Wohnquartier Mittelbereich Lehrter Straße | Europacity

  • @UrbanFreak
    ich bin nicht so sicher ob Du die Situation richtig einschätzt.
    Innenstadtgebiete sind nach wie vor sehr gefragt und durch die begrenzte Zahl an Wohnungen bleibt der Preisdruck hoch. Klar, die Steigerungen der letzten Jahre werden so nicht weitergehen, aber die Preise werden hoch bleiben.
    Ich schätze auch die Kapitalkraft von ausländischen Zuzüglern anders ein, es gibt viele, die Berlin als attraktiven Investitionsstandort sehen und es sich auch leisten können, nicht jeder ist ein mittelloser Kreativer.


    Ich denke auch, dass es in Berlin viele attraktive und urbane Ecken gibt, viele Neubauten mögen langweilig und öde sein, allerdings die Viertel sind es meistens nicht.
    Die Preisentwicklung wird sicherlich am ehesten noch von den Zinsen abhängig sein.
    Sobald diese in den nächsten Jahren steigen (und das ist nur eine Frage des wann und nicht des ob), wird das Auswirkungen auf die Preise haben, aber der Illusion zu verfallen, dass Immobilien wieder günstiger werden, halte ich für unwahrscheinlich, dafür fehlt die Grundvoraussetzung, nämlich die Zunahme von neuen Wohnungen und Abnahme der Bevölkerung in Berlin, beides ist gegenwärtig nicht zu erkennen.

  • ^ Berlin ist und bleibt IMHO eine Mieter-Stadt.


    Und die Schere zwischen dem Kaufpreis einer ETW und damit erzielbaren Mieten ist schon sehr weit auseinandergegangen, sodass da kein Spielraum mehr nach oben besteht. Allerdings nach unten:
    Mit zeitlicher Verzögerung von bis zu 10 Jahren - nämlich nach Ablauf vieler Hypotheken-Zinsbindungen - wird ein stetiger, schleichender Kaufpreis-Verfall eintreten, und zwar um bis zu 30 Prozent gegenüber heute.
    http://www.spiegel.de/wirtscha…ase-platzt-a-1191302.html
    http://www.dw.com/de/immobilie…en-aus-spanien/a-42388955
    (Anders sieht das bei Büros etc. aus.)


    BTT:
    Wie hier im Thread nachzulesen, wird ein Teil der "Mittenmang"-Wohnungen von der Degewo vermietet - zu niedrigeren Mieten.
    Analog läuft das z.B. in der "Europacity", z.B. seit Januar in den "Budapester Höfen", wobei direkt an der Heidestraße die günstigeren liegen.

  • Ich sehe das wie Backstein.
    Was eher zu befürchten ist, dass die gegenwärtigen existierenden sozialen Nischen langsam verdrängt werden, die Gentrifizierung wird hier auf jeden Fall zuschlagen und das noch gegenwärtige Idyll verändern.


    Im nördlicheren Moabit hat die Gentrifizierung bereits voll zugeschlagen. Allerdings ohne die üblichen, positiven Effekte. Hier ist es jetzt einfach sehr teuer... ganz ohne Craftbeerbars, Coffeeshop und Bioläden.

  • Danke für die Bilder! Gerade auf dem ersten Bild erkennt man mMn deutlich, dass eine Fortführung des Blockrands hier deutlich wünschenswerter und kohärenter gewesen wäre, auch um so etwas wie einen Kiez zu schaffen. Die denkmalgeschützte Mauer hätte man schon integrieren können. So sieht es für mich aus wie Plattenbauten 2.0, und die Fassaden gefallen mir auch nicht besonders. Aber da gehen die Meinungen sicher auseinander.

  • ^^
    Bitte noch mal die erste 70 bis 100 Beiträge vom Februar 2014 in diesem Thread lesen. Eine so einhellige Ablehnung eines Projektes hat im Forum seltenheitswert.

    Nun möchte dieses "renomierte Büro" sich beim Wiederaufbau der Bauakademie einbringen. Eine Drehung um 45° wäre doch mal was total neues.:lach:

  • Der 1. BA wird bezugsfertig gemacht:


    Zugang von der Lehrter Straße (gegenüber ist ein Discounter für die sprichwörtliche Nahversorgung):



    Innenhof gen Süden (2. BA im Hintergrund):




    Kurioserweise wird das nördlichste Eck erst jetzt bebaut:
    (Im Vordergrund die moderne Variante von Müllschluckern..)



    (Fotos: Hallole)

  • Vom Preis her müsste es sich um eine Wohnung in den Blocks fern der S-Bahn handeln.
    Eine Wohnung in Augenhöhe mit den Bahngleisen wird wohl etwas billiger kommen...

  • ^ Eine S-Bahn fährt dort derzeit nicht, sondern ICEs, RE/RBs etc.
    Und die im Entstehen befindliche S21 wird frühestens Ende 2020 auf eigenen Gleisen in Betrieb gehen..


    Nicht zuletzt zu Lärm(-Schutz) und Preisen hat Batō bereits 2015 einen "Tagesspiegel"-Artikel gut zusammengefasst: http://www.deutsches-architekt…php?p=491795&postcount=72
    Und Angaben zu Wohnflächen findet - wer suchet ;) - da: http://www.deutsches-architekt…hp?p=578698&postcount=128


    Neben einer Kita sollen wohl auch Ladengeschäfte im EG integriert werden, jedenfalls zeigen Visus welche (dürfte am südlichen Rand sein):
    https://www.mittenmang-wohnen.de/img/galerie/galerie-19.jpg
    (Q: https://www.mittenmang-wohnen.de/Home/Galerie)

  • Ob es nun die S Bahn oder ICEs REs oder RBs sind, die Häuserzeile die den Bahngleisen zugewandt ist, ist die "unattraktivere" und lärmintensivere Lage.


    Unabhängig von den günstigsten Wohnungen zu 6,50 Euro pro qm wird es innerhalb des gesamten Projekts je nach Lage unterschiedliche Mieten geben.


    Ich würde vermuten dass eine Wohnung im EG mit Richtung Bahngleisen um einiges günstiger ist als die Wohnungen im 7. Stock mit bestem Ausblick...

  • Mittenmang

    Inzwischen wurden die ersten Gebäude im nördlichen Bauabschnitt bezogen. Dieser Teil des Quartiers ist zurzeit öffentlich zugänglich und man bekommt dort einen guten Eindruck von den Gebäuden, der Umfeldgestaltung und den Außenanlagen sowie vom östlichen Bereich an den Bahngleisen.


    Die erste provisorisch begehbare Straße im Norden des Quartiers heißt Klara-Franke-Straße. Nördlich ist noch ein Gebäude in Bau, das direkt an die weiter nördlich befindlichen Altbauten anschließt:




    Links das erste, bereits komplett bezogene Wohngebäude des neuen Quartiers:




    Ein paar Bilder der Außenanlagen und Umfeldgestaltung. Ich finde es durchaus ansprechend:







    Nach Westen, zur Lehrter Straße hin, befinden sich die einzigen offenen (und nicht mit Glaswänden geschützten) Lücken zwischen den Gebäuden:




    Ein paar Einblicke in die erstaunlich großen und bereits begrünten Hofbereiche. Das sieht für mich doch deutlich großzügiger, angenehmer und luftiger aus als zuvor befürchtet:











    Diese provisorische Straße verläuft am Ostrand des Quartiers zwischen den Gebäuden und den Bahngleisen:








    Blick nach Osten über die Bahngleise zur Europacity:







    Der Blick auf das südliche Baufeld. Hier dominieren noch die Rohbauten, die aber bereits mächtig gewachsen sind:




    In der Mitte des Quartiers, gegenüber des Zufahrt zum Poststadion, entsteht ein kleiner Stadtplatz. Auch hier geht es gut voran:



    Der noch ganz niedrige Rohbau in der Mitte wird das künftige Hochhaus:





    Weiter südlich wird das kleine Backsteingebäude, in dem sich das Projekt- und Infobüro befindet, langsam von den Rohbauten "erdrückt":





    Hier noch die südlichsten Rohbauten:



    Einmal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Aufs Räuspern reagiert. ��

  • Der 70er-Jahre-Städtebau von Sauerbruch & Hutton kombiniert mit der Styropor-Schnitz-Klassik der Groth-Gruppe - ein ziemlich krudes Stück Siedlungsbau. Und die Glaswände, die vor Zug schützen sollen, führen das Ganze dann vollends ad absurdum... Für mich ein Tiefpunkt der zeitgenössischen Berliner Architektur, der allenfalls als architektonische Fortsetzung des Meininger-Hotels auf der Hbf-Südseite überzeugen kann. Traurig vor allem, wenn man dagegen die Gropius-Stadt oder das Märkische Viertel stellt (vom Berliner Siedlungsbau der 20er Jahre ganz zu schweigen). Tja, der Boom macht es möglich, dass selbst so etwas an den Mann gebracht werden kann.

  • ^ Die Geschmäcker sind hat verschieden. Ich finde das bisherige Ergebnis besser als zuvor befürchtet. Besser als z. B. das Quartier Luisenpark. Die Gestaltung der Außenanlagen gefällt mir sogar ziemlich gut. Die Glaswände dienen auch eher dem Lärmschutz.


    Sicher ist es keine Highlight, aber von einem architektonischem "Tiefpunkt" kann m. E. keine Rede sein.


    Es wird auch sehr darauf ankommen, wie das Quartier gepflegt wird. In dem Zusammenhang fiel mir jetzt schon ein Aushang der DEGEWO im Eingangsbereich des bereits komplett bezogenen Gebäudes auf, in dem das Fehlverhalten einiger Mieter angeprangert wurde wie nicht sachgemäße Müllentsorgung, wildes Parken selbst auf Feuerwehrflächen, zerstörte Grünanagen durch Hunde und nicht genehmigte Verkleidungen von Terrassen und Balkonen.


    Das kann sich natürlich noch einpendeln, wenn alles fertig ist. Man wird sehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Tippfehler ;-)

  • [..] Nördlich ist noch ein Gebäude in Bau, das direkt an die weiter nördlich befindlichen Altbauten anschließt: [..]


    Ganz im Norden des Areals scheinen sogar noch 2 Gebäude zu entstehen und an Altbauten anzuschließen, im "Projektplan" gelb markiert als "geförderte Wohnungen": https://www.mittenmang-wohnen.de/Home/Projekt
    Außerdem gibt's neben - wohl frei finanzierten - Mietwohnungen noch Eigentumswohnungen entlang der Lehrter Straße.
    Insofern betrifft dies:

    [..]
    In dem Zusammenhang fiel mir jetzt schon ein Aushang der DEGEWO im Eingangsbereich des bereits komplett bezogenen Gebäudes auf, [..]


    .. nur einen Teil der (zukünftigen) Bewohner.

    [..]
    Nach Osten, zur Lehrter Straße hin, [..]


    Ich als "Räusper-Man" muss hier korrigieren: Westen ;)



    Der dort abgebildete (Grün-)Streifen soll noch gestaltet werden und über die - vorhandenen - Fernbahngleise als auch über die - noch in Bau befindlichen - S21-Gleise soll eine Fußgänger/Radfahrer-Brücke gebaut werden; fraglich ist allerdings, wann dies geschieht. Dazu aus dem "Europacity Allgemeines"-Thread:

    [..]
    Lüscher antwortet auf parlamentarische Anfrage (Stand: 01/2018): http://www.stiftung-naturschut…ne_Anfragen/S18-13013.pdf
    [..] Der Grünzug West könne erst realisiert werden, wenn die Fläche nicht mehr für den Bau der S21 logistisch benötigt werde; also vsl. nicht vor 2023.
    Für die Brücke über die Bahngleise sei noch zu klären, welches Planverfahren anzuwenden sei. [..]


