Citytunnel am Damaschkeplatz

  • Citytunnel am Damaschkeplatz

    Ein weiteres sehr stark diskutiertes Thema ist der Citytunnel am Damaschkeplatz und die damit verbundene Umgestaltung des ganzen Areals.


    Link: http://www.volksstimme.de/vsm/…magdeburg/?em_cnt=1812696


    Zum Damaschkeplatz selbst ist wohl nichts weiter zu sagen außer: DRINGEND SANIEREN! Die Frage ist nur ob ein solch großes Projekt notwendig ist.


    Fakten: Die Eisenbahnbrücken sollen renoviert werden, der Straßenverkehr soll komplett unter die Erde verlegt werden und erst auf höhe des CityCarrés wieder das Tageslicht erblicken. Der Platz selber soll nur noch für Fußgänger, Fahrradfaher und Straßenbahnen zugänglich sein. Es wird ein moderner Knotenumsteigepunkt für die Straßenbahnen entstehen (auch heute schon ist der "Dammi" Knotenpunkt an dem sich der Nachtverkehr zentral trifft).


    Leider bin ich auch nur ein Zugezogener und kann mir nicht vorstellen ob eine Fußgängerzone in diesem Bereich wirklich so dringlich ist. Meines wissens nach ist dort tagsüber nicht sehr viel los (da es auch keine Geschäfte in der nähe gibt) und nur nachtsüber als Knotenpunkt wichtig ist. Ich bezweifle das dort ein Tunnel wirklich angebracht ist und ob man in dem Fall nicht einfach nur den Platz (oberirdisch) neu gestalten sollte.
    Aber vielleicht hat ja jemand gute Argumente dafür?! ;)

  • also ich wohne zwar schon seit 10 jahren nicht mehr in magdeburg, bin mir aber sicher, das der damaschkeplatz auch heute noch mit einer der wichtigsten umsteigehaltestellen, da sich dort viele tram-linien kreuzen. daher wurde an dieser exponierten stelle auch der nachtverkehr eingerichtet. weiterhin wurde gleich nebenan auch der neue busbahnhof gebaut, der fußläufig zu erreichen ist von der tram, genauso wie der angrenzende hauptbahnhof. also für den öpnv ein neuralgischer knotenpunkt.


    die fußgängerzone ist meines wissens nach auch nicht der hauptzweck der untertunnelung, sondern soll öpnv vom individualverkehr trennen, da es doch immer ein stauschwerpunkt ist. so sollen unterirdisch statt nur eine fahrbahn in jede richtung auf zwei aufgestockt werden.


    unter den brücken sollen auch läden eingerichtet werden. dazu sollen die ziegelmauern rechts und links der straße durchbrochen werden, da sich dahinter sowiso größere hallen der db befinden. ob das jatzt der knaller wird mit den läden, glaub ich zwar nicht, aber das wird sich ja zeigen...

  • Über den Begriff Citytunnel Magdeburg musste ich etwas schmunzeln. Im ersten Moment habe ich an eine Schnellbahn mit Tunnelstrecke und Tunnelstationen gedacht. Woher habe ich bloß diese Assoziation ?? :cool:


    Spass beiseite, dieser Tunnel ist überflüssig wie nur sonst irgendwas. Ich habe zwei Jahre in Magdeburg gewohnt und kann mich nicht daran erinnern, dass ich ausgerechnet an dieser Stelle Fortbewegungsprobleme bekommen habe. Ich glaube kaum, dass eine Sanierung der Brücken genauso teuer ist, wie ein Tunnel. An der Stelle hat man auch keinen Durchgangsverkehr. Hinterm AlleeCenter gehts über die Elbe und dann kommt Cracau, dahinter dann nichts mehr. Sorry, aber es ist so. Und für den samstäglichen Einkaufsverkehrs eine so hohe Investition!? Na ich weiß nicht... Meiner Meinung nach braucht Magdeburg weder Tunnel für den Kfz-Verkehr noch für den ÖPNV. Ich kenne eh kaum eine Stadt mit so großzügig angelegtem Straßennetz. Der Split zugunsten des ÖPNV ist in Magdeburg sowieso schon jetzt ungünstig.


    Aber Magdeburg habe ich überwiegend als Autofahrerstadt kennengelernt, so dass es mich auch nicht wirklich wundert, dass man solche Projekte ohne großen Gegenwind durchsetzen kann...


    Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich kein genereller Tunnelgegner bin. Nur sollten Tunnel auch dort gebaut werden, wo sie einen positiven Effekt erbringen.

  • also ich bin mir nicht ganz sicher, ob du die richtige stelle meinst. vielleicht ist es auch nur ein bischen durcheinander geschrieben. der tunnel soll vom damaschkeplatz nur bis zur kreuzung otto-von-guericke-straße gehen. bing


    die alternative wäre, die 6 eisenbahnbrücken abzureißen und breiter neuzubauen. nun ist es mit tunnel besser, da mehr platz für fußgänger und öpnv. recht gebe ich dir auf jeden fall, ob dies nun aber wirklich so notwendig ist. früher stand man da ewig im stau, heute beobachte ich das allerdings aber auch selten (bin aber auch sehr selten vor ort).
    das grundsätzliche problem ist ja, das die gesamte westliche stadt durch die eisenbahn von der innenstadt abgetrennt ist. es gibt nur drei straßen, über die man in die innenstadt kommen kann. daher hat sich das früher immer schon gestaut und tuts vielleicht auch immer noch (kann ich nicht beurteilen). die ganze lage hat sich aber mit der verlegung des durchgangsverkehrs über die albert-vater-straße und den uniplatz hin zum nordbrückenzug wesentlich verbessert. nachdem dort der zweite brückenzug und der tunnel gebaut wurden. hat sich die lage doch sehr entspannt.


    und ja du hast recht. es ist eine autofahrerstadt. kann ich auch nicht verstehen. sie haben ja eigentlich ein gut ausgebautes straßenbahnnetz, was auch stetig erweitert wird, soweit ich weiß.

