City & Wallring | Boulevard Kampstraße [Planung&Bau]

  • Deilmann-Bau: 2. Bauabschnitt

    Die Architekten und Städteplaner der Jaber International Group (JIG) haben den an das Gesundheitszentrum angrenzenden Teil des denkmalgeschützten Deilmann-Baus erworben. Die JIG ist aktuell mit der Erarbeitung eines Konzeptes beschäftigt und prüft welche Nutzungen (Einzelhandel, Gastronomie und/oder Gastronomie) künftig möglich und sinnvoll sind. Der Beginn der Aus- und Umbauarbeiten ist für Ende 2016/Anfang 2017 geplant.


    Quelle: http://jaber.international/JIG…entwicklung-deilmann-bau/

  • Das Deilmann-Haus ist ein absolutes Highlight in der dortmunder Innenstadt. Es steht zu Rdcht unter Denkmalschutz. Die Renovierung der rechten Seite mit dem Gesundheitszentrum ist sehr hochwertig erfolgt. Leider kann ich gerade keine Fotos von dem Innenraum erstellen, da ist denkmalgerecht gearbeitet worden.
    Wenn auf der linken Seite in dem Teil ebenso verfahren wird, ist das ein besonderes markantes Stück Dortmund, das man auch in einem Marketing verarbeiten kann.

  • "Weltgrößter" Adventskalender

    Ein temporäres Bauwerk nimmt momentan den Platz vor der Petrikirche zwischen den beiden Neubauten ein. Pünktlich zum Advent ist hier ein Adventskalender aus 30 Überseecontainern entstanden. Ob er mit seinen Maße Breite 15 m X Höhe 13 m X Tiefe 6 m wirklich der "weltgrößte" ist bezweifle ich ja, da einige Gebäudefronten die woanders zu solchen Kalendern umfunktioniert werden sicherlich größer sind, aber sicherlich ist er einer der größten mobilen Adventskalender. Und er passt mit seinem Superlativ halt auch zum Dortmunder Ikebana-Weihnachtsbaum:D.


    Der Adventskalender soll im Dezember dann täglich von 17.45 h bis 18.15 h mit einem kleinen Programm aus Musik, Gesang, Puppen- oder Theaterspiel bespielt werden. Kleine Geschenke sollen auch an die Besucher verteilt werden.
    Zum Artikel über den Kalender siehe hier.


    Ich bin ein wenig skeptisch ob man dies wie den großen Weihnachtsbaum zu einer Dortmunder Tradition machen sollte. Im momentan trüben Novemberwetter macht sich dieser knallrote selbst von der Freitreppe am Hauptbahnhof sichtbare Kalender gut. Allerdings versperrt er auch den restlichen Blick auf die Petrikirche. Wenn einmal der Boulevard Kampstraße komplett fertig ist, wird der weihnachtlich geschmückte Winterblick auf die Petrikirche sicherlich auch nicht schlecht aussehen. Wobei in diesem Jahr ja auch erstmal getestet werden muss, wie die neue Attraktion ankommt und wie es um deren Finanzierung steht.


    Vorerst jedenfalls ein knalliger Anblick:



    mein Bild

  • Baubeginn Lichtpromenade

    Der Baubeginn für die Lichtpromenade (Teilabschnitt zwischen Katharinenstraße und Brüderweg) ist für März 2018 geplant. Die Bauzeit ist mit 2,5 Jahren angesetzt. Begonnen wird in Höhe Katharinenstraße/Petrikirche. Dieser Bereich könnte bis zum Kirchentag 2019 abgeschlossen sein. Danach wandert die Baustelle weiter in Richtung Osten.


    Quelle: https://www.dortmund.de/de/leb…/nachricht.jsp?nid=441664



    Quelle: http://fritschi-stahl.de/ateli…und-boulevard-kampstrase/

  • Ich dachte, diese Lichtpromenade sei aus Kostengründen gestrichen worden. Bin überrascht, dass die noch ansteht, jetzt sogar sehr konkret.
    Ist das die einzige Visualisierung, die es zu der konkreten Ausführung gibt? Es bleibt ja schon die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Effekt. Ist der wirklich gegeben?

