Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Zweifellos ein sehr sehr sehr sehr schönes Haus.. gibts hier jemals eine realistisches Chance auf eine Sanierung/Nutzung?!?!?!?! Straße, Straßenbahn umgeben von gammligen Häusern am Fuße unseres beliebtesten Stadtviertels... Das erinnert mich an die 4 Häuser vor der Ermafapassage. Auch wenn ich für diese Meinung kein Lob ernten werde.

  • Ich finde die Aktion überhaupt super. Das zeigt, das Thema ist in Chemnitz richtig angekommen. so ein Plakat ist auch nicht billig.

  • Ein Gebäude der Klaffenbacher Straße, welches bei der "Sächsische Grundstücksauktion AG" in diesem Monat versteigert wurde (so glaube ich zumindest), wird derzeit im Internet angeboten. Siehe
    Man kann nur hoffen, dass die Objekte jetzt nicht in die Hände von Spekulanten gekommen sind.

  • Ach Du *Sch*. So ein Mist. Dann wird es nichts mit Sanierung dort.

  • Investoren planen Gewerbegebiet an Chemnitzer Sachsen-Allee

    Wie ein April-Scherz klingt das eigentlich nicht (und wenn, dann wäre er nicht lustig). dafür nach Einsicht in die Notwendigkeiten:


    Freie Presse, 1.4.2010
    Grit Baldauf
    Investoren planen Gewerbegebiet an Chemnitzer Sachsen-Allee
    Projekt für Hotel, Wohnungen, Büro- und Parkhaus am Standort nicht mehr marktfähig
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/1713084.php


    Bislang sollten auf der Brachfläche zwischen der Einkaufsmeile sowie Dresdner und Frankenberger Straße Wohnungen, ein Büro- und Parkhaus sowie ein Hotel entstehen. Nun soll der vor 15 Jahren erarbeitete Bebauungsplan für das 48.000 Quadratmeter große Grundstück geändert und Gewerbebetriebe angesiedelt werden. Den entsprechenden Vorschlag der Grundstückseigentümer werden die Stadträte und Stadträtinnen im Planungs- und Umweltausschuss am 13. April diskutieren.
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…9Fe%2C%2009131%20Chemnitz


    Beatrix Kramlinge, die das Gebiet als zuständige Projektleiterin bei der "SR und R Immobilien-Gesellschaft", einem Ableger der Unternehmensgruppe Stoffel aus dem bayrischen Straubing, betreut, erklärte dazu: "Der gültige Bebauungsplan ist vollkommen überholt und so nicht mehr nutzbar. ... Es entspricht nicht mehr den Gegebenheiten des Marktes, dort ein Hotel und Wohnungen zu bauen. Mit der Neuausrichtung wollen wir das Areal marktfähig machen und Gewerbe ansiedeln. ... Es ist ein Schandfleck und verwahrlost." Allerdings gibt es noch keinen konkreten Interessenten für das Gelände. Nach der Erteilung der neuen Genehmigung wird man an die Vermarktung der Fläche gehen.


    Stadtplaner Börries Butenop: "Die Sachsen-Allee als Einkaufszentrum selbst soll nicht ausgebaut werden. ... Ziel ist, die Brachfläche am Stadteingang zu entwickeln. So soll neues Gewerbe möglich sein, das die benachbarte Wohnbebauung in Hilbersdorf nicht belastet." Möglicherweise wird es hier auch einen Korridor für City-Bahn-Gleise des Chemnitzer Modells geben, falls dieses in Richtung Frankenberger Straße erweitert wird. "Und es darf sich weiterer Einzelhandel ansiedeln, aber mit einer Verkaufsfläche von höchstens 2700 Quadratmetern, wie es bereits der gültige Bebauungsplan vorschreibt."


