Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Ein freundliches Hallo in die Runde!
    Ich bin neu hier im Forum (bitte also um Nachsicht), lese aber seit einigen Monaten sehr interessiert mit. Bin durch Zufall hier gelandet, da ich auf Suche nach Info's über die alte Heimat war und bin. Bin ein Leipziger Kind, nach der Wende hat es mich dann in den hohen Norden verschlagen, und nun komme ich nur noch sporadisch etwa aller 10 Jahre zum Klassentreffen "nach Hause" zurück.
    Ich bin daher sehr dankbar, dieses Forum gefunden zu haben und ich so doch noch mit interessanten Info's versorgt werde. Ein herzliches Dankeschön deshalb an Alle hier für die vielen Beiträge und Bilder.
    Mein Anliegen: Hat jemand vielleicht neue Fotos von dem Sanierungsfortschritt der Auenseestraße 33 (und 31)? Ich habe dort meine Kindheit verbracht - im Vorgarten ist sogar noch mein Murmelschatz vergraben :o))
    Ich weiß, es sollen wohl dort jetzt Flüchtlingsunterkünfte entstehen, deshalb sind wohl auch keine optischen Highlights zu erwarten. Mich interessiert einfach nur, wie es nun dort aussehen wird, nachdem ich über Jahrzehnte nur den ständigen Verfall verfolgen musste.
    Vielen Dank an alle und beste Grüße!

  • Rosa-Luxemburg-Straße 40


    ... ist wirklich ein Hingucker geworden und ein schöner Gewinn für den Friedrich-List-Platz.



    Rosa-Luxemburg-Straße Ecke Kohlgartenstraße.

  • Polizeidirektion Leipzig erhält sein historisches Aussehen zurück

    Endlich ist es soweit: Der Freistaat plant die grundhafte Sanierung des Gebäudekomplexes „Polizeidirektion Leipzig“ bzw. „Polizeirevier Leipzig-Zentrum“. In der Ausschreibung liest man:



    ... Die Bauaufgabe umfasst die Sanierung und den Umbau des Gebäudekomplexes des Behördenzentrums Leipzig Mitte zur Unterbringung wesentlicher Funktionseinheiten der Polizeidirektion Leipzig und untergeordnet des Landgerichts Leipzig. Dabei handelt es sich um eine zu sanierende Nutzfläche von 8 550 m2 (Bruttogrundfläche ca. 17 650 m2). ... Die Gebäude Dimitroffstraße 1, Peterssteinweg 2-6 und Straße des 17. Juni 2 sind auf Grund des Zustandes bzw. der Erfordernisse (z. B. Raumzuschnitte, Deckentragfähigkeit, Fassade) grundhaft zu sanieren und umzubauen. ...


    ... Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz. Die Bausubstanz und das historische Erscheinungsbild innen und außen sind in Planung und Ausführung angemessen zu berücksichtigen. Eine zerstörte Kuppel über dem Haupteingangsbereich Dimitroffstraße 1 ist denkmalgerecht wieder aufzubauen. ...



    Hier das Gebäudekomplex für Polizei und Justiz um 1930.

  • Hauptfeuerwache soll bald saniert werden

    Auch die Feuerwehr freut sich auf baldigen Sanierungsbeginn: Ab 2017 soll endlich der alte Kasten der Hauptfeuerwache am Dittrichring saniert werden. Seit 15 Jahren versucht die Stadt, die Sanierung des alten Gebäudes irgendwie finanziell darzustellen. Jetzt tut sich die einmalige Gelegenheit auf, wenigstens 14 von den veranschlagten 19 Millionen Euro gefördert zu bekommen. Link

  • Tolle Nachricht. Nach dem doch eher entäuschenden Umbau des heutigen Amtsgerichtes (natürlich andere Dimensionen), habe ich mit sowas nicht wirklich mehr gerechnet. Wenn man es nicht weiß, fällt einem das Fehlen der Kuppel nicht unbedingt ins Auge. Aber zum hoffentlich irgendwann wieder mal baulich gefassten Leuschnerplatz hin ist das sicherlich ein schöner Blickfang.

  • Zu #4251


    Hallo & willkommen weissnochnicht.


    Die Auenseestr. 33 ist eigentlich ganz hübsch geworden. Ich schieß morgen mal im Vorbeigehen ein paar Bilder. Den Zustand kurz vor der Sanierung kannst du hier bewundern.

