, sowie das m.E. vielversprechende geplante Info-Zentrum der TH Nürnberg am Kesslerplatz. Mit dem neuen Konzertsaal besteht Hoffnung auf ein weiteres Vorzeigeobjekt.


    Ernüchternder ist allerdings die Bilanz beim privaten Bauen. Das einzig wirklich stadtbildprägende und für meinen Geschmack außerordentlich gelungene Projekt ist der Neubau an Stelle der Hauptpost. Da hoffe ich, dass er EXAKT so umgesetzt wird wie auf den Skizzen. (Mit Abstrichen besteht auch noch Hoffnung für das Coca-Cola-Areal.)


    Insgesamt gilt für mich jedenfalls, dass die Stadt Nürnberg an neuralgischen Punkten der Stadtgeographie viel zu wenig Wert auf überdurchschnittliche Architektur legt. Am Ring wie an den großen Ausfallstraßen müsste ein viel höherer Anspruch angelegt werden.

  • Session zu Architektur bei Pecha Kucha Nürnberg

    Hallo zusammen,


    früher war ich hier mehr aktiv, mittlerweile nur noch lesend aktiv, möchte mich dafür bei den Aktiven bedanken.
    Nun aber zu meinem Anliegen, ich organisiere mit anderen die Pecha Kucha Night in neuen museum nürnberg. Ist schon das 15 Mal, leider ist Architektur immer etwas schwach vertreten, was ich sehr schade finde. BauLust hat mal eine Zeit lang ähnliche sehr coole Events gemacht. Leider nicht mehr.... Ich würde mich freuen, wenn manche hier Lust und Zeit hätten, bei einem der zukünftigen Events eine Session zu halten. Entweder PN oder über die Webseite.


    Was ist Pecha Kucha:
    Pecha Kucha (sprich: petscha-kutscha, jap. ペチャクチャ „wirres Geplauder, Stimmengewirr“) ist eine Vortragstechnik, bei der zu einem mündlichen Vortrag passende Bilder (Folien) an eine Wand projeziert werden. Die Anzahl der Bilder ist dabei mit 20 Stück ebenso vorgegeben wie die 20-sekündige Dauer der Projektionszeit je Bild. Die Gesamtdauer des Vortrags beträgt damit 6 Minuten 40 Sekunden. In Pecha Kucha Nights (PKN) folgen mehrere dieser Vorträge hintereinander. Die Themen liegen meist im Bereich Design, Kunst, Mode und Architektur.


    Mehr unter:
    http://pecha-kucha-nuernberg.de

  • Vor einigen Wochen wurde hier noch geklagt (und nicht zu Unrecht) über das Trauerspiel "Auf AEG". Umso mehr sollte man doch jetzt mal auf die sehr überraschende und uneingeschränkt positive Wendung eingehen, die die ganze Geschichte genommen hat.


    Statt irgendwelcher mehr schlecht als recht mit der Universität Erlangen-Nürnberg verbundener hochschulischer Einrichtungen soll jetzt nach dem öffentlich unzweifelhaft verkündeten Willen der Staatsregierung Nürnberg eine eigene Universität bekommen. Das ist eine Strukturentscheidung von - ich sage das als bekennender Nicht-Euphoriker - gigantischer Bedeutung für die Stadt. Die Auswirkungen auf die gesellschaftliche, wirtschaftliche, soziale und auch kulturelle Entwicklung der Stadt kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Mit der künftigen Universität kommen hochqualifizierte Arbeitskräfte und mit ihnen Know-how nach Nürnberg. Es entstehen Stellen in verschiedensten Beschäftigungsbereichen - vom Haustechniker bis zur Professorin. Es entsteht ein ganz neues "Ökosystem" in der Stadt. Vom Imagegewinn für die dann tatsächliche Universitätsstadt Nürnberg gar nicht erst zu sprechen.


    Bis zur tatsächlichen Gründung werden natürlich noch Jahre vergehen, das ganze erfordert ein aufwendiges Konzeptions-, Planungs- und irgendwann auch Bauverfahren. Aber DASS die Universität kommt, daran bestehen für mich keine Zweifel. Sie ist strukturpolitisch sinnvoll, sie ist im Zuge der Akademisierung der Gesellschaft folgerichtig - und sie kann der Stadt Nürnberg (partei)politisch nicht mehr länger vorenthalten werden. Von dem Versprechen kommt die Staatsregierung nicht mehr herunter. (Man erinnere sich an den belächelten Eintrag Seehofers ins Goldene Buch der Stadt Augsburg "Die Uniklinik kommt!" Tja, auch wenn viele es nicht wollten: Sie kommt tatsächlich. Und so kommt es auch in Nürnberg.)


    Mich freut´s!


    Zur Abrundung des Themas noch ein schöner Beitrag von Herrn Przybilla aus der SZ:
    http://www.sueddeutsche.de/bay…-grosser-moment-1.3509337

  • Abriss der Stadtmauer gefordert

    In diesem Zusammenhang witzig:


    http://www.nordbayern.de/kultu…r-der-forderung-1.6139595


    Die Kunstaktion von Tobias Lindemann, der den Abriss der Stadtmauer fordert um Nürnberg von seinem Kleinmut zu befreien. Ich bin nämlich anders als Lindemann nicht der Meinung, dass die Nürnberger Eigenart, die hier schon zur genüge diskutiert wurde, irgend etwas mit seinen Bauten zu tun hat. Viel mehr ist es doch anders herum, es gibt zu wenige Kräfte und Strömungen, die mit Aktionen und Kreativität aufmischen. Und da kommt diese Uni-Ankündigung keinen einzigen Tag zu früh.