    Frau Lompscher im Interview: http://europacity-berlin.de/in…spraech-katrin-lompscher/
    Vom Quartier Heidestrasse soll nach Westen auch eine Brücke über die Bahngleise den Ortsteil Moabit mit der Lehrter Straße erschließen, wofür mittels städtebaulichen Vertrags rund 5 Mio. Euro zur Verfügung stünden. Allerdings müsse zunächst die temporäre Planfeststellung für die S-Bahnlinie S 21 freigegeben werden, über die sich die Brücke spannen wird. Erst wenn hier die nötigen Voraussetzungen geschaffen seien, werde mit der Planungsabstimmung begonnen, was jedoch voraussichtlich nicht vor 2023 der Fall sein werde.

  • ...


    1)... nur einen Teil der (zukünftigen) Bewohner.


    2)...Ich als "Räusper-Man" muss hier korrigieren: Westen ;)
    ...


    Zu 1): Habe nichts anderes behauptet. Der Aushang war im Eingang EINES Gebäudes. Die Klingelleiste ließ hier übrigens auf eine sehr gemischte internationale Bewohnerschaft schließen mit Schwerpunkt auf drei Länder bzw. Regionen. 😎


    Zu 2):Zu Recht geräuspert. Der Eifer des Gefechts... Ist bereits korrigiert. 😉

  • Sicher ist es keine Highligt, aber von einem architektonischem "Tiefpunkt" kann m. E. keine Rede sein.


    Ich stimme Backstein zu. Ich stehe dazu, dass die Bebauung für diese Lage unangemessen ist, man hätte hier qualitativ hochwertiger und im Blockrand bauen sollen. Aber ein architektonischer Tiefpunkt ist es nicht. Durch die freundlichen, mediterranen Farben der Fassaden und die schicke Gestaltung der Außenanlagen wirkt das insgesamt doch ganz okay. Jedenfalls nicht wie ein postapokalyptisches Desaster, das einen geradewegs in den Suizid treibt, wie hier vielleicht manche weismachen wollen. ;)

  • ^ Ich schließe mich Backstein und Dir an. Die Stellung der Häuser im 45-Grad-Winkel zur Straße hat mir von Anfang an nicht gefallen, und da habe ich meine Meinung nicht geändert. Auch die Architektur lässt zu wünschen übrig. Davon abgesehen kann man mit WDVS viel schlimmeres anstellen, und die Farben wirken freundlich. Von der Heidestraße aus wirkt das Ensemble großstädtisch. Kein Grund für Freudenschreie, aber von einer Katastrophe weit entfernt.

  • Die Stellung der Häuser im 45-Grad-Winkel zur Straße hat mir von Anfang an nicht gefallen, und da habe ich meine Meinung nicht geändert. Auch die Architektur lässt zu wünschen übrig. Davon abgesehen kann man mit WDVS viel schlimmeres anstellen, und die Farben wirken freundlich. Von der Heidestraße aus wirkt das Ensemble großstädtisch.


    Der fehlende Blockrand, den es an der Stelle nie gab, stört mich nicht. Die Fernwirkung über die Bahn hinweg ist ganz ordentlich, aber die Farbauswahl ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich halte sie auch nicht für freundlich sondern für unpassend, die Rottöne passen nicht zueinander und die Gelbtöne sehen aus wie Erbsensuppe.
    Auch hätte tatsächlich an dieser Stelle höher bzw mit unterschiedlichen Höhen gebaut werden können.



    (Bild von mir)

    Einmal editiert, zuletzt von Baukörper () aus folgendem Grund: Quelle eingefügt