Key West (oder was Amerikaner unter "Bohemian" verstehen)

  • Key West (oder was Amerikaner unter "Bohemian" verstehen)

    Hier zeige ich Euch mal ein paar Bilder aus Key West, Florida, der südlichsten Stadt der USA. Auf der Landkarte auf jeden Fall ein absoluter Hingucker, zieht sich eine Perlenkette von Inseln vom Südzipfel Floridas in den Atlantik hinaus bis halb nach Kuba. Das sind die Keys, die man wohl nicht als Schlüssel, sondern besser als (Klavier-)Tasten übersetzen sollte. Ganz am Ende liegt Key West, und praktischerweise führt ein 200 km langer Overseas-Highway über die ganzen Inseln dorthin. Unpraktischerweise entpuppt sich das aber dann doch als eine Tagesreise von Miami, denn der Verkehr ist zumindest im nördlichen Teil immens und man will ja zwischendurch auch mal ein paar Attraktionen angucken, z.B. Korallenriffe im John Pennekamp Coral Reef State Park, die Key Deers (eine kleinwüchsige Reh-Art) oder die Überreste der Eisenbahnlinie, die 23 Jahre lang nach Key West führte, bevor 1935 ein Hurrican sie sich holte.


    Google-Karte


    Reiseführer überschlagen sich vor lauter Lob über Key West: "Enklave der Muße", "tolerantes Künstlermilieu", "Bohemian". Bohemian wäre mir nicht unbedingt als Beschreibung in den Sinn gekommen. Key West besteht im Wesentlichen aus einer Hauptstraße (Duval St). Ein Souvenirladen neben dem nächsten verhökert bunte Muscheln aus Asien, Zigarren aus Kuba oder Kunst aus Afrika, bärtige Rockertypen knattern mit ihren Harley Davidsons permanent die Duval Street rauf und runter, und über allem schwebt Rauch kubanischer Zigarren und Bierdunst aus offenen Kneipentüren. Nun gut, beidseits der Hauptstraße wird es dann etwas netter, zweistöckige bunte Holzhäuser bilden eine Art charakteristische Key-West-Architektur, sporadisch sieht man hier und da mal eine Kunstgalerie oder in einem Garten mal ein paar bunte Glühbirnchen, die echte Bohemian-Atmosphäre versprühen ;)


    Bevor ich mich der Architektur von Key West widme, fange ich mal mit den Eindrücken an, die man hat, wenn man sich mit dem Auto nähert. Die lange, außergewöhnliche, aber etwas eintönige Fahrt über die Keys beeinflusst vielleicht auch die Wahrnehmung, die man von Key West hat... wenn man endlich dort angekommen ist.


    Erstmal lässt man alles, was Großstadt ist, hinter sich und zieht nochmal an der Skyline von Miami vorbei:



    Dann lässt man die Everglades mit den freundlichen Amphibien hinter sich (hier bei einer Trolley-Tour):


    Von Key Largo (einem der ersten Keys auf der Tastatur) aus erwartungsfroh mit dem Glasbodenboot in den John Pennekamp Coral Reef Park:


    Die Fenster im Boden sind winzig, die Aussichten trüb. Das einzige "Hai-Light" der Fahrt:


    Staus ohne Ende auf dem vermeintlich einsamen Highway:


    Im Key Deer Wildlife Refuge kein Key Deer weit und breit, aber wenigstens ein paar botanische Motive:



    Endlich doch noch ein Tastenreh aufgestöbert:


    Fleischfressender Pick-up?


    Immer weniger Verkehr, und oft ist der Atlantische Ozean auf beiden Seiten der Straße und sogar darunter:


    Neben dem Highway im Wasser immer wieder Reste der alten Eisenbahnlinie:



    Key West ist nun fast zum Greifen nah, dieser Pelikan auch:



    Endlich in Key West!


    Ein paar typische Holzhäuser:




    ... und andere Wohngelegenheiten:


    Das Rathaus mit überlebensgroßen Figuren davor:


    Irgendwelche Gedenktafeln:


    Promenade mit Aquarium:




    Am anderen Ende der Insel:


    Bilder ©ich. Aufgenommen Ende Januar 2008.
    Teil 2 folgt...

  • Vielen Dank für die anonymen Blumen.


    Hier Teil 2:


    Einer der allgegenwärtigen Zigarrenshops. Den Rest der blöden Hauptstraße habe ich irgendwie vergessen aufzunehmen (ist aber kein großer Verlust):


    Eine große Betonboje markiert den südlichsten Punkt der USA. 90 Meilen bis Kuba:


    Abendlicher Streifzug durch die Seitenstraßen:







    Hier hat Ernest Hemingway gelebt (hemingwayhome.com:(




    Katzen sind allgegenwärtig, wie zu Zeiten des Meisters:


    Badezimmer:



    Garten:





    Sogenanntes Little White House:



    Vandalistisches Wortspiel am Friedhof -- definitiv bohemian und vielleicht ein gutes Schlussfoto:


    Bilder ©ich Ende Januar 2008.