Zoom Berlin - ehem. Aschinger-Haus

  • Das Zoofenster Grundstück liegt denke ich wesentlich günstiger. Breitscheidplatz statt Gleise, das ist in der Fußballsprache eine Liga höher.


    Was stand denn vorher auf dem Zoofenster-Grundstück an der Joachimstaler? Da stand irgend so ein Billig-Laden. Deshalb habe ich auf das Zoofenster verwiesen.


    Und selbst wenn man nun Unterschiede einwendet, so muß das architektonische Ergebnis doch nun nicht derart diskrepant sein wie das jetzige.


    Man kann dieses Mißverhältnis nicht allein mit dem unterschiedlichen Wert der Grundstücke erklären. Da hapert es eben auch an anderen Sachen.


    Konstantin


    Ich finde das Zoofenster anmutig.

  • Das ist - jedenfalls für Berlin - absurd.


    Ich glaube, nach -zig Postings müsste klar sein, dass es nicht darum gehen kann, Berliner Dauer mit der Berliner Dauer zu vergleichen, sondern mit jener anderswo, die meist darunter liegt. Nehmen wir Dein Punkt 4., die zwei Monate Auslegung - hier ergoogelte ich den Ablauf einer NRW-Stadt, da wird einen Monat ausgelegt. Theoretisch müsste erneut ausgelegt werden, wenn sich die Grundzüge der Planung geändert haben, doch in der Praxis habe ich noch nie zwei Auslegungen eines B-Plan-Verfahrens einer NRW-Stadt gesehen (meist wird eher vorhabenbezogen geplant, wie bereits erwähnt). Viele Verfahrensschritte wie das Anhören diverser Bedenkenträger können parallell ablaufen. Und ja, in den politischen Gremien wird oft einfach abgenickt und durchgewunken, weil jedem klar ist, dass eine Stadt Investitionen braucht. Besondere Gutachten werden eher bei größeren Projekten verlangt, einem Hochhaus etwa.


    Wenn die WP ein Jahr als Regel nennt, muss dies bundesweit eine Grundlage haben (Berlin wohl ausgenommen) und wer meint, ein Bebauungsplan und ein Bebauungsplan seien "zwei Paar Schuhe", möge den Unterschied im Licht der Bundesgesetze erklären. Selbst wenn es kaum 4 Monate werden könnten - ich lese hier ständig über mehrere Jahre in Berlin und ein Jahr (oder etwas darunter) anderswo.


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    Was hat die Stadt denn für Möglichkeiten, solch ein Haus zu verhindern und einen 130-Meter-Bau vorzuschreiben?


    Keine, nicht unbedingt müsste dort ein Hochhaus entstehen - bei 1-2 Geschossen mehr hätten sich alle bestimmt eher einigen können. Man hätte aber etwa Druck Richtung Fassadengliederung ausüben können. Ich habe in NRW-Praxis Fälle mitgekriegt, in den ein Investor mit einem öden Entwurf und einer GFZ genau nach dem aktuellen B-Plan kam, worauf ihm gegen optische Nachbesserungen einige Qm mehr genehmigt wurden (z.B. ein Altersheim an der Düsseldorfer Grafenberger Allee).

  • ^^ Wenn man in der Bewertung tatsächlich verhältnismäßig bleiben möchte, so macht es wenig Sinn den mit Abstand besten Neubau der Gegend zum Maßstab zu erheben. Bereits der Atlas-Turm wird gegenüber dem Zoofenster weit abfallen, was man auch direkt an den Baukosten ablesen kann, die pro Quadratmeter einfach deutlich niedriger sind. Noch viel schlechter ist das Motel, welches dem hier besprochenen Bau direkt an der Stadtbahn gegenüber steht, eine echte Billigkiste :Nieder:. http://binged.it/14tHGWJ


    Dagegen wird der bewusste Bau ein Geniestreich. Sicher; nicht jeder hier muss rational-abwägend an die Bewertung herangehen, ich nehme es mir jedoch vor.


    Das Vorgehen von Bau-Lcfr: optische Verbesserungen gegen etwas höhere Dichte würde ich sehr begrüßen. Aber auch dafür braucht man eine Basis, was man eigentlich schön findet.

  • ^ Besonders häufig wurde hier kritisiert, dass ein Einheitslook sich über die gesamte Blocklänge hinzieht, ohne eine Gliederung - selbst bisher stehen zwei verschieden gestaltete Bauten an dieser Stelle (und der nördliche Bau zeigt zwei Höhen - mal mit Technikgeschoss, mal ohne). Eine deutliche Gliederung in - sagen wir - drei Teile würde das Stadtbild abwechslungsreicher, dynamischer machen. Etwa durch abweichende Fassadengestaltung, einer dieser Teile könnte auch etwas höher werden.


