OASIS Berlin| Bachstr. 1 [realisiert]

  • Schade, dass in dem Beitrag der aktuelle Entwurf von Staab nicht dargestellt wird, um die Reaktion des LDA bewerten zu können. Allerdings erscheint mir eine Störung des Interbau-Ensembles durch eine Bebauung des Grundstücks jenseits der Bachstraße nur schwer möglich; allenfalls ein sehr hoher Turm könnte vielleicht als eine Beeinträchtigung wahrgenommen werden. Im Übrigen dachte ich schon immer, dass eine Verdichtung jenseits des Stadtbahnviadukts die lockere Struktur des Hansaviertels im Grunde nur stärken kann.

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    Eventuell hilft dir das 3D-Stadtmodell weiter:



    (C) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt | Nachbearbeitung ich


    Ich wüsste auch nicht wie die geplante Bebauung das IBA-Ensemble beeinträchtigen sollte.

  • Danke für die Darstellung! Das Baumassenmodell lässt für mich keine Störung sichtbar werden. Zumal, sollte tatsächlich irgendwann der Streifen zwischen Straße und Stadtbahn bebaut werden, das jetzt in Frage stehende Projekt doch eh nicht mehr unmittelbar angrenzend wäre.

  • Erneut äußert sich die Berliner Woche zu dem Problem, auf das die gleiche Zeitung schon im März hinwies (siehe #40). Viel neues steht aber nicht drin.


    Trotz Einigung aller Parteien auf den Staab-Entwurf ist das Landesdenkmalamt dagegen. Es sieht eine mögliche Störung eines Weltkulturerbes Hansaviertel, für das allerdings frühestens 2017 ein Aufnahmeantrag gestellt werden kann - mit ungewissem Ergebnis. Baustadtrat Spalleks Behörde will nun prüfen, ob wenigstens die Planungen trotz des Vetos weitergehen können.


    Mit anderen Worten, die beräumte Fläche wird uns wohl noch lange als Brache erhalten bleiben.

  • Die Denkmalbehörde gibt sich versöhnlich und schlägt vor, die Fassade des Entwurfs zu überarbeiten und ein stärkeren Kontrast zum St. Ansgar-Kirchturm zu erzielen. :doof:
    Soll dann wohl am besten schwarz werden...?


    Artikel BZ

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    Ist es nicht besser erst einmal jegliche Planung zu stoppen, und das ganze Viertel einer erneuten Betrachtung zu unterwerfen.
    Auch habe ich bisher bezüglich des Hansaviertels vergeblich nach einem Masterplan aus jüngerer Zeit gesucht.
    Alles klammert sich anscheinend noch krampfhaft an die Planungen der IBA 57.
    Das bedeutet zu wenig Raum für Neues. Und dieser Raum muss erst geschaffen werden.

  • Das Projekt hat jetzt sogar eine eigene Webpräsenz.


    Viele neue Visus gibt es auch:







    (C) B&L Real Estate GmbH


    Die BW meldete vor kurzem, dass die Unterzeichnung des städtebaulichen Vertrages noch ausstehe da es noch Abstimmungsbedarf gebe.

  • Danke für die Info - oha, Stralau kommt nach Mitte ins Hansaviertel. :)


    Der Turm sieht ja gar nicht so übel aus, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass der so kommt. Ich bin recht überrascht ob dieser Entwürfe...


    Einen konkreten Termin für den Baubeginn gibt es anscheinend noch nicht.

  • Na, ich weiß nicht, Stefano Boeri für Arme, würde ich sagen, und die Wohnungswürfelchen sehen einfach nur provinziell aus. Auf der Webseite von Volker Staab ist auch nichts zufinden von dem Projekt, obwohl sein Büro damals den Wettbewerb gewonnen hat. Da wohnte ich lieber auf der anderen Seite, in den IBA-Häusern.

  • hätte ruhig noch 5 oder 6 Stockwerke höher sein können, und vielleicht eine art dach Terrasse wäre auch nicht schlecht. auch wenn die nur für Anwohner wäre.

  • Ich stimme ulgemax zu, dass die Wohnungsvillen leicht provinziell wirken (erinnern ein wenig an das 5-Morgen Urban Village in Zehlendorf). Eine zusammenhängende Baumasse in E-Form zum Ufer hin geöffnet hätte mir besser gefallen. Dennoch denke ich, dass der Entwurf Alles in Allem als positiv zu bewerten ist und sehr hochwertig wirkt.

  • Es würde ein Weltkulturerbe "stören".


    Aber das wurde doch 2014 abgelehnt. Das Hansaviertel ist meiner Meinung nach keine gute Architektur, war es in den 50ern schon nicht – jedesmal wenn ich vorbeifahre ärgere ich mich über diese besseren Vorstadt-Blöcke. Von daher passt die Neuplanung, denn die kleinen Villen sind ebenfalls einfallslose Kisten.


