Wohin mit dem Autoverkehr in Leipzig?

  • tunnel wird in dem fall relativ sein. die entrauchung etc wird problemlos realisierbar sein, da es eg nur ein überbrückter graben wird. mit den tierschützern könntest du recht haben. die stellen sich doch gegen alles. auch wenn die entfernung der über viele 100 m lärm verbreitende hochstraße für die natur viel mehr ruhe bringen wird, gibt es bestimmt was, was die wieder stört. vll können die maulwürfe nicht mehr artgerecht durch den park buddeln ^^ oder eine streunende katze hat dort ihr jagdrevier.


    ansonstn begrüß ich ebenfalls die entscheidung. ein großer gewinn für markkleeberg. und leipzig wird es schon verkraften, dass man nur mit 80 km/h statt bisher 100 km/h zwischen autobahnkreuz A38 und der südvorstadt voran kommt.

  • Um Verkehr von der Innenstadt fernzuhalten ist es doch irrelevant, ob die Straße ein A(72)- oder B(2)-Lösung wird. Wer vom Süden her nach Leipzig möchte, nimmt diese Straße so oder so, ob mit 80 oder 130.
    Ich finde die alte Brücke über den Schleußiger Weg viel überdenkenswerter. Denn die führt Ankömmlinge direkt in die enge Wundtstraße. Ob sich hierfür irgendwann eine Lösung findet, die den Verkehr elegant auf die Südtangente leitet?


    Zum Tunnel: Er wäre ein großer Gewinn für den Park, die Parkgaststätte neben der B2 und den Auwald. Die Kosten tragen ja, soweit ich weiß, vor allem die reichen Markkleeberger, auf deren Grund die B2 verläuft.
    Es wird also Zeit, im Deutschen Architektur-Forum für den Osten "Markkleeberg" hinzuzufügen. ;)

  • @ Kai-Uwe Arnold


    Naja so einfach ist das ja nicht. Der fehlende Standstreifen ist wie eine dritte Fahrspur. Somit müssen alle Brücken, Abfahrten+Auffahrten bis zum Anschluss Connewitz neu errichtet werden. Das gleiche würde meines Wissens mit der Brücke durch den Agra park passieren - ein Neubau. Das ist dann der Punkt an dem die Städte Markkleeberg und Leipzig ansetzen wollen. Anstatt eine neu gebaute Brücke zu haben, die die Zerschneidung für die nächsten 20 bis 30 Jahre manifestiert, will man die Chance des Tunnels anregen.


    Die technischen Ausrüstungen wie Lüftung, Fluchtwege und Sicherheit werden je nach der Größe des Tunnels gerechnet. Wenn der Tunnel nicht über eine gewisse Länge geht dann fallen Sicherheit und Fluchtwege weg. Sieht man am Tunnel Essener Straße.


    Obwohl der Tunnel sicherlich teurer werden soll ist Idee um einiges besser als die Bücke durch den Park. Es wird außerdem davon gesprochen dass es ein Trog werden würde der dann ebenerdig überdeckelt und mit Rasen begrünt wird. Selbst wenn man Entlüftungstürme hätte würden diese noch um einiges besser aussehen als die Brückenvariante. Für einen Rückbau der Brücke am Schleußiger Weg hatte ich auch schon plädiert. Ein normaler Kreuzungsbereich wäre hier die besser Alternative. Auch könnte man dann den Mühlgraben auf der kompletten Länge öffnen.



    off topic on: Leider kommt der Verfasser des Artikels wieder nicht umhin diese Abstimmung im Stadtrat mit der Diskussion des RB Leipzig Trainigszentrum zu verlinken - die L-IZ überlässt ihm wie gewohnt die Bühne. off topic off

  • ^ Ja, L-IZ-Praktikant Borris war sich dafür leider nicht zu schade.