  • Konnte man den Kosten-Nutzen-Faktor bei der Umgestaltung des Westen- und Ostenhellwegs, bei der Kleppingstraße oder dem Alten Markt im Vorfeld belastbar beziffern? Es macht die Innenstadt im Idealfall attraktiver. Attraktiver für Einzelhändler, Gastronomen und Hotel-Betreiber aber auch für Besucher und die Anwohner.


    Das Promenadenband, hier einige Modellfotos und Visualisierungen von anno tuck, bildet das Herzstück des gesamten Projekts. Der rund 600 Meter lange Abschnitt zwischen den beiden großen Stadtkirchen St. Reinoldi und St. Petri samt seines alten Baumbestands ist der städtebaulich interessanteste der gesamten Kampstraße - ganz anders als der katastrophale Brüderweg am östlichen Ende des Boulevards. Ob das Gesamtprojekt Boulevard Kampstraße aber ein Erfolg wird, dürfte im nicht unerheblichen Maße von der Entwicklung des ehemaligen Karstadt-Hauses abhängen.

  • Der Kosten-Nutzen-Faktor wird sicherlich bei der Verlegung der Stadtbahnlinie unter die Erde eine Rolle gespielt haben. Beim Umbau des Straßenzuges Westentorallee-Kampstraße-Brüderweg samt der dazwischen liegenden Plätze ist dieser Faktor eher zweitrangig.


    Man muss es ja auch mal so sehen: die letzte Neugestaltung dieses Straßenzuges ist 30/40 Jahre her. Also sind die Kosten dafür längst abgeschrieben. Schon für den reinen Bestandserhalt muss man ja Geld investieren. Das man dabei nicht die billigste Lösung wählt, sollte für so einen zentralen Innenstadtbereich schon ok sein.


    Aber warum die Erwartungen gleich so hoch hängen? Die Aufwertung der Kleppingstraße und der Brückstraße hat dort sicher einen sehr positiven Effekt gehabt. Bei durch Internethandel und Einkaufszentren inzwischen eh schwierigerem Marktumfeld werden sich an der Kampstraße vermutlich keine zusätzlichen hochwertigen Luxusgeschäfte ansiedeln. Man wird teilweise ja schon froh sein können, wenn das ein oder andere große Haus (P&C, AppelrathCüpper, C&A) wenigstens einen zusätzlichen Eingang zum Boulevard baut. Die Neunutzung des ehemaligen Karstadt-Technik-Hauses wird natürlich auch wichtig sein.


    Hauptsächlich wird der neue Straßenzug wohl weniger Flaniermeile als Durchgangsweg sein. Das die Kosten-Nutzen-Rechnung auch nur eine untergeordnete Rolle spielt merkt man ja auch schon daran, wieviel Zeit man sich mit der Fertigstellung des gesamten Boulevards lässt. Würde man sich durch die Neugestaltung einen deutlich höheren Nutzen und damit höhere Steuereinnahmen versprechen, sollte man den Ausbau, meiner Meinung nach, schneller durchziehen.


    Ob das Lichtpromenadenband wirklich soviel Mehrkosten verursacht? Beleuchtung braucht man ja in jedem Fall und ein bisschen Kunst am Bau darf es auch sein. Ich würde wenn eher die Wasserrinne streichen und dafür dann lieber einen Brunnen (meinetwegen auch einen ebenerdigen mit Fontänen) mehr. Solche Pseudowasserläufe sind nur für wenige Wochen im Jahr reizvoll. Gleichzeitig stellen sie aber Stolperfallen und Hindernisse für Rollatoren dar und sind beim Aufbau des Weihnachtsmarktes im Weg. Und Dreck sammelt sich da auch ständig drin an.

  • Ich denke, solche Maßnahmen wie die Lichtpromenade bringen nicht viel. Die Aufenthaltsqualität zu verbessern, und das ist ja ein richtiges Ziel, gelingt nur durch Ansiedlung attraktiver Geschäfte und interessanter Lokale/Kneipen, Diskos etc. selbst so was Einfaches wie die alte Straßenbahn tragen zur Qualität bei, die Leute setzen sich da rein und bleiben in der Straße. IRoom im DOC, früher der Irish Pup, sehr bekannt als Dart Schuppen, etc, das bringt die Leute in die Straße. Richtig ist, dass der Neubau des Karstadthauses ganz wichtig ist. Das kann enorm viel für die Straße an positivem Effekt bringen.