    Und es wird noch mal auf die gescheiterten Pläne eingegangen, den Möbelhändler Porta mit 64.000 Quadratmetern Verkaufsfläche neben der Sachsen-Allee anzusiedeln. Laut Butenop sind solche Großprojekte mitlerweile undenkbar. Er versichterte, dass eine neuerliche Anfrage des Möbel-Riesen wieder abgelehnt werden würde: "Das verbietet auch das Zentrenkonzept, weil die Neuansiedlung der Innenstadt Kaufkraft entziehen würde."

  • Wo steht (stand) das Haus?


    Eine Seitenstraße der Zwickauer Straße. Dort steht ein ganzer Pool an Biedermeierhäusern. Ich hoffen noch das es eine Sanierung wird. Manchmal nimmt man den Fachwerrteil ab.

  • Im Ratsinformationssystem sind die Beschlußvorlagen zum Sanierungsgebiet im Heckertgebiet einsehbar (Link). Dabei erweist sich vor allem die "Anlage 4 - Anhänge 1 bis 8" als äußerst informativ, weil dort endlich alle Fakten für diesen Teil des Neubaugebietes nachlesbar sind - vom Leerstand über die durchgeführten und geplanten Abrißmaßnahmen bis zu den Nutzungen jedes Gebäudes. Das sollte man sich für zukünftige Diskussionen abspeichern.

  • Stadtumbau im Heckertgebiet

    Danke, lguenth, für die interessanten Dokumente. Ich würde zunächst gern noch mal den Vorschlag aufgreifen, hier etwas zu ordnen und umzustrukturieren. Ein weiteres eigenes Thema sollte wohl der Stadtumbau in den Neubaugebieten, vor allem dem Heckert-, aber auch Yorck- und Beimlergebiet, darstellen. Welcher Mod/Admin würde sich an der Umstrukturierung für Chemnitz beteiligen oder wer von uns könnte um die Verschieberechte bitten?


    Zu den Plänen für das Heckert: Viel scheint da nach dem aktuellen Stand nicht mehr zu passieren, vor allem kaum noch Abbrüche. Der Stadtumbau ist demnach dort weitestgehend abgeschlossen, zumindest nach den Wünschen der Planer.


    Rückbaumaßnahmen wird es bis 2015 nur noch sehr vereinzelt geben (Max-Türpe-Str., Alfred-Neubert-Str. und Am Harthwald) und konzentriert nur noch am äußersten Rand des Heckerts in der Max-Opitz-Straße. Auch dass nur noch 6 % der Wohnungen unsaniert sind lässt darauf schließen, dass da in nächster Zeit fast nicht mehr viel fällt. Oder man geht doch irgendwann an die (frisch) sanierten und teilsanierten Blöcke. Nun würde das einiges an Mut und Weitblick erfordern, den ich in Chemnitz nicht unbedingt erwarte. Von Seiten der Stadt wurden die Weichen gestellt, jetzt müssen wir nur noch sehen, in welche Richtung die Züge nun auch tatsächlich fahren.


    Die demographische Entwicklung dürfte diesen Plänen kaum Rechnung tragen. Noch vermutlich werden dann „geeignete Lenkungsmaßnahmen“ ergriffen, um der Chemnitzer Bevölkerung die Vorzüge der so aufwändig sanierten und begrünten Neubaugebieten im Vergleich mit den lauten und unattraktiven Gründerzeitwohnvierteln wie dem Sonnenberg oder der Gegend um den Brühl nahezubringen. Angesichts der Entwicklungen etwa in Leipzig-Grünau, -Paunsdorf( Sozialreport 2009 S. 7-18 ) usw. oder Dresden-Gorbitz sehe ich den Ausgang aber durchaus als offen an.

  • Widerspruch

    Muss wieder mal an zwei Stellen Gegenpositionen im Altbauforum beziehen. ;)


    Zum einen, @ Cherubino, so schick das Haus an der Augustusburger/Zieten/Claußstraße sein mag - die Argumente von John kann man nicht beiseite wischen. Es scheint mir nach wie vor sinnvoller, sich auf wirklich unsinnige Abrisse/Pläne zu konzentrieren, als "überhaupt irgendeine Aktion" zu machen, um zu zeigen, dass "das Thema in Chemnitz angekommen" ist.


