Kulturmeile/City-Boulevard

  • @derstuttgarter, wahre Worte :applaus:


    Wagahai
    Dann schlage ich vor, alle Ampeln im Stadtgebiet abzubauen und Überwege durch Fußgängerbrücken zu ersetzen


    Nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten, auch wenn es spaßig gemeint war.


    Es geht hier um den Abriß einer bestehenden Brücke, nicht um eine abgelehnte Neubauentscheidung.


    Ich gehe einfach mal davon aus, daß Du diese Brücke nicht oder seltenst nutzt, so daß Dir die optischen Aussichten des Deckelchens wichtiger sind. Nur wird kein Mensch extra zum Charlottenplatz pilgern, um sich dort einer grünen Oase zu erfreuen. Aber viele werden dort die praktische Brücke vermissen. Die übrigens auch nicht "unsäglich hässlich" ist, sondern eher durchschnittlich und unauffällig, wie so viele andere auch.

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    Du wirst lachen, aber ich gehe relativ oft über die Bara...Brücke. Und gefreut hat es mich eigentlich nie, erst Zickzack laufen zu müssen, um erst die richtige Höhe zu erreichen und anders herum. Und ein bisschen Grün auf der traurigen B14 - wer wird denn da was dagegen haben :) Ich werde dort auch nicht mein Sandwich auspacken. Liegt aber nicht am Grün, sondern am Verkehr inkl. Smog.

  • Laut StZ vom 07.03.06:
    Überweg zwischen Akademiegarten und Wilhelmpalais wird planmäßig Mitte Mai fertig.
    Nach wie vor zügige Verwirklichung der anderen Überwege Staatsgalerie und andere Seite Charlottenplatz fraglich.


    Laut StZ vom 14.03.06 hat das Architekturbüro Schürmann + Schürmann eine Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung der Landesbibliothek an der Konrad-Adenauer-Str. erstellt.


    - Raumkapazitäten im gegenwärtigen Nachkriegsbau in Zukunft nicht mehr ausreichend
    - Steigen der Studentenzahlen um 30% bis 2012
    - Fläche zwischen Erweiterung des Landtages und Staatsarchiv soll überbaut werden (2.800qm), wo ehemals die alte Landesbibliothek stand (zerstört 1944)
    - reine Bauwerkskosten 46 Mill. EURO
    - Finanzierung noch ungeklärt
    - Nach Plänen von Schürmann "futuristischer Glasbau" mit Panoramablick auf die Stadt
    - In zehn Jahren müsse der Erweiterungsbau stehen (Direktor Kowark)

  • Schlecht. Man muß Sparen, auch und gerade in Schwaben.
    Die vermehrten Ausgaben in Bildung (die es in BW seit Jahren gibt!) müssen sich erst mal bezahlt machen und nicht immer nur weitere Ausgaben, weil es gerade Mode ist, "Investitionen in die Bildung" zu schreien.


    Stuttgart soll die Bibliothek 21 bekommen. Das wird teuer genug. Willkommen im Internetzeitalter. Irgendwo muß man auch mal Papier durch IT ersetzen und nicht immer nur beides ausbauen. Für Studenten gibt es ohnehin gleich mehrere relativ gut ausgestattete Bibliotheken an den Stuttgarter Hochschulen.


    Ergo: Landesbibliothek muß mit ihrem Platz auskommen und das Lindenmuseum bleibt am bisherigen Standort!

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    Ich vergaß zu schreiben: Freihandmagazin und Multimediaarbeitsplätze - längst Standard an anderen großen Bibliotheken kommen hinzu, Leseplätze und Konferenzraum.


    Wenn ich die Landesbib mit der Bayerischen StaBi (München) vergleiche, kommen mir die Tränen. Weniger "rotgrüner" Geist (Zitat M.) wäre hier angebracht beim innerdeutschen Exportweltmeister.

  • Schmittchen, wieso denn! Dosiert aufregen und ein paar Emotiönchen sind doch viel spaßiger. Das runde Roth-Face paßt übrigens genau auf der Dartscheibe.


    Wagahai, Multimediaarbeitsplätze war ja klar, daß damit geworben wird, um jegliche Millioneninvestitionen zu rechtfertigen und Politiker einzufangen. Der Multimediabibliotheksarbeitsplatz der Zukunft befindet sich in den eigenen vier Wänden. Bei Bedarf zugriffsbeschränkt.


    Jetzt mal ehrlich, es ist doch ein ungares Konzept, erst mal zur Bibliothek zu wandern, um dann dort etwas zu tun, was man auch von zuhause kann bzw. könnte. Freuen wir uns lieber, daß die IT auch im öffentlichen Bereich zu Einsparungen oder Leistungsverbesserungen führen kann.

  • Max BGF
    Bei Bedarf zugriffsbeschränkt.
    Und auch nicht billig, geschweige denn gut.


    erst mal zur Bibliothek zu wandern, um dann dort etwas zu tun, was man auch von zuhause kann bzw. könnte.
    Es kommt darauf an. Bis die Literatur vernünftig digitalisiert ist, die ich bräuchte und brauche, werden Jahrzenhnte vergehen - wenn es überhaupt dazu kommt. Nein, auch in Zukunft wird es einen großen Bedarf an realen Bibliotheken geben. Die Aufgabe besteht darin, diese mit den Errungenschaften der IT intelligent zu verbinden. Aber lass uns über Architektur reden ;)

  • Aber lass uns über Architektur reden ;)


    Nein.
    ;)


    Bis die Literatur vernünftig digitalisiert ist, die ich bräuchte und brauche, werden Jahrzenhnte vergehen - wenn es überhaupt dazu kommt.


