Bahnhofsviertel: Sanierung, Um- und Neubau

  • Bravo! Auf euch ist eben Verlass, ich habe mit keinen anderen Antworten gerechnet. Indessen vermisse ich ein flammendes Plädoyer für Erhalt und Sanierung des Bestands mit all seinem ehrlichen und charaktervollen Autismus. Das ist dann doch ein wenig enttäuschend.



    Bild: Schmittchen

  • Eigentlich ist der Standpunkt doch ziemlich klar: an einer Kreuzung, wo drei von vier historischen Kopfbauten noch stehen, und mit der Prämisse in Deutschland zu sein, wo man Gründerzeit eh nicht rekonstruiert, ist etwas Abgespacetes oder zumindest Originalität meines Erachtens besser als eine 08/15-Kiste. Klar, frei nach dem Motto, dass der Top Farbe bereits eine Verbesserung ist, stellt der geplante Neubau auch eine Verbesserung dar, aber für die Architektur unserer Zeit ist er genauso öde, wie es die angrenzenden Kisten aus den 1960er und 1970er Jahren sind.

  • Ferner gibt es auf hagen-architekten.de Grundrisse der zweiten und dritten Etage der neuen Kaiserstraße 58 zu sehen.


    Also irgendetwas stmmt mit diesen Grundrissen nicht. Die Ecke ist zu spitz und die Lage der Erschließungskerne passt nicht zur Fensterfront auf der Visualisierung. Sind die Grundrisse evt. unten abgeschnitten??? :confused:

  • Bei der Kaiserstraße 58 geht es zügig voran, die Blechfassade zur Elbestr. wurde mittlerweile komplett abgenommen, jetzt wird ein Gerüst aufgebaut. Und wie es aussieht auch der Schornstein abgerissen (Vergleich: klick).



    Die Dacharbeiten bei Windmühlstr. 2 und Untermainkai 23-25 kommen voran, wenn auch die äußerlichen Unterschiede seit dem letzten update eher gering sind (letzter Stand hier und da).




    Der Altbau vom Le Méridien Parkhotel am Wiesenhüttenplatz 28-38 ist eingerüstet. Das Gebäude wurde laut wikipedia 1905 errichtet, die Fassade steht unter Denkmalschutz. Ob Dach und/oder Fassade erneuert werden, konnte ich nicht herausfinden. Kurz angesprochen wurde das Projekt schonmal in #247ff. Der moderne Anbau von 1970 wurde bereits 2003 saniert und sieht so aus; links der jetzt eingerüstete Altbau. Ein schönes Foto davon findet sich auch in der Galerie der Hotelhomepage.



    Das gegenüberliegende Studentenwohnheim (Projekt, letztes update) ist mittlerweile weiß verputzt, aber noch eingerüstet. Wegen starken Gegenlichts konnte ich leider kein anständiges Foto machen.


    -Bilder von mir-


    ∨ danke epizentrum! :)

    4 Mal editiert, zuletzt von Robbi () aus folgendem Grund: Links repariert

  • Studentenwohnheim (Wiesenhüttenplatz)

    ^ Danke für die Sonnenschein-Updates von heute. Ein aktuelles Foto vom werdenden Studentenwohnheim liefere ich gerne aus erhöhter Perspektive nach. Zusammen mit dem Le Meridien:



    Ergänzung: Auf dem Heimweg habe ich noch ein Foto von der Straße aus geschossen:



    Bilder: epizentrum


    Die Entwurfsskizze suggeriert an der Front eine Gruppierung der Fensterbänder zu zwei großen Blöcken. Davon ist zur Zeit nichts zu sehen. Auch die verbauten Fenster sehen eher nach "Kunststoff grau Rahmen extradick" aus denn nach den filigranen Glasflächen des Entwurfs. Vielleicht kommt ja noch ein kleiner Feinschliff.

