Dresdner Stadtgespräch

  • Grüne und Linke: Dresden soll neue Woba bekommen

    Die BILD, 28.02.2014, schreibt:


    Grüne und Linke einig
    Dresden soll neue Woba bekommen
    http://www.bild.de/regional/dr…kommen-34878832.bild.html


    Laut dem Blatt "wird die Wohnungsmisere ein politisches Thema." Als ein Lösungsansatz setzen sich die beiden Stadtratsfraktionen für "ein Comeback der Woba" ein, "streiten (noch) über die Wege". Die Grünen schlagen vor, dass die Stadt-Baufirma Stesad neue Wohnungen bauen soll. Sie verfügt bereits über ca. 300 Wohnungen. Grünen-Chef Thomas Löser (41): „Die Stadt besitzt eigene Grundstücke, kann preiswert darauf bauen.“ Experten sollen nun in den Wohnvierteln den Bedarf prüfen.


    Anders der Plan von Linken-Chef André Schollbach (35): „Wir wollen eine neue Woba gründen, dafür möglichst billige Kredite aufnehmen.“ Daher sammelt die Partei wieder Unterschriften für ihr Bürgerbegehren, das seit dem Vorjahr läuft: http://www.wohn-begehren.de/


    Die Grünen hoffen nun auf die Unterstützung ihres Vorhabens im Stadtrat durch die Linken. Löser zu BILD: „Unser Ziel ist gleich. Gerne werbe ich bei den Linken für unseren Antrag.“


    Da der Antrag auch allgemein für die Situation in Dresden von Interesse ist, sei er hier im vollen Wortlaut gebracht:


    Name: A0785/13
    Art: Antrag Bündnis 90/Die Grünen
    Datum: 25.10.2013
    http://ratsinfo.dresden.de/vo0…_kvonr=7776&voselect=3365


  • Die SZ berichtet ausführlicher über die Debatte um das Wohnkonzept von Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) und die von der Linken einberufene Aktuelle Stunde.


    Sächsische Zeitung, 25.03.2014
    Wie die Dresdner zu bezahlbaren Mieten kommen
    http://www.sz-online.de/nachri…ieten-kommen-2803478.html


    Auf Antrag der Fraktion DIE LINKEN wird am Donnerstag, den 27. März 2014, um 16:00 Uhr im Kulturrathaus (Königstraße 15) zu Beginn der Stadtratssitzung eine aktuelle Stunde des Dresdner Stadtrates zum Thema "Soziale Sicherheit gewährleisten: Wohnen muss bezahlbar bleiben" stattfinden. Hintergrund sind steigende Mieten sowie eine deutliche Verknappung des Wohnungsangebotes in Dresden.

    Als Schwerpunkte der Aktuellen Stunde wurden von der Fraktion benannt:
    • gegenwärtige Situation des Wohnungsmarktes in der Landeshauptstadt Dresden
    • Mietentwicklung in der Landeshauptstadt Dresden
    • Bedarf an Wohnungsneubau in der Landeshauptstadt Dresden
    • barrierefreies Wohnen
    • Antrag A0835/14 der Fraktion Die LINKE zum Gegenstand „Neue Wohnungspolitik
    in einer wachsenden Stadt“

    Das nach langem Vorlauf veröffentlichte Wohnkonzept von Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) sieht vor, dass in erster Linie Investoren in den kommenden Jahren in Dresden bis zu 12.600 Eigenheime und 20.500 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern errichten. Laut dem Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Dresdner Stadtrat, André Schollbach, sei das Ergebnis der zweieinhalb Jahre dauernden Erarbeitung des Konzeptes jedoch dürftig. Es regele in Wahrheit nichts. „Steigende Mieten und ein deutlich gesunkenes Wohnungsangebot sind in Dresden inzwischen für viele Menschen ein erhebliches Problem. Vor allem jene, die gerade auf Wohnungssuche sind, spüren diese Entwicklung. Wenn wir in Dresden nicht Münchner, Hamburger oder Berliner Verhältnisse haben wollen, muss den problematischen Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt endlich wirksam gegengesteuert werden.“


    Mit der Kritik am dem Wohnkonzept steht die LINKE nicht alleine. Es war bereits in der ersten Lesung im Sozialausschuss durchgefallen. Auch die Grünen kritisieren, dass es in sozialer Hinsicht völlig unzureichend sei. Sie schlagen dem Stadtrat vor, dass die Wohnungssituation für die nächsten fünfzehn Jahre durch zwei Forschungsinstitute analysiert werden soll, vobei es um Wohnungsangebote für alle Bevölkerungsgruppen und sozialen Schichten gehen solle. Außerdem hatten, wie oben beschrieben, die Grünen angeregt, dass die Stadt langfristig wieder kommunales Wohneigentum aufbauen solle. Diese Aufgabe könne die Stadttochter Stesad übernehmen.


