Sonstiges aus Thüringen

  • Tanna (Ostthüringen): Abriss der Alten Schule geplant

    ZDF-Magazin "Blickpunkt" vom 31.01.2010
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…punkt-vom-31-Januar-2010/
    "Aufreger: Denkmal" anklicken


    artour | MDR FERNSEHEN | 11.02.2010 | 22:25 Uhr
    Denkmalschutz mit Abrissbirne
    Im thüringischen Tanna möchte der Bürgermeister ein altes Gebäude abreißen, obwohl dieses unter Denkmalschutz steht und ein Investor vor der Tür steht. "artour" hat das Dorf besucht.
    http://www.mdr.de/artour/7065791.html


    Schild-Bürger unterwegs
    http://m.thueringen1.de/article/Z84A15N402628.xml


    Zu den Plänen von ExtraEnergy
    http://extraenergy.org/main.ph…egory=extraenergy&id=2433


    Der Abriss der Alten Schule wird von Seiten der Stadt übrigens schon seit mindestens 2003 geplant, damals wurde bereits eine Summe von 100.00 Euro für den Abriss „Alte Schule“ im Jahresantrag zur Stadtsanierung für das Jahr
    2004 eingeplant: http://www.stadt-tanna.de/phpw…/buerger/anzeiger0903.pdf


    Beschlossen wurde der Abriss dann in einer Stadtratssitzung am 28.09.2009
    Beschluss-Nr. 09/03/4
    Der Stadtrat der Stadt Tanna beschließt den Abbruch der „Alten Schule“, entsprechend des beigefügten Abbruchantrages sowie Nebenanlagen/WC-Gebäude/Heizhaus/Schornstein auf dem Flurstück 1/5, Flur 1 der Gemarkung Tanna. Der Bürgermeister wird ermächtigt, sämtliche hierfür notwendigen Verfahrensschritte einzuleiten und das baurechtliche Verfahren einzuleiten sowie durchzuführen.
    Ja-Stimmen: 12
    Nein-Stimmen: 3
    Stimmenthaltung: 1

    http://www.stadt-tanna.de/phpw…09&calendardate=2012-1-22


    Über freundliche Nachfragen freut sich Bürgermeister Marco Seidel (SPD):
    Tel. 036646/28080
    Fax: 036646/280828
    eMail: rathaus@stadt-tanna.de

  • Das ist echt unglaublich. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.:nono: Vor allem das Argument des Bürgermeisters, man wolle den freien Blick auf die Kirche haben, ist echt das blödeste, was ich je gehört hab. Bei uns in Frankfurt hatte man 1945 auch einen freien Blick auf den Dom... ich kann nicht sagen, dass das ein wünschenswerter Zustand ist. Aber in meinem Wohnort Dreieich hat man auch eine alte Schule aus den 1870er Jahren abgerissen um für die Stadt ein "Dienstleistungszentrum" zu bauen. :Nieder:

  • Erst einmal vielen Dank an Saxonia für den wirklich interessanten Fernsehbeitrag. Ich habe die Berichte über den Verfall der Schlösser, vor allem in Reinhardsbrunn und Berga, mit großer Bestürzung aufgenommen. Es ist wirklich ein Skandal, dass sich solche Baudenkmäler zu Ruinen entwickeln.


    Bei diesen Entwicklungen stellt sich für mich wieder eine Frage, über die schon im Potsdam-Thread diskutiert wurde, nämlich ob die Rettung der vorhandenen Schlösser nicht wichtiger sein sollte als die Rekonstruktion verlorener Gebäude. Es ist doch ein großes Missverhältnis, wenn auf der einen Seite in Berlin und Potsdam längst verschwundene Schlösser rekonstruiert werden, während andernorts das Geld für den Erhalt der vorhandenen Schlösser fehlt.

  • Ich kann ja mal einige Beispiele aus dem Altenburger Land nennen:
    - Schloss Ehrenhain
    - Herrenhaus Falkenhain
    - Rittergut Großröda
    - "Halbes Schloss" Langenleuba-Niederhain
    - Schloss Lumpzig
    - Rittergut Maltis
    - Rittergut Münsa
    - Schloss Poschwitz
    - Schloss Pöschwitz
    - Schloss Prößdorf
    - Schlösser im Park Tannenfeld
    - Rittergut Vollmershain


    ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber das sind auf ungefähr 500 qkm 12 ruinöse Rittersitze ...


    Ich zähl gleich mal noch einige Baumaßnahmen im Altenburger Land auf, die gerade laufen/vor kurzem abgeschlossen wurden:


    - CulturCentrum Gößnitz, Freiheitsplatz Gößnitz
    - Rittergut Langenleuba-Niederhain, teilweiser Rückbau und Neubau
    - Bahnstrecke Altenburg-Paditz, Brückenneubauten in Münsa und Kotteritz
    - Ponitz Arcaden, Schlossplatz im Ortskern von Ponitz
    - Presshärtezentrum voestalpine Stamptec Schmölln(Investitionen von 20 Millionen Euro), Industriegebiet Crimmitschauer Straße in Schmölln

  • Die Thüringer Allgemeine von gestern meldet, dass immer mehr Thüringer Kommunen unter verfallenen Häusern leiden. Vor allem der ländliche Raum wäre von einem zunehmenden Leerstand betroffen.


    Der Grund für diese Entwicklung sind die sinkenden Einwohnerzahlen, die eine Vermietung von Wohnungen zunehmend schwerer machen. Derzeit stehen in Thüringen rund 117.000 Wohnungen leer. Viele Hauseigentümer würden daher eine kostspielige Sanierung ihrer Objekte scheuen. Die Folge wäre ein massive Zunahme verfallener Gebäude. Mit diesem Problem wären auch die Kommunen überfordert, da ihnenn in der Regel das Geld für eine Sanierung oder einen Abriss fehlt.


    Ein weiterer Trend ist die stark ansteigende Zahl herrenloser Häuser, die aus ausgeschlagenen Erbschaften resultieren. Diese gelangen dann in den Besitz des Thüringer Liegenschaftsmanagements.


    http://www.thueringer-allgemei…inger-Ortskerne-399544478