    Selbst wenn jemand die Arcade auf dem Bild nett findet - in der Praxis wird die lange Fassade, entlang der ein Fußgänger ungefähr eine Minute mit stets gleichem Eindruck geht, anders wirken.


    Das Motel auf der anderen Seite der Bahngleise hat zumindest die belebende bunte Verklinkerung. Es ist zwar bei ähnlicher Länge nicht gegliedert, aber das sieht man von der engen Gasse zwischen dem Motel und den Bahngleisen kaum. Das Aschinger-Haus steht hingegen exponiert an breiter Hauptstraße.

  • Ich finde das Zoofenster anmutig.


    Da wir uns ja in der Beschreibung von Ästethik und emotionaler Wahrnehmung befinden, müssen wir halt hier und da mal Adjektive geraderücken oder versuchen, eine gemeinsame Sprache zu finden... Hier bist du mit Deiner Meinung ziemlich alleine. Anmutig laut Duden: anziehend, apart, attraktiv, berauschend, bezaubernd, charmant, entzückend, hinreißend, lieb, liebenswert, lieblich, nett, reizend, wunderschön, zauberhaft. Das Zoofenster ist das alles nicht!

  • @ Bau-Lcfr


    Ausgelegt wir für die Dauer eines Monats, die Auslegung muss mindestens eine Woche vorher bekannt gemacht werden, die veröffentlichenden Zeitungen, brauchen die Annoncen einige Tage vor der Bekanntmachung,der Postgang in Behörden dauert immer einige Tage usw. 2 Monate sind daher der praxisübliche Zeitraum.

  • @ Libero


    Ich finde das Zoofenster anziehend, apart, attraktiv, charmant, entzückend, liebenswert und reizend. Kurz: anmutig.


    Auf dem Grundstück stand doch früher ein Bolle oder so. Mein Punkt ist, daß mehr drin ist, wenn man mehr will. Das gilt auch für das Aischinger-Gelände.


    Und wie sagte doch der Gründer des KaDeWe meines Wissens so schön? Was Lage ist, bestimme ich.


    Solch eine Mentalität könnten wir durchaus etwas mehr gebrauchen. :)

  • Der Tagesspiegel zeigt nun auch den 2. Platz von Axthelm Rolvien. Dieser wird heute in der öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses des Bezirks vorgestellt und erläutert. Dabei soll auch ersichtlich werden, warum man die Pläne von Hascher Jehle favorisiert.


    Hier die Visu:



    zum Vergleich die Version vor der Überarbeitung:



    (C) beide Axthelm Rolvien GmbH & Co. KG


    Nunja, begeistert mich auch nicht wirklich. Da halte ich Hascher Jehle auch für die bessere Wahl.
    Und wenn die Vorplanung bei Hascher Jehle einen ähnlich hohen und langgestreckten Klotz hervorgebracht hat wie bei Axthelm Rolvien, dann ist die Entscheidung die Gebäudehöhe zu stutzen m.E. richtig.

  • Stand der Dinge?

    Auf der Webseite von Hascher Jehle steht unter "Wettbewerbe" zu diesem Projekt "1. Preis und Auftrag":


    http://www.hascherjehle.de/de-wettbewerbe/


    Ich hatte die Berichterstattung bisher so verstanden, dass die Aufragsvergabe noch aussteht (was Hoffnung machte, dass in dieser Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen sein würde).


    Kennt jemand den gegenwärtigen Stand der Dinge?

  • ^ Eine der wichtigsten Ecken Charlottenburgs wird neu bebaut, und was titelt die Morgenpost? "Neue Staufalle in der City-West"! Es ist unfassbar, wie die Berliner Medien immer wieder den Eindruck erwecken, der Berliner-an-sich müsse Stadt von morgens bis abends als Autofahrer wahrnehmen - weshalb dann nicht der Bau eines zentralen Gebäudes die eigentliche Nachricht sein soll, sondern der vorübergehende Verlust einer Fahrspur. Das ist doch zum Heulen! :bash:

  • Naja...leider besticht ja der Nachfolgebau auch nicht grad durch Einfallsreichtum und Ästhetik..insofern ist die Meldung über den Baustart auch nur bedingt ein Grund zur Freude wie ich finde...

  • Für Autofahrer ist das nunmal relevant, über den Bau wurde ja bereits berichtet. Diesen Randaspekt der Berichterstattung finde ich unbedeutend. Schön, dass das Monstrum wegkommt, Schade dass man am Alexanderplatz neue Bausünden hinstellt.