  • Aber selbstverfreilich können nur Gastronomen, neue Anwohner, Hoteliers und vor allem großflächiger Einzelhandel à la H&M, Reserved & Co. die Kampstraße beleben. Eine Lichtband, das Rinnsal oder die geplanten Brunnenanlagen alleine bringen rein gar nichts. Aber: Gerade der Bereich zwischen der Katharinenstraße und dem Reinoldikirchplatz war dank vieler Fachhändlern schon immer recht hoch frequentiert. Nun wird das Westfalenforum zu einer vollwertigen Passage ausgebaut und das Karstadt-Haus möglicherweise schon bald abgerissen. Das alles in Verbindung mit einer umgestalteten Kampstraße kann nur gut sein für die Innenstadt.


    Irreführend ist übrigens der Projekttitel Boulevard. Die Kampstraße ist weder eine Flaniermeile, noch eine Ring- oder Prachtstraße. Das ist und war auch nie der Anspruch. Vielmehr geht es darum den Straßenzug nach der Eröffnung der Ost-West-Trasse der U-Bahn wieder besser zu integrieren. Und da bin ich recht zuversichtlich, dass das auch klappen könnte.

  • Ich bin ja wirklich mal gespannt, ob, wann und in welcher Form ein Umbau des Westfalenforums erfolgt und ob dies wirklich zu einer Belebung führt. Ich kenne die Ecke ja nun als Kind/Jugendlicher. Die Besuche zum Einkaufen in der Dortmunder Innenstadt waren selten, aber der Weg führte damals regelmäßig durch das frühere Horten Kaufhaus, egal ob man auf dem Weg zum Bahnhof oder zum Stellplatz des Autos war. Allerdings befanden sich damals deutlich mehr wichtige Geschäfte am Ostenhellweg, während der obere Westenhellweg eher uninteressant war, so dass ein Weg über die Katharinenstraße und Petrikirche ein Umweg gewesen wäre. Zudem war damals die Fußgängeranlage Königswall noch nicht zu der heutigen Katakombe verkommen, so dass man auch vom Bahnhof kommend in der Hansastraße mehr oder weniger direkt vor Horten raus kam.


    Nachdem Horten durch die Fusion mit Kaufhof schloss verkam die Ecke zur jahrelangen Dauerbaustelle. Zum einen wurde zum Westfalenforum umgebaut, zum anderen entstand der RWE Tower. Ein Riesenfehler war wohl schon damals, das man beim Umbau zum Westfalenforum eine Einkaufspassage mit kleinen Flächen für exklusive und hippe Läden vorsah. Nur dieses Konzept funktionierte in den 90ern in Dortmund nicht mehr. Die Kaufkraft hatte durch den Strukturwandel massiv nachgelassen, die exklusiven Läden siedelten längst in der Kleppingstraße und die hippen Läden ließen sich in der sich wandelnden Brückstraße nieder. Vielleicht hätte es noch irgendwie funktioniert wenn man Anschluss an den Westenhellweg gehabt hätte. Eine Garantie wäre dies aber auch nicht. Die Zeilgalerie, eine Passage mit leicht ähnlichem Konzept (kleine Flächen, wenig Flächen für dazwischenliegende Gastronomie, auch Sackgasse) wird inzwischen abgerissen.


    Im verzweifelten Versuch der Immobilie "Westfalenforum" irgendwie doch Mieter zu verpassen hat man dann die oberen Etagen für Diskotheken, Bowlingbahn und Fitnesstudios genutzt. Unten hat man allerdings dadurch, dass man das eine Ende des Forums komplett an Adler Moden vermietete die Sackgasse noch gefestigt. Zwar konnte man sich dort zum Ausgang am Platz von Amiens hindurchschlängeln, aber wer hatte schon Lust quer durch den seniorenorientierten Adler Markt hindurchzulaufen. Nach dem Auszug von Adler hat auch Deko Buschmann die Situation nicht mehr zu retten vermocht. Mit Eröffnung der Thiergalerie haben sich die Passantenströme dann endgültig verlagert.


    Neue zusätzliche Eingänge mögen zwar wieder die früher möglichen Laufbeziehungen herstellen, nur wird die Ansiedlung von Läden keine einfache Aufgabe sein. Auch wenn sich die Einwohnerzahl für Dortmund stabilisiert und die Kaufkraft wieder steigt, wird das Mehr an Geld doch wohl eher im Internet ausgegeben als in Ladenlokale hineingetragen. Und für kleine Geschäfte gibt es in der Brückstraße oder Thiergalerie immer wieder freie Lokale mit gut vorhandener Laufkundschaft, die man im Westfalenforum erst wieder heranziehen müsste.