    Zum anderen, @ LE Mon. hist.: ein saniertes Gründerzeitviertel hat natrl. seinen Wert, die Mehrzahl der Argumente auf seiner Seite. Dennoch sollte man in einer fairen, sachlichen Diskussion nicht verschweigen, dass auch ein Plattenbaugebiet seine positiven Punkte aufweisen kann. Einen sprichst du an, wenn du orakelst, dass die Stadt einst die "Vorzüge der so aufwändig sanierten und begrünten Neubaugebieten im Vergleich mit den lauten und unattraktiven Gründerzeitwohnvierteln" ins Feld führen wird. Denn natrl. sind die Plattenbaugebiete vom reinen Gebietsumfeld her grüner, mit Wegen usw. fußläufig attraktiver und besser erschlossen als die eng bebauten, in den Höfen überwiegend in winzige Haushöfe parzellierten Gründerzeitkarrees. Warum sind denn die zwei Grünflächen des Sonnenbergs (Lessing- und Körnerplatz) verglichen mit dem Rest des Stadtteils nachmittags/abends viel stärker belebt? Stichwort Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum (wobei es bezeichnend ist, dass der Lessingplatz in seinem Zustand anziehend ist).

  • Offenbar findet unser Ansinnen auf einen eigenen Chemnitzstrang keinen Zuspruch.

  • ^ *Ähem*, was heißt euer Ansinnen? Nur weil LE Mon. hist in einem Beitrag eher beiläufig erwähnte, ein wenig mehr Ordnung in den aufgeplusterten Chemnitzstrang zu bringen - ein Vorschlag übrigens, den ich bereits vor langer Zeit einmal aufgriff, der aber von den hier agierenden Beteiligten völlig ignoriert wurde? Von einem eigenen Chemnitz-Subforum, das meintest du wahrscheinlich mit "Chemnitzstrang", war keine Rede. Zudem gehen Moderatoren zu Ostern auch anderen Interessen nach, was du ihnen hoffentlich auch zugestehst.


    Einmal abgesehen davon, dass dein Beitrag mal wieder nicht regelkonform ist, sehe ich im Moment keinen Bedarf für ein eigenständiges Chemnitz-Subforum. Für ein bisschen mehr Strukturierung hingegen schon. Falls dafür von eurer Seite aus Interesse besteht, könnt ihr euch gern, wie schon einmal vor langer Zeit erwähnt, an mich oder einen anderen Moderator via PM wenden.

  • Heute in der FP auf Grund meiner jüngsten Recherche zu lesen, der neue Eigentümer des Marmorpalsastes teilt mit, das er das Gebäude abreisen lassen und das Gelände neu bebauen lassen will.


    Wie ich schon vor ein paar Tagen veröffentlichte, heute auch in der FP zu lesen, das Objekt Scheffelstraße 110, Auto Union, steht nach dem aus von Wahl+Partner nun zum Verkauf.

  • Gute Nachrichten. Sachsenfernsehen berichtet heute, das noch in diesem Jahr die Schillingschen Figuren + deren Sockel saniert werden sollen.

  • Heute in der FP ein interessantes Interview mit dem TU Rektor. Sehr gescheide Ansichten. Die Podiumsdiskussion werde ich mir nicht entgehen lassen.


    Mein Vorschlag zum 1.: Die Türen vom alten Postgebäude an der StraNa zunageln. Derzeit stehen sie offen. Im schlimmsten Fall ist dann nichts mehr da um eine Unibilbliothek einzurichten.