  • Heute mal ein bisschen was aus dem letzten Winkel von Sellerhausen-Stünz, kurz vor Paunsdorf. Ich war hier gefühlt noch nie, und ich glaube auch nicht, dass wir aus dieser Ecke (Sellerhausen und Paunsdorf) schon viele Bilder gesehen haben. Zwischen Elisabeth-Schumacher-Straße und Ostheimstraße an der Bahnstrecke stehen Wohnhäuser aus der Gründerzeit und solche, die in der sog. Zwischenkriegszeit errichtet worden sind. Alles in allem recht einfach, locker und fast schon kleinstädtisch bebaut, aber dennoch sehenswert, wie ich finde. Wir befinden uns hier ja schon ca. 5km Luftlinie östlich von der Innenstadt.


    Auf Streetview erkennt man, dass um 2007/2008 eine kleine Sanierungswelle angelaufen ist. Einzelne Gebäude kamen später dazu. Im Moment gibt es nur noch einen Riegel und zwei, drei einzelne Gebäude, die marode und unbewohnt sind.



    Ein fotografischer Überblick von heute aus besagtem Gebiet:


    Karl-Blechen-Straße 1A, Mietshaus von 1930, scheint ganz frisch saniert worden zu sein. Hier der Zustand auf Streetview.








    Robert-Mayer-Straße 6 und 8 gehören zu einer im Karree angelegten Wohnanlage mit großem Innenhof, die zwischen 1925 und 1930 entstand.






    Auf der anderen Seite, Weidlichstraße 5 und 7






    Selbige Wohnanlage in der Elisabeth-Schumacher-Straße





    In der vorderen Elisabeth-Schumacher-Straße ist die Westseite mit Wohngebäuden aus der Gründerzeit bebaut…





    …während die Ostseite mit einem Riegel im Stil der klassischen Moderne aufwartet.





    Noch ein paar Eindrücke von der Ostheimstraße:


    Wohnriegel in der Ostheimstraße 30 bis 34, von 1926 bis 1927 errichtet, noch unsaniert und verwildert, aber dennoch schön anzusehen. Teilweise sind noch die originalen Fenster drin. Wie es aussieht, wurde hier schon mal vor Jahren kurz begonnen, zu sanieren.






    Ebenso 1926/27 errichtet: Wohnriegel Ostheimstraße 24 bis 28, auch erst in letzter Zeit irgendwann saniert und jetzt wieder bewohnt.

    Bilder: Cowboy

  • Danke Cowboy für die Bilder. Vor allem die Ostheimstraße ist noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Der LWB gehörten hier einst große Bestände und es gab schon Abrisspläne, vor allem für die Gebäude, die entlang des Güterringes standen. Die Lage galt damals als "nicht-integriert". Man hätte quasi nicht in ein Viertel eingegriffen sondern einfach einen Straßenzug platt gemacht. Eine weitere Begründung war, dass der Gebäudetyp aus der Zwischenkriegszeit den höchsten Leerstand aufwiesen. eitere Abrisskandidaten waren der Wahrener Rundling und eine komplette Wohnanlage in der Zerbster Straße in Wiederitzsch. Heute stehen all diese Gebäude noch. Viele sind saniert worden und beim umfang des Zuzugs der letzten 10 Jahre wird es wahrscheinlich keinen Tag geben, an dem sich nicht jemand freut, dass die Gebäude nicht umgeschubst wurden.

  • ^ Die Abrisspläne beim Wahrener Rundling sowie bei der Wohnanlage in der Zerbster Straße sind hier noch in guter/schlechter Erinnerung. Letztere konnte nur durch massiven Protest der Bürger gestoppt werden. Heute erfreuen sich die Wohnungen großer Beliebtheit, wenn man vom Vermietungsstand ausgeht. Der Wahrener Rundling gilt für mich hinsichtlich Denkmalschutz und moderne Wohnansprüche ohnehin als mustergültig. Ich glaube, die Wohnanlagen aus der Zwischenkriegszeit mit den großen, begrünten Innenhöfen, lange Zeit verschmäht, laufen den Gründerzeitlern so langsam den Rang ab.


    Ein neuer Meilenstein: Seit gestern wurde dieser Thread über 2 Mio mal aufgerufen. Wenn ich das richtig überblicke, hat das bislang noch kein anderer Thread im DAF geschafft. Glückwunsch!

  • ^
    Dieser Thread ist für mich wie eine Urlaubsreise durch die Architektur! Tolle Projekte ohne Ende, gut beschrieben und toll bebildert, nicht grundlos der beliebteste Thread im DAF! Nur mal so nebenbei....

  • Gab es wirklich jemals Abrisspläne für den Wahrener Rundling???

    ^ Die Abrisspläne beim Wahrener Rundling sowie bei der Wohnanlage in der Zerbster Straße sind hier noch in guter/schlechter Erinnerung.


