Dresden: Neumarkt

  • ^ Morgen öffnet das Vapiano. Tische, Schirme etc. wurden bereits davor aufgestellt.



    In der Sporergasse neben dem Dinglingerhaus ist die nächste Fassade abgerüstet worden.


  • ^ Morgen öffnet das Vapiano. Tische, Schirme etc. wurden bereits davor aufgestellt.


    Wo fahren denn dann die Autos durch, die zur Tiefgarage neben dem Johanneum wollen? Ist da noch ne Gasse zwischen Gebäude und Außenbestuhlung?

  • Also ich hatte häufig Autos gesehen, die direkt über die Galeriestr. von der Wildruffer zur Tiefgarage am Jüdenhof fuhren und umgekehrt.


    Das geht ja nun wohl nicht mehr.

  • Da man auf dem einen Bild direkt an der Hauswand einen LKW sieht, gehe ich davon aus, dass zwischen den Außentischen und dem Quartier die Gasse frei bleibt.

  • Jetzt wo der Boden noch angehoben wurde, sind die erhaltenen Gewölbestürze wohl eher was für Hobbits. :D

  • Mir gefällt die strenge Eckbetonung ziemlich gut. Auch die Verarbeitung wirkt auf den Bildern recht hochwertig. Für mich definitiv einer der besten modernen Füllbauten am Neumarkt :daumen:

  • Alle Achtung, der Bruch ist wirklich gelungen. Quasi Architektur zum Brechen...


    Ich bin wirklich kein Feind moderner Architektur, und dem blanken Rekonstruieren der Rekonstruktion kann und möchte ich auch nicht das Wort reden, aber...


    Dieser disproportionale Eckhochbunker ist fraglos so das Gräulichste, was bisher am Neumarkt entstanden ist. Dagegen ist ja selbst die Rückfront des Kulturpalastes ein Ausbund an Finesse und Filigranität. Derlei brutalistische Atlantikwall-Gedächtnisarchitektur hat weder am Neumarkt, noch sonstwo ihre Berechtigung, denn sie ist einfach unästhetisch, hässlich, ja menschenverachtend.


    Wer so etwas plant und bauen lässt, der tut dies nicht aus gestalterischem Anspruch oder irgendwelchen auch noch so abwegigen philanthropischen Erwägungen, der will stören, provozieren, zerstören. Denn selbst von dem offiziell kolportierten "Übergang" der Neumarktbebauung in Richtung Kulturpalast und Wilsdruffer Straße ist mittels dieser brachialen Ecklösung nichts zu spüren: Geht man davon aus, dass dieser Umstand nicht aus völliger Inkompetenz resultiert, bleibt nur der Vorsatz als Motiv.


    Man muss ja kein glühender Anhänger der Rekobewegung und ihres Aushängeschildes "Dresdner Neumarkt" sein, und es ist sicherlich nicht zu verdammen, dem bezüglich der gezeigten Zeitschichten ohnehin zusammengewürfelten Rekonstruktionskonglomerat auch einen aktuellen Bezug beizuordnen, wenn dies in solch dezenter und rücksichtsvoller Art und Weise geschieht wie beispielsweise bei Nöfers neuem Riesch" oder am "Frieseneck". Das hier aber erinnert an die infantile Trotzreaktion eines Krippenkindes, dem man die Bausteine weggenommen hat, und diskreditiert die Leistungen aller, die sich für den Wiederaufbau des Johanneums, den Erhalt und den Wiederaufbau des Schlosses und der Frauenkirche, die Wiedergewinnung eines nicht unbeträchtlichen Teils der Dresdner Altstadt und nicht zuletzt auch für den Erhalt des Kulturpalastes eingesetzt haben. Wahrhaft widerwärtig.


    Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen...

  • Kann ich mir auch nur bedingt schön saufen. Die architektonische Aufgabe hätte hier eigentlich sein müssen, die Unnatürlichkeit der Abbruchkante des Quartiers zum Kulturpalast hin irgendwie abzufedern. Das ist aber ja nun so gar nicht gelungen. Weder korrespondiert der Bau in irgendeiner Form mit seinem barocken Nachbarn, noch nimmt er mit seiner wuchtigen Optik in Form übereinander gestapelter grauer Quader Stilmerkmale des Kulturpalastes auf. Dazu wäre ein deutlich höherer Glasanteil von nöten gewesen.

  • ^ Wer sagt denn, dass hier Bezüge hergestellt werden sollen? Es soll ein Bruch sein und ich finde, an dieser Stelle passt der Bruch auch wirklich ausgezeichnet.


    Was ich wirklich nicht verstehe: Warum wird immer wieder das Frieseneck mit seiner ausgesprochen langweiligen, fast schon biederen Fassade als positives Beispiel eines Füllbaus hervorgehoben? Nur weil es einfach nicht auffällt? Für mich persönlich einer der Tiefpunkte am Neumarkt... Aber halt alles Geschmacksache ;)

  • Wenn ich schon diese Loggien an dem Kasten sehe. Ich glaube kaum, dass diese in der Gestaltungssatzung des Neumarktes erlaubt sind. Die Wirken am Ende nur wie dunke Löcher, siehe Frieseneck.
    Und wenn man genau hinsieht, erkennt man an diesen Loggien auch noch die Überlaufrohre aus der Fassade herausragen. Da kann man nur den Kopf schütteln. Typsich Schuhkarton-Bau...

  • ^ Wer sagt denn, dass hier Bezüge hergestellt werden sollen? Es soll ein Bruch sein und ich finde, an dieser Stelle passt der Bruch auch wirklich ausgezeichnet.


    Die Bezüge hätten hergestellt werden sollen. Das war der Anspruch bei diesem Vorhaben. Den Bruch zwischen dem Quartier und Kulturpalast haben wir sowieso. Der ist für jedermann ersichtlich und offenkundig. Dem ganzen nun noch einen weiteren Kontrast im Stile eines gelandeten Ufos entgegenzustellen, der weder mit dem einen noch dem anderen irgendwas zu tun hat, ist keine architektonische Leistung sondern schlichtweg ignorant. Ist ungefähr so, als würde man ein Musikstück mit schiefen Tönen verbessern wollen, in dem man weitere schiefe Töne einbaut.

  • Also ich find´s auch nicht sooooo schlecht. Für mich ergibt sich tatsächlich die gewünschte Verbindung zum Kulturpalast.
    Kleinteilig wie im Barock, und im Ausruck wie in den 70-ern.
    Warum denn nicht?
    Sieht doch später eh keiner mehr, wenn USD fertig ist...