    Eine große Kette wie Reserved mag kurzzeitig ein neuer Frequenzbringer sein. Ich fürchte allerdings, dass die neuen Ketten dann andere etwas länger bestehende Ketten wie Esprit, S.Oliver, New Yorker oder Tom Tailor endgültig in den Ruin treiben, womit dann am Westenhellweg wieder große Ladenlokale frei werden, die für die neuen Ketten deutlich interessanter sind als die B-Lagen an der Kampstraße und im Westfalenforum. Im Westfalenforum müsste man als Frequenzbringer schon einen Lebensmittelhändler (Discounter) ansiedeln, der Kundschaft sichert. Ansonsten sehe ich für dies Gebäude weiterhin keine rosige Zukunft.


    Aber warten wir's ab.:)

  • Der Westenhellweg ist ein Premium-Produkt. Probleme bzgl. Leerstände gab es zumindest bisher nicht. Ganz im Gegenteil: Läuft ein Mietvertrag aus, stehen potentielle neue Mieter gleich Schlange und treiben die Preise in die Höhe. Auch die Renditen der Investoren sind im grünen Bereich. Ein Sorgenkind, da gebe ich dir uneingeschränkt recht, Kieselgur, wird vermutlich das Westfalenforum bleiben. Der Komplex ist verwinkelt, dunkel und einfach nicht mehr zeitgemäß. Der auf Problemimmobilien spezialisierte Eigentümer, die Intown Property Management GmbH, weiß hoffentlich was zu tun ist. Ganz anders verhält es sich beim ehemaligen Karstadt-Haus. Die Lage ist sehr vielversprechend. Hier würde es mich nicht wundern, wenn die Immobilie - ein ernsthaftes Verkaufsinteresse vorausgesetzt - schon bald in neue Hände kommt. Auch die Mietersuche dürfte eher ein Leichtes sein.

  • Ich bin da ja gar nicht im Widerspruch.


    Das der Westenhellweg 1A-Lage ist, ist mir schon klar. Nur bezweifel ich halt, dass neue große Modekaufhausketten wie Reserved eben eine dauerhafte Belebung der (1)B-Lagen in der Dortmunder Innenstadt, also etwa der Kampstraße, bewirken können. Bei Esprit kriselt es bereits ebenso heftig wie bei Tom Tailor, bei Pohland konnte die Dortmunder Filiale nur so eben gehalten werden. Ich glaube eben nicht, dass all die Premiumketten vom Westenhellweg bleiben werden, wenn sich weitere Ketten wie Reserved ansiedeln. Wenn am Westenhellweg allerdings große Ladenlokale frei werden, wird sich eine solche Kette aber nunmal eher dort ansiedeln als in der Kampstraße.


    Beim ehemaligen Karstadt Technik Haus weiß ich auch nicht genau woran es liegt, dass sich da lange nichts tat. Ich vermute allerdings mal, dass der bisherige Besitzer nicht direkt mit hohem Verlust verkaufen wollte und lieber vorm Verkauf den Wertverlust über mehrere Jahre abgeschrieben hat.
    Die Lage dieser Immobilie ist an sich gar nicht so schlecht, am Anfang der Brückstraße kommt hier viel Laufkundschaft vorbei. Als großes Kaufhaus über mehrere Etagen, wird die Immobilie aber kaum noch zu vermieten sein. Das Erdgeschoss ließe sich jedoch in mehrer Einzellokale aufteilen, die trotzdem jeweils einen eigenen Eingang und eine Schaufensterfront hätten. Auch die Nutzung als Budgethotel fände ich nicht schlecht. Vermutlich ist allerdings ein Umbau der oberen Geschosse so aufwändig, dass der Abriss und Komplettneubau, bei dem man auch besser eine Tiefgarage verwirklichen kann, sinnvoller ist.


    Beim Westfalenforum sehe ich aber wie geschrieben etwas schwarz. Auch mit neuen Ausgängen alleine erzeugt man noch keine Laufkundschaft. Die niedrigen Gänge im Forum entsprechen einfach nicht mehr den Anforderungen wie sie heutige Einkaufszentren haben und es besteht in der Dortmunder Innenstadt auch nicht der Bedarf an vielen kleinen Ladenlokalen.
    Ein nochmaliger Komplettumbau um mehr Licht und Luft ins Gebäude zu bekommen wird sich aber nicht lohnen. Man müsste wohl z.B. die Rotunde bis oben zum Dach durchbrechen. Dafür müssten dann allerdings zuerst einmal fast alle noch vorhandenen Mieter raus. Dann könnte man wiederum das Gebäude besser ganz abreißen und neu bauen. Dies wäre aber wieder ein sehr hohes Investionsrisiko.


    Ich tippe mal, dass man lieber darauf setzt die vorhandenen Mieter zu behalten und mit den weiteren Eingängen ansonsten aufs Prinzip Hoffnung setzt. Vermutlich wird sich bei dem Gebäude erst dann richtig was tun, wenn die jetzige Haustechnik in so 10/20 jahren so marode ist, dass die Mieter deswegen ausziehen, sich dann eine Sanierung des Gebäudes nicht mehr lohnt und der Abriss erfolgt.

  • Klar, das stimmt natürlich. Sollten zeitgleich größere zusammenhängende Flächen am Westenhellweg frei werden oder auf dem Markt kommen, hätten sowohl die neue/sanierte Kampstraße 1 als auch das Westfalenforum sehr wahrscheinlich das Nachsehen. Aber insbesondere bei der Kampstraße 1 bin ich zuversichtlich, dass es im nächsten Jahr endlich vorangeht. → Die Lage zwischen der Hansastraße und dem Reinoldikirchplatz ist einfach zu gut, als dass die Immobilie noch länger links liegen gelassen werden kann. Zumindest hoffe ich das...

  • Das alte Karstadthaus besitzt eine gute Lage, keine Frage. Aber was bringt man da rein? Ich weiß es wirklich nicht. Kleinteilige Geschäfte, ich kann einfach nicht glauben, dass der Bedarf vorhanden ist. Große zusammenhängende Verkaufsflächen, für was? Büro?
    Ich möchte nicht der Projektentwickler sein.
    Noch viel weniger für das Westfalenforum. Dass die Thier-Galerie laufen würde, war klar. Aber an der Ecke? Vor dem Krieg gab es ja auf dem Grundstück des Karstadthauses ein sehr markantes Gebäude, das Reinoldi-Haus vom Dortmunder Architekten Emil Pohle 1929 erstellt, ein Geschäftshaus, hochwertig ausgeführt mit Travertin und Muschelkalk versehen.
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  • Ich möchte nicht der Projektentwickler sein.


    Da gibt es sicherlich Schlimmeres, schließlich ist das Grundstück Kampstraße 1 nur eine Treppenanlage oder eine (Krüger-)Passage vom teuersten Abschnitt des Westenhellwegs entfernt. Ich denke, es könnte auf einen Nutzungsmix hinauslaufen: Einzelhandels- und Gastronomieflächen in den unteren, ein Hotel und vielleicht Wohnungen in den oberen Stockwerken.


    Die Kampstraße 1 - habe jetzt nochmal ganz genau nachgeschaut - verfügt über ca. 22.000 Quadratmeter Brutto-Grundfläche. Einst wollte hier Motel One ein 200 Zimmer fassendes Hotel eröffnen. → Mit Hotellobby und Konferenzräumen hätte man bestimmt schon über 8.000 Quadratmeter belegt. Dazu dann noch zum Beispiel die bereits erwähnte, große polnische Modekette als Ankermieter für die Einzelhandelsflächen. Letztendlich bleibt zu hoffen, dass der Eigentümer Dawnay Day Treveria Willens ist, von seinen wohl überzogenen Forderungen abzurücken. Aber genau danach schaut es jetzt ja aus.

  • Den Optimismus teile ich leider nicht.
    Der ganzen Ecke haftet die Erfolglosigkeit an, das gilt letztlich auch für Boecker. Wenn die Treveria ein gutes Konzept hätte, wäre das schon längst auf dem Tisch und die würden jetzt nicht verkaufen wollen. Das Problem ist auch die Nähe zur Brückstraße. Die Ausstrahlung ist nach wie vor verheerend. Die Stadt hat die Gegend nicht gedreht bekommen, trotz Konzerthaus. In der Brückstraße braucht man nicht renovieren, das intessiert die Klientel nicht. Und das färbt negativ auf die Kampstr. 1 ab, die ja auch einen direkten Zugang zur Brückstraße bekommen könnte.
    Vielleicht sollte man es mit einem repräsentativen Verwaltungsbau versuchen. Deshalb habe ich das alte Reinoldi-Haus ausgegraben, weil das ein stattlicher Baukörper in einer ansprechenden Architektur gewesen ist. Es war das Verwaltungsgebäude der Gebr. Schürmann. Der Architekt Emil Pohle hat eine Reihe sehr schöner Häuser in Dortmund gebaut, u.a. auch das Wohnhaus der Familie Klönne in der Prinz-Friedrich-Karl-Str., heute unter Denkmalschutz.

  • Ich denke ein Nutzungsmix könnte für die Kampstraße 1 schon funktionieren. Als ich schrieb, man könnte das Erdgeschoss in einzelne Ladenlokale aufteilen, meinte ich damit keine komplette Kleinteiligkeit. Der Erdgeschossbereich ist so groß, dass die Unterteilung in drei größere Flächen gut möglich wäre. Eine davon könnte dann auch z.B. sowohl Eingangsbereich für ein Hotel in den oberen Etagen sein, als auch Gastronomie bieten. Dass das Haus am Anfang der Brückstraße steht, sehe ich nicht als unbedingten Nachteil. Hier ist eher entscheidend, dass viel Laufkundschaft vorbei kommt. Luxusgeschäfte sehe ich in den unteren Etagen aber auch nicht.


    Wovon ich keinesfalls ausgehe ist, dass das Gebäude an sich gut für eine multifunktionale Nachnutzung geeignet ist. Sei es für Hotelnutzung, für Büros oder Wohnungen: Tiefgaragenplätze wären Pflicht. Den großen Rolltreppenkern im Inneren des Gebäudes kann man dagegen nicht mehr nutzen. Ein Umbau im Bestand lohnt bei einem Haus, welches für Abriss und Neubau gut zugänglich ist und auf dem kein Denkmalschutz liegt, aber seltenst. Faktisch hat die Immobilie also nur noch den Grundstückswert.


    Dieser ist wiederum sicher nicht schlecht, aber auch wohl nicht astronomisch hoch. Und es mag eben gut sein, dass der erzielbare Grundstückserlös deutlich geringer ist, als der Wert mit dem das Gebäude ursprünglich in den Büchern von Dawnay Day Treveria stand. Vielleicht hat man auch angesichts des Immobilienbooms auf noch stärker steigende Preise gesetzt. Hoffen wir, dass es nun klappt und ein neuer Besitzer hier zügig entwickelt.


    Das früher Verwaltungsgebäude der Gebr. Schürmann war natürlich ein schicker Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit. Ich denke aber nicht, dass sich an dieser Ecke ein reiner Verwaltungsbau rentieren würde. Die Stadtbahnstation hat man zwar direkt vor der Haustür, mit dem Auto wären diese Büros jedoch nur schlecht erreichbar. Kleinere Unternehmen bauen ihre Firmenzentralen eher in Gewerbegebiete in Verbindung mit den Produktionsanlagen und größere Verwaltungsgebäude entstehen eher an den Ausfallstraßen und der B1. Und für einen echten Prestigebau eignet sich die Ecke wiederum auch nicht. Es mögen beim Nutzungsmix auch Büros mit dabei sein, an eine reine Büronutzung glaube ich nicht.

  • In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass die Kampstraße 1 im Paket mit dem benachbarten Boecker-Haus veräußert werden soll. Zum Modehaus an der Kampstraße/Ecke Hansastraße gehören auch die (öffentliche) Tiefgaragenanlage Bissenkamp sowie Mietwohnungen in den oberen Stockwerken. → Anders als die Kampstraße 1 wirft die Kampstraße 3 - 5 also regelmäßige Mieteinnahmen ab. Unter Bezugnahme des Bodenrichtwerts - dieser liegt bei 2.200 bis 2.700 Euro/Quadratmeter* - ließe sich wohl ein Verkaufserlös in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe erzielen. On top käme dann natürlich noch die Neuentwicklung der Kampstraße 1.


    *Nur ganz wenige Meter weiter südlich, am Westenhellweg, liegt der Bodenrichtwert übrigens bei 8.800 Euro/Quadratmeter.