[Sanierung und Teilrekonstruktion] Hotel Deutscher Hof

  • Meines Wissens nach ist folgendes Ergebnis hinsichtlich des Altbaus zu erwarten. Dabei wurde die Öffnung der Eckarkade sowohl in der Visualisierung berücksichtigt als auch bei den Plänen so formuliert.



    Quelle: hagen architekten


    Fernsehbeitrag: http://www.frankenfernsehen.tv…wieder-leben-eingehaucht/


    Eine andere Visualisierung, mit Ziegeldach und korrekterweise dem Operpalais statt der leider verschwundenen Lessingsäle:



    Quelle: terraplan


    Zumindest die Öffnung der Arcaden ist wohl sicher.

  • Die Teilrekonstruktion des früheren Hotels "Deutscher Hof" kommt voran, das Dach ist bald fertig gedeckt und man kann die Dachlandschaft schon wieder so erkennen, wie auf der Visualisierung oben.


  • Inzwischen ist der Umbau fast abgeschlossen.
    Die "nn"berichten und haben auch ein Bild vor dem Krieg und ein aktuelles in ihrem Artikel.
    Letzteres offenbart leichte Abweichungen von den oben gezeigten Visualisierungen.


    http://www.nordbayern.de/regio…-fertig-saniert-1.4816111


    Das Projekt ist offenbar recht erfolgreich. Der Altbau ist bereits komplett vermietet (Firmensitz). Der Neubau mit den 27 Eigentumswohnungen (Preise pro qm zwischen 4000 und 5000 Euro) ist seit längerem bereits ausverkauft.
    Wenn nun auch endlich der Funke zum benachtbarten Ex-Arbeitsamt überspringen würde! Das steht ja nun schon Jahrzehnte leer.


    d.

  • Die Fertigstellung des Erdgeschossbereichs zieht sich leider ganz schön hin, aber man ist so ziemlich fertig mit dem Projekt. Solche Projekte möchte ich gerne mehrere an der südlichen Ringstraße sehen (Arbeitsamt, AOK).


  • Die NZ bringt heute einen ganzseitigen Artikel zum Deutschen Hof. Viel Neues war nicht zu erfahren, aber Anlass war wohl die mindestens äußerliche Fertiogstellung des rekonstruierten Hotelbaus aus der Gründerzeit, welches dieses Jahr 103 Jahre alt wird.


    Die renovierte und teilweise rekonstruierte Sandsteinfassade sieht wirklich wieder sehr schick aus.



    Ein bisschen enttäuschend finde ich die Fenster. Die sidn nicht so konsequent denkmalgerecht gestaltet und fallen insbesondere im Erdgeschoss gegenüber der Originalgestaltung stark ab. Hier hat man sich wohl mehr am verwahrlosten Nachbarn, dem Arbeitsamt orientiert und die großen Segmentbogenöffnungen nur einfach rechtwinklig geteilte Fenster ohne weitere Details eingebaut. Auch die Dachgauben sind etwas gewöhnungsbedürftig. Dennoch ein ingesamt sehr ansehnliches Bild.



    Anders geht es mir beim Opernpalais: Zwar nimmt man hier die von mächtigen Sandsteinwänden geprägte Gestaltung der lessingstraße auf, aber eben nur als aufgeklebte Platten im unteren Bereich. Nach oben hin strahlt der Bau meines Erachtens nichts aus, die Fassade ist einfallslos und mangelhaft gegliedert. Die bodentiefen Einscheibenfenster mit den Geländern sind nun doch nur Neubaustandard und nicht so wirklich "Palais": etwas zu schmal, alle gleich groß und regelmäßig in Zweiergruppen angeordnet. Wenigstens die Erkerseitenfenster hätte man anders ausbilden können, schmaler oder weniger hoch, wie bei den Gründerzeit-Erkern.



    Ich vermisse hier einfach die Gestaltungsmittel der klassischen Architektur (Stichwort "Palais"): Fensterrahmungen, Fensterbänke oder -simse, Gurtgesime für horizontale Gliederung oder Lisenen für eine Vertikalgliederung. Oder wenigstens Fenster die groß genug wären eine stilvolle Teilung und damit Großzügigkeit zu vermitteln. Der besonders fein ausgestaltete Treppenhausrisalit des Altbaus mit seiner Aufwändigen Fensterkomposition - und man beachte dass der bereits geglättet wurde, das Portal war einst noch weitaus üppiger dekoriert - lässt die Diskrepanz augenfällig werden:



    Schade um die Chance, hier wurde wohl gespart. Gelungen ist immerhin der Eingangsbereich, der sich interessanterweise der Lessingstraße zuwendet, die hier einen bescheidenen Bürgersteig aufweist. Immerhin konnte der Investor eine kleine Ausbuchtung vor dem Eingang heraushandeln:



    Der Kritik zum Trotz, die Ecke ist deutlich aufgewertet, und vor allem ist das historische Hotel gerettet!

  • Ein sehr lobenswertes Projekt, auch wenn die von nothor angemerkten Punkte ihre Berechtigung haben. Bei mir überwiegt aber auch die Freude, denn es ist selten genug das Gebäude wieder derart umfassend ihrem Ursprungszustand angenähert werden.



    Wenn nun endlich das alte Arbeitsamt eine Nutzung findet und das Gelände mit der Tankstelle eine Straße weiter ordentlich bebaut wird bin ich hier zufrieden.



    d.