Sparkassenbau Marienstraße

  • Sparkassenbau Marienstraße

    Die Sparkasse plant einen Abriss oder Umbau des Gebäudes an der Marienstraße. 8 Architekturbüros reichten ihre Vorschläge ein.
    Laut NZ ist der maximale Etat für das Vorhaben 14 Millionen + Kosten für Tiefgarage.
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1004939&kat=11


    Im Falle eines Umbaus ..... was lässt sich da sehenswertes für "laue" 14 Millionen bauen ?
    Hoffentlich kein Abriss und danach der Neubau eines verputzes Zweckbaus.
    Besser ein Umbau .. evtl aufstockung.
    Laut NZ Bericht wird aber die Deckenhöhe, Brandschutz usw moniert.. was gegen einen Umbau spricht.
    Was meint ihr ?

  • Na da bin ich aber mal wirklich gespannt! Evtl sollte man hierfür einen eigenen Thread eröffnen! - Es handelt sich ja doch um eine Markannte Ecke! Hoffentlich werden die Vorschläge für den Bau bald öffentlich gemacht!

  • schade um den uninspirierten Klotz ists auf jedenfall nicht. allerdings ist das gebäude gewissermaßen teil eines ganzen ensembles zumindest strukturell ähnlicher komplexe rund um die marienstraße und dem dortigen altstadtgraben.
    dementsprechend hoffe ich, die architekten werden die dortige bebauung (wie das gegenüberliegende gebäude mit der tollen treppe) berücksichtigen und sich an der nachkriegsmoderne zumindest orientieren.
    in Berlin wird gerade im regierungsviertel ein DDR Plattenbau renoviert, der auch an einer bedeutenden straßenkante liegt (wilhelm/Dorotheenstraße). was dort vorgeschlagen wurde ist nicht das schlechteste.

    hier der link zum gebäude in berlin.
    http://www.bundestag.de/aktuel…8/23050591_kw51_wido5464/

    D.

  • Ich unke natürlich wieder, daß es sogar in einem solchen Fall eine Verschlechterung geben wird. Ich gehe davon aus, daß dem Skelett eine neue, modische Fassade vorgehängt wird, so im Stil "Blechplatten mit lauter verschiedenen Fensterformaten". Ob das zu den benachbarten denkmalgeschützten Bauten der Nachkriegsmoderne passen wird, ganz zu schweigen von einem adäquaten Rahmen für die weltbedeutende - keine Ironie! - Stadtmauer, frage ich mich sehr, noch mehr frage ich mich, ob die BOB insoweit überhaupt Gedanken verschwendet. Das würde in Nürnberg ja schon überraschen.


    Hier die baukulturell anerkannten Nachbarn, zunächst Schlegtendals direkt gegnüber liegendes Bürogebäude von 1952/53, das hat schon knapp 60 Jahre auf dem Buckel:



    Weiter in Richtung Pegnitz das (bisherige) Gebäude des Hochbauamts, früher AEG, von E. Kappler (1955/56):



    An der gegenüberliegenden Ecke zur Blumenstraße das "Nordstern"-Haus von Franz Reichel, ebenfalls 1955/56 errichtet:



    (alle Fotos von mir)


    Die Sensibilität der Lage gegenüber der Altstadt - mit Marientor und Lorenzer Straße mit weiteren bedeutenden Baudenkmälern dürfte also unbestritten sein. Die Bedeutung einer hochkultivierten äußeren Gestaltung sollte daher bei der gesamten Planung nicht aus den Augen gelassen werden.


    Fragt sich nur, ob die Belange der Stadt angesichts des Herumgeeieres der Verwaltung bei anderen Projekten hier entschlossen und profiliert vertreten werden.

  • erstmals danke für die Fotos!:daumen:

    solltest du noch ein bild des umzubauenden Gebäudes haben, dann wäre es natürlich gut das für auswärtige mit einzustellen.

