BND-Zentrale [in Bau]

  • Ich kann Konstantin nur zustimmen. Das Ganze sieht aus wie ein Gefängnis und wirkt m.M.n. sehr steril. Die Schießschartenfenster tun ihr Übriges und verstärken den Eindruck.


    Was den Städtebau angeht, hat sich meine Meinung nicht verändert, sondern wird durch die aktuellen Fotos nur vestärkt.

  • ^ Von der Südpankeseite her sieht es tatsächlich nach Knast aus. Es ist wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich Sicherheitszäune aussehen können. Zur Chausseestraße hin sieht dieser im Vergleich geradezu elegant aus. ;) Leider aber nicht so "filigran" wie der auf der Visualisierung.


    Die großen Kiefern hingegen finde ich nach wie vor das beste an der Außengestaltung. Sie nehmen dem Komplex zumindest etwas die Wucht und verbreiten einen Hauch von Luftigkeit und Grün in dieser Betonmasse. Wenn an der Chausseestraße alles fertig ist (Gehwege, Straße, Feuerlandhöfe) wird sich das "Kiefernwäldchen" aus meiner Sicht ganz sicher als gute Idee beweisen.


    An der Südpankeseite werden hoffentlich Büsche und Bäume den fiesen Zaun zunehmend verdecken, zumindest im Sommerhalbjahr.

  • Man bleibt aber imerhin in der Tradition. Die Kiefern erinnern an so manche ehemalige Kaserne im märkischen Nirgendwo...

  • ^ Mag sein. Aber auch eine ehemalige Kaserne im märkischen Nirgendwo sähe schlimmer aus, wenn sie nicht von Kiefernwald umgeben wäre.

  • Gehweg am BND

    Ein erster Abschnitt des neuen Gehweges an der Chausseestraße ist fertig. Wenigstens schön breit.


    Rechts vorne The Mile, weiter hinten rechts der Sapphire:


  • V. a. sollte man bei aller, teils etwas überzeichneten, Kritik an der Monumentalität des BND Baus auch einmal berücksichtigen - wortwörtlich, also anschauen - was diesem Bau direkt gegenüber gestellt wird. Es ist letztlich trotzdem ein Gebäude, das wie jedes andere einen Gehweg davor hat, das auf der anderen Straßenseite von berliner Traufhöhe und architektonischer Mischung geprägt wird. Da gibt es keine "Todesstreifen" oder "Bannmeilen" drumherum, die ist auch nicht so entlegen und isoliert wie zB jene der US Geheimdienste jetzt oder der BND früher in Pullach, er ist mitten in der Stadt, vor den Augen der Menschen. Groß war der BND schon immer, etwas geheimnisvoll ebenso. Aber nun ist er im Lichte der Öffentlichkeit unter unseren Augen, wortwörtlich. Mit normalem berliner Gehwegpflaster, U-Bahn vor der Tür und 0815 Altglas-Containern gegenüber.


    Das ist, zumal in der heutigen Welt, eine bauliche Programmatik, die nicht selbstverständlich ist. Man kann dem BND als normaler Passant (prinzipiell, auch wenn man ggf. nicht lange ungestört bleibt, wenn man dazu Ferngläser o. ä. benutzen sollte...) in die Büros schauen. Das findest du beim MI-5, der NSA, usw nicht. Und angesichts der heutigen Terrorhysterie ist dieser Bau fast schon erstaunlich wenig gesichert. "Nur" ein Stahlzaun, mit einigen Metern Rasen zwischen Gehweg und BND Zentrale mit all ihren Geheimnissen. Man hat sich hier sichtlich Mühe gegeben, genau das, was nun etwas übersteigert in den Bau hineininterpretiert wird, zu vermeiden. Man zeige mir einen anderen Geheimdienst-Neubau eines westlichen Industrielandes in den letzten Jahren der, trotz allem, so "normal" ausgefallen ist und mitten in der Stadt liegt.

  • Ja, der 2m-irgendwas hohe graue Stahlzaun wirkt schon richtig heimelig. Da fühlt man sich fast schon wie in einem Dorf und würde am liebsten mal eben dem netten Nachbarn ein Besuch abstatten und zusammen ein Bier im Garten zischen. Die verspielt gestaltete graue Fassade des Hauptgebäudes lädt das Auge zum verweilen ein während der große Gehweg ein Paradies für Skater werden könnte (wenn sie denn dort fahren dürfen ;)).

  • Man zeige mir einen anderen Geheimdienst-Neubau eines westlichen Industrielandes in den letzten Jahren der, trotz allem, so "normal" ausgefallen ist und mitten in der Stadt liegt.


    Gerne: Das britische BND-Pendant MI6 residiert in einem sehr prominenten Gebäude im Zentrum Londons am Themse-Ufer. Und die VS-Zentrale in Köln mag nicht aus den letzten Jahren stammen, versteckt sich aber keineswegs. Auch sonst zweifele ich an Deiner These, die öffentliche Präsenz einer Geheimdienst-Zentrale in einer Stadt sei als Ausdruck von Transparenz und selbstbewusster Bürgergesellschaft zu interpretieren. Hitlers Gestapo war in Berlin so sichtbar wie Stalins NKWD in Moskau. Und das – im Vergleich zu den beiden vorgenannten freilich fast harmlose – MfS der DDR hatte seinen Sitz mitten im Lichtenberger Arbeiterkiez.


    Den alten Standort des BND in Pullach könnte man – positiv gewendet – als Ausdruck einer Schamhaftigkeit interpretieren, die sich die frühere Bundesrepublik selbst auferlegt hat. Negativ könnte man von einer Maßnahme der Regierung Adenauer sprechen, die Kontinuitäten zu verschleiern, die den frühen westdeutschen Sicherheitsapparat mit dem Terrorapparat der NS-Zeit verband. Die Rückkehr des BND ins Zentrum der Hauptstadt bedeutet in der einen wie der anderen Perspektive ein Ende der Zurückhaltung. Sichtbar ist das auch an dem Selbstbewusstsein, mit dem der BND (flankiert vom Kanzleramt) in letzter Zeit die Opposition abblitzen lässt, wenn es um parlamentarische Kontrolle geht. Was daran ein Fortschritt sein soll, weiß ich nicht.

  • Gibt es irgendwo die Möglichkeit die Planung der Straßenführung am BND-Bau einzusehen? Der Fußgängerweg wirkt sehr breit und ich frage mich, wo da noch Platz für einen Radweg/Streifen sein soll. Ich hoffe, man verfällt hier nicht in gestrige 1m-Standards, denn die Strecke wird von vielen Radfahrern stadteinwärts genutzt.

  • Vermutlich wird ein Streifen auf der asphaltierten Straße als Radweg abmarkiert. Man hat erkannt, dass dies sicherer für Radfahrer ist als ein separater Radweg, da sie für rechtsabbiegende Kraftfahrer besser sichtbar sind.


    Wie breit die Radfahrgasse an dieser Stelle wird, weiß ich leider auch nicht.

  • Grünzug Südpanke

    Es war einmal 2011/12 :)
    http://www.deutsches-architekt…hp?p=293399&postcount=101
    http://www.deutsches-architekt…hp?p=329864&postcount=126


    Weiß einer wann und vor allem bis wohin der öffentliche "Panke"-Park Richtung Norden zuende gebaut wird?


    Zitat von Architektenkind

    ^ Googelst Du "Panke" und "Grünzug" und guckst dann hier: https://gruen-berlin.de/projekt/gruenzug-an-der-panke


    --> AKTUELL: https://gruen-berlin.de/nachri…sabend-gruenzug-suedpanke
    --> "Einladung zum Bürgerinformationsabend": https://gruen-berlin.de/sites/…erinformationsabend_0.pdf
    Laut diesem PDF soll nun, nach Fertigstellung des 1. Bauabschnitts (und Fertigstellung der neuen BND-Zentrale), ein 2. Bauabschnitt in Angriff genommen werden:
    - eine "östliche Parkseite" (zwischen Panke und BND-Zaun, südlich der Ida-von-Arnim-Straße) und
    - der Bereich nördlich der Ida-von-Arnim-Straße: ein Kleinkinderspielplatz [nicht für die BND-Mitarbeiter.. :D], "Picknickinsel" und Sitzplätze


    Vorbereitend wurden schon Bäume gefällt und Rodungsarbeiten durchgeführt: https://gruen-berlin.de/nachri…ung-im-gruenzug-suedpanke
    (2018 sollen 70 Neupflanzungen vorgenommen werden.)


    Ida-von-Arnim-Straße im Werden ebenfalls seit 2011:
    http://www.deutsches-architekt…hp?p=301552&postcount=104
    (nochmals: http://www.deutsches-architekt…hp?p=329864&postcount=126)
    http://www.deutsches-architekt…p?p=567448&postcount=1824

  • http://www.spiegel.de/politik/…-in-berlin-a-1166820.html
    Demnach wird die bisherige Berliner Dependance in Lichterfelde weiterhin von 1200 BND-Mitarbeitern genutzt werden müssen - aus Platzgründen.