    Am 7.3. hatte die Linkspartei bereits eine Pressemitteilung versand, in der das Wohnkonzept mit deutlichen Worten kritisiert wird.


    http://portal.dielinke-in-sach…e/2014_03_07_DIELINKE.pdf


  • soviel berichterstattetes pateiengelaber hilft hier nicht weiter, derzeit ist heißer wahlkampf und jeder übertrumpft sich mit vorschlägen. erst nach der wahl wird es spannend. dabei ist eine neue woba dennoch nicht in sichtweite. die fraktionen sind derart verfeindet, dass stadtratsbeschlüsse oft nicht umgesetzt werden, solange der cdu-arm in die verwaltung reicht. auch das "wohnkonzept" ist eigentlich keines "der verwaltung" sondern dass was herr bauBM marx anordnete und durchgehen ließ. es war klar, dass der fordernden gegenseite nur sinnloser murx vorgelegt wird.
    eine mehrheit nach der wahl könnte zwar eine neue woba beschließen, allerdings gibts das selbst auferlegte schuldenverbot und die kassen sind die nächste legislatur hindurch bereits verplant und damit leer. schulen, kitas, kulturbauten und bestandssicherungen zehren mehr als die geplanten haushalte auf, auch große unwägbarkeiten drohen. daher ist es verständlich, zunächst erstmal mehr bauflächen zur verfügung zu stellen, allerdings ist fraglich wie das fern städtischen eigentums gehen soll. der stadt gehört fast nix relevantes mehr für den wohnungsbau. überall sitzen spekulierende eigentümer, zerstrittene erbengemeinschaften, unsolvente oder bauunwillige eigner und dergleichen auf einem gigantischen grundstücksportfolio und lassen partout keine einflussnahme zu. hierbei wären wir beim eigentlichen manko: die verwaltung betreibt keinerlei flächenmanagement, was aber dringend nötig wäre. auch dafür darf sie kein kredit aufnehmen, um im nullsummenspiel flächen an bauträger weiterzureichen. grundproblem ist fehlendes bewußtsein und politischer unwille dafür. ich bin schon gespannt wie marx sein zeug zustande bringen will. die unmenge an einfamilienhäusern torpediert zudem die großen ziele der stadtentwicklung. alles in allem eine weitgehend hausgemachte multikompliziertheit, die erst nach der wahl zur lösung ansteht. dann muss es auch um änderungen in der liegenschaftspolitik gehen.
    zunächst könnte es mE unter dem dach der stesad zu einer zusammenführung kommunaler restbestände kommen, mit der perspektive kleinerer überführungen von gebäuden in deren dann so genannten "woba"-bestand. kreditaufnahmen für ein flächenmanagement ließen sich möglicherweise auch über die stesad abwickeln, sofern diese firma als stadt-externes unternehmen fungiert. dresden hat schulden - allerdings in externen tochterunternehmen. das geht und macht das schuldenverbot im prinzip wirkungslos.
    eine vollwertige neue woba ist ferne zukunftsmusik - zumindest noch - und hängt vom marktzustand dann in einigen jahren ab. nach wie vor geht man auch für dresden ab 2025 von schrumpfungsszenarien aus, denn der demografische wandel schlägt erst noch richtig zu und führt auf dem markt zu entspannung. auch wäre interessant, wie das große innerstädtische flächenpotential der nachkriegsvorstädte im besitz der wohnungsgesellschaften aktiviert werden könnte, denn dort ist die stadtreparatur nach wie vor drängend. jetzt kommts aber zunächst darauf an, diese dresdner parteienscharmützel zu überwinden, das reinregieren durch die freistaatsebene zu unterbinden und endlich konstruktiv für die stadt zu arbeiten - dann gibts auch keine unlösbaren probleme.

  • Gestern fand nun also die Stadtratssitzung mit der vorgeschalteten "Aktuellen Stunde" statt:


    SZ, 28.03.2014
    Stadt soll neue Wohnungen bauen
    Der Stadtrat verdonnert Oberbürgermeisterin Helma Orosz zum Nacharbeiten am Wohnkonzept und will kostengünstigen Wohnraum.
    http://www.sz-online.de/nachri…nungen-bauen-2806403.html


    Die Fraktionen der CDU und FDP waren wie zu erwarten gegen die Anträge der Grünen und Linken. Sie wollen es dem Markt überlassen, Dresdens Wohnungsproblem zu lösen. CDU-Stadtrat Peter Krüger forderte: „Bauen, aber durch private Investoren.“


    Das Abstimmungsprocedere war eher chaotisch und die SZ behauptet, dass die Grünen selbst nicht mehr durchblickten. Der Grünen-Antrag. demzufolge die städtische Stesad ihren Wohnungsbestand erhalten und langfristig neuen günstigen Wohnraum aufbauen soll, wurde zunächst abgelehnt. Daraufhin übernahm die Fraktion DIE LINKE einen Punkt zur Stesad in ihren Antrag, der eine Mehrheit erhielt.


    Die Fraktion kritisierte erneut das Wohnkonzept der Stadt. Linke-Stadträtin Kris Kaufmann: „Das Konzept ist das Papier nicht wert, auf dem es steht.“ Mit einem weiteren Antragstext setzten sie durch, dass die Oberbürgermeisterin Orosz (CDU) ihr Papier nun „qualifizieren“ muss.

  • Neue Leitlinien der Stadtgestaltung


    nachdem in den letzten jahren wiederholt kritik an einzelarchitekturen sowie platzgestaltungen aufkam, und parteien derzeit das thema zunehmend ins programm aufnehmen, prescht nun die oberbürgermeisterin (nicht von der "connewitzer dorf union") vor und möchte vor allem den Grünen wahltaktisch wind aus den hier dick aufgeplusterten segeln nehmen.


    dazu ordnete die OB direkt am umstrittensten corpus delicti - dem postplatz - eine "sofort-belebung" des platzes an. als erster baustein wurde ein neuer großzügiger fontainenbogen eingeweiht, der auch die torsituation als zugang zur "altstadt" formatvoller aufzeigen soll. am freien ende trifft die fontaine offen als "bürgerdusche" auf den boden und fließt wieder großflächig gesammelt in den wasserkreislauf zurück. das soll reinigungsaufwand reduzieren, ist gut fürs stadtklima (luftfeuchte, staubbindung, abkühlung), macht mindestens ein freibad in zukunft überflüssig und führt endlich die grundform des bogens zurück in die neugestaltung des stadtzentrums.


    der kran hinten rechts demontiert bereits den alten "Wasserbügel". um den rückbau juristisch über die noch 1,5 jahre andauernde umbausperre (wegen fördermitteln) am postplatz zu bringen, wird angegeben: der "bügel" sei kaputt und kann nicht mehr vor ort repariert werden.


    am postplatz findet aktuell eine kleine "anstich"-zeremonie statt, ein paar buden wurden aufgebaut. nach ersten wortmeldungen kommt die strategie der OB bei den bürgern gut an, jedoch schränkte das stadtoberhaupt gleichsam ein, dass die gern angestrebten weiteren bauabschnitte leider vom wahlergebnis abhängen und nur proporz-proportional umgesetzt werden können. bei erfolg soll am wahlabend erstmalig freibier aus der fontaine sprudeln.

  • keinerlei Vorschläge für die Begrenzung der Mietnebenkosten


    Die Vorschläge sind einfach: Wasser sparen, möglichst wenig heizen - Beides kann nur der Mieter, einzig er reguliert das. Sollte die Stadtverwaltung den Mietern vorschreiben, wieviel Wasser sie verbrauchen dürfen? Wenn der Grenzwert überschritten wird, soll das Wasser etwa abgestellt werden?


    Dass etwa die weltweiten (steigenden) Energiepreise von der Stadt nicht kontrolliert werden können, müsste der SED-Nachfolgepartei bekannt sein. Und überhaupt - diese hatte einige Jahrzehnte Zeit, die ach so tollen Ansätze auszuprobieren - hätten die was getaugt, wäre die DDR heute ein florierendes Land und die BRD zusammengebrochen. Soweit ich mich erinnere, es war genau umgekehrt - und ich erinnere mich gut, da ich den Sozialismus zeitweise selbst erleiden musste.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Zahlen & Fakten zum Dresdner Wohnungsmarkt


    Quelle: Rahmenkonzept Wohnen der Stadt


    ■ zum 31. Dezember 2013 hatte Dresden 535 810 Einwohner; 2025 werden es 557 000 sein; bis 2018 wird Dresden jährlich um 3800 Personen pro Jahr wachsen, dann schwächt sich das Wachstum auf rund 1200 Einwohner pro Jahr ab, heißt es in der Bevölkerungsprognose
    ■ das Stadtplanungsamt sieht ein Flächenpotenzial für 12 600 Eigenheime und 20 500 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern
    ■ 2000 gab es noch rund 60 000 leerstehende Wohnungen in Dresden; bis 2012 ist der Bestand auf einen Wert knapp über 20 000 gesunken; die Leerstandsquote lag bei 7,6 Prozent, nach Abzug der nicht marktfähigen Wohnungen bei 5,9 Prozent
    ■ seit 2002 wurden 8617 Wohnungen abgerissen, das entspricht 2,9 Prozent des Wohnungsbestandes
    ■ 2011 entstanden 668 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, 2012 waren es 487, 2013 493; in Eigenheimen entstanden 2012 450 neue Wohneinheiten
    ■ 2002 lag die Durchschnittskaltmiete bei 4,75 Euro; 2012 schon bei 5,58 Euro, das ist eine Steigerung von 14,7 Prozent
    ■ bis 2025 werden 13 000 neue Wohnungen benötigt; laut Prognose müssen bis 2015 jeweils 440 Wohnungen in Eigenheimen und 360 in Mehrfamilienhäusern errichtet werden; von 2015 bis 2020 steigt der Neubaubedarf auf 480 Einheiten in Eigenheimen und 430 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern; von 2021 liegt der Bedarf bei 360 in Eigenheimen und 540 in Mehrfamilienhäusern; das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist laut Stadt mehr als gedeckt.



    ausserdem ließ der baubürgermeister verlauten: es "werden bis zum jahr 2016 rund 4800 wohneinheiten entstehen - davon 1300 in der innenstadt". er sieht die stadt "auf einem guten weg" und es seien "ausreichend flächen für mehrfamilienhäuser und eigenheime vorhanden". das ist natürlich alles mit vorsicht zu genießen, daneben ist wahlkampf. aber zumindest bis ende 2016 könnte einiges tatsächlich entstanden sein.

  • Ergänzend einige Angaben zum Konzept aus


    DNN-Online, 04.04.2014
    Bauwirtschaft und Immobilien
    Bauboom in Dresden: Jedes Jahr sollen 2000 neue Wohnungen entstehen
    http://www.dnn-online.de/dresd…ngen-entstehen-3126821013


    Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) verwies bei den Mehrfamilienhäusern in der Innenstadt auf Vorhaben wie das „Wiener Loch“, An der Herzogin Garten oder die Wallstraße sowie in der Friedrichstadt auf das Gelände des ehemaligen Ostravorwerks, an der Schäferstraße/Weißeritzstraße und in Striesen. Neue Eigenheimstandorte sollen unter anderem in Langebrück, Klotzsche, Leubnitz-Neuostra und Nickern entstehen.


    Neben Wohnungen und Eigenheimen für Familien sollen an zehn Standorten 486 Wohneinheiten für Student_innen entstehen. Konkret seien an der Bautzner Straße, der Pfotenhauerstraße, der Vorwerkstraße oder an der Schweriner Straße Neubauten mit bis zu 83 Wohneinheiten geplant.