  • – Offtopic Anfang –


    Ähm, vielleicht sollte ich meinen kleinen Wutanfall von gestern kurz erläutern. Er bezog sich weniger auf den Neubauplan selbst (den finde ich auch nicht so pralle), denn allgemein auf die mediale Vermittlung des Bauens in Berlin: Häufig ist dort nicht das Bauvorhaben der Aufhänger, sondern irgendwas am Drumherum – z.B. gerne der Verkehr. Weil nun viele Konsumenten kaum mehr als den Aufhänger im Gedächtnis behalten, verbreiten die Medien letztlich verkürzte Botschaften bzw. Ressentiments vom Schlage: "Denen da oben sind wir Autofahrer scheißegal, die bauen wie blöde in der Gegend rum, und unsereins steht im Stau!"


    Ich habe selbst länger als Schreiberling gearbeitet und ahne, wo solche Tendenzen herkommen. Schlagzeilen sollen bekanntlich nicht nur den Kern einer Nachricht vermitteln, sondern fungieren gleichzeitig als Kaufanreiz. In Zeiten sinkender Auflagen drängt deshalb jeder Redaktions-Leitfaden die Mitarbeiter zum Krachschlagen: "Packe die Leser bei Ihrer persönlichen Betroffenheit!" Und was betrifft den durchschnittlichen Mopo-Leser an der Baustelle Aschingerhaus, fragt sich der Reporter? Dass er morgens im Stau steht, natürlich!


    Ich finde diese Herangehensweise in doppelter Hinsicht schädlich. Erstens trägt sie zur Verdummung der Medienkonsumenten bei – wenn den Leuten nur noch das vorgesetzt wird, was sie ohne jede Reflexionsleistung unmittelbar auf sich und ihren Alltag beziehen können, dann werden sie es tatsächlich verlernen, sich mit abstrakteren Fragen zu beschäftigen. Zweitens ist Aufhänger-Journalismus schlicht und einfach schlechter Journalismus, weil er sich nur schwach für seinen Gegenstand interessiert, aber stark für dessen Marketing-Potential.


    – Offtopic Ende –


    Sorry, das musste ich loswerden... :rolleyes:

  • ... das ist ein verkehrsbezogener Artikel, der auf die Verkehrssituation während der Bauphase hinweist. Um Architektur geht es dort nur am Rande, sie wird lediglich zur Verdeutlichung und Begründung des Verkehrsgeschehens erwähnt.


    Daher gibt es an diesem Artikel m.E. nichts Grundsätzliches auszusetzen.
    Man kann auch bei einer Großveranstaltung wie dem Berlin- Marathon auf das eingeschränkte Verkehrsgeschehen entlang der Strecke hinweisen, ohne das dies irgendetwas über die Veranstaltung aussagt oder diese herabwürdigt. Hier wird einfach nur gesagt, Leute passt auf, dort droht ein Engpaß und zwar aus diesem Grund (Baustelle).


    Noch so eine Idee von mir. Hines könnte doch einen Sockel bauen, mit allen Vorkehrungen für eine spätere Aufstockung. Dann könnte das ändern des B-Planes in aller Ruhe angegangen werden.

  • Bin am Montag mit der Bahn vorbeigefahren- da konnte man kleinere Abrissarbeiten im Gebäude erkennen. Heute noch einmal vor Ort gewesen - viele Abrissarbeiten konnte ich nicht ausmachen. Hier einige Bestandsbilder:



  • As Best

    Bin letztens mit der S-Bahn am Aschinger-Haus vorbeigefahren und habe gesehen, dass in einigen Etagen Dämmmaterialien gestapelt sind. Es gab auch blaue und weiße Säcke, die mit Dämmstoff gefüllt waren und verdächtig nach Asbest aussahen. Wäre ja nichts ungewöhnliches bei einem Gebäude diesen Baujahres.

  • Ja, der Abriss scheint sich in die Länge zu ziehen. Es geht nur langsam voran. Hier kommen noch ein paar Bilder vom Inneren, bevor der Fußgängerumlauf gebaut wurde





    Diese beiden Bilder zeigen das ehemalige Burger King



  • Nun geht's hier weiter...Mittlerweile wurden Teile der Fassade im ersten Stock an der Kantstraße abgebrochen. Erst fragte ich mich was das soll, jedoch konnte ich vor einigen Tagen sehen, dass die Arbeiter große Haufen Metallschrott der Klimaanlage durch die offene Fassade nach unten geworfen hatten.






    Morgen bin ich wieder da :D