    Bis Du diese Literatur später in Deinem Job brauchst, vergehen wahrscheinlich sogar Jahrhunderte.


    Wie gesagt, die ganzen Bibliotheken dürfen fürs erste weiterbestehen - gerade für komplizierte Fälle und Sonderexemplare. Man muß aber im Zeitalter der Digitalisierung nicht auch noch fast gleichzeitig alle ausbauen.



    Interessant übrigens, daß laut Artikel bis 2015 die Studentenzahl um 30 Prozent steigen wird. Nachdem die letzten Baugebietsbeschlüsse kaum noch ein Halten der Bevölkerung in diesem Zeitraum sichern, relativ einkommensschwache Studenten aber deutlich zulegen, geht Stuttgart also bewußt den Weg der Verarmung. Wollte ich mit klarem Verstand nur mal darauf hingewiesen haben, nachdem uns die Begriffe "Studenten", "Bildung" und "Flächeneinsparung" ansonsten ja immer isoliert und positiv aufgetischt werden.


    Aber vielleicht glauben die provinziellen Stadtväter an die Dankbarkeit der Studenten. Ich stelle mir gerade einen Studenten mit Spitzenabschluß vor, der in Frankfurt oder München einen gut dotierten Job angeboten kriegt, aber aus Anstand ablehnt, weil in Stuttgart für seinesgleichen die Landesbibliothek erweitert wurde :lach:

  • Max BGF
    Bis Du diese Literatur später in Deinem Job brauchst, vergehen wahrscheinlich sogar Jahrhunderte.
    Was heißt "später" - ich brauche die Landesbibliothek jetzt im Job und habe sie die letzten zwei Jahre unbedingt gebraucht - ohne sie wären einige Projekte nicht zu bewerkstelligen gewesen bzw. hätte ich nach Frankfurt oder München fahren müssen. Ganz real, nicht virtuell ;)


    Man muß aber im Zeitalter der Digitalisierung nicht auch noch fast gleichzeitig alle ausbauen.
    Man digitalisiert aber nicht alles. Ich bitte, die traurige Realität zur Kenntnis zu nehmen. Oder liest Du schon "Nichts als die Wahrheit" als E-Book?


    geht Stuttgart also bewußt den Weg der Verarmung
    S.o., Finanzierung noch offen. Eher unwahrscheinlich, dass die Stadt einen größeren Teil der Kosten trägt.

  • geht Stuttgart also bewußt den Weg der Verarmung
    S.o., Finanzierung noch offen. Eher unwahrscheinlich, dass die Stadt einen größeren Teil der Kosten trägt.


    Ich meinte die achso zukunftsträchtige Steigerung der Studentenzahlen bei gleichzeitig fallender Gesamtbevölkerung.


    Was die Finanzierung angeht, ist es doch unwichtig, wer eine unsinnige Investition bezahlt. Wichtig ist, ob sie überhaupt vorgenommen wird.
    Am Ende finanzieren Stadt und Land noch einen ruinösen Bibliothekswettkampf zwischen Labi und B21. Zwischen Staatsgalerie und Kunstmuseum geht es ja schon in die Richtung.


    Es heißt jetzt wirklich die Zeichen der Zeit erkennen und nicht vor Bau- und Bildungseuphorie in den Abgrund zun gleiten.

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    Wir werden hier zu keinem Konsens kommen. Mein Fazit: Die Landesbibliothek ist nach meinem Dafürhalten für den wichtigen Standort "Region Stuttgart" nicht ausreichend. Da kann IT kommen wie es mag - es gibt Dinge, die kann man nicht online vergleichbar darstellen - es sei denn, man stellt gigantisch-digitalisierte Datenmengen kostenlos und benutzerfreundlich für den Heim-PC zur Verfügung.


    Staatsgalerie und St.Kunstmuseum sind beides gute Institutionen, die zur Attraktivität Stuttgarts als Kunststadt unerlässlich geworden sind.


    Bei der LaBi geht es um vertieft-wissenschaftliches Arbeiten, bei der Stadtbibliothek (ev. künftig B21) um primär nichtwissenschaftliche Nutzung, mehr "Volkshochschule in Büchern", beides aber notwendig.
    So oder so zahlt sich Bildung aus. Dland gehört zu den Schlusslichtern in Sachen Bildungsausgaben (Höhe der Lehrergehälter ausgenommen) unter den Industrienationen, und es wird vergleichsweise wenig gelesen - und man wundert sich über PISA. IT an Schulen? War da was?

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    Danke, hatte keine Lust zum Scannen.
    Die Sicht von dort würde mir wahrscheinlich gut gefallen - das Rendering ist akzeptabel, jedenfalls nicht schlecht. Wenn Du wüsstest, wie der Nachkriegsbau der Landesbibliothek aussieht...(nämlich originell - und abscheulich hässlich) - Das einzig Gute an dem Gebäude ist die Cafeecke, von einer italienischen (?) Mamma geführt.

  • Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie apart der Glaskasten wohl mit heruntergelassenen Jalousien aussehen wird. Der Anspruch, gerade einmal besser zu sein als ein abscheulich hässlicher Bestandsbau, ist für eine 45-Millionen-Investition vielleicht etwas zu bescheiden.