Leipzig: Höfe am Brühl (eröffnet)

  • In den 1990ern war unter dem Ring - im Bereich zwischen der damaligen Fußgängerbrücke bis zum Hotel Astoria - schon eine Tiefgarage geplant. Grundwasserprobleme sprachen wohl dagegen. Man befürchtete den Grundwasserstrom zu unterbrechen. Die Folgen waren unklar.


    Heute sieht man das Wasser nicht mehr. Der Hauptbahnhof ist wohl auf Holzpfählen gegründet. Und "Brühl" soll "Feuchtes Land" (o.ä.) bedeuten. Im Thread "Leipzigs neue Ufer" finden sich Fotos der freigelegten Flussläufe in diesem Bereich.


    Wir können gespannt sein, welche Diskussionen hier noch kommen und welche Lösung gefunden werden.

  • Brühl Arcaden kommt Ende 2008

    Mahlzeit,


    laut der heutigen LVZ, will mfi die "Brühl Aracden" Ende des Jahres bauen. Eine Tiefgarage wird es nicht geben. Wie man beim Beitrag vom Stahlbauer schon lesen kann, wird es aus diesem wasserlichen Grund auch keine Tiefgarage geben. Mfi will oberirdische Decks und die Stadt Leipzig ist damit auch einverstanden. Lieber gibt sie mehr Geld dafür aus, als lieber später Probleme mit überflutungen zuhaben.


    Eine Einfahrt soll es weiterhin am Hallischen Tor geben, auch will mfi eine zweite, möglichst am Tröndelerring.


    P.S. Irgendwie war mir so, das der Start bereits im April geplant war. Gut mit eins-zwei Monate Verspätung, aber doch nicht gleich am Ende des Jahres.

  • dann wären aber fenster auch nicht originell.
    der unterschied zwischen dem weimar-atrium und der (bislang) für leipzig angedachten lösung besteht darin, dass in weimar bedruckte planen der fassade vorgehangen wurden, während am brühl die lamellen-porträts selbst teil der fassade sein würden. das ist in hinblick auf entwurf, technsiche umsetzung, optische wirkung und langlebigkeit und schon eine erhebliche unterscheidung

  • Bezüglich der Portaits sehe ich es wie Stahlbauer. Aus meiner Sicht spielt die Art der Ausführung (wie von dj trinitus angesprochen) nur eine untergeordnete, wenn auch nicht ganz unwichtige Rolle. Das Weimarer Beispiel zeigt sehr gut im Vergleich zu der historischen Fassade im Hintergrund, wie sehr masstabsprengend diese riesigen Portaits sind. Für die Autofahrer ist dies an der Front Tröndlinring vielleicht angemessen. Aber eigentlich möchten wir es doch für die Leute in der Stadt, die sich zu Fuss oder mit dem Rad... bewegen, schön machen, und nicht für die Autofahrer, die rein zufällig über den Ring brausen und für 2 1/2 Sekuden im Augenwinkel die Fassade sehen, während sie die andere Zeit damit beschäftigt sind, unter dem 5 Fahrspuren die richtige auszuwählen.... :Nieder:

  • Hallo,


    laut LeipzigFernehen-Videotext soll am 30. Juni 2008 planmäßig das Baufeld der künftigen "Brühl Arcaden" übergeben werden. Seit gestern sind Archäologen auf dem Platz zu finden. Somit wird der Abriss des Flachbaus und der letzten Platte am Brühl wohl in den nächsten Tagen beginnen.

  • Architekten-Entwürfe

    Hallo,


    auf meiner Webseite http://www.Leipzig-DasDorf.de > Newsticker > 04.04.2008 findet Ihr weitere Entwürfe zur Brühl Bebauung.


    Weis jemand, wann der Flachbau und die Rote Platte abgerissen wird? Die mfi und die Abrissfirma will mir leider keine Anskunft dazu geben. thx!