    Beim betrachten der bilder wird deutlich, wie die Nachkriegsmoderne in den 60ern vor die Hunde ging. Alle gezeigten Gebäude der Umgebung verfügen über sie auszeichnende alleinstellungsmerkmale und bestechen - wie ich finde- durch zurückhaltende eleganz.

    die kreisparkasse ist dagegen wirklich nicht mehr als ein plattenbau mit schießschartenfenstern. in diesem sinne kann es im grunde nicht schlechter werden.
    im schlimmsten falle wird es nur eben auch nicht besser! ich weiß, galgenhumor. aber wollen wir noch etwas abwarten, ich hoffe auf ansprechende ergebnisse...


    D.

  • Voilà:



    (Foto von mir)


    Von den drei gezeigten 50er-Jahre-Bauten halte ich das Schlegtendal-Gebäude für gestalterisch am gelungensten, gefolgt von Franz Reichel und letztlich dem Kappler-Bau. Das Schlegtendal-Gebäude ist wirklich schön, vor allem die Lösung mit der Wendeltreppe im gläsernen Eck-Treppenhaus zeigt das gestalterisch Ansehnlichste aus den 50er Jahren verbunden mit einem sicheren Gespür des Architekten, eine derartige städtebauliche Ecksituation zu würdigen. Natürlich hätte ein solches Gebäude in der Altstadt überhaupt nichts verloren gehabt, aber an dieser Stelle gebe ich eine gute, wenn nicht sehr gute Note.


    Es kann natürlich nicht jeder ein Genie sein, aber etwas phantasielos mutet mir das Kreissparkassengebäude dagegen schon an ... doch ob die Renovierung eine Verbesserung bringt oder nur eine verkrampfte Aufwertung, bleibt abzuwarten.

  • Marientorgraben....

    Danke 'baukunst-nbg' für die aussagekräftige Fotodokumentation. Der Marientorgraben/Königstorgraben ist ein interessantes Ensemble der Nachkriegsmoderne. Es ist wichtig die Sensibilität zu schärfen, denn ich halte sind diese Gebäude für (nicht konkret, aber potentiell) für gefährdet.
    Irgendwelche "Gründe" für grobe Überformungen und/oder Abbruch gäbe es ja zuhauf, etwa die energetischen Defizite, oder (was die Kreissparkasse zur Disposition stellt) eben mangelnde Flexibilität und die geringen Geschosshöhen (übrigens Argumente, die eines Tages genauso gegen den Schlegdental-Bau angeführt werden könnten).


    Angesichts des bekannten Stellenwertes des Denkmalschutzes in der Nürnberger Bauverwaltung geht sowas u.U. sehr schnell. Bislang wurden Abbruchgenehmigungen immer sehr schnell erteilt, oft unter "Bedingungen", die dann noch nicht einmal eingehalten werden mussten.
    Dagegen hilft (wenigstens als Prophylaxe) nur öffentliche Aufmerksamkeit und dafür müssten solche Fragen viel öffentlicher behandelt werden...

  • Mir würde es sehr gefallen. wenn der Nachkriegsstil mit modernen Elementen versehen wird, um somit einen Bogen zu spannen! Würde sich sicher gut machen

  • Der Marientorgraben ist für mich ein ganz wichtiger Bereich der Stadt:


    - er fasst die Altstadt ein / schließt sie ab nach Osten, besonders wenn man von der Burgfreiung hinab blickt


    - ist so etwas wie das "moderne" Nürnberg neben dem mittelalterlichen


    - überzeugt bis auf wenige Einzelteile (bspw. Tanzstudio- / Lloyd-Haus das Ibis im blauen Haus...) durch eine abgestimmte und angenehme Gestaltung


    - steht für die Entwicklung der Dienstleistungsstadt und ist die Versicherungs- und Bankenmeile Nürnbergs


    - ist neben der Achse Frauentorgraben das zweite Großstädtische Element in der Innenstadt Nürnbergs (Maxtorgraben, Vestnertorgraben, Neutor und Hallertor sind dagegen eher die Klasse Rothenburg etc.; Karolinenstraße etc. zähle ich hier nicht mit)



    Innerhalb dieses Bereichs ist die Kreissparkasse sicher kein hochwertiger aber ein passender, wichtiger und halbwegs stimmiger Bestandteil, als Klotz möchte ich sie nicht bezeichnen. Ob das neue wirklich besser wird?? Einen radikal modernen Bau kann ich mir hier nicht gut vorstellen.




    Wenn ich lese welche Mieter sich die Sparkasse vorstellt / wünscht, befürchte ich ein bischen die Auflösung der bisherigen Struktur und eine Verstärkung der "Profanisierung", wie sie bereits durch Sprachschule, Agenturen etc. eingesetzt hat.

  • Kreissparkasse

    In meinen Augen ist das ein Stück solide 60er-Jahre-Architektur, handwerklich ganz gut gemacht. Im direkten Vergleich mit den von 'baukunst-nbg' mit Fotos vorgestellten 50er-Jahre Nachbarn (insbesondere dem Aachen-Münchener-Haus von Schlegdental, wo das Thema 'Ecke' viel prägnanter ausgearbeitet ist) fällt die Qualität aber doch schon deutlich ab ....
    Nicht ganz überzeugend ist auch, dass die Fassade an der Marienstraße hinter die Baulinie zurückspringt.
    Aber wie gesagt, ich finde den Bau nicht schlecht, er steht irgendwie wohltuend 'normal' und unaufgeregt im städtebaulichen Kontext seiner Umgebung. Auf einen 'Aufreger' kann man an dieser Stelle eigentlich verzichten.

  • Ein Entwurf zum Umbau des Sparkassengebäudes wurde von einer Jury ausgewählt. Das Büro Allmann Sattler Wappner aus München gewann den ersten Platz. Ein zweiter wurde aus abgrenzungsgründen zu dem aus den augen der Jury besonders gelungenen entwurf nicht vergeben.


    das gebäude wird teils abgerissen, jedoch soll dies sich eher auf die rückwärtigen teile beziehen. die fassade soll zwar überarbeitet werden, aber man wolle auf den städtebaulich bedutsamen aspekt bezug nehmen.
    entwürfe konnte ich leider noch keine finden. aber das wird sicherlich bald publiziert.


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1021634&kat=11


    D.

  • Freut mich dass die Aussenfassade grundsätzlich erhalten bleibt und modernisiert wird! Da könnte was interessantes entstehen! Bin mal auf die ersten Visualisierungen gespannt!

  • Durch den gezeigen Entwurf wirkt alles sauberer und nicht mehr so sehr "Betonkasten"-Mäßig! Weiß jemand, wann mit der Sanierung begonnen wird? Teils waren ja schon Gerüstarbeiten zu sehen. Mitterweile sind diese aber schon wieder verschwunden...

  • Mattes,
    welchen "gezeigten Entwurf" meinst Du?
    Oder wurde hier was gepostet und wieder rausgenommen?


    Nachtrag: Habs in Baustelle Zukunft 2010 gefunden
    kann mich nur anschließen, sieht recht rücksichtsvoll aus

    Einmal editiert, zuletzt von Baukunst () aus folgendem Grund: hab´s gefunden

  • Wow! Eigendlich kann man von einem Neubau mit alter Fassade sprechen! Ich würde gern Bilder vom Glasanbau im Innenhof sehen! Bin wirklich mal auf das Endergebnis gespannt! Laut dem Bild im "Baustelle Zukunft" Flyer wird alles etwas moderner aussehen.

  • Der Umbau/Neubau wird scheinbar 4,6 Millionen teurer als geplant.


    Das Gebäude ist nun wirklich aufs brutalste entkernt und abgebrochen. Es steht nur noch die äußere Büroreihe .. und davon nur noch das Betongerippe.


    Anbei ein Link der NN .. in dem Artikel stellen sich scheinbar auch noch andere Personen die Frage warum an das Gebäude nicht komplett niedergerissen hat.


    Ich denke es wäre billiger gewesen alles abzubrechen .. denke die Alte Fassadenstruktur könnte man doch auch neu bauen. Aber die Architekten denken da anders.


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1265128&kat=10&man=3