Deutschlands Einkaufstraßen

  • Aktuelle Passantenfrequenzzählung, ...

    ... die leider nur eine Momentaufnahme (Zählung nur an einem Dienstag & Samstag) darstellt und keine große Aussagekraft hat.
    Dies erkennt man schon an den teils krass unterschiedlichen Platzierungen (im Vergleich zum Vorjahr, zB Stuttgart ... könnte mir zB vorstellen, dass es in Köln an diesem Samstag kein besonders schönes Wetter gab, in München wohl dagegen schon).

  • Passantenfrequenz 2011

    Jones Lang Lasalle hat einmal wieder einen Schnappschuss der Passantenfrequenzen deutscher Einkaufsstraßen erstellt. Gemessen wurde in einer Mittagsstunde im April an 25 deutschen Standorten gleichzeitig. Den Spitzenplatz belegt dieses Mal die Kölner Schildergasse, gefolgt von der Neuhausener Straße in München und der Frankfurter Zeil. Letztere rutscht damit von ihrem fünften Platz im letzten Jahr wieder in das Spitzen-Trio.


    Allerdings führt München mit insgesamt vier Nennungen die Liste insgesamt eindeutig an. Die Kaufinger Straße, Tal und Weinstraße sind ebenfalls exzellent besucht.


    Berlin taucht erst an 16. Stelle auf, dafür aber drei mal: Kurfürstendamm, Alexanderplatz, Tauentzienstraße.


    Die Pressemeldung ist hier zu finden, die Liste mit allen 25 Standorten und Zahlen hier (Excel).

  • Sind denn diese Stichpunktzählung nicht vom zufällig über Deutschland verteilten Wetter abhängig? Mag sein, dass der 16.4. in Berlin eher trüb und regnerisch war, während in Köln die 20 Grad und Sonne die Konsumenten auf die Straße trieb.

  • Deshalb würde ich auf eine Zählung auch fast nichts geben. Sondern eher auf den langfristigen Trend.


    Also ich hab GELESEN,also ich behaupte es nicht!!!Nürnbergs "Breite Gasse" und "Karolinenstrasse" soll mit die grösste Einkaufsmeile Deutschlands sein!!!

  • ^mbvau Hast du denn auch gelesen, was genau mit "größter" gemeint war? Von der Länge her? Oder der Anzahl/Vielfalt der Geschäfte?


    Wie hier schon gesagt liefern die langfristigen Besucherzahlen den besten Anhaltspunkt, wo eine Einkaufszeile im Vergleich einzuordnen ist. Eine trockene Zahl, für Investoren sicherlich interessant, für den Besucher wohl eher sekundär. Eine Kölner Zeitung verstieg sich ob der aktuellen Statistik zu der Überschrift, die Schildergasse sei 2011 "die beliebteste" Einkaufsmeile gewesen. Immer interessant, wie man Statistiken wertend interpretieren kann. Demnach ist die A100 wohl mit die beliebteste Autobahn Deutschlands :lach:

  • Demnach ist die A100 wohl mit die beliebteste Autobahn Deutschlands :lach:


    Leider ein denkbar ungeeigneter Vergleich. Eine Autobahn benötigt man um von A nach B zu kommen. Die Einkaufsstraße ist demnach B. Und wird - in der Regel - von wenigeren Menschen als Durchgangsstraße genutzt; zumindest kann man sagen, dass sie einen anderen primären Zweck als Verbindung erfüllt. Insofern ist es schon gerechtfertigt von einer beliebten Einkaufsstraße zu sprechen. Natürlich. Problematisch wird es lediglich beim Berliner Alexanderplatz, der meiner Meinung nach auch als Autobahn, pardon, als Platz für den Durchgangsverkehr dient.