    Unterdessen soll der Umzug eines Großteils der zurzeit noch in Pullach tätigen Mitarbeiter "in diesem und im kommenden Jahr" erfolgen.


    Aha, obwohl der Neubau an der Chausseestraße Ende 2016 offiziell an den BND übergeben wurde und bis Ende 2017 bezogen sein sollte, gibt es eine erneute Verzögerung. Winkt da in Bayern die "Flucht in den Vorruhestand" mit 58?

  • [url] Winkt da in Bayern die "Flucht in den Vorruhestand" mit 58?


    Vielleicht ist es auch eine medial präsente und im Bau befindliche Verkehrsinfrastruktur südlich von Berlin, deren Beispiel man folgen möchte. Ich sehe schon die Schilder: Lichterfelde muss offen bleiben.

  • Weiß eigentlich jemand wann der BND dort wirklich mit seinen 4000 Mitarbeitern einzieht? Bisher kann man darüber nicht sehr viel konkretes lesen. Der Pullach Standort in München scheint jedenfalls nach wie vor im Vollbetrieb zu sein und inseriert sogar für neue Stellengesuche.

  • ^ naja das ist ja nun wirklich keine Neuigkeit das Pullach nicht komplett aufgegeben wird. Wenn ich das richtig im Gedächtniss habe verbleibt am Standort Pullach die Abteilung Technische Aufklärung.


    Edit: Einmal kurz gegoogelt und ein alter Artikel tut sich auf :) Klick mich

  • Weiß eigentlich jemand wann der BND dort wirklich mit seinen 4000 Mitarbeitern einzieht? Bisher kann man darüber nicht sehr viel konkretes lesen.


    Doch: http://www.deutsches-architekt…hp?p=578779&postcount=313


    Und selbst das "separate" Gebäude am südlichen Ende des BND-Areals (siehe: http://www.deutsches-architekt…hp?p=401652&postcount=245), das auch schon seit Jahren fertiggestellt ist und neben einem "Internat" und Ausbildungszentrum für den Nachwuchs des BND und im Übrigen auch des Landesverfassungsschutzes von Berlin ein BND-Besucherzentrum beherbergen soll, steht unverändert leer -- aber das Licht brennt dort wohl rund um die Uhr, zumindest in den Treppenhäusern..:Nieder:

  • http://www.tagesspiegel.de/ber…nach-berlin/20515168.html
    Demnach soll der Umzug tatsächlich im November beginnen, 400 "Geheimdienstler" sollen dann kommen!
    Diesem "Testlauf" sollen zwei weitere Umzüge großen Stils im Sommer und Herbst 2018 folgen.


    https://www.berliner-zeitung.d…-haus-der-spione-25381322
    Die jüngste Kostensteigerung wurde demnach Anfang Dezember 2016 gut verpackt in einer Presse-Mitteilung verkündet. Darin heißt es: „Mit einem abschließend genehmigten Gesamtkostenrahmen von 1,086 Milliarden Euro ist der BND-Neubau-Komplex aktuell das größte Bauprojekt des Bundes.“
    Weiter heißt es dort, die Mitarbeiter würden beim Betreten an der Chausseestraße mittels "Handvenenscanner" identifiziert.
    Ebenfalls im "Torhaus" an der Chausseestraße befindet sich u.a. eine Kantine - wo allerdings nicht gekocht wird, sondern im an der Ida-von-Arnim-Straße gelegenen "Logistikzentrum"; von dort müssen auch Mahlzeiten durch eine Sicherheitsschleuse erst weiter transportiert werden..
    So hat man es jedenfalls im August 2016 bei einem "Tag der offenen Tür" (war nicht wörtlich zu nehmen, sondern umfasste nur eine Führung übers Außengelände!) Otto-Normalos wie mir erklärt; außerdem soll es den BND-Mitarbeitern frei stehen, ihre Mahlzeiten / Brotzeit selbst mitzubringen oder doch außerhalb einzunehmen.


    Wer weiß, vielleicht kann man bald "Schlapphüte" gegenüber im "Edeka" im Erdgeschoss des Libeskind-Neubaus "Sapphire" oder beim Chinesen um die Ecke treffen...

    Einmal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • Erste Abteilung ist eingezogen

    Die Mitarbeiter der Abteilung Terrorismus und Organisierte Kriminalität des Bundesnachrichtendienstes (BND) mit 400 Mitarbeitern sind in die neue Zentrale des BND in der Chausseestraße eingezogen, seit einer Woche.


    Der RBB hat dazu einen Beitrag: Link