Chemnitzer Denkmale - Bildergalerie

  • Das Cammann-Hochhaus wird dieses Jahr saniert. Es ist geplant Fenster auszutauschen und Fassadenbeleuchtung anzubringen.


    http://www.radiochemnitz.de/na…dermann-gebracht-1300126/


    Finde ich sehr gut. Auch schön, dass ein solch markantes Gebäude abends eine Beleuchtung erhält. Generell ist die Chemnitzer Gebäudelandschaft bei Nacht sehr dunkel und ich fände es schön, wenn noch mehr Altbauten und Denkmale angestahlt würden.

  • Die "Kommunale Förderung von Kulturdenkmalen im Jahr 2017" ist jetzt auch einsehbar: Link. Insgesamt stehen 200.000 Euro Fördermittel bereit, mit denen Gesamtinvestitionen von 1,15 Mio. Euro ausgelöst werden. Dort findet sich auch das Cammann-Hochhaus, in das Herr Waldvogel 441.000 Euro investieren will. Dass davon mehr als die Hälfte mit öffentlichen Mitteln von Bund und Land gefördert wird, ist bei dessen Wertigkeit richtig. Ansonsten gibt es viele kleinere, sehr erfreuliche Sanierungs- und Sicherungsvorhaben.


  • Staumauer der Talsperre Euba mit Schieberhaus und Hochwasserüberlauf einschließlich noch vorhandener Schiebertechnik


    Baujahr: 1914:









    Wasserablauf:








    Die Rückseite sieht dagegen offensichtlich Baufälliger aus:




    Die Schlitze für den Seitlichen Wasserablauf:












  • Ein Wohnhaus, welches zu einen Dreiseithof "An den Gütern 08"/Stadtteil Reichenbrand zugehörig ist, wurde komplett abgerissen.


    Im ersten Bild ist das besagte Haus zu sehen.


    Eventuell entsteht anstelle des nun entfernten ein neues Wohnhaus.?


    Die Bilder in diesem Beitrag sind vom Juli 2016
    Ich werde da demnächst aktuelle Bilder nachreichen.


    Das Baujahr ist leider nicht bekannt, aber es dürfte sich wie die Umgebungsbebauung gleicher Art um/ab 1800 handeln.


    Das nicht mehr vorhandene Wohnhaus:



    Scheune mit weitgehend unverändert erhaltener, verblatteter Fachwerkkonstruktion im Inneren, hohes Satteldach, zugehöriges Torhaus direkt angrenzend, Seitengebäude mit Fachwerkobergeschoss, gut erhalten


    Die unter Denkmalschutz stehende Scheune:
    Das benannte Seitengebäude im Zitat habe ich nicht festhalten können.





    Wie man gut erkennen kann, wurde das Dach der Scheune bereits erneuert.
    Ein guter Hinweis, das diese bestehen bleibt.
    Im Bild noch einmal etwas vom Wohnhaus, welches abgerissen wurde: (Satschüssel)



    Nicht unter Denkmalschutz, aber sicher eines, wenn der Ruinöse Zustand nicht erst seit Gestern beim Nachbarn herrschen würde.


    An den Gütern 10/Ehemaliger Dreiseithof:










    200 Jahre haben diese Gebäude sicher in den Fugen.
    Im Hintergrund, An den Gütern 08:





    Ich bin etwas gespannt, ob sich in einem knappen Jahr, seit dieser Bilder, doch vielleicht etwas bewegt hat.





    ..demnächst mehr....


  • ^An den Gütern 8


    Aktuelle Bilder:


    Das abgerissene Wohnhaus war kein Denkmal.
    Die Scheune und das Seitengebäude aber doch.


    An gleicher Stelle errichtet man nun ein neues Haus:



    Kurzzeitig gut ersichtlich, das Seitengebäude des Dreiseithofes:





    Die Gebäude "An den Gütern 10" gibt es faktisch nicht mehr.
    Es wird aber in Zukunft keine Wildgewachsene Wiese dort empor wachsen.


    Zusätzlich noch zwei Denkmäler aus dem Stadtteil Reichenbrand, die eine Sanierung erfahren haben.


    Reichenbrander Straße 06:


    Baujahr: Um 1870, später Überformt.


    Fassadenansicht, August 2016:



    Fassadenansicht, Aktuell:


    Die Erneuerung der Fenster und aber auch der Fassade, hat sich etwas über die Zeit in Etappen erstreckt.