    2 Mal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Straßenfoto hinzugefügt

  • Münchener Straße 34

    Das unspektakuläre Projekt an der Münchener Straße 34 (siehe #244f) neigt sich seinem Ende zu. Die Fenster mit weißem Kunststoffrahmen sind eingesetzt, die Fassade ausgebessert, verputzt und hauchzartgrün gestrichen. Der Stand von heute:



    Bild: epizentrum

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    Meines Erachtens kein Fortschritt, das neue Gebäude wird in der Ecke trotz künftig stehender Fensterformate genauso Fremdkörper sein wie der Vorgängerbau. Und mal ehrlich, Gestaltungssatzung hin oder her, der Dachaufbau ist eine Zumutung. Konnte man sich nicht wenigstens auf ein Staffelgeschoss beschränken? Nein, die Kuh muss wieder bis auf den letzten Tropfen gemolken werden, egal, was es dem Stadtbild antut.

  • RMA, ich denke kaum dass Herrn Wisser dieser Vorwurf zu machen ist. Er hat - gerade in der Ecke, doch schon sein Feingefühl und liebe zur Stadtreparatur bewiesen. Im übrigen sehe ich in der Revitalisierung schon eine deutliche Verbesserung des vorherigen Zustandes. Zugegeben, hier hätte ein Dach (Schiefer oder Glasaubau) besser gepasst, aber die deutliche Aufwertung bleibt. Zudem ist das zweite Staffelgeschoss aus Straßenebene vermutlich kaum wahrzunehmen und dürfte daher nicht stören. Allerdings entsteht so der allseits geforderte zusätzliche Wohnraum und der Ausblick dürfte verführerisch sein.

  • Baseler Straße 19

    Oh, nein! Es hätte ein Lichtblick werden können, stattdessen durfte sich das Söhnchen des Architekten an der Fassadenbemalung austoben. Vielleicht handelt es sich auch um eine Vorstude zu diesem Entwurf des Kollegen Wagner aus Berlin. Jedenfalls sieht die Baseler Straße 19 heute morgen so aus:



    Bild: epizentrum


    Mir gefällt der Anstrich ganz und gar nicht, die bodentiefen Fenster mit den dunklen Rahmen und der Zweiteilung sowie die Fenstergliederung hingegen schon.

  • Studentenwohnheim (Wiesenhüttenplatz)

    Der erhoffte Feinschliff kam, und er bewirkt ein kleines Wunder. Damit hat F. Heide am Wiesenhüttenplatz aus einem wirklich unansehnlichen Klotz - siehe #211 von Juni 210 - ein solides Gebäude mit einigen hübschen Details gemacht:



    Die von außen sichtbaren Mittel: Die Fassadenöffnungen verkleinert, den Eingangsbereich anhand einer schönen Sichtachse durch das gesamte Gebäude hindurch - begrenzt durch zwei großflächige Glasflächen - aufgewertet, den Dachbereich entrümpelt, Putz und kontrastierende Farben aufgetragen und zu guter Letzt die Fenster gruppiert, um gefällige Proportionen zu schaffen. In den vergangenen Tagen dann kam der Feinschliff: Rahmung der oberen beiden Fensterpaare, farbliche Absetzung der Kreuze der unteren Fenstergruppe, hölzerne Fensterklappläden zum Schutz vor der Sonne. Voilà. Hier noch ein Detail:



    Bilder: epizentrum


    Fehlt jetzt noch der Sockelanstrich (oder Natursteinplatten?) und der Terrasse vielleicht eine Brüstung, und das Haus geht völlig in Ordnung. Zumal als Studentenwohnheim mit überschaubarem Sanierungsbudget.


    P.S.: Das Studentenwerk hat das Haus auf seiner Website bereits in die Liste der Studentenwohnheime aufgenommen. Eröffnung sei im Juli dieses Jahres. Bewerbungen für die 24 + 24 möblierten Einzimmer-Appartments nehme man ab sofort entgegen. Größen 17-20 qm bzw. 20-25 qm. Preise 314 - 385 Euro. "Baujahr 2011" ist ein wenig geflunkert...

  • Gute Nachrichten aus dem Bahnhofsviertel heute (im Gegensatz zu denen aus dem Europaviertel). Das Studentenwohnheim dürfte bei einer Preisvergabe für das Maximum, was man aus einer alten Schachtel rausholen kann, einer der Favoriten sein. Gute Arbeit. Mir gefällt auch die Baseler Straße 19 sehr gut. Auch die Farbe, nicht nur, weil ich immer für kräftige Farbtöne zu haben bin. Sondern auch, weil sich die Fassade so gut zwischen dem kräftigen Weinrot und dem dunkelbraunen Europa-Hotel-Klinker behaupten kann. Ich hätte lediglich anstatt dem hellen Blau, das tatsächlich ein bisschen zu sehr nach Baby-Blau aussieht, überall das dunklere Blau genommen. Aber trotzdem nicht schlecht.