    Ganz davon abgesehen ist eine Einkaufsstraße an sich meines Erachtens gar nicht sonderlich positiv zu sehen. Netter ist doch das Einkaufen in kleinteiligeren Anordnungen, Einkaufsvierteln und -gassen.
    Beachten sollte man auch den Verlust von Einkäufern (nicht an den puren Zahlen, sondern für die allgemeine Betrachtung) an die in den letzten Jahren gewachsenen Einkaufszentren, insbesondere im Osten und teilweise auch im Ruhrgebiet.

  • Leider ein denkbar ungeeigneter Vergleich.


    Da geb ich dir Recht. Allerdings nur, wenn man meinen Vergleich zu ernst nimmt ;) Wollte nur etwas überspitzt verdeutlichen, dass Ergebnisse solcher Studien gerne uminterpretiert werden. Besucherzahlen kann man relativ problemlos bestimmen und gegeneinander aufrechnen. Beliebtheit ist dagegen eher subjektiv und wertend. Wobei ich den Zusammenhang natürlich nicht bestreiten will. Ich finde nur "meistbesucht" ist nicht gleichzusetzen mit "am beliebtesten".

  • Wäre es nicht viel interessanter zu erfahren, wie viel Umsatz die Geschäfte auf den jeweiligen Straßen machen? Klar, wäre dies kaum zu erfahren. Aber was bringt mir denn die reine Passantenzahl, wenn diese nix kaufen.
    Also in meinen Augen eine vollkommen überflüssige Statistik.

  • Das Bild wird bei Düsseldorf stark verzerrt. Die Schadowstraße hat stadtintern starke Konkurrenz und ist von der U-Bahnbaustelle stark belastet. Man kann eine durchaus heilsame breitere Verteilung der Käuferströme beobachten ("Die Breite an der Spitze ist dichter geworden." Berti Vogts). Wer annimmt Statistiken zur Schadowstr. seien Indikator für die gesamte Stadt, liegt meilenweit daneben.


    Ich persönlich konnte die Schadowstraße noch nie leiden.

  • Nur im Hinblick auf Bremen finde ich es schon erstaunlich, dass Söge- und Obernstraße einfach mal die Plätze beim Samstagverkehr tauschen (die eine in den 20ern, die andere in den 40er und vice versa).


    Dies wirft doch ein bisschen zweifelhaftes Licht auf Frequenzzählungen ohne Langfrist-Betrachtung.

  • Gleiches Spiel hier: http://www.joneslanglasalle.de…ewsItem.aspx?ItemID=25581


    Zeil, Schildergasse und Kaufinger Straße ganz oben. Das Ergebnis, dass die Siegener Bahnhofstraße mit über 5500 Passanten (Platz 8 in NRW) ähnlich gut "zieht" wie beispielsweise die Düsseldorfer Kö entspricht nicht meinen persönlichen Eindrücken, auf der Kö wird einem schon öfter auf die Schuhe getreten.
    Bin sehr gespannt, wie sich die Situation in Düsseldorf entwickelt. Eigentlich wäre die Schadowstraße prädestiniert, die große Einkaufsmeile der Region zu sein..dazu könnte man nach Abschluss der jetzigen Straßenbahn-Bauarbeiten dort eine richtige Fußgängerzone einrichten und so vielleicht die enge Altstadt bezüglich der Fußgängerströme etwas "entlasten".

  • Bzgl. des Shoppings finde ich es auch aussagekräftiger wenn man die Umsätze der jeweiligen Geschäfte vergleicht. Allerdings sollte man dabei wieder beachten, dass jedes Geschäfte andere Produkte und Kunden hat, das könnte den Vergleich wieder etwas schwieriger machen.

  • Global Blue Shopping Tourist Barometer

    Top 10 der Städte mit den höchsten Tax Free Umsätzen im 1. Halbjahr 2012:


    1. Frankfurt
    2. München
    3. Berlin
    4. Düsseldorf
    5. Köln
    6. Hamburg
    7. Metzingen
    8. Nürnberg
    9. Dresden
    10. Hannover


    Interessant ist, dass Stuttgart noch hinter Hannover gerankt ist und dafür Metzingen mit 3 Prozent zwischen Hamburg (5 Prozent) und Nürnberg (2 Prozent) liegt.
    Quelle: http://www.global-blue.com/mer…al+Blue+Tourist+Barometer, Seite 5, unten.

