Wohnen in Düsseldorf

  • Dieser RP-Online-Artikel mit dem Titel: "Zahl der Autos in Düsseldorf steigt weiter" berichtet darüber, dass zwar die Anzahl der Neuzulassungen von Diesel-Fahrzeugen in Düsseldorf (wie überall auch) deutlich gesunken ist.


    Was allerdings nicht bedeutet, dass die Anzahl der Pkw in Düsseldorf insgesamt sinken würde - im Gegenteil!


    Die Gesamtzahl der Pkw in Düsseldorf seit Jahresbeginn um rund 3000 auf 302.586 Fahrzeuge gestiegen (der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort).


    Die Steigerung erfolgt übrigens auch parallel zum Bevölkerungszuwachs - daraus ist eindeutig zu lesen ist (ob es mancher hören will oder nicht!): jeder neue Einwohner bedeutet auch einen Anstieg des MIV-Anteils - also grob gerechnet ca. 1 neuer PkW pro 2 neue Einwohner.


    Aktuell landet eine Broschüre der Stadt in den Briefkästen - die "Klimafibel" - neben den üblichen Ökoaspekten steht die Einwohnerzahl von 640.000 drin.
    Diese Zahl scheint aber nachträglich noch einmal nach unten korrigiert worden zu sein, die Online-Version, die ein neueres Datum hat, gibt die Zahl mit 630.000 an.

  • Letzten Endes ist die Zahl der Pkw in einer Stadt kein Naturereignis.
    Wenn man politisch wirklich eine Verkehrswende wollte (Ich weiß, in D unrealistisch solange die hiesigen klassischen OEMs nicht an die Wand gefahren sind) könnte man sich auch am Vorbild asiatischer Städte orientieren und die Zahl der Kfz-Zulassungen administrativ steuern und beschränken.
    In vielen chinesischen Großstädten wird auf diesem Wege zudem die Umstellung auf E-Mobilität beschleunigt, indem neue Zulassungslizenzen überwiegend nur noch für BEVs zur Verlosung/Versteigerung freigegeben werden.

  • Studenten der Hochschule Düsseldorf machen verschiedene Vorschläge für 75 Tsd. zusätzliche Wohnungen.


    Beim Umbau von Oberkassel höre ich schon die Nimbys aufschreien. Die Bürger dort werden ihren Einfluss geltend machen, um diesen Vorschlag abzuwürgen. Auch die eher in Bezug auf Verkehrsplanung eher konservative Stadt Düsseldorf bekommt eher einen OB von der Partei die Linken, als dass die B7 zurück gebaut wird. Die Verdichtung in den Siedlung aus den 50ern / 60ern wird man wahrscheinlich noch am ehesten durchdrücken können, die Mieter dort zähle ich, anders als Hamm, Oberkassel oder Kaiserwerth, nicht zu Wutbürgern, die sich gegen Veränderungen in den Stadtteilen politisch engagieren.


    https://rp-online.de/nrw/staed…ue-wohnungen_aid-37977383

  • ^ Na ja, warten wir mal ab, bis man näheres dazu lesen kann, bevor man anfängt, eventuelle kritische Stimmen als Nimbys oder Wutbürger zu betiteln. ;)
    Wenn ich mir die Zeichnung zu den Grachtenvierteln anschaue, kann ich leider nur den Kopf schütteln! :Nieder:
    Alleine schon durch den sich stetig verändernden Rheinpegel ist eine Wasserhaltung in den Grachten gar nicht möglich, vor allem der Hochwasserschutz ist schon kaum zu Händeln.
    Was soll der Unsinn mit den Grachten? So entstehen keine bezahlbaren Wohnungen sondern nur neue Luxusviertel!
    Lohausen - mitten in der Einflugschneise!
    Hafen - Tabu- und Grenzzone Weizenmühlen mit Wohnbebauung?
    Hamm - die vorhandene Bebauung ignorieren und dann noch den Stadtteil in eine Wasserstadt verwandeln?!? :nono:
    Das Klärwerk ignoriert man dann einfach auch noch und umbaut den Bereich mit Wohnungen (die Kompostierungsanlage und den Awista-Betriebshof überplant man auch noch).
    Die nicht eingezeichnete Südbrücke soll in der neuen Wasserstraße an Stelle des Südrings münden?
    Hamm und große Teile von Volmerswerth baut man einfach zu und damit auch die Frischluftzonen?
    Warum plant man an den vorhandenen Realitäten vorbei?
    Mein Fazit: der Grachten-Quatsch gehört in die Tonne mitsamt den daraus resultierenden ausufernden Bebauung (selbst wenn man aus den Grachten Straßen machen würde).

  • Den Wasserpegel in den Grachten könnte man schon regeln, z.B. mit Schleusen. Ob das realistisch und bezahlbar ist, sei mal dahingestellt. Viel problematischer sehe ich die Tatsache, dass diese Grachtensiedlungen teilweise in die Hochwasserflutungszonen gebaut werden sollen.


    Einen Rückbau der B7 sehe ich auch nicht. Selbst wenn man eine Fahrspur je Richtung wegbekommen würde, allzuviel Platz entstünde dadurch nicht. Wenn überhaupt könnte man sich noch einmal das Vodafone Parkhaus anschauen. Wenn man dieses unter die Erde verlegen könnte und gleichzeitig die Verkehrsführung entwirren und vereinfachen könnte, wäre dort Platz für ein nettes Hochhäuschen, was dann ein Ensemble mit Vodafone und RKM 740 bilden könnte. Dann noch ein viertes Hochhaus auf die Fläche Zwischen B7, Heerdter Lohweg und Viersener Straße und wir haben ein tolles Ensemble. Realistisch ist dies aber nicht, das ist ja alles noch quasi neu in der Ecke und eine weitere Grünfläche müsste weichen. Aber man wird ja mal träumen dürfen ;)


    Nachverdichtungen sind realistischer, wobei ich eher Aufstockungen als Neubauten in Hinterhöfen bevorzugen würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Roman () aus folgendem Grund: Umlaute bereinigt

  • Ja, es war von mir etwas polemisch, (berechtigte) Kritik mit Nimbys und Wutbürgern gleichzusetzen.


    Es kann z.B. individuell berechtigt sein, dass man z.B. den Blick auf den Rhein nicht verlieren möchte, und deshalb einen Neubau kritisiert, der einem diese Sicht nimmt. Auch wenn es z.B. aufgrund von geltendem Recht bzw. Planungen gebaut werden darf. Das gleiche Beispiel könnte man mit neuen Straßen / Schienen oder Ausbau von Bahnstrecken, größeren Flughäfen, Bau U80/81 usw. durchspielen. Für Individuen kann Verdichtung bzw. Neubauten o.ä. eine Belastung oder Einschränkung darstellen. Für die Gesamtheit ist es aber von Vorteil, wenn durch Neubau die Mieten konstant bleiben oder man schneller von A nach B kommt.


    Ich beobachte die Tendenz, dass gewisse Stadtteile eine sehr laute Stimme in Veränderungsprozessen haben. Und in anderen Stadtteilen kann die Stadt ohne Widerstand z.B. Gas-Laternen abbauen, bzw. andere Scheußlichkeiten in diesen Stadtteil reinrammen, weil die Menschen eher daran denken, wie sie bis zum Monatsende über die Runden kommen, anstatt aktiv an Stadtentwicklung teilzunehmen. Will heißen, dass das Verteilen von neuen Belastungen nicht ausgewogen verläuft.

  • In der morgigen BV3-Sitzung stehen einige Bauprojekte auf der Tagesordnung.


    Interessant finde ich Oberbilker Allee 57a, der Autohändler wird durch ein Studentenwohnheim mit 40 Apartments ersetzt. Aufgrund der guten Anbindung an S-Bahn und in etwas Entfernung an Straßenbahn finde ich, dass das eine gute Nutzung des Grundstücks darstellt. Der Autohändler war bzw. ist keine Zierde, dies könnte sich positiv auf die Mikrolage auswirken.


    https://ratsinfo.duesseldorf.d…roposal.html?select=79368


    Weiterhin nimmt die Bebauung der Tankstelle Bachstr. 17-19 Form an (wenn dies nicht bereits an anderer Stelle gepostet wurde).


    https://ratsinfo.duesseldorf.d…roposal.html?select=79389


    Daneben gibt es mit Ausbau der Wim-Wenders-Gymnasium (Abbruch Hauptschule und Neubau) in der Schmiedestraße 25 und Beschleunigung ÖPNV (701 und 706) auf der Himmelgeisterstr. zwei Projekte mit Relevanz für BV3, die hier aber eher offtopic für Wohnungen in Düsseldorf sind.