  • Baseler Straße 19

    An der Baseler Straße 19 hat man nach meinem Foto noch Brüstungen an die großen Fenster und grüne Glasscheiben an die schmalen (à la französische Fenster) angebracht. Die Brüstungen haben außerdem einen kleinen Glaseinsatz in der Mitte. Zusammen mit dem Band kleiner Fenster im 1. OG (noch durch das Gerüst verdeckt) und die Fassadenbeleuchtung über dem 1. OG ergibt sich ein wesentlich runderes Bild als das von heute morgen. Ein weiteres Beispiel, wie stark Details zum Gelingen eines Entwurfs beitragen. Oder anders gesagt: Unsere Sinne sind so geschärft, dass wir selbst kleinste Unterschiede deutlich wahrnehmen.


    Auch wenn ich kein Freund des Zick-Zack-Anstrichs und der Farbwahl bin, muss ich meine Kritik von heute morgen revidieren. Ein Bild liefere ich morgen nach.

  • An der Farbfassung in der Baseler Straße finde ich auch überhaupt nichts störend – ganz im Gegenteil, in Kombination mit dem knalligen Rot des Nachbargebäudes, dem Klinker des anschließenden Gründerzeitlers und der nicht fehlen-dürfenden Badezimmer-Optik der 1960er Jahre-Kiste am linken Bildrand haben wir hier eigentlich ein Ensemble, wie es fürs Bahnhofsviertel nicht typischer sein könnte.


    Das Teil am Wiesenhüttenplatz dagegen: diese riesigen Putzfläche, gerade zu den Seiten hin, in Relation zu der relativ spärlichen Durchfensterung (nach Südosten!) lassen das Gebäude meines Erachtens nun wirken, wie als wäre es in Vorbereitung für den Dritten Weltkrieg gebaut worden. Die Lichtverhältnisse da drin dürften an Deckards Wohnung in Blade Runner erinnern. Oder habe ich etwas übersehen, gibt es noch Fenster zu der im Foto nicht einsehbaren Seite hin?


    Einzig die avisierten Preise sind in der Lage selbst für Frankfurter Verhältnisse einigermaßen fair.

  • Baseler Straße 19

    So, hier kommt das angekündigte Update. Wie gesagt, im Vergleich zu gestern sind Brüstungen und die grünen Glasscheiben hinzugekommen. Und das Gerüst ist weg.



    In den Brüstungen sind kleine Glaselemente eingesetzt, wie im vergrößerten Ausschnitt bspw. links unten vor der weißen Matratze zu sehen ist:



    Der Anstrich geht übrigens ins Violette, auch wenn mancher Monitor es bläulich darstellt. Die Inneneinrichtung läuft derzeit auf Hochtouren. Meine Vermutung von November scheint sich zu bestätigen. Es ist unschwer zu erkennen, dass hier Hotelzimmer entstehen und damit sicher eine Erweiterung des Hotels Villa Oriental nebenan (Nr. 21). Hier zum Vergleich nochmal der Zustand von April 2010:



    Bilder: epizentrum

  • Windmühlstr. 2, Gutleutstr. 14, Weserstr. 3

    Die Windmühlstraße 2 (letztes Update hier) erhält gerade ihre Dämmung - über die alten Fassadenplatten montiert. Das Haus dürfte danach nur noch einen Putz und einen Anstrich erhalten:



    Das Dach ist bald fertig gedeckt:



    Die Weserstraße 3 ist äußerlich komplettiert (Beitrag). Innen werkelt man noch, soweit ich das gesehen habe.



    An der Gutleutstraße 14 hat man den Sockelbereich so gut wie fertiggestellt. Im Dezember war schon die obere Fassade fertig (Beitrag). Links eröffnet ein Café mit dem passenden Namen "Wisser's". Rechts ist der Eingangsbereich, an dessen