    Komplettiert wird diese Zusammenfassung durch einen bebilderten Artikel u.a. in der


    OAZ-Online, 04.04.2014
    Bauwirtschaft und Immobilien
    In Dresden wird gebaut: Wir stellen einige Projekte vor
    http://www.oaz-online.de/web/o…e-Projekte-vor-1249480986


    Dieser wird eingeleitet mit einem Zitat des FDP-Stadtrat Frank Kroschinsky. Das Gespenst einer Wohnungsnot in Dresden müsse herumgeführt werden, denn von allein laufen könne es nicht. Die beste Mietpreisbremse sei keine vom Staat verordnete, sondern: „Bauen, bauen, bauen“.


    Prager Straße im „Wiener Loch“: 240 Wohnungen innerhalb des rund 65 Millionen Euro teuren Vorhabens. Bauherr: Revitalis Real Estate AG.


    Wallstraße auf dem öffentlichen Parkplatz vor der Altmarkt-Galerie: Die Baywobau und ihr tschechischer Partner CTR haben für zehn Millionen Euro das Grundstück gekauft, auf dem rund 180 Wohnungen entstehen sollen.


    An der Herzogin Garten - zwei Bauvorhaben: Die CTR plant den Bau von 190 Wohnungen (MeyerBassin und Partner), auf einem benachbarten Grundstück will die Saal GmbH 100 Wohnungen errichten.


    Friedrichstadt - an den Menageriegärten. Bis zu 140 neue Wohnungen auf dem rund 3,4 Hektar großen Gelände des früheren Ostravorwerks. SGP Architekten.


    Striesen - Pegasus-Residenz: auf rund 2,6 Hektar Fläche entstehen seit Oktober 2013 184 Wohnungen für rund 55 Millionen Euro. F 29 Architekten.


    Johannstadt - Tiergartenstraße: 43 familienfreundlichen Wohneinheiten durch die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt


    Robotronareal zwischen St. Petersburger Straße, Grunaer Straße, Lennéstraße und Parkstraße/Bürgerwiese: auf 3,5 Hektar könnten mindestens 150 Wohneinheiten entstehen.


    Kesselsdorfer Straße neben der Löbtau-Passage: Im Bau sind 98 Appartmentwohneinheiten vorwiegend für Singles und Studenten. Ballhaus Watzke Immobilien.


    Pieschen - Markusareal am Ortsamt Pieschen. Auf der städtischen Brachfläche könnten ab 2016 rund 90 Wohneinheiten entstehen. O M Architekten.


    Nickern - auf dem ehemaligen Kasernengelände entwickelte die Stadttochter Stesad GmbH zwei große Eigenheimstandorte. Noch frei ist eine rund acht Hektar große Fläche, auf der 80 Eigenheime und acht Mehrfamilienhäuser entstehen könnten.


    Langebrück: geplante 59 Eigenheime auf einem 7000 Quadratmeter großen Grundstück. Der Bau der ersten Häuser hat begonnen, der Verkauf der noch freien Flächen läuft.

  • SZ-online, 11.04.2014
    Dresden baut und baut
    Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen ist so hoch wie seit zwölf Jahren nicht mehr. In einigen Vierteln ist trotzdem nichts mehr frei.
    http://www.sz-online.de/nachri…aut-und-baut-2816915.html


    - Dresden braucht laut der offfiziellen Schätzung bis 2025 rund 13000 Neubauwohnungen, um den wachsenden Bedarf zu decken.
    - Bis 2015 werden jährlich 800 neue Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern gebraucht.


    - Die Stadt vergibt so viele Baugenehmigungen wie lange nicht. 2013: insgesamt 804 fertiggestellte Neubauwohnungen, u.a. 180 neue Wohnungen durch den Umbau des alten Fotopapierwerks an der Hepkestraße. 2011 und 2012 waren jeweils 1.199 und 955 Neubauwohnungen fertig geworden.
    - In den vergangenen drei Jahren entstanden jeweils mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern als in Eigenheimen. Zuletzt war dies im Jahr 2000 der Fall.
    - Laut Statistik wurde zum Jahresende 2013 an etwas mehr als tausend neuen Wohnungen noch gebaut.
    - 2013 wurden Baugenehmigungen für rund 1.900 Wohnungen erteilt, der höchste Wert seit 1999. Die Mehrzahl der Wohnungen soll in Mehrfamilienhäusern entstehen, nur ein Fünftel davon in Eigenheimen.
    - höchste Zahl fertiggestellter Wohnungen lag 1997 bei rund 15.500


    - In neue Wohnungen werden Millionen investiert. Mit den erteilten Baugenehmigungen hat die Stadtverwaltung 2013 den Weg für Ausgaben von 585 Millionen Euro freigemacht. Dies ist der höchste Wert seit 2000. Etwas weniger als die Hälfte davon soll in den Wohnungsneubau investiert werden, entsprechend mehr als die Hälfte in Sanierungen und Umbauten von bestehenden Wohnungen.


    - Großflächiger Wohnungsabriss ist beendet.
    - Seit 1990 wurden rund 11.000 Wohnungen in Dresden abgerissen, davon allein fast 9.000 seit 2001. Das sogenannte Rückbauprogramm Ost wurde 2012 beendet. Im selben Jahr machte der Stadtrat eine Abrissvereinbarung mit dem Großvermieter Gagfah rückgängig.
    - 2013 wurden 246 Wohnungen "vom Markt genommen" - der niedrigste Wert seit 2001. Von diesen waren 172 im Plattenbau an der Gerokstraße, der im Sommer und Herbst 2013 abgerissen wurde.