  • LeipzigSO: Ja, diesen Gedanken hatte ich auch als ich von dem Projekt in der Volksstimme gelesen habe :D (<- Volksstimme hab ich anfangs auch immer Volkszeitung genannt, weil man es so gewohnt war :D)


    Bin täglicher StraBa fahrer in MD und das Netz ist wirklich gut (Außnahme: die Straßenbahnen könnten in der Nacht ruhig öfter fahren...). Die Auslastung ist eigentlich auch gegeben, zumindest zu den Stoßzeiten ist es manchmal doch sehr eng in der Bahn. Aber das hat ja nur indirekt etwas mit der Situation am Dammi zu tun.
    Am Dammi staut sich auch heute noch regelmäßig der Verkehr, jedoch schätze ich die Situation nicht so schwer ein, dass man dafür gleich einen Tunnel benötigt. Nadelöhr ist die Stelle zwischen den Haltestellen Hauptbhf und Citycarré dort behindern sich Linie 8 und 3 immer mit dem Verkehr. Von der Sicht gesehen ist die Variante Tunnel (also Trennung von ÖPNV und Autoverkehr) wohl schon die Beste, aber mit Blick auf die klamme Stadtkasse wäre wohl auch eine günstiger Neuordnung zu haben.

  • Zwei Fragen zur Planung:


    1. inwieweit spart man überhaupt Geld, wenn weiterhin Brücken für die Straßenbahn vorgehalten werden müssen? Oder ist hier an eine alternative Linienführung gedacht?


    2. Der Kölner Platz wird ja begrünt und steht künftig nicht mehr als Parkplatz und zur indiviudellen Anfahrt zur Verfügung. Ist eine Alternative für Parkplätze sowie die individuelle Anfahrt geplant?

  • DaseBLN


    also ich verstehe deine erste frage nicht. von welchen brücken sprichst du? Es soll das nadelöhr untertunnelt werden, das unter den brücken der deutschen bahn die bahnstrecken passiert. in diesem bereich wird der individualverkehr im tunnel laufen und der öpnv weiter ebenerdig durch den entstehenden fußgängerberich geführt.


    auf der rückseite des hauptbahnhofs wurde vor jahren ein neuer eingang gebaut. dort gibt es auch eine haltemöglichkeit, sowie eine hand voll parkplätze. ich kann mir denken, das der wilde parkplatz nebenan vielleicht noch ausgebaut wird, wenn der kölner platz wegfällt.

  • ^ Naja, wenn ich das richtig sehe, sollen doch die Brücken weiterhin erneuert werden. Das ist ja der eigentliche Grund für die Tunnel-Idee. Es stellt sich halt die Frage, inwieweit die genannte Möglichkeit, neue Widerlager für die Brücken zu bauen, kostengünstiger wäre...

  • Eine Durchlassverbreiterung ohne Tunnel wäre wohl insgesamt preisgünstiger als die jetzt vorgesehene Lösung, bei gleicher Breite noch eine Tunnel unter der Straße zu bauen. Aber der Kostenanteil der Stadt wäre etwas höher. Das ist begründet im Eisenbahnkreuzungsrecht. Die Bahn hat die höheren Kosten zu tragen.

  • ^ Naja, wenn ich das richtig sehe, sollen doch die Brücken weiterhin erneuert werden. Das ist ja der eigentliche Grund für die Tunnel-Idee. Es stellt sich halt die Frage, inwieweit die genannte Möglichkeit, neue Widerlager für die Brücken zu bauen, kostengünstiger wäre...


    Es fragt sich nur für wen … Freilich wäre eine Verbreiterung der Unterführung mit Neuanordnung nur an der Oberfläche kostengünstiger und funktional auch sehr gut, ohne hässliche Tunnelrampen mit sich zu bringen. Der Entscheid für den Tunnel ist m. W. durch Fördermodalitäten und spezielle Zuständigkeiten bedingt. Die Straße dort für den MIV auszubauen, widerspricht aber dem eigentlichen Verkehrskonzept der Stadt – die Verlagerung des Ost-West-Verkehrs auf die nördlicher gelegene B1 und damit die vorgesehene funktionale Beschränkung der Ernst-Reuter-Allee auf die Innenstadterschließung wurde hier ja schon erwähnt. Der Tunnelbau ist ein bisschen so, als würde man in Leipzig nach Fertigstellung des Tangentenvierecks anfangen, am Promenadenring Kreuzungsunterführungen anzulegen.


    Zum Vergleich empfehle ich übrigens Gera mit zwei parallelen Unterführungen; die für die Straßenbahn und Fußgänger ist auf dem Foto noch im Bau.


    … und Halle natürlich. Beide haben ohne Tunnel angenehme Fußgängerbereiche und Straßenbahnhaltestellen mit direkten Zugängen zu den einzelnen Bahnsteigen erreicht.

  • Auch hier ist der letzte Post schon eine ganze weile her, deshalb ein kurzes Update. Mittlerweile wird am City-Tunnel schon kräftig gebaut und die ersten "Kostenexplosionen" gab es auch schon. (was zu erwarten war)
    Leider wurde die Stelle für den gesamten PKW Verkehr gesperrt, wodurch Albert-Vater und Hallische Straße (die alternativen um in die Innenstadt zu kommen) zu Stoßzeiten regelmäßig Überlastet sind.


    Wer das Projekt nicht weiter kennt findet auf der eigens eingerichteten Seite der Stadt gute Videos, Visualisierungen und Beschreibungen: KLICK