    Mehrfamilienhaus, Zwickauer Straße 473


    Baujahr: 1905


    Ansicht vom Oktober 2010:


    Bild: lguenth1


    Aktuelle Ansicht, hier von 2016:


  • Dank der Freien Presse können wir auch mal den Blick auf denkmalgeschützte Grabanlagen der Stadt richten. Heute gibt es einen großen Artikel zum Grabmal der Familie Schwalbe auf dem Städtischen Friedhof (Link) - Emil Schwalbe war der Gründer der Einsiedler Brauerei, Johann Samuel Schwalbe der der Germania. Der Zustand lässt sehrt zu wünschen übrig und würde eine Sanierung für etwa 10.000 Euro erfordern. Leider scheint dafür trotz der überschaubaren Summe kein Geld vorhanden zu sein, und zwar nicht einmal bei der Brauerei selber. Offensichtlich zur Beruhigung verkündet die Stadt aber, dass das einsturzgefährdete Grab noch nicht einmal das marodeste auf dem Friedhof ist :nono:.


    Wenigstens das Grabmal der Industriuellenfamilie Schuffenhauer wird mit 9.500 Euro umgesetzt und gesichert, siehe auch Beschlussvorlage (hatte ich hier vielleicht schon mal irgendwo verlinkt).


    Auf den ebenfalls bedauernswerten Zustand des Grabs von Christian Gottfried Beckers im Park der Opfer des Faschismus hatte Sandro Schmalfuß aufmerksam gemacht und damit wenigstens erst mal die Entfernung der Graffiti erreicht (Mopo).



    Bild: (dwt).

  • Auf dem Friedhof gibt es tatsächlich eine ganze Menge zu tun, allerdings muss man auch erwähnen, dass weit mehr getan wurde und wird, als die Presse berichtet.


    In den letzten Jahren wurden immer wieder vom FBB selbst, von Paten oder sogar noch von Angehörigen Grabmäler restauriert / umgesetzt / gesichert. Der FBB hat im letzten Jahr sogar eines der alten Kolumbarien restaurieren lassen. Zudem wurden vor einigen Jahren auch die Kriegsgräber in Ebersdorf restauriert.


    Die Massnahmen wurden auch zum Teil sehr wohlwollend durch die zuständigen Denkmalpfleger unterstützt. Es ist also bei weitem nicht so, dass sich nicht gekümmert wird, es ist aber leider dennoch viel zu tun, da es sehr viele dieser historischen Grabstätten gibt und leider nur sehr wenige Paten / Angehörige dazu.


    Die fachgerechte Restaurierung des Grabmals Schwalbe halte ich für 10.000€ nicht machbar, ich kenne die Grabstätte, habe mir die selbst schon sehr genau angesehen. Es kann bei diesem Betrag lediglich um eine Sicherung gehen, nicht aber um dringend nötige konservatorische / restauratorische Massnahmen.


    Neben dem Grabmal Duderstädt wurde auch das Grabmal Loose und das Grabmal Sitte restauriert, ein weiteres wurde komplett neu aufgesetzt
    (Grabmal Stöckel hieß es glaube ich?) und wird wohl wieder genutzt. Einige andere wurden in den letzten Jahren vom FBB immer mal wieder gerettet - je nachdem wie die Geld dafür locker machen konnten.


    Generell kann man sagen: Der Friedhof ist sehr bemüht und kümmert sich, das Denkmalamt unterstützt wo es kann, es bedarf nur einfach mehr Geld, zum Beispiel einem fest eingeplanten Etat für solche Arbeiten. Das muss aber von der Stadt kommen, sich nur auf Paten zu verlassen bzw. das dem FBB in die Schuhe zu schieben ist bei den Summen die da teilweise fließen müssen nicht hinnehmbar, zumal die Paten das steuerlich meines Wissens nach nicht mal geltend machen können (anders als bei Investitionen in Gebäuden zum Beispiel) - und der FBB ureigene andere Aufgaben hat.

  • Eine aktuelle Ratsanfrage der Grünen sorgt noch für ein paar weitere Informationen zu den denkmalgeschützten Grabanlagen auf dem Städtischen Friedhof (Link). 61 Familiengräber sowie 21 Ehren- und Gefallenendenkmale sind in der Denkmalliste aufgeführt. Leider wurde die Detailliste aber nicht mit veröffentlicht, sondern direkt in die Fraktion gegeben. Pro Jahr verwendet der Friedhofs-und Bestattungsbetrieb der Stadt nur 7.500 Euro für Sicherungs- und Instandhaltungsmaßnahmen, rein rechnerisch also 91 € pro Denkmal. 80 % der denkmalgeschützten Familiengrabanlagen sind sicherungs- bzw. (teil-)restaurierungsbedürftig. Der Aufwand je Grabanlage liegt geschätzt zwischen 5.000 und 10.000 €. Dies ergibt einen Gesamtbedarf von mindestens 400.000 €. Für das Gemeinschaftsgrab „Urnentempel“ (einsturzgefährdet und mit Bauzaun gesichert), liegt eine grobe Kostenschätzung von ca. 80.000 € vor. Immerhin ist geplant, dass ab Juli 2017 gemeinsame Ortsbegehungen von FBB, Denkmalbehörde und Landesdenkmalamt durchgeführt werden sollen, um den Mindestaufwand für eine Sicherung oder Teilsanierung jedes einzelnen Denkmals zu ermitteln.