  • Diese Bahnschneise ist mir persönlich immer schon ein, wenn auch notwendiges Ärgerniss gewesen. Technisch machbar ja - die Frage die sich stellt ist, was ein solches Unterfangen kosten würde.

  • MMn nicht realistisch. Man müsste mindestens einen, vielleicht sogar zwei S-Bahnhöfe überbauen (Wehrhahn und Zoo), plus eine 6gleisige Hauptstrecke der Bahn, auf Höhe der Brücke Grafenberger Allee müsste man zusätzlich die Straße mit Straßenbahn überbauen. Diese Kosten dürften die derzeitigen und auch zukünftigen Preise in Düsseldorf nicht hergeben.

  • Im Spiegel wurde über den Bau eines Haus in Köln (Clarenbachplatz) berichtet, wofür eine Güterstrecke auf 160m eingehaust wurde.

    Link

    Nach den dort gewonnen Erfahrungen, lautet das ernüchternde Fazit, dass der Bauunternehmer es nicht für realistisch hält, dass man eine viergleisige, elektrifizierte Schnellstrecke der Deutschen Bahn überbauen kann.


    Deutschlandfunk berichtet auch über den Clarenbachplatz, für weitere Infos

    Link D.funk

  • Ich schrieb ja auch von einer technischen Machbarkeit - die Frage der Wirtschaftlichkeit sei außenvor gelassen. Die Brücke der Brücke Grafenberger Allee müsste dabei auch nicht überbaut sein, sie kann als offene Lösung beibehalten werden, ebenso der S-Bahnhof - auf der Visualisierung ist das auch so dargestellt. Damit ich verstanden werde: für mich fällt die Idee in den bereich SciFi (noch) ... doch empfinde ich ein brainstorming dieser Art nicht als unnütz - ein Querdenken sei zu einer möglichen Lösungsfindung durchaus gestattet.

  • Die FDP machte kürzlich einen Vorschlag für ein neues Baugebiet / Stadtteil namens Conesberg, der die aktuellen Überlegungen zur Bergischen Kaserne mit einer Vergrößerung der Baufläche ergänzt. Man geht von 10.000 neuen Bewohnern auf 50 Hektar aus.


    Zum Vergleich: Das Grand Central (1062 Wohnungen) entsteht auf 3,8 Hektar, ist aber stark verdichtet. Das Glasmacherviertel (maximal 1700 Wohnungen) ist 30 Hektar groß.

    https://rp-online.de/nrw/staed…hler-strasse_aid-49238747


    SPD, Grüne, Linke und CDU kritisieren diesen Vorschlag:

    Link RP Kritik


    Die Parteien bringen dabei ihre unterschiedlichen Kritikpunkte ein, für CDU zu dicht (max. 3 - 5.000) Einwohner ("Grenzen des Wachstums ist ja ein Eckpfeiler des CDUschen Wahlprogramms).

    SPD verweist auf, dass der ÖPNV-Anschluss erschlossen werden müsste, aber auch die westlich der Kaserne gelegene Fläche von 64 Hektar mitentwickelt werden sollte. Linke stößt sich am Preis von 7,50 € pro qm, die über den öffentlich geförderten Mieten läge.


    Ganz interesant finde ich die Idee, dass auf Parkplätzen Häuser aufgeständert werden können, um Wohnraum zu schauen und die Parkplätze zu erhalten, so wie es in München gemacht worden wäre. Auch auf ein Projekt in Zwolle wurde als Vorbild erwähnt, Atriumtower Hiphouse bei 6,60 Euro pro qm starten dort die Mieten. Im Gegensatz zu CDU hat die FDP ihr soziales Herz für Mieter in Düsseldorf entdeckt und macht Vorschläge, die vielleicht noch verfeinert werden müssen, aber immerhin bringt das hoffentlich Dynamik hier in die Diskussion.