    Zum Tunnel: mal abgesehen davon, dass die Herausstellung der ingenieurtechnischen Besonderheit einer gewissen Komik nicht enbehrt, wäre die jetzige Brücke keinesfalls nur zu sanieren, sondern müsste einem Ersatzneubau weichen. Laut einer Studie der Stadt Markkleeberg würde der Tunnel 24 Mio. Euro statt der für den Brückenneubau veranschlagten 16,5 Mio. Euro kosten. Die Gelder sollten aus dem für die A72 vorgesehenen Topf umlenkbar sein, da die Bundesstraße ja ebenfalls bundes- und landesfinanziert ist.


    Das Problem beim Ausbau zur A72 wäre nicht nur die immense Verbreiterung, sondern vor allem die Auf- und Abfahrten, die ganz andere Radien und Sicherheitszonen einhalten müssten.


    @ Kai-Uwe Arnold: wie passt zusammen, dass die jetzige Bundesstraße ein Torso ohne großkapazitive Verkehrsabflussmöglichkeiten in der Stadt ist, du gleichzeitig aber einen Ausbau ebendieses Torsos forderst, der den Flaschenhals nur weiter verstopfen würde?

  • @ DaseBLN


    Die B2 ist kein Torso und kein Flaschenhals. Gerade nach Süden hat sie doch nichtmal Stau-Förderer. Solange dort kein Unfall passiert, können Autofahrer ampel-los zur A38 oder weiter nach Chemnitz. Sie erfüllt schon jetzt ihren Zweck. Ich persönlich kenne auch keine Berichte von Staus. Darum gerade halten die Verkehrsplaner auch keine Autobahn für nötig.
    Die Frage nach der Zukunft dieser Straße ist doch erst durch die nötige Sanierung der agra-Brücke aufgekommen. Und DESWEGEN wird nun die Rolle diskutiert. Und ich bin froh, dass die Autobahn nicht kommt.

  • ^ Ich bezog mich auf die Diskrepanz der zwei Teilaussagen von Kai-Uwe Arnold. Ich selber bin auch froh, dass der Ausbau nicht kommt. Allerdings ist doch nicht abzustreiten, dass in den Hauptverkehrszeiten ein gewisses Abflussproblem in Richtung Stadt gibt, dass sich durch eine Aufwertung zur Autobahn noch verschärfen würde.

  • Letzten Endes landet fast alles, was über die B2 gen Leipzig fährt, in dem Bereich Dufourstraße / Floßplatz - dort ist die Straße viel zu schmal und die Bebauung viel zu schön für Autobahn-ähnliche Verkehrsströme. Genau dort liegt meines Erachtens das Problem.

  • Ja das Problem, dass viel zu viel Verkehr über die Harkortstraße auf den westlichen Ring "geleitet" wird, sehe ich auch. Ich bin mal gespannt, wie die Stadt es langfristig löst, den B2-Verkehr auf das Tangentenviereck zu leiten und nicht über Wundt- und Harkortstraße in die Stadt. Im Moment trifft die B2 genau auf die Südwestecke des Vierecks. Aber der stadtwärts stockende Verkehr wird weder gezielt auf die Südtangente (Kurt-Eisner-Str.) noch auf die Westtangente (Richtung Marschnerstr.) geführt, sondern mittenrein ins Zentrum. Da braucht es eine kluge Lösung in der Wundtstraße, der hoffentlich nicht unser Bolzplatz an der Pferderennbahn zum Opfer fallen wird.;)


    Hier sieht man ganz gut das Tangentenviereck und die B2
    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20061229121818

  • Ein Ausbau der Kreuzung Wundtstraße/Karl-Tauchnitz-Straße mit einem Überflieger könnte die Verkehrsströme vielleicht auch entzerren. Genau dort kommt es nach meinem Empfinden zu den ersten massiven Stockungen. Nach dem Lückenschluß der A72 wird der Verkehr auf der B2 jedenfalls massiv zunehmen.