  • ^ Den genauen Zeitpunkt weiß ich auch nicht, aber es heißt ja, dass die mfi den roten Plattenbau und den Flachbau abreißen wird. Das kann dann erst passieren, wenn ihr das Baufeld übergeben wird. Also frühestens am 30. Juni.


    Übrigens auch von mir ein dickes Lob für deine sehr informative Website. Mit 18 Jahren habe ich mich noch für ganz andere (viel banalere) Dinge interessiert.

  • Cowboy - Übrigens auch von mir ein dickes Lob für deine sehr informative Website. Mit 18 Jahren habe ich mich noch für ganz andere (viel banalere) Dinge interessiert. > Dank Dir ;)

  • Huch, ich wollte gerade den neuen Projektnamen für die Brühlbebauung bekannt geben, aber das wurde ja in der Überschrift bereits abgeändert. Mit "Höfe am Brühl" rückt die mfi zum ersten Mal von ihrer immer gleichen "Arcaden"-Namensgebung ab. Ich hoffe, dass sich dieser Vorstoß auch in einer besseren Architektur widerspiegeln wird. Man darf gespannt sein, Grüntuch & Ernst lassen sich mit der Überarbeitung der Entwürfe viel Zeit.


    http://www.lvz.de/aktuell/content/59665.html

  • Mit "Höfe am Brühl" rückt die mfi zum ersten Mal von ihrer immer gleichen "Arcaden"-Namensgebung ab.


    Höchst interessant! Da fragt man sich, warum ausgerechnet in Leipzig eine Ausnahme gemacht wird? Ist man auf Seiten von mfi zu der Erkenntnis gekommen, dass "Arcaden" mittlerweile fast schon inflationär verwendet wird und dadurch zu verbraucht ist? Oder wollte die Stadt einen zurückhaltenderen Namen, um die eventuelle Kleinteiligkeit der Bebauung zu betonen und um den Eindruck eines riesigen Einkaufszentrums ein wenig zu reduzieren.
    Das Grüntuch & Ernst sich viel Zeit nehmen scheint m.M.n. eher positiv.
    Ich hoffe ja immer noch auf die Integration der historischen Fassade unter der Blechbüchse.

  • Vielleicht sind die Herren von MFI auch nur durch die Leipziger Passagen gelaufen oder haben in der Unibibliothek in Architekturhandbüchern oder Wörterbüchern geblättert. Dabei werden sie festgestellt haben, dass "Arkaden" oder auch "Arcaden" doch keine Passagen sind.

  • das ist eine völlig überflüssige Diskussion! Aber leider typisch für unser neues Biedermeier! Die Moderne wird nicht als schützenswert erachtet, weil sie vielen nicht in den Kram passt! Schon ziemlich dreist, sich über den Denkmalschutz hinwegsetzen zu wollen, um die Wiedererstehung einer durchschnittlichen, historisierenden Sandsteinfassade, welche seit sechsiz Jahren zerstört ist, durch zu boxen! Ich finde die "Blechbüchse" steht zurecht unter Denkmalschutz!

  • NewUrban: Nicht so angespannt. LEgende hat nur gesagt, er "hofft", dass die Sandsteinfassade wieder sichtbar gemacht wird. Ob da "durchgeboxt" wird, ist doch noch gar nicht abzusehen....


    Hätte man das alte Gebäude doch damals ganz abgerissen, dann kämen diese ewiggestrigen, nostalgischen 18jährigen gar nicht darauf die Errungenschaften der von unseren visionären Großvätern überlieferten Moderne in Frage zustellen! :lach:

  • Höfe am Brühl

    Hallo,


    von der mfi war ja der Name "Leipzig Arcaden" geplant, von Gruntuch&Ernst "Gewandhaus Arcaden" und von der Stadt "Brühl Arcaden", auch wenn mal die "Wagner Passagen" zu Wort kamen. "Höfe am Brühl" finde ich eigentlich echt okay :daumen:, damals hieß es ja noch "Brühlschen Höfe" - Also meinerseits sollte es schon was historisches sein, und Höfe klingt da echt besser, als Arcaden. Wobei es die "Brühl Arkaden" mit "k" bereits am Brühl mit Passage zur Richard-Wagner-Straße gibt.

  • Der Name "Höfe am Brühl" geht schon in Ordnung.


    Die "Blechbüchse" halte ich für diesen Standort schon fast für ideal. Im Moment sieht das Gebäude sehr mitgenommen aus.
    Wenn die Alufassade wieder aufgearbeitet und der Farbanstrich erneuert wurde, wird es wieder edel aussehen.

  • Schon ziemlich dreist, sich über den Denkmalschutz hinwegsetzen zu wollen


    Ist der Denkmalschutz das unfehlbare Maß aller Dinge, oder wie?

  • Die Moderne wird nicht als schützenswert erachtet, weil sie vielen nicht in den Kram passt!
    Schon ziemlich dreist, sich über den Denkmalschutz hinwegsetzen zu wollen, um die Wiedererstehung einer durchschnittlichen, historisierenden Sandsteinfassade, welche seit sechsiz Jahren zerstört ist, durch zu boxen!


    Die Aluminium- und die Sandsteinfassade stehen unter Denkmalschutz. Folgerichtig wurde von den Architekten im Auslobungstext verlangt, die Erhaltung beider Fassaden zu berücksichtigen. Soweit so gut. Leider wurde in den letzten Wochen deutlich, dass mfi den Auslobungstext wohl nur aus taktischen Gründen abgesegnet hat, um sich vor der entscheidenden Stadtratssitzung eine günstige Ausgangssituation zu verschaffen. Ich gehe davon aus, dass nachdem mfi nun das Grundstück besitzt, das Meiste davon nur noch Makulatur ist. Da sich die Stadt schon sehr zeitig auf die Aluminiumfassade festgelegt hat, könnte ich mir gut vorstellen dass, sollte mfi die Beseitigung der Reformstilfassade fordern, die Essener gute Chancen hätten damit durchzukommen. Die Verwaltung möchte für mfi ja selbst den B-Plan der Innenstadt außer Kraft setzen, damit eine Ausnahmeregelung bzgl. der Anordnung der Parkflächen möglich wird.
    Vergleicht man die gestalterische Qualität und die anfallenden Sanierungskosten der beiden Fassaden, ergibt sich m.E. ein Patt. Die Sandsteinfassade von Emil Franz Hänsel ist keineswegs historistische Durchschnittsware, sondern v.a. aufgrund der Dachlandschaft ein originelles Beispiel für eine Kaufhausfassade des beginnenden 20.Jahrhunderts. Die Alufassade aus den 60ern ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, stellt aber eine plastisch gut strukturierte Fassade der DDR-Moderne dar. Beides erhaltenswert und ohne Frage denkmalwürdig. Da alle Elemente der Aluhaut inkl. ihrer Halterung wahrscheinlich komplett ausgetauscht werden müssen, werden für deren Erhalt aber ähnlich hohe Kosten anfallen, wie bei einer Sanierung der Steinfassade inklusive der Dachreko. Der Kostenvorteil für die Alufassade dürfte jedenfalls vernachlässigbar sein. Egal wie man sich entscheidet, wichtiger sind m.E. andere Dinge, wie die Gestaltung der Fassaden an Brühl und Wagner-Straße, Anzahl und Gestaltung der Höfe, Anordnung und Anzahl der Durchwegungen sowie der Parkplätze, Multifunktionalität (nicht nur 30 Alibiwohnungen), Gestaltung Plauernsche Straße usw. Was bisher diesbezüglich veröffentlicht wurde, fand ich ziemlich ernüchternd…

  • die alten fassadenreste standen damals nicht unter denkmalschutz, sonst hätten sie nicht verkleidet werden dürfen. und heute stehen sie es erst recht nicht - sondern nur die alu-haut.

  • ^ Stimmt, in der Tat steht nur die Alu-Haut unter Denkmalschutz. Ich frage mich dennoch, was wohl aus der Sandsteinfassade darunter werden wird.