    Selbst bei der Vielzahl der Grabanlagen handelt es sich somit um relativ überschaubare Kosten, die die Stadt durchaus über die nächsten Jahren gestückelt aufbringen können sollte. Ich würde zwar gerne vorschlagen, mit einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit auch Gelder aus der Chemnitzer Bürgerschaft zu generieren, befürchte dort aber leider völlige Gleichgültigkeit.

  • Nochmal:


    Der Friedhofs- und Bestattungsbetrieb wendet nicht NUR sondern SOGAR (!) so viel Geld jedes Jahr auf - sogar weil: Er ist dafür eigentlich nicht zuständig - kümmert sich aber trotzdem, so wie es geht - und da kann man nur den Hut vor ziehen!


    Normalerweise ist es so, dass die Grabstätten den Familien gehören. Bei den meisten wird nur leider keiner mehr existieren. Bei Häusern wäre es usus, dass das dann an den Staat übergeht und der sich kümmern muss - wie sich das speziell bei den Grabmälern verhält weiß ich nicht. Es ist ne schwierige Situation und dass es keinen Förderverein gibt oder Leute die das mal in die Hand nehmen hängt bei den allermeisten daran, dass sie schlichtweg die Zeit nicht finden.


    Eine Katalogisierung der Grabstätten wollte ich schon lange mit dem Friedhof in gemeinsamer Arbeit durchführen - bislang scheiterte es aber an der Zeit beider Seiten. Man darf den zeitlichen Aufwand nicht unterschätzen.


    Mit deiner Schätzung des Betrages zwischen 5.000-10.000€ pro Grabmal liegst du übrigens weit daneben. Sicherlich sind einzelne, kleinere Grabstätten günstiger in Stand zu setzen, aber bei den Grabmälern wie das von Schwalbe zum Beispiel, reicht das bei weitem nicht - zumindest wenn man über eine Notsicherung hinaus was erreichen will. Alleine die aufwendig gestalteten Zaunanlagen die es so häufig auf dem Friedhof gibt sind schon extrem kostenintensiv in der Restaurierung - und Beispiele wie beim Grabmal Zimmermann sollten da nicht der Anspruch sein.


    Im Anhang mal Bilder zweier Familiengrabstätten an denen ich in den letzten Jahren tätig war.


    Die ersten Bilder zeigen den völlig zerstörten Mosaikbelag am Grabmal Loose. Dieser kam bei behutsamen Freilegungsarbeiten zum Vorschein, wurde aber nachweislich noch zu Nutzungszeiten mit Kies überdeckt - mutmaßlich wegen damals schon aufgetretenen Schäden. Das Grabmal wurde gereinigt, der Tympanon hatte massive Schäden und wurde mit mehreren Vierungen ergänzt. An der Säule oben rechts fehlte ein Stück des Kapitells, auch dieses wurde wieder ergänzt. Das Grabmal wurde nicht in Gänze saniert, es wurden lediglich die statisch und bauphysikalisch notwendigsten Arbeiten durchgeführt.
    Der Mosaikbelag wurde aus den alten Mosaiksteinchen neu hergestellt - allerdings mit Fugen, damit es nicht wieder zu Spannungsrissen kommt. Das Projekt wurde damals durch die Denkmalpflege unterstützt und ich als Auftragnehmer habe sehr günstig gearbeitet - weil ich das unterstützen wollte.


    Die beiden nächsten Bilder zeigen das Grabmal der Familie Sitte. Ein kleineres Familiengrab, schlichter in der Ausführung. Hier wurden lediglich Reinigungsarbeiten ausgeführt, 3 Steine neu gesetzt und die Galvanoplastik neu befestigt. Der Pate selbst hat dann noch weitere Arbeiten in Eigenleistung erledigt.


    Beide Grabmäler hatten einen Paten. Bei dem einen waren die Kosten noch weit unter 5000€, bei dem anderen - ihr könnt es euch selbst denken und ich will hier nicht ins Detail gehen.


    Was ich damit sagen will: Man kann das nicht pauschalisieren und da lustig herumrechnen. Was bei der genaueren Untersuchung der Grabstätten zu Tage tritt, weiß man immer erst hinterher - so wie beim Grabmal Loose mit dem Mosaikbelag. Das Relief ist übrigens von Prof. Heinrich Epler, ein Schüler von Schilling und Leiter der Modellierwerkstatt der Dresdner Kunstakademie - auch was besonderes, auch wenn es sich um einen (extrem gut gemachten) Steinguss handelt.


    Wir haben es hier zum Teil mit herausragenden Kulturdenkmälern zu tun - und da hoffe ich inständg, dass da kein semiprofessioneller Verein dran "herumdoktert" sondern dass diese Aufgaben von Profis erledigt werden. Es gibt da zuviele Spezialfälle auf dem Friedhof. Alleine schon die zahlreichen Galvanoplastiken - restauratorisch extrem schwer zu behandeln - da gibt es kaum geeignete Fachfirmen.



    Übrigens... der "Urnentempel" wird gemeinhin wohl auch Kolumbarium genannt... :lach:


    So, hier die Bilder:



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    Einmal editiert, zuletzt von Joseph ()

  • Grabmal Loose noch im Ganzen - nach all der Beschreibung ja sinnvoll...:lach:



    EDIT: Plus Bilder vom Vorzustand. Man beachte die beiden dicken Baumstümpfe die genau auf den Wegen standen sowie die sehr hoch anliegende Erde - das Grab wurde wohl fast 60 Jahre nicht gepflegt....




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  • Bitte mal dem Link in meinem letzten Beitrag folgen:


    - Zitat: "Es gibt für die wenigsten der genannten Grab-Denkmale noch private Nutzer oder feststellbare Erben. Somit fällt die Sorgepflicht für deren Erhaltung im stadtgeschichtlichen und öffentlichen Interesse nach SächsDSchG der Stadt Chemnitz zu."
    - Die Katalogisierung der Grabstätten besteht insofern schon, als das zumindest die denkmalgeschützten in der Denkmalschutzliste aufgelistet sind. Sonst hätte man eine solche Liste ja nicht in die Fraktion der Grünen geben können. Allerdings weiß ich nicht natürlich nicht, welche Art Katalogisierung Dir genau vorschwebt. Eine genauere Schätzung der Sanierungskosten ist offensichtlich ziel der geplanten Begehungen der involvierten Behörden.
    - Die Schätzung von 5.000 bis 10.000 Euro stammt nicht von mir, sondern ist ein (nicht ausreichend kenntlich gemachtes) Zitat aus der Antwort auf die Ratsanfrage. Allerdings ist das wohl eher als Mindestaufwand für eine Sicherung einzustufen, nicht für eine Komplettrestaurierung mit Aussicht auf einen Denkmalschutzpreis.


    Meine Kritik bezüglich der finanziellen Mittel ist auch keinesfalls an den FFB gerichtet, die sicherlich ihr Möglichstes tun, aber eben meiner Meinung nach stärker aus dem Stadthaushalt unterstützt werden sollten. Deine Bilder zeigen, dass es gut investiertes Geld wäre.

  • ^Auf Basis der verlinkten Ratsanfrage kündigt die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen Beschlussantrag an, um ein zehnjähriges Programm mit jeweils 40.000 bis 50.000 Euro pro Jahr für die Sicherung und Sanierung der historischen Grabstätten aufzulegen (Freie Presse). Gleichzeitig sollen auch Führungen sowie eine geschichtliche Aufarbeitung stattfinden. Prinzipiell unterstütze ich das natürlich, allerdings sollte man vor einem Beschluss besser abwarten, welcher konkrete Finanzbedarf ermittelt wird. Josephs Ausführungen haben gezeigt, dass die aktuellen groben Schätzungen noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein müssen.

  • Der schon länger geplante Abriss der denkmalgeschützten Umladehalle des Rangier- und Güterbahnhofs Chemnitz-Hilbersdorf läuft aktuell gerade (Freie Presse). Sicherlich schade um ein Zeugnis der Chemnitzer Industriegeschichte, aber dafür gab es wohl mit der größten Phantasie keine Nutzungsperspektive. Auch die millionenteure Umsetzung ins Eisenbahnmuseum hätte selbst ich als sehr fraglich empfunden. Immerhin werden dort gleich Nägel mit Köpfen gemacht, indem ein Bebauungsplan zur Nutzung als Gewerbeflächen erstellt wird. Zudem konnte (dwt). durch die Kooperation des (früheren?) Eigentümers alles fotografisch dokumentieren.


    Dazu ein paar Bilder aus dem Jahre 2015:







































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