    - In beliebten Vierteln gibt es kaum noch freie Wohnungen.
    - Die Zahl der Haushalte in Dresden stieg 2013 nur etwas stärker mehr als die Zahl der verfügbaren Wohnungen. Somit blieb die Leerstandsquote mit 7,6 Prozent im Vergleich zu 2012 gleich. Laut Statistik wären bei insgesamt 293.845 Wohnungen noch 22.255 Wohnungen frei.
    - Diese Zahl umfaßt jedoch auch alle ruinösen Gebäude. Berücksicht man diese nicht mit, sinkt die Leerstandsquote auf rund sechs Prozent.
    - Weitere 2,5 bis drei Prozent bilden die sogenannte Fluktuationsreserve - Wohnungen, die zwar durch Auszüge statistisch gesehen frei sind, aber schon wieder weitervermietet wurden.
    - Die reale Leerstandsquote dürfte zwischen drei und vier Prozent liegen und etwa 10.000 Wohnungen umfassen.


    - Der Leerstand ist mit 3,2 bis 3,9 Prozent insgesamt, also einschließlich nichtmarktaktivem Leerstand und Fluktuationsreserve am niedrigsten in Striesen-Süd, in der Seevorstadt-Ost, in der Südvorstadt-West und in Räcknitz-Zschertnitz. "Das heißt, dass dort nur mit Glück eine neue Wohnung zu finden ist."
    - Die meisten freien Wohnungen gibt es in der Inneren Altstadt und in Loschwitz/Wachwitz. Hier werden die höchsten Mieten verlangt.

  • Das sogenannte Rückbauprogramm Ost wurde 2012 beendet. Im selben Jahr machte der Stadtrat eine Abrissvereinbarung mit dem Großvermieter Gagfah rückgängig.
    - 2013 wurden 246 Wohnungen "vom Markt genommen" - der niedrigste Wert seit 2001. Von diesen waren 172 im Plattenbau an der Gerokstraße


    damit war der abrissstop-beschluss ohnehin überflüssig. die restlichen abrisse von 74 WE in 2013 waren die kleine platte an der nicolaistrasse in johannstadt sowie ein rest in seidnitz. ob der fachferne stop aller abrissabsichten probleme mit sich bringen wird, wenn es um weitere städtebauliche korrekturen geht, ist fraglich. die große platte nicolaistrasse steht ja so auch nur leer als schandfleck herum und hat dennoch eine abrissklausel. ausserdem herrscht der hauptleerstand nach wie vor in den randlagigen plattenbeständen, wo bei meist 5-6-geschossern die oberen etagen leerstehen, weil sie wie auch die randlagige platte generell unattraktiv ist. in solchen lagen ist im zuge von sanierungsmaßnahmen dennoch mit dem rückbau der oberen etagen zu rechen - so beabsichtigt am jägerpark an der heide sowie auch sehr sinnvoll zB in übigau. dieses leerbleibende potential wird real durch keine nachfrage bedient. daher war der abrissstop allein politisches zeichen.


    die hohen leerstände in "altstadt" und loschwitz rühren auch von zu hohen preiserwartungen. besonders die "altstadt" ist interessant, bieten die 60er-jahre schlafstädte doch keinerlei adäquate gegenleistung im umfeld für mietniveaus von 7-8 euro kalt und aufwärts. die hohe überalterung in dem bereich macht aufgrund von abgängen in heime und gen friedhof ständig wohnraum leer, zudem stehen nach 20 jahren nach der meist einfachen erstsanierung erneut strategieüberlegungen zum umgang mit diesen beständen an, sodaß zu hoffen ist, daß schon kurzfristig kleinere und mittelfristig größere eingriffe zur städtebaulichen korrektur anstehen. beispielgebend könnte die schweriner strasse und deren umfeld werden. der freistaat sollte diesbezüglich eine förderkulisse anbieten, was derzeit ganz und gar nicht der fall ist.

  • Mieterverein warnt vor Wohnungsnot: Enttäuschung über Konzept

    DNN-Online, 12.04.2014
    Dresdner Mieterverein warnt vor Wohnungsnot: Enttäuschung über Wohnraumkonzept der Stadt
    http://www.dnn-online.de/dresd…zept-der-Stadt-1938155732


    Nach Ansicht des Mietervereins Dresden und Umgebung e.V. - http://www.mieterverein-dresden.de/ - steuert Dresden auf eine Wohnungsnot zu. Der Vorsitzende Peter Bartels kritisierte das von der Stadtverwaltung vorgelegte Wohnraumkonzept: „Die Stadt muss besser auf die Bedürfnisse der Mieter eingehen, denn das sind immerhin 80 Prozent der Einwohner.“ Konkret forderte er die Einführung von Mietobergrenzen und eine Unterstützung von preiswertem Wohnungsbau, insbesondere von Sozialwohnungen. Weiterhin schlägt Bartels vor, Grundstücke preiswert an Wohnungsbaugenossenschaften zu verkaufen, die für mieterfreundliche Bedingungen sorgen könnten. Damit würde das Geld auch im lokalen Wirtschaftskreislauf verbleiben. Stattdessen würden die Objekte aber in erster Linie an private Eigentümer, die daraus den größtmöglichen Gewinn ziehen wollen. Kämen diese zudem von auswärts, dann fließe das Geld noch dazu nicht mehr in die Dresdner Geldsäckel.


    Wie auch anderswo kritisiert der Mieterverein, dass der Wohnungsneubau derzeit fast ausschließlich auf Eigentum und Mietobjekte für „gehobenes Klientel“ ausgerichtet sei. „Preiswerte Mietwohnungen sind jedoch im Rückgang“, so Bartels. „Insgesamt steigen die Mieten rapide an.“ Dresden wandele sich von einem Mieter- in einem Vermietermarkt. Die offizielle Leerstandsquote von aktuell 5,9 Prozent sei laut Mieterverein nicht repräsentativ, da viele Wohnungen nicht bewohnbar seien.


    Beim Beratungsangebot des Mietervereins steigt die Nachfrage, da in der Stadt die Zahl der Kündigungen durch den Vermieter dramatisch zunehme. Häufig werde als Begründung ein Eigenbedarf angegeben. Bartels: „Das ist in vielen Fällen nur vorgeschoben, doch da liegt die Beweispflicht beim Mieter.“ Bei der anschließenden Wiedervermietung könne der Vermieter die Miete erhöhen. Häufig würde dies ohne Gegenleistung wie etwa einer zwischenzeitlichen Sanierung der Objekte geschehen. Bartels kritisiert außerdem die Praxis einiger Vermieter, die Kaution nach dem Auszug des Mieters für anfallende Sanierungskosten einzubehalten, statt eventuelle Mängel im Vorfeld zu klären.

  • Pressemitteilung Mieterverein Dresden und Umgebung e.V., 11.04.2014
    http://www.mieterverein-dresden.de/pdf/pi140411.pdf


  • Die Dresdner Wohnungsdebatte geht weiter:


    SZ, 15.04.2014
    Dresdner zahlen Mieten wie im Westen
    Immobilienexperte Tobias Just sieht dennoch keinen Bedarf für kommunale Wohnungen.
    http://www.sz-online.de/nachri…ie-im-westen-2818801.html


    Die Zeitung bat den Geschäftsführer der Immobilienakademie Irebs aus Regensburg . http://www.irebs-immobilienakademie.de/ -, Professor Tobias Just, um seine Einschätzung der Situation. Er meinte, die Stadtverwaltung und Lokalpolitik müssten jetzt handeln, damit ärmere Dresdner sich weiter die Mieten leisten können. Die Lösung, eine neue kommunale Wohnungsgesellschaft zu schaffen, hält er jedoch für kontraproduktiv. „Es muss erschwingliches Wohnen gewährleistet sein, für die, die sich die Mieten am Markt nicht leisten können“, so Just: „Dafür sind aber kommunale Wohnungen der dramatischste Eingriff.“ Die Stadt bräuchte für eine gewisse Steuerungsfunktion bei der Mietpreisbildung einen Markanteil von etwa zehn Prozent der bestehenden Wohnungen, d.h. rund 30.000 Wohnungen. Wenn sie diesen (mittelfristig) wieder erreichen wölle, könnte sie damit die Handlungsspielräume verlieren, die sie mit dem Verkauf der Woba 2006 erlangt hatte. Dieses Geld könne dann nicht mehr für Kita- und Schulbauten, Investitionen in die Infrastruktur und mehr ausgegeben werden, doch seien diese Ausgaben wesentlicher für einen guten Standort. „Das ist für die Menschen wichtiger, als einen Euro weniger Miete zu zahlen“, so Just.


    Stattdessen sollten vielmehr die kleinen Mittel, die die Stadt am Wohnungsmarkt hat, permanent überprüft und gesichert werden. Angeführt werden die Belegungsrechte für Wohnungen und ausreichend Flächen für Wohnungsbau. Die Stadt Dresden hat aktuell Belegungsrechte für etwa 10.000 Wohnungen bei der Woba-Eigentümerin Gagfah, die nach einer Klage der Stadt gegen die Gagfah 2012 bis 2036 verlängert worden sind.
    Siehe zu Belegungsrechten in Dresden und Sachsen auch http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=425140 .
    Wie ausreichend Flächen für Wohnungsneubau bei den Baukosten und damit verbundenen Mieten zu günstigen Mieten führen sollen wird in dem SZ-Artikel nicht ausgeführt.


    Auch Just führt eines der Standardargument der Immobilienwirtschaft an. Eine Mietpreisbremse "könnte dazu führen, dass die Eigentümer deutlich weniger in ihre Bestände investieren.


    Und auch das Trostpflästerchen für ostdeutsche Großstädte, die "Normalisierung", wird verklebt. Die steigenden Mieten auf dem Wohnungsmarkt spiegeln nach Ansicht des Regensburger Professors die Kaufkraft der Stadt wider. „In Dresden gibt es immer mehr Spekulanten beim Häuser- und Wohnungskauf“, so Just: „Der Immobilienmarkt in der Stadt hat sich zu einem typisch deutschen Markt entwickelt, er ist nicht mehr typisch für eine ostdeutsche Stadt.“ Die Durchschnittsmieten in Dresden und die Leerstandsquote entsprechen mittlerweile denen westdeutscher Großstädte. „Die Mieten sind etwa wie in Dortmund und leicht unter denen von Bremen“, so Just: „Die Kaufkraft dieser Städte ist ähnlich zu Dresden.“ Dresden sei sei noch weit davon entfernt, Verhältnisse wie in München, Freiburg, Hamburg oder Frankfurt mit extrem hohen Mieten zu haben. Die durchschnittlichen Einkommen in Dresden werden von Just allerdings nicht mit denen in München, Freiburg, Hamburg oder Frankfurt verglichen. Der durchschnittliche Bruttolohn (Stand 2011) beträgt in Dresden 32.003 € (2666 € im Monat), in Leipzig 30.038 € (2503 € im Monat).


    In dem SZ-Artikel werden auch einige Stadträte zitiert. Jens Matthis (Linke), zusammen mit Tilo Kießling und André Schollbach Initiator des Bürgerbegehrens für eine städtische Wohnungsbaugesellschaft, meint: „Wir brauchen zusätzliche Wohnungen, um den Markt zu entspannen. Es muss gebaut werden und zwar nicht nur Luxus und Eigentum.“ Die Entwicklung mit hochwertigen und damit teuren Wohnungen, die in Dresden derzeit vor allem gebaut werden, würde am Markt vorbeigehen. Desweiteren setzt er keine Hoffnung in die Wirksamkeit des sogenannten Sickereffektes, wonach im unteren oder mittleren Preissegment Wohnungen frei werden, wenn Wohlhabendere in neue und teurere Wohnungen ziehen: „Wenn Wohnungen neu vermietet werden, steigen die Mieten drastisch“, so Matthis: „Anders kann es nur werden, wenn eine städtische Gesellschaft baut, die nicht nur gewinnorientiert ist.“ Laut Matthis könne eine neue kommunale Wohnungsbaugesellschaft dann die explodierenden Mieten insgesamt, aber vor allem für die Einkommensschwächeren aufhalten.


    Stadtrat Thomas Löser (B90/Die Grünen) setzt weiterhin auf das von ihm vorgeschlagene Modell mit der Stesad und hält sie für eine konkretere Alternative zum Bürgerbegehren der Linken. Die Gesellschaft, die aktuell den Kulturpalast und das Kulturkraftwerk baut, gehöre bereits der Stadt und könnte sich in Zukunft auch den Wohnungsproblemen widmen. „Die Stesad kann die neue Keimzelle zur Wohnungsbeschaffung werden.“ „Eine reine Wohnungsbaugesellschaft ist illusorisch“, sagt Löser: „Ein Rundumschlag ist viel zu teuer.“ Es gehe darum, langfristig punktuell Bedarfe zu decken, wie Wohnungen für Schwerbehinderte.

  • PM immowelt.de: Wohnen in Dresden und Leipzig wird teurer

    PM immowelt.de, 16.04.2014
    http://news.immowelt.de/miete-…-leipzig-wird-teurer.html



    Der Teil der PM zu Leipzig im entsprechenden Thread:
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=425529

  • Mieten in Dresden steigen noch schneller

    SZ, 24.04.2014
    Mieten in Dresden steigen noch schneller
    http://www.sz-online.de/nachri…ch-schneller-2824744.html


    - Die durchschnittlichen Kaltmieten stiegen innerhalb eines Jahres von 5,60 Euro auf 6,30 Euro pro Quadratmeter (fast 13 Prozent).
    - Die durchschnittlichen Neuvermietungs-Mieten stiegen um 0,40 Euro auf 6,90 Euro/m².
    - Die durchschnittliche Miete bei der Erstvermietung von Neubauten beträgt 8 Euro/m² (ebenfalls +13 Prozent).


    Diese Angaben stammen aus dem gestern von Wulff Aengevelt vorgelegten "City Report für Dresden" (siehe unten). Er rechnet damit, dass bis 2025 etwa 12.800 zusätzliche Wohnungen gebraucht werden.


    Die Firma Revitalis sieht bei ihren rund 240 Wohnungen am Wiener Platz, die im Herbst 2016 fertiggestellt sein sollen, derzeit Kaltmieten von neun bis zwölf Euro pro Quadratmeter vor. Andere Investoren, so etwa bei den Wohnungsbauprojekten An der Herzogin Garten, an der Wallstraße und in der Lingnerstadt, haben ähnliche Mieteerwartungen.


    Aengevelts Einschätzung: „Der Wendepunkt am Dresdner Wohnungsmarkt wurde vor etwa vier Jahren erreicht. Seitdem geht es aus Eigentümersicht wieder bergauf“. Ein Ende des Baubooms in Dresden sieht er nicht. Die Stadt brauche Wohnungen für Studenten ebenso wie für Familien und Senioren, Luxus ebenso wie preiswerte Wohnungen. Aengevelt möchte keine drohende Wohnungsnot in der Stadt erkennen. Um preiswerten Wohnraum zu sichern ,sollte die Stadt jedoch stärker Bauherrengemeinschaften und traditionellen Wohnungsbaugesellschaften die Grundstücke zum Verkehrswert anbieten und nicht meistbietend ausschreiben.

  • Steigende Geldumsätze am Grundstücks- und Investmentmarkt Dresden

    PM AENGEVELT-RESEARCH, 23.04.2014
    http://www.deal-magazin.com/index.php?cont=news&news=38780


  • die SäZ wertet die Zahlen nochmal für den Einzelhandel und Büros aus


    - so steigt das investoreninteresse nun in den kleineren großstädten (B-kategorie), da die renditeerwartungen in den großen metropolen nur noch gering wären
    - dresden belegt bereits den dritten platz der B-städte, für 1,22 mrd. euro wechselten 2013 immobilien den besitzer, wachsende nachfrage von spezialfonds und familienunternehmen


    Einzelhandel:
    - man konzentriert sich allerdings auf spitzenlagen (zB wird das prager carrée angeführt, mit 5800 m² ladenfläche), denn dresden hat viel zu wenig - der insges. zu großen - einzelhandelsfläche in der innenstadt (nur 20% statt 30-40% in westdt. großstädten)
    - als einkaufsspitzenlage zählt nur der nordteil der prager strasse mit bis zu 110 euro mietpreis pro m², hingegen fallen schon benachbarte bereiche stark im mietniveau ab (alt+neumarkt 55-80 euro, wilsdruffer+hauptstrasse+um die kreuzkirche+ferdinandplatz nur 12-15 euro)
    - hauptbahnhof und markthalle café prag befänden sich noch in der findungsphase - häufige mietwechsel sind noch vorliegend
    - insgesamt aber gute einzelhandelsentwicklung: kaufkraft sei gut und mehr touristen kommen als shopping-gäste


    Büromarkt
    - derzeit stehen noch 280000 m² leer, das sind 11,4 % (davon fast 20% "marktleichen")
    - 2013 wurden 94000 m² neu vermietet (leipzig 72000m²) - höchstwert der letzten 10 jahre
    - daher sieht man den dresdner büromarkt am beginnenden aufschwung
    - in 2014 wird es aber noch keine büroneubauten geben

  • Leerstand Büro und Handel


    abseits der schnöden zahlen wird die städtebauliche problemstellung anhand direkter anschauung deutlicher:
    die innenstadt ist immer noch als bürostandort untergenutzt, kleinere nachfrager ziehen lieber in villen oder kleinstandorte in den stadtteilen, eine wirtschaftsstruktur von innenstadtrelevanten büronachfragern des privatsektors existiert mE in dresden nahezu nicht. ausserdem scheute man nach der "wende" die überfrachtung der city mit bürobauten und siedelte größere center meist am weiteren innenstadtrand bzw. an peripheren lagen (zB proschhübel albertstadt, ohne öv-anbindung) an. die alten "mottenkisten" der innenstadt will heute zudem niemand mehr haben.
    bürobauten zur baulichen ausformung der innenstadt fehlen nun und sind bis auf weiteres auch nicht absehbar. die sich zunehmend eröffnenden chancen für abriss im alten ddr-bestand treffen auf eine nahezu nullbereitschaft zu büroneubauten bei investoren. städtebauliche weiterentwicklung in zentrumsrelevanter art ist derzeit abseits des wohnungsbaus kaum absehbar. insgesamt war damit die schutzstrategie des zentrums im rückblick ein fehler, denn periphere und dezentrale standorte verursachen auch mehr verkehrsaufwand. die ablehnung entstand damals v.a. durch die angst vor "gesichtslosen neubauten" in der city - also vorwiegend gestalterischen aspekten.


    dass die privatwirtschaftliche nachfrage fehlt, zeigen die größten vermietungen aus 2013:
    - anmietung von 4000 m² durch die TUD am richard-wagner platz - dd-strehlen (endlich auszug aus baracken)
    - dekra bezog flächen an der hamburger strasse 17 ausserhalb von friedrichstadt
    - die TÜV-akademie bezog flächen im "Enderpark" in dd-seidnitz


    ich habe eine kleine bilderserie, die leerstehende bzw. hauptsächlich leerstehende bauten bzw. ladenzeilen aktuell zeigt.



    das bürohochhaus am dippoldiswalder platz wird nunmehr ab 3,50 euro (intern) versucht zu vermieten


    das bürohaus am pirnaischen platz - vielleicht solls bald saniert werden?


    das riesige "robotron"-gebäude am georgsplatz


    ddr-bürobau am postplatz


    die hauptpost in der neustadt soll nun immerhin ein wohnhaus werden


    schon wenige jahre nach werkserweiterung bei qimonda/infineon stand das neue 8-geschossige entwicklungszentrum wieder leer - bis heute nur sporadisch genutzt


    auch kleinere objekte triffts - hier in der radeberger vorstadt - nach auszug einer firma



    ladenzeilen


    die ausbreitung von einkaufszentren und supermärkten setzt den strassenbegleitenden ladenzeilen (oft in wohngebieten) zunehmend zu.


    grunaer strasse - pirnaische vorstadt - einzige ladenzeile des wohngebiets


    schweizer strasse in südvorstadt


    altmarkt-arkaden


    "world-trade-center"


    könneritzstrasse am bahnhof mitte


    hauptstrasse in der inneren neustadt


    leipziger strasse in alttrachau

  • Wohnungen im Postgebäude an der Kö kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen. Gibts da Visualisierungen?


    Altmarkt Akaden sind leer, weil dort umgebaut wird. Soweit ich weiß soll die neue Ladenfläche dann über beide Etagen und rein zur Hofseite gehen.


    World Trade Center soll doch über 90% vermietet sein

  • richtig, chris1988, für manches wird es nachnutzungen geben, allerdings steht dann wieder anderes leer. mein eindruck bei ladenzeilen ist, dass die integrierten lagen stärker schwächeln.


    das WTC hat dank der stadtverwaltung die meisten büroflächen vermietet, allerdings ist die ladenzeile der schwachpunkt. ein laden wird durchs stadtmodell besetzt (interimslösung fürs wahljahr) und ein weiterer wird derzeit bezogen. zieht die stadtverwaltung mal wieder aus, wirds es schwer für das center, sollte der büromarkt so bleiben wie er ist.


    die altmarktarkade ist leer geworden, weil einige größere geschäfte kaum noch kundschaft hatten. dies war strukturbedingt und könnte sich hier sogar durch schönere und kleinere läden spürbar verbessern, zumal wenn nun saniert werden sollte.


    das postprojekt ist schon mehrfach in der presse gewesen, müsste auch im neustadtstrang zu finden sein und hat noch keine visualisierungen, da alles beim alten bleibt. innen wird bissel umgebaut und wie es aussen wird, weiss man noch nicht so recht. das äussere des gebäudes wird sich wohl nicht allzuviel verändern.


    zusatz:
    für das hochhaus am dipsplatz hat die firma neonworx größere flächen gesichert, berichtet heute die DNN.