Regierungsviertel und Dorotheenstadt (nördl. der Behrenstr.)|Kleinere Projekte

  • ^ Hier sind noch ein paar zusätzliche Bilder von letzter Woche. Vielleicht hilfts zur "Anamnese".



    Bilder:Stunden

  • Die Löcher auf Höhe der Deckenträger sehen aber doch besorgniserregend aus. Sowas ist nicht das Result des Gerüstbaus. Ganz offensichtlich handelt es sich ja um zweischaliges Mauerwerk und die Vormauerschale scheint doch mächtig gelitten zu haben...
    Warum war das überhaupt eingerüstet?

  • Ist der Bau eine Stahlkonstruktion? Falls ja, vielleicht beschränkt sich ja die Denkmalwürdigkeit darauf...gibts schließlich in der Form (-ensprache) in Berlin nicht sehr oft.

  • Habe diese Antwort erhalten:


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    Die sanierte Platte ist schöner geworden als so mancher Neubau. Man könnte sogar sagen, dass sie reich verziert ist. Backsteinelemente, verschiedene Farben, horizontale und vertikale Fassadenelemente, optisch nach oben unten und zu den Seiten abgeschlossen, klare Struktur, in der ganzen Erscheinung nicht langweilig aber auch nicht zu verspielt.
    Man stelle sich jetzt noch tiefere Fenster und die ein oder andere Reihe aus Balkonen vor und man hätte ein Luxus-Wohngebäude.

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    Die sanierte Platte ist schöner geworden als so mancher Neubau. Man könnte sogar sagen, dass sie reich verziert ist.


    Sah dieser Bau nicht schon immer so aus? Ist doch nur sauberer geworden...

  • ^ Zustimmung. Stinknormale Edelplatte, sieht im Hof aus wie in Hohenschönhausen und ist sicherlich auch im Inneren kaum von den Standardtypen zu Unterscheiden.

  • also m.M. nach finde ich es zur Abwechslung mal sehr gut, das eine Platte quasi nur "restauriert" wurde und nicht hinter Isolierungsschichten verschwindet. Auch diese Gebäude gehören zu unserer Baukultur. Und das Haus ist ja von der Fassade her auch keine Standard WBS70. Alles in allem macht sie nach der Sanierung doch einen guten Eindruck.

  • Wer ist "unserer"? Bitte keine Ostalgie. In "Westdeutschland" trauert kein Mensch Zweckbetonbauten nach die überall abgerißen werden. Die wenigen ansehnlichen Beispiele dieser Epoche werden hingegen saniert und erstrahlen in neuem Glanz - oft wurden auch Einbauten späterer Jahre wieder entfernt um der Idee des Architekten zu erneuerter Geltung zu verhelfen wodurch mancher zuvor geschmähte "70er Bau" wirklich zu begeistern weiss. Insofern finde ich zumindest das hier sichtbare Sanierungskonzept lobenswert.


    Es wird mit dieser Architekturepoche wie mit allen Architekturepochen verlaufen, die allermeisten Gebäude verschwinden und werden durch neue ersetzt - die Creme wird erhalten. Auch durch diesen Umstand erscheinen uns frühere Bauepochen oft ästhetischer und "gemütlicher" - ein banaler Stadl sah im 17. Jahrhundert auch nicht besser aus als heute ein Supermarkt im Gewerbegebiet. Nur wurde das Stadl schon lange abgerißen.


    Dahingehend hätte ich eher den Palast der Republik als - wie man auch immer ästhetisch dazu stehen mag - Exemplar einer "DDR Architektur" erhalten. Stattdessen wurden nach dem Mauerfall großflächig Plattenbauten saniert und damit die stadtplanerischen Fehler der DDR Zeit für weitere Jahrzehnte wortwörtlich zementiert. Der "Palast" wurde hingegen, obwohl ausnahmsweise kein Gebäude nach Schema F, abgerißen. Es ist teilweise erschreckend welch provinzieller Eindruck Berlin Mitte macht. Die Leipziger Straße wirkt auf mich beispielsweise wie eine miefige Trabantenstadt neben der Autobahn wie es sie in Westdeutschland im Dutzend gibt.

  • @ augsburger


    Was ist denn jetzt an "unserer" Baukultur falsch? Ich rede von deutscher, meinetwegen gesamtdeutscher Baukultur. Weiß nicht, was die Ostalgiekeule schon wieder hier zu suchen hat...:nono:

  • Ich muss da buergm beipflichten. Das "unser" habe ich keinesfalls als Ostalgiekeule oder sonstwas verstanden. Es ist nun mal "unsere" Baukultur. Oder liegt Berlin nicht mehr in Deutschland?


    Und die Platte gehört nun mal zur Baugeschichte - ich sehe keinen Grund warum die dort weggerissen werden sollte - zumal sie sich doch dort recht gut einfügt.


    Und: Natürlich wurden Platten reihenweise saniert ! Sie stehen ja auch reihenweise in den Städten und man kann eben nicht immer reihenweise ganze Straßenzüge oder Quartiere abreissen, nur weil die Bauten eben so sind wie sie sind ! Tendenziell beinhalten die Bauten auch gerade nach einer Snaierung sehr schöne Wohnungen, wie ich aus eigener Erfahrung weiss. Es wäre also wirklich in den meisten Fällen Unsinn intakte Bausubstanz der Abrissbirne anheim fallen zu lassen, wenn man durch Sanierung und Umbau oftmals sehr passable Lösungen erzielen kann !


