Ja, und da Zählstellen eben belegen dass die Autos immer mehr in der Garage stehen, darf das als Ergebnis eben nicht sein. Es wird als unverückbares Axiomhingestellt, dass der Autoverkehr in alle Ewigkeit zu wachsen hat. WEnn die realität etwas anderes zeigt ist eben die Realität falsch.
Wie oft denn noch: Nein, wird es gar nicht hingestellt. Du willst einfach nur 100%. Wenn man dir differenziert Recht gibt als auch widerspricht, scheinst du es als totalen Widerspruch aufzufassen. Wie oft habe bspw. ich schon geschrieben, daß an ÖPNV-Knoten dichter zu bauen sei, nicht zuletzt um Gründe für IV-Nutzung zu reduzieren, daß Schienenerweiterungen sinnvoll sind.
Die Kesselrandstatistik ist doch logisch. Wäre ja vollkommen wunderlich, wenn bei etwa gleichbleibender Bevölkerung und massivem Ausbau von ÖPNV-Linien wie -Takt keine Wirkung sichtbar wäre.
Beim Herauspicken der Kesselrandstatistik verschweigst Du übrigens geflissentlich, daß andererseits an der Gemarkungsgrenze ein neuer IV-Rekordstand erreicht wurde. Bei den Zulassungszahlen liegen wir ebenfalls ganz oben. Zugegeben wundert mich das selbst, so sind jedoch die Realitäten, welche Du gern für Dich in Anspruch nimmst. Dann argumentierst Du eben mit Fahrleistung. Na und, sinkende Fahrleistung wäre ebenfalls nur allzu logisch - falls sie überhaupt belegt ist. Aber was heißt das? Stehzeug heißt jedenfalls 0 Fahrleistung. Willst jetzt nicht ernsthaft verlangen, daß die Leute mehr fahren als nötig? Menschen wollen allermeist in A oder B sein, aber nicht dazwischen, der Weg ist nur leider unausweichlich. Bei ÖPNV-Fahrmaterial ist das anders. Es befördert 20, 100 oder 400 Leute, die sollen möglichst wenig stehen.
Du forderst doch axiomhaft regelmäßig, daß das Auto eigentlich gar nicht nötig sei, also darauf keine Rücksicht zu nehmen sei und die bequemen Autofahrer eben durch genügend Stau und andere Pein initial in die ÖPNV-Waggons zu zwängen seien, um fortan die schöne neue Welt des Transports zu genießen. Nur ist gerade das angesichts der Zahlen unglaublich realitätsverweigernd. Selbst am Kesselrand sind es zuletzt noch über 400.000 Fahrzeuge in 16 Stunden! Nochmal: Über 400.000 Fahrzeuge in 16 Stunden!
Also: Kämpfe für noch bessere Alternativen, aber rede den IV nicht geringer als er ist. Sonst gleicht es, einem Arbeitslosen die Mittel zu streichen und ihm zu versprechen, damit in neue Arbeitsplätze zu investieren, dann bräuche er keine Mittel mehr. Stimmt, nur ist er bis dahin tot. Vom autofreien Stuttgart sind wir so weit enfernt wie vom Mars. Trotz bereits begünstigender Demographie und Spitzen-ÖPNV!