  • Eine Verkehrslösung aus den 70ern, die andernorts abgerissen wird, kann hier keinesfalls die Lösung sein, da damit das Problem nur verschoben wird. Das Problem ist nicht die Ampel, sondern die Tatsache, dass die darauf folgenden Straßen für die Verkehrsströme nicht geeignet sind. M.E. müssen Leipzig und Markkleeberg hier zusammenarbeiten, um eine möglichst günstige P+R Lösung in der Nähe es Markkleeberger S-Bahnhofs anzubieten. Die einzige verkehrstechnische Lösung, zumindest den östlichen Teil des mittleren Ringes Süd von Connewitz bis zur Richard-Lehmann-Straße zu bauen, ist momentan unbezahlbar.

  • Irgendwann kursierte irgendwo mal der Vorschlag, im Zuge der ehemaligen Gleisanlagen des Bayerischen Bahnhofs eine Straße zwischen Bayerischer Platz und Lehmannstraße zu bauen - dieses Projekt, weiter nach Süden bis zur B 2 verlängert (vulgo: "östlicher mittlerer Ring") wäre doch die ideale Entlastungsstraße für Karli / Hoffmannstraße / Dufourstraße, ohne irgendwo Natur zu zerschneiden. D'Accord?

  • Eine Führung des mittleren Ringes zum Bayrischen Bahnhof, wie zu DDR-Zeiten angedacht, ist allerdings weder wünschenswert noch bezahlbar. Wenig wünschenswert deswegen, weil der neue Park auf den ehemaligen Gleisanlagen die Viertel an seinen Rändern verbinden soll. Eine neue Straße als Hauptzufahrt aus Richtung Süden wäre dafür nicht unbedingt förderlich.

  • Non, je ne suis pas d'accord! Das war ein Vorschlag von LEgende hier im Forum, gleich auf der ersten Seite dieses Threads. An anderer Stelle habe ich den noch nicht gesehen.


    Das dürfte schon alleine deshalb nichts werden, weil bei der Stadt das Areal zwischen Bayerischem Bahnhof, Richard-Lehmann-Straße, Kohlenstraße und Dösener Weg "als eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete der Stadt" gilt. Es läuft derzeit bekanntlich in Zusammenarbeit mit der DB ein "Wettbewerb zum Stadtraum Bayerischer Bahnhof", dessen Bewerbungsphase Ende Februar 2011 endet: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=281788#post281788. Eine Entlastungsstraße taucht da meines Wissens nirgendwo mit auf.

  • Nun, wenn die Wahl stünde, zwischen "gewachsene Altbaugebiete mit Hauptstraße zerschneiden" einerseits und "die nämliche Straße in einem neuen Gebiet bauen" andererseits, währe mir die Wahl nicht schwergefallen! :cool:

  • Jetzt mal ernsthaft. Die Brücke zwischen Südvorstadt und Deutschem Platz ist doch vor allem gebaut worden, um den Bayrischen Platz verkehrlich zu entlasten. Wozu dann eine Weiterführung des Verkehrs dorthin. Um die Hoffmann-Straße zu entlasten?


    Nochmal zur Frage, wie die B6 in die Stadt mündet: Ich gehe davon aus, dass der Verkehrsplan in Verbindung mit Bundesligafußball im Zentralstadion (an anderer Stelle diskutiert) auch Einfluss auf die Westtangente mit der Marschnerstraße haben wird. Aber dafür haben die Verkehrsplaner ja noch etwas Zeit.

  • Die Entlastung betrifft vor allem den tangentialen Verkehr, also die frühere Strecke Hoffmannstraße-Bayerischer Platz-Str. des 18. Oktober. Das hat mit dem Verkehr gen City nix zu tun.


    Geplant ist, den B6-Verkehr über Max-Liebermann und Essener Straße auf die Maximilianallee zu führen. Gen Stadion ist aus dieser Richtung nichts Rechtes geplant; einzig: Pittlerstraße - Auenseestraße ("momentan nicht finanzierbar" Stadt Leipzig) - Esche-Straße - und dann irgendwo in Lindenau oder Leutzsch rumgurken ODER doch wieder nur Schumannstraße - Waldstraße :nono:

  • ^ Trotzdem sollte der Bayrische Platz verkehrlich entlastet werden. Welche Verkehrsströme ihn verstopfen, ist doch dabei egal.


    Das Stadion ist einen Kilometer vom Innenstadtring entfernt. Für diesen Umweg (sofern man zur Anfahrt nicht einfach die logischere Variante A9+B181 wählt) eine Extra-Anfahrt zu bauen, ist m.E. vollkommen unnötig.

  • Nun, eine extra Anfahrt will hier niemand bauen. Ich FÜRCHTE allerdings, daß die Variante über Waldstraße für viele die kürzeste scheint. Über das für den ganzen Verkehr schon jetzt völlig überlastete Konglomerat Menckestraße / Berggartenstraße / Möckernsche Straße schweige ich mal lieber ...

  • Eine Sache verstehe ich hier bei vielen Ausführungen nicht. Was soll der Verkehr auf dem südlichen Tangentenviereck ? Das kurze Stück Wundtstraße ist doch ideal im Vergleich zu einer Verkehrsführung durch die Südvorstadt. Man sollte doch alles tun, um die Südvorstadt zu entlasten. Da ist doch die jetzige, tangentiale Lösung ideal. Und nicht zuletzt ist die Innenstadt nunmal Hauptziel und -quelle des Verkehrs.


    Außerdem sollte die Innenstadt auch erreichbar bleiben. Was nützt es denn, wenn man alle auf die Kurt-Eisner-Straße schickt, die Wundtstraße irgendwie künstlich "dicht" macht und der Verkehr dann über die Karli in die Innenstadt fließt ?? Sorry, aber das ist für mich nicht mal ansatzweise nachvollziehbar.


    Man kann auch nicht davon ausgehen, dass der Verkehr in den kommenden Jahren nachlässt. Sicher wird die S-Bahn einen Teil aus dem Süden übernehmen. Aber die werden sicher mehr die Berufspendler nutzen, die dann unter Umständen sogar schneller in der Innenstadt sind. Aber P+R für Auswärtige... Mal ehrlich, wer nutzt denn das ?

  • ^ Hast du in den letzten Monaten Zeitung gelesen? Die Wundtstraße wurde aufgrund einer punktuellen Feinstaubüberbelastung, die sich ein Münchener Rechtsanwalt zu Nutze gemacht hat, für den LKW-Verkehr gesperrt. Unabhängig davon ist die Straße auch heute schon meist überfüllt, es gilt also, den Verkehr zu entzerren, indem Lösungen für die einzelnen Verkehrsströme gefunden werden. D.h., Durchgangsverkehr aufs Tangentenviereck oder besser geeignete Straße, Verkehr mit Ziel Innenstadt möglichst durch P+R reduzieren. Die Karli ist aufgrund ihrer Straßenschäden und des Rückbaus in den 90ern ebenfalls für Schwerlastverkehr usw. gesperrt.


    Was den P+R betrifft, ist das ganze eine Frage der Attraktivität. In Amsterdam beispielsweise bezahlt man für 3 Tage Parken in den Nähe des Autobahnrings knapp 20 Euro, dafür gibt es sogar ein Tram-Hin- und Rückfahrticket für jeden(!) Mitfahrer. Man ist dann in einer Viertelstunde in der Stadt, mit dem Auto niemals machbar, abgesehen von den horrenden Parkgebühren.


    Leider hat die Stadt hier in den vergangenen Jahren aber ein paar Weichen in die falsche Richtung gestellt, zusätzliche Parkhäuser wie am Zoo ziehen nun einmal auch zusätzlichen Verkehr an.


    @ DrZott: sobald in der 2. Liga gespielt wird, kommen die Auswärtigen nicht mehr aus der Gegend, kennen sich also nicht aus. Hier muss dann ganz einfach das bereits vorhandene zur WM installierte Anzeigesystem an den Autobahnen genutzt werden.