    Weiterhin sprichst du davon, dass immer nur die Creme erhalten wird. Was die Creme darstellt und als solche angesehen wird unterliegt einem beständigen Wandel und ist zudem noch von einer Menge anderer Faktoren abhängig, als vom Willen der Eigner oder dem generellen Ästhetischen Empfinden. So stellt das was überkommen ist und uns heute erfreut oder auch nicht erfreut die Auslese der Geschichte von Jahren, Jahrzenten und Jahrhunderten und deren Ereignissen dar. Was du da heute als Creme bezeichnest ist also sachlich kaum zu fassen und ebenso nur eine Momentaufnahme aus heutiger Sicht - deiner - müsste jedoch in einem wesentlich weiteren Kontext gesehen werden.


    Der Palast der Republik ist da schon ein besseres Beispiel - schon aus geschichtlicher Sicht hätte es eine Menge Gründe für dessen Erhalt gegeben. Nun ist es aber auch nicht so, dass man ihn einfach so adhoc leichtfertig abgerissen hätte ! Für sich betrachtet ist er sicherlich etwas Besonderes aus der Architekturgeschichte der DDR. Allerdings fügte er sich in keinster Weise in die Stadtstruktur ein und negierte diese bewusst und gewollt. Er war darauf ausgelegt die Geschichte des Ortes zu negieren und auszulöschen. Es trafen an dieser Stelle zwei Epochen aufeinander und zementierten einen Stus quo, welcher für seine planerischen Mängel selbst nur als "provinziell" zu betrachten sein kann. Denn die sozialistische Stadt in das barocke Herz einer der europäischen Bautradition verpflichteten Stadt zu implantieren konnte baulich nicht funktionieren - und hat es ja auch nicht. Die Öde und Weite des Platzes haben niemals Aufenthaltsqualität aufkommen lassen. Dieses wurde nur durch das überwältigende Kultur- und Gastronomieangebot des Palastes überstrahlt - im sonst verwalteten Mangel war das natürlich ein wirklich extraordinäres Erlebnis. Nur hat das nichts mit der gebauten Stadtstruktur zu tun.


    Aus dieser und geschichtlicher Sicht ist der Verlust des Palastes kaum zu verwinden. Aus städtebaulicher Sicht hingegen ist es schon eher als Genugtuung zu bezeichnen - Stella hin oder her.


    Allerdings: Die neu erstehende Kubatur des Schlosses und angrenzende Quartiere wie das Friedrichswerder, Spittelmarkt, Klosterviertel etc. Kreieren auf altem Grundriss wieder eine Ahnung der mittelalterlichen Geschichte der Stadt. Und dazu gehört dann auch eine entsprechende Bebauung des Marx-Engels-Forums !

  • Wenn ich da etwas falsch verstanden habe nehme ich das zurück und entschuldige mich, kein Thema.


    Ich sehe dies Thema hier natürlich unter dem Vorzeichen dass es sich um's Regierungsviertel dreht. Und da denke ich schon dass nur eine "Creme" erhalten werden sollte, also auch Fragen der Repräsentation eine Rolle spielen. Das Regierungsviertel der Bundesrepublik hat eine andere Funktion als der selbe Bereich bis zum Hauptstadtumzug. Im Übrigen kann man zB nicht sagen wir machen jetzt, Anno 2010, eine Zäsur und erhalten alles (!) was jetzt irgendwo an Bestand steht. Und verbauen damit jegliche neue Bebauung, damit auch jede Weiterentwicklung der Architektur, der Stadt. Das ist immer die Folge von großflächigem Bestandsschutz.

  • Augsburger: Ob Plattenbauten modernisiert oder abgerissen werden, richtet sich grundsätzlich nach der Nachfrage. Tatsache ist, solange es sich nicht um absolute Randlagen handelt, gibt es bei den Platten so gut wie keinen Leerstand. Schätzungsweise 90 Prozent wurden in den letzten 20 Jahren komplett saniert.
    Natürlich muss man im direkten Innenstadtbereich keine 0815 Standardplatten erhalten - aber darum geht es in diesem Fall hier ja garnicht.
    Was das Thema PdR angeht - das wurde ja nun schon bis zur Erschöpfung debattiert. Der fügte sich eben nicht in die vorhandene Stadtstruktur ein - ganz im Gegenteil. Deswegen ist er jetzt weg und ein passenderer Neubau wird errichtet.

  • Komplettierung des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

    Die Berliner Zeitung berichtet heute, dass die Erweiterung des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus an der Luisenstr. unmittelbar bevorsteht. Der Anbau kostet 190 Millionen Euro und soll bis 2014 fertig sein.


    Der Entwurf von Stefan Braunfels, der schon seit längerem bekannt ist, wird wie geplant umgesetzt- Nur der Turm an der Luisenstr. wurde aus Rücksicht zum Kanzerlamt von 40 auf 36m gestutzt.


    http://www.berlinonline.de/ber…10/berlin/0033/index.html

  • Umbau Bürogebäude Wilhelm-/Dorotheenstraße

    Mal wieder ein Update von der Baustelle an der Wilhelm- Ecke Dorotheenstraße. Der Fassadenteil mit den "zackigen" Fenstern zur Wilhelmstr. nimmt Formen an. Die Fußgänger- und Radfahrerfurt wurde inzwischen auf die Ostseite der Wilhelmstr. verlegt.





    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Ich muss zugeben, mir gefällt die Realisierung! :daumen:


    Was genau gefällt dir denn am Bau? Bitte die Beiträge auch ein wenig mit Inhalt füllen (1. Gebot). Vielen Dank
    Bato