    Wann gab es denn Abrisspläne für den Wahrener Rundling??
    Davon höre ich zum allerersten Mal.
    Gibt's dafür Quellen?

  • Die gab es, im Zuge der allgemeinen Rückbauten um 2000 herum, genau weiß ich es nicht mehr. Bestimmt jede Menge Artikel im LVZ-Archiv, wer Zugriff hat, wird bestimmt auch bei L-IZ fündig.

  • LEurban, die Abrisspläne wurden ca. 2006 in der LVZ kommuniziert. Es winkten ja großzügige Abrissprämien für die damals finanziell schwer angeschlagene kommunale Gesellschaft. Auf die Schnelle finde ich den Artikel nicht mehr. Die damalige Eigentümerin, die LWB, strebte weder eine Sanierung noch einen Verkauf dieser Wohnanlage an. Die letzten sechs Mieter mussten 2006 ausziehen. 2008 kam dann doch ein Verkauf mit der GRK zustande, vermutlich nicht zuletzt auch auf Intervention des neuen OB.


    In dieser PDF des Stadtforums von 2006 wird auf den Seiten 40 bis 42 auf die damalige Situation der Zerbster Straße und des Wahrener Rundlings eingegangen.

  • Heute ein paar Projekte zwischen Reudnitz und Anger-Crottendorf. Inzwischen wird auch hier nach jahrelangem Verfall ganzer Straßenzüge viel saniert. Die hier gezeigten Projekte machen also nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Sanierungsaktivitäten im Gebiet aus.



    In der Tiefen Straße befindet sich eine fast schon monumental anmutende Häuserreihe, die im Kriegsjahr 1915 fertiggestellt wurde. Nachdem vor ca. zwei Jahren schon die Tiefe Straße 5 saniert wurde, folgte jetzt die Tiefe Straße 6. Es ist wohl der robusten Bauweise zu verdanken, dass die Gebäude sich ohne große Instandhaltungsmaßnahmen überhaupt so lange halten konnten. Der Vorzustand auf Streetview.


    Tiefe Straße 5 und 6 von gestern.






    Tiefe Straße 6






    Blick von der Riebeckbrücke zur Häuserzeile in der Reichpietschstraße






    Und noch ein Blick in die Köbisstraße





    Reichlich ungewöhnlich die Sanierung beim Eckgebäude Breite Straße 16. Das Dach wird jetzt erst erneuert, nachdem die Fassade bereits saniert ist.






    Sanierung Breite Straße 7 aktuell

    Bilder: Cowboy

  • August-Bebel-Straße 71

    Die August-Bebel-Straße 71 (Ärztehaus Süd) wird vom der Campus Group verändert. Das Haus scheint immer leerer zu werden. Im Hinterhof steht ein Schuttcontainer. So sah es heute auf. Auf der Website gab es für Leipzig nach weitere Projekte: neben der Karl-Ferlemann-Straße 26, die Ludwigstraße 105 und für mich am spannendsten die Gottschedstraße 13.


    Her ein Bild von heute.



    Und für die Freunde des schönen Altbaus die August-Bebel-Straße 73.



  • ^
    Schade, dass bei der Nr. 71 eine seit langer Zeit bestehende Infrastruktur für Renditeinteressen geopfert wird, zusammen mit der 69 waren die Ärztehäuser schon lange Anlaufpunkt für viele Menschen dieser Ecke.
    Auch die 73 scheint bald in Sanierung zu kommen, sehen die Fenster doch allesamt sehr leer aus. Das Dach ist ebenso nicht mehr das neuste.


    Die Immovaria ist weiterhin kräftig aktiv und hat neue Objekte auf ihrer Seite:


    Mersburger Straße:

    -> witzig sind hier die vier Fußgängerüberwege, die es sicher in so kurzem Abstand (alle am Sanierungsobjekt anliegend!) nicht gibt... soll das verkehrsberuhigte Zone darstellen, obwohl die Merseburger in Teilen sehr laut und gut befahren ist? :D


    Mierendorffstraße:


    Hermann-Liebmann-Straße:


    Ich habe leider zu keinem Objekt die Hausnummer gefunden, da teilweise Streetview nicht vollständig vorhanden ist - oder, wie schon mal passiert, Immovaria Bilder anderer Objekte mit der falschen Adresse betitelt hatte. Z.B. war eine Visu der Endersstraße lange für ein Objekt im Leipziger Osten dargestellt.
    Wenn jemand die Objekte doch noch findet oder kennt, gerne die Nummern ergänzen!