    Die Visualisierungen des HH erinnern mich an einen sauber übereinander gestapelten Haufen auf einem Schrottplatz – besonders auf diesem Bild: http://abload.de/img/oasis_berlin_spree_wakkssl.jpg


    Der Satz "Stralau kommt nach Mitte ins Hansaviertel" trifft es ziemlich gut – nur ist das Hansaviertel seit 25 Jahren eben nicht mehr an einem Park am Ende der Welt gelegen, sondern in der Mitte Europas, trotzdem wird die Veränderung ignoriert und Posemuckel-Vorstadt gebaut – unfassbar.

  • Nun, das Hansaviertel war ein Kind der 50er, durch und durch ideologisch geprägt, ein Showstück, das vor allem dem Osten zeigen sollte, wie modern doch die andere Seite der Stadt ist, ein Gegenstück zur Karl-Marx-Allee...im Jahr 2016 funktioniert das Ganze wesentlich schlechter als das Ostpendent. Einer Verdichtung oder Aufwertung des Viertels werden aber die Anwohner entgegen stehen...

  • Also, wer einmal in einem der Häuser im Hansaviertel, wie z.B. in dem Eiermannriegel oder in der Niemeyerscheibe war, sich in den Wohnungen aufgehalten hat, der kann nicht von schlechter Architektur reden. Das sind durchaus großzügige, lichte Wohneinheiten, die den meisten Neubauten im neo-historischem Gewand, in nichts nachstehen. Das Hansaviertel ist schon was besonderes, wenn auch ungepflegt und mittlerweile etwas zu grün.


    Der Turm an der Bachstr. gefällt mir ganz gut. Die Stadtvillen wirken aber in der tat piefig.

  • Was ist denn im Hansaviertel ungepflegt, außer dem Einkaufszentrum und der "Giraffe"? Das Gropius-Haus ist frisch saniert, der Vago-Bau wurde vor ein paar Jahren gemacht, das Schwedenhaus 2006, die Bungalows sind alle in privater Hand und mitnichten ungepflegt, der Niemeyer sieht noch ziemlich gut aus auch ohne frisch saniert zu sein, die Akademie der Künste wurde im Rahmen des Konjunkturpakets II in Schuss gebracht, das Haus von Baldessari ist gerade in Mache, der Bau von Lopez Beaudoin wurde ebenfalls frisch renoviert, sogar das Wasserbecken vor der Bibliothek erstrahlt seit ein paar Wochen in neuem Glanz - also besonderen Sanierungsbedarf kann ich nirgends feststellen, außer, wie gesagt, beim Einkaufszentrum, aber das hat seine eigenen Probleme, die weniger in der Bausubstanz liegen als in der Eigentümerstruktur.

  • ^ Ich gebe dir Recht, Ullgemax. Es ist in der Hauptsache die U-Bahnstation und das Umfeld, dass etwas verwahrlost daher kommt.

  • ^ Bzgl. des Hansaviertels sehe ich es wie ulgemax. Mit Ausnahme des U-Bahnhofsbereichs finde ich das Viertel gestalterisch und von Zustand her absolut okay. De Hochhäuser sind m. E. trotz der wohlklingenden Archtitektennamen keine spektakulären, wohl aber bemerkenswerte Bauten.


    Die Entwürfe für die Wohnwürfel am Hansahof finde ich auch nicht gerade originell. Sie entsprechen dem aktuellen Modetrend für Wohnhäuser "im Grünen", die überall in Neubaugebieten außerhalb der verdichteten Gründerzeitquartiere stehen könnten. Daher auch mein Vergleich mit Stralau. Furchtbar schlimm sind sie an dieser Stelle aber auch nicht.


    Das Hochhaus finde ich auch deshalb interessant, da es derartig gestaltete Wohnhochhäuser in Berlin bisher kaum gibt. Eigentlich fällt mir nur das neue Hochhaus an der Eastside-Gallery ein. Trotz anderer Farbe und weniger Versatz in der Kubatur musste ich gleich an dieses denken, als ich den Entwurf sah.


    Schwach finde ich eher den Riegel an der Bachstraße, der auf den Visus (vielleicht sogar gewollt) etwas untergeht. Er ist nur auf dem 2. Bild nennenswert erkennbar und sieht dort irgendwie nach einer Mischung aus Platte und 70er-jahre Sozialwohnbau aus. Wahrscheinlich werden dort etwas erschwinglicheren Wohnungen entstehen und der Riegel soll sicher auch als "Lärmschutzwand" für die teureren Wohnungen zur Spree hin dienen.

  • Es scheint loszugehen. Das Grundstück ist von einem hölzernen Bauzaun umgeben und ein Bauschild mit Teil-Visu wurde aufgestellt. Das Projekt nennt sich Oasis Berlin.


    Leider war es fast schon dunkel und ich hatte nur mein olles Handy dabei: