Zoom Berlin - ehem. Aschinger-Haus

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    Und wat wenn sich der Nachbar querstellt? Ein gültiger B-Plan bietet da schon deutlich mehr Rechtssicherheit.

  • Na, dann weiß man eben das es nichts wird - aber man hat's wenigstens versucht. Fragen kostet doch nix.


    Außerdem: Das Aschinger wird auf drei Seiten von mehrspurigen Straßen umschlossen und auf der vierten Seite von der breiten Bahntrasse. Bei den paar zusätzlichen Stockwerken dürfte es schon rein technisch nicht so wahnsinnig viele Klagen wegen Verschattung oder was auch immer geben können -demzufolge nach sind es auch nicht 10.000 Nachbarn die man da vorab mal fragen müsste. ;)

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    Richtig, fragen kostet nichts (außer ein bisschen Arbeitszeit); bringt dir aber trotzdem keine Rechtssicherheit.

  • Warum aber nicht den B-Plan auf Grundlage einer Diskussion mit den Nachbarn ändern? Wenn man sie angemessen mit einbezieht und einen für alle Seiten tragbaren Kompromiss findet dann ist das doch was und dann braucht man sich nicht wegen irgendwelcher Klagen ins Hemd machen.


    Außerdem reden wir ja nicht davon einen weiteren 33-Stöcker wie das Upper West hochzuziehen (gegen den das Waldorf-Astoria-Management übrigens überhaupt nichts hatte), es geht um ein paar zusätzliche Stockwerke. Blieben direkt angrenzend noch Bahnhof Zoo, Karstadt Sport und hinter der Bahntrasse das Motel One. Vielleicht auch noch das Eckgebäude Kant-/Joachimstaler Straße mit deren Eigentümern man mal sprechen müsste. Die (Arbeits)zeit der Damen und Herren da mal zu fragen habe ich schon vorab über meine Steuern beglichen :zunge:

  • Ich weiß nicht ob ich der einzige bin,aber ich finde das Aschinger Haus nicht schlecht,und ich finde es passt dahin kann mir nicht vorstellen in wie fern das neue Projekt besser sein soll.
    Würde es noch verstehen wenn man sagt,Schluss mit Platzverschwendung ein Hochhaus muss her,aber sonst finde ich es sinnlos,dass jetzt irgendwas niedrigeres da gebaut wird,was sicherlich nicht viel besser aussehen wird.
    Es ist ja jetzt auch kein uraltes Gebäude was schon bröckelt,ich finde Sanierung hätte es auch getan,aber gut kann Hines auch verstehen,dass er nach der schlechten Erfahrung am Alex,kein Hochhaus bauen will,er könnte doch den Alex Turm in Frankfurt errichten.

  • Neubau
    Der im Tagesspiegelartikel verwendete Begriff "Planfeststellungsverfahren" ist dir offensichtlich kein Begriff!?


    Dieses hat eine feste Dauer und jeder Betroffene (in manchen Fällen auch nicht direkt Betroffene) kann bis zum letzten Tag dieser Frist Einwände geltend machen, welche dann von der Planfeststellungsbehörde zu prüfen sind. Der Planfestsellungsbeschluss steht am Ende einer mehrmonatigen Zeitspanne, selbst wenn keine Einwände geltend gemacht werden.


    Die Alternative Bebauungsplanänderung wird ebenfalls von einer Behörde vollzogen, nicht vom Bauherren/Investor o.ä.. Über diese Änderung muss zudem zuvor im jeweiligen Parlament abgestimmt werden. Davor muss dann noch der von dir gewünschte Dialog mit den Anwohnern geschaltet werden (mehrere Wochen/Monate). Und auch hier gibt es eine mehrmonatige Auslegefrist, egal ob man mögliche Einwände vorher berücksichtigen konnte.


    Wie beschrieben: Alles viel zu lang für Hines und nicht mal schnell "probiert", denn es dauert in jedem Fall viele Monate, in denen die Planung offensichtlich längst fortgeschrieben/detailliert werden soll.

  • ^Nicht zwei Dinge durcheienanderschmeissen: "planfestgestellt" werden U-Bahnlinien, Straßenbahnstrecken, Autobahnen etc. Für Gebäude, die sich nicht nach § 34 BauGB einfügen oder dem Baunutzungsplan oder anderem übergeleiteten Planungsrecht entsprechen muss ein B-Planverfahren umgesetzt werden.


    Die B-Planverfahren werden - zur Beschleunigung - heute überwiegend vom Antragsteller bezahlt und betrieben. Nur noch die hoheitlichen Akte der Aufstellung, der Trägerbeteiligung öffentlicher Belange (TÖB), öffentlichen Auslegung, Abwägung und Festsetzung wird vom Bezirksamt oder/und der BVV als Exekutivorgan vorgenommen.


    Durch die verschiedentlichen Mitwirkungs- und Abwehrrechte der Nachbarn, der Vielzahl zu beteiligender anderer Behörden (bei einem Hochhaus neben den Bezirks- und Landesbehörden natürlich auch die Senatsverwaltung für Umweltschutz und die Flugsicherung etc. - da kommen schnell mal 30 Behörden zusammen) sowie den politischen Unwägbarkeiten (bei solchen Zeitläufen liegt nach menschlichem Ermessen mindestens eine Wahl in der Zeitdauer des Prozesses) dauert ein B-Planverfahren in Berlin im Bestfall 3 Jahre, im Regelfall 5 bis 7 Jahre (von der Verabredung, ein solches zu initiieren bis zur Erteilung einer ersten Baugenehmigung). Die Politiker sprechen meist nur die Zeitläufe von Aufstellungs- zu Feststellungsbeschluß an, ignorieren aber, dass im Regelfall mehrmonatige Prozesse vor (bis zur Aufstellung des B-Plandes durch die BVV) und ein vollständiges Baugenehmigungsverfahren nach (Festsetzung des B-Planes durch die BVV) für eine tatsächliche Bautätigkeit notwendig ist.


    Das sich das immer weniger Bauherren antun, wenn es Alternativen gibt, ist offensichtlich.

  • Darf man beim Aschinger-Haus eigentlich von Schandfleck sprechen, den man abreissen muss?


    Das 60er-Jahre-Haus mit der Hutkrempe und der heute recht spiessig wirkenden Verkleidung aus Solnhofener Platten ist ein typischer Vertreter seiner Zeit uns birgt architektonisch mehr Finessen als manch' unter Denkmalschutz stehender Plattenbau aus gleicher Zeit. Wo sind denn die Modernisten, die sich schützend vor das Gebäude werfen?


    http://www.bilder-hochladen.net/files/big/7rck-1qy-bd0c.jpg


    (C) Mr. Ludolf, Skyscrapercity


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    Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert (Genehmigung wurde dir von Ludi erteilt?). Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

  • ^^Das von Dir abgebildete Haus ist das Leinweber-Haus, das meines Wissens auch unter Denkmalschutz steht (was ja nichts heisst); sogar die orangenen Scheiben durften bisher nicht geändert werden. Das Aschingerhaus steht daneben Richtung Hardenbergplatz/Ecke Joachimstaler. zum Thema: Während das Aschinger ganz sicher keine Schönheit ist, find ich das Leineweber in der Tat erhaltenswerter. Naja, Hines wird es "richten".


    Nachtrag: Anscheinend steht es doch nicht unter Denkmalschutz, was mich nun doch sehr wundert. Beate Uhse durfte jedenfalls die orangenen Scheiben noch 2009 nicht gegen "normale" tauschen. Weiß einer mehr?

  • In der Tat eine berechtigte Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Die Bauten dieser Zeit finde ich zu einem nicht unerheblichen Teil eigentlich recht ansehnlich. Dieses ist vielleicht nicht das beste Beispiel, aber zumindest mit hochwertige(er)n Materialien, als das meiste, was in späteren Jahrzehnten entstanden ist. Können ja ne BI grünen? :D

  • ^^^Ich glaube am Naturstein (was soll daran "spießig" sein :confused:) stört sich kein Mensch.


    Auch ist das eben das typische Problem der sog. modernen Architektur. Sie altert nicht schön. Das heißt, man muss kontinuierlich recht hohen Instandhaltungs- und Pflegeaufwand betreiben, damit die "cleanen" Gebäude der Moderne diese "cleane" Ästhetik auch behalten. "Patina" kriegen die nicht, die sehen mit der Zeit einfach nur "heruntergekommen" aus. Und da es nun einmal ein Wesensmerkmal auch der modernen Gebäudebewirtschaftung ist, Gebäude als Abschreibungsobjekte usw. zu nutzen und nach der Einmalinvestition der Erbauung möglichst wenig Geld reinzustecken, haben wir dann oft das Problem, dass Gebäude per se eigentlich gar nicht negativ hervorstechen würden. Rein durch ihre Raumplanung, Fassade, was auch immer. Aber nach langem Investitionsstau (gar gepaart mit lowcost Bastel- und Pinselrenovierungen, die alles verschlimmbessern) hat man dann eben irgendwann ein Gebäude, was wirtschaftlich nicht mehr zu retten ist und dem auch keiner nachtrauert. Auch dieses Ensemble würde keinen stören, wenn es noch so ausschauen würde und in solch einem Zustand wäre, wie seinerzeit direkt nach Einweihung und Eröffnung. Zwischenzeitlich ist es halt augenscheinlich "verschlißen". Vielleicht hat ja ein Forist ein anschauliches Foto aus der Eröffnungszeit, als alles noch nagelneu und "picobello" war, jede Wette, dass ihr sofort sehen würdet, wovon ich spreche.


    Und da ist es nicht nur schwer, interessierte Laien für eine aufwändige Sanierung zu gewinnen, die den Ursprungsentwurf wieder herausschält bzw. stilvoll weiterentwickelt. Auch in professionellen Kreisen fehlt meiner Erfahrung nach dafür meist die Fantasie, umgekehrt mag es meiner Erfahrung nach kein Architekt, das Werk eines Kollegen nur zu "betreuen" oder gar werkgetreu "rückzusanieren" - jeder Architekt möchte sich doch selbst verewigen im Stadtbild, dafür ist er mal an die Uni gegangen. Und hat dabei von großen, stadtbildprägenden, Gebäuden geträumt. Dementsprechend dürfte die Beratung, bei zB recht identischer Kostenbelastung für Neubau Vs. Kernsanierung mit gleichzeitiger Aufwertung, dann auch immer in Richtung Neubau gehen. Auch stellt sich jeder Investor, der ein Ensemble zur Revitalisierung übernimmt, zumeist eine spätere Nutzung vor, die mit dem Bestandsgebäude einfach nicht nur oder nur unzureichend zu verwirklichen ist, was dann auch wieder die Wirtschaftlichkeit gefährdet und somit jegliche Investition (aus diesem Dilemma resultierte dann ja häufig jahrzehntelanger Stillstand selbst in Bestlagen, wo man sich instinktiv erst einmal fragt, wie das denn sein kann gerade an solch einer Stelle, aber wenn man sich dann erst mal die Gedanken dazu macht dann ist es nachvollziehbar).


    Und wenn das schon so ist, dann ist es in meinen Augen durchaus legitim abzureißen und neu zu bauen - und dabei hoffentlich einiges besser zu machen. Beispielsweise sind die energetischen Defizite der Stahlbetongebäude aus den Nachkriegsjahrzehnten weithin bekannt. Schon aufgrund verpflichtender Standards für Neubauten ist hier zB von einem großen Mehrwert eines Neubaus auszugehen.


    In der Tat eine berechtigte Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Die Bauten dieser Zeit finde ich zu einem nicht unerheblichen Teil eigentlich recht ansehnlich. Dieses ist vielleicht nicht das beste Beispiel, aber zumindest mit hochwertige(er)n Materialien, als das meiste, was in späteren Jahrzehnten entstanden ist. Können ja ne BI grünen? :D


    Ich fand das Schimmelpfenghaus richtig toll! Ich war bei seinem Abriß schon ziemlich nachdenklich. Aber schau nur was jetzt aus dem Standort wird, da bin ich dann doch wieder sehr versöhnt. Es kommt halt immer darauf an, was daraus wird. Wir dürfen unseren Städten kein Veränderungsverbot überstülpen, sondern müssen mit einem "Ja, aber..." an die Sache gehen. Veränderung möglichst nur zum besseren.

  • Fährst du etwa extra von Nürnberg nach Berlin um dort in den Beate Uhse zu gehen ;)


    Nein, aber da ich bald nach Berlin ziehe hatte ich mich schon drauf gefreut.
    Ein Sex-Shop an dieser Stelle zeigt die Vielfältigkeit Berlins.

  • ^aha? Ein Sexshop ist doch 2014 nichts besonderes mehr, gibts in jeder Kreisstadt gleich neben der Bäckerei und in jedem Gewerbegebiet. Gegen einen Sexshop hat ja auch keiner was. Es geht nur um das Gebäude, wenn sich im Neubau ein Sexshop die Miete leisten kann glaube ich nicht, dass jemand was dagegen hat. Ich versteh dein Problem nicht :confused:

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    Ich habe an keiner Stelle gesagt dass ich es schade finde dass das Gebäude abgerissen oder umgebaut wird. Ich finde es aber schade dass dadurch dann der Sex-Shop verdrängt wird. Aber wenn ich es mir recht überlege ist es auch kein Weltuntergang :)

  • Der "FUN FACTORY STORE" am Hackeschen Markt ist recht stylish eingerichtet und in einem verglasten Neubau untergebracht. Wirkt sehr schick und seriös. Den gibt es sonst nur in Bremen und wäre für deinen nächsten Berlin-Besuch vielleicht eine Alternative.


    Sowas würde sich auch an der Stelle des Aschingerhauses gut machen. Ansonsten gibt es hinter dem Bahnhof Zoo noch das Fotografie bzw. Helmut Newton Museum. Das ist auch schick.

  • Hi


    der Bauherr will so schnell wie möglich bauen - was nur in den Grenzen des gültigen B-Planes geht, und den nutzt das "alte" Gebäude aus. Im Wettbewerbsverfahren wurden zur großen Überraschung des Baustadtrates (und der anwesenden BVVler) Pläne überwiegend mit Überschreitung der genehmigten Höhen vorgestellt. Bei Ausnutzung der dabei geplanten Höhen käme es zu einer Verschattung der Bahnanlagen...
    Gegen das "so schnell wie möglich" spricht, daß dafür ein neuer B-Plan nötig ist, der nun mal nicht im Herbst 2014 fertig sein kann... und das über Befreiungen machen zu wollen, wird in der Bauverwaltung und in der BVV sehr kritisch gesehen...


    Mir persönlich hat der Entwurf von Axthelm Rolvien sehr gut gefallen. Wäre an der Stelle ein echtes Ausrufezeichen. Aber nur, wenns in der vorgestellten Höhe gebaut wird....

  • Der Entwurf von Axthelm Rolvien ist mir nicht bekannt. Auf seiner seite habe ich auch nichts entdeckt. Könntest du hier den Entwurf einstellen?

  • nein, da die noch unter Verschluß sind :( und ich hab mich vor dem Verfahren verpflichtet, keine Informationen raußzugeben...