  • Internet: Handel in der Krise

    Das Deal Magazine berichtete heute über eine Fachtagung zum Thema des Konkurrenzkampfes Einzelhandel vs. Internetkauf. Noch einmal wurde das Shoppen als Freizeiterlebnis erwähnt wie auch die vielen Zugeständnisse, die Immobilienbesitzer zunehmend den gewerblichen Mietern machen müssen. Ich bin gespannt, wann sie darauf kommen, als Zugeständnis etwas Geld und vor allem Mühe in interessante Fassadengestaltung der Einkaufstraßen-Geschäftshäuser zu investieren - wie es jahrhundertelang praktiziert wurde, gerade dem Einkauferlebnis wegen. Die paar Groschen, die man an der billigsten schmucklosen Putzfassade spart, muss man mehrfach mit Mietzugeständnissen wieder ausgeben.

  • In den meisten großen Städten gibt es doch gleich mehrere solcher Einkaufszentren, die mehr oder weniger doch das gleiche Angebot bieten. Und meist auch noch die Preis intensiveren Läden, in die man eh nicht geht. Wen wundert es da noch, wenn die Mehrheit online shoppen geht.

  • ^ Bei Dir in Dresden ist das aber auch extrem. Die Altmarkt Galerie hat ja quasi die Läden der Innenstadt aufgesaugt. Dann gibt es noch die Geschäfte um die Frauenkriche, aber sonst scheint da kein Gras mehr zu wachsen. Hat natürlich auch mit den historischen Zerstörungen der Innenstadt zu tun.

  • Ich selbst kaufe aber auch definitiv weniger in Innenstädten ein als noch früher. Irgendwie hat man sich einfach schnell an ein vielfältiges Angebot an Geschäften gewohnt. Dieses hat man halt nichtmehr überall.

  • Eine Innenstadt muss ja auch irgendwie einen Reiz bieten. Wenn ich mir aber mal die ganzen "Malls" anschaue, wüsste ich nur anhand der Geschäfte die da sind und der Architetkur nicht in welcher Stadt ich bin.
    Darin liegt m.E. auch das größte Problem. Die Reize sind in vielen Städten einfach verloren gegangen. Die großen Ketten die ja fast ausschließlich in den "Malls" zu finden sind haben alle auch einen online versandt. Dafür dann noch in die Stadt zu fahren, sich durch Menschenmassen zu schieben die fast ohne Tüten, aber dafür mit Smoothie, Burger und Kaffee in der Hand, dicht an dicht durch die immer gleichen Gänge laufen? Nein Danke !
    Als gutes Gegenbeispiel kann man super die Ehrenstraße (inkl. kleiner Nebenstraßen) anfügen. Hier findet man zwar auch einige der großen Ketten, zusätzlich aber auch kleinere, alternative Läden und auch Designer aus Köln. Sowas hat in meinen Augen Anziehungskraft.
    Wenn ich mich so an die letzten Besuche auf der Ehrenstraße zurück erinnere nicht nur in meinen, voll ist es dort nämlich wie in einem Einkaufszentrum, was aber auch daran liegen kann, dass die Bürgersteige schmal sind und leider noch KFZ-Verkehr erlaubt ist.
    Einkaufsstraßen vergleichbar der Ehrenstraße kann man natürlich nicht in jeder Stadt haben. Eine gewisse Größe und Anziehungskraft für kreatives Volk braucht eine Stadt natürlich auch um überhaupt solche Läden anzusiedeln, aber ich fände es schön wenn sich die mittelgroßen Zentren mal mehr auf ihre lokalen, einzigartigen Läden fokussieren würden und nicht krampfhaft um die Ansiedlung einer "Mall" kämpfen.