  • Sehr geehrte Frau Ludwig, sehr geehrte Frau Wesseler, sehr geehrter Herr Butenop,


    hiermit möchten wir gern einen Erhaltungsvorschlag für das akut vom bereits genehmigten Abriss bedrohte Gebäude im Kreuzungspunkt Augustusburger Straße – Zietenstraße – Clausstraße (ehem. Baugenehmigungs- /Bauordnungsamt) zur Diskussion stellen. Diese bauliche Ikone stellt auf Grund seiner städtebaulich markanten Lage einen wichtigen Baustein des urbanen Raumes dar.
    Da der Abbruch des Gebäudes mit nicht unerheblichem finanziellem Aufwand für die Stadt Chemnitz verbunden ist, möchten wir nochmals für den unbedingten Erhalt des Gebäudes plädieren. Eine Vermarktung scheint wegen der geringen Grundstücksgröße sowie der tangierenden Verkehrswege ausgeschlossen. Aus diesem Grund schlagen wir vor, das Gebäude im Eigentum der Stadt zu belassen und dieses zum “Haus der Vereine” umzunutzen. Die Diskussion um das Umweltzentrum auf dem Kaßberg hat den dortigen Vereinen und Institutionen zwar einen Aufschub gewährt, nebenbei aber gezeigt, wie wichtig solche Orte in der Stadt sind. Wir glauben, das Gebäude Augustusburger Straße wäre ein guter Standort, um Vereine mit Unterstützung der Stadt zum Betriebskostenanteil dort ansiedeln zu können. Dafür würde sich auch das Stadtforum bewerben. Die stadtbildprägende Funktion des Gebäudes wäre erhalten, eine Sicherung der Substanz durch die Nutzung gegeben. Wie wir finden, ein überlegenswerter Vorschlag.


    Frank Kotzerke
    Stadtforum Chemnitz

  • Auf Anfrage der Grünen legt das Baudezernat eine Liste mit den in diesem Jahr geplanten Rückbaumaßnahmen vor. Nach derzeitigem Stand sind 19 Häuser für den Abriß vorgesehen, ausnahmsweise ist darunter kein denkmalgeschütztes. Die GGG wird 12 Gebäude im Heckert-Gebiet abreißen, darunter die bekannten Maßnahmen Max-Türpe-Straße 38, Am Harthwald 118 bis 126, Wenzel-Verner-Straße 103 bis 113, Max-Türpe-Straße 54 und 56 sowie Wilhelm-Firl-Straße 1 bis 3 und 5 bis 9. Dazu kommen die Gebäude Freiberger Straße 14 (der kleine Plattenbau direkt neben den Altbauten) und bedauerlicherweise auch ein Altbau in der Blücherstraße 21, und zwar das rechte der zwei einzeln stehenden Gebäude. Auch das steht auf der GGG-Webseite noch für 112.000 Euro zum Verkauf. Insgesamt stimmt aber die Schwerpunktsetzung.
    Hinzu kommen fünf Abrisse von Privateigentümern, wogegen die Stadt ohne Denkmalschutz und Erhaltungssatzung meines Wissens nichts machen kann. Nötig wäre das vor allem an der Beethovenstraße 14. Warum man in dieser ruhigen Seitenstraße ein Gebäude mit Balkonen abreißen muß, bleibt mir schleierhaft:



    Die Objekte Lützowstraße 3 in Kappel (bereits abgerissen), Leipziger Straße 98, Frankenberger Straße 246 sowie Zwickauer Straße 256 sind von Substanz und Lage tatsächlich nicht erhaltenswert. Für sechs weitere gebäude laufen Förderanträge, diese werden aber noch nicht bekanntgegeben.
    Nicht ganz unrecht haben die Grünen mit dem Argument, daß es besser wäre, wenn das Baudezernat die Öffentlichkeit von sich aus über Rückbauvorhaben informieren würde, so daß frühzeitig eine öffentliche Diskussion über die Abrisspläne beginnen kann. Wenn es sich bei den GGG-Abrißmaßnahmen aber wie hier mehrheitlich um Plattenbauten handelt, ist mir ein Vorgehen in aller Heimlichkeit sogar lieber, bevor PDS und andere Seniorenverbände wieder mit öffentlichem Wutgeheul beginnen...

    2 Mal editiert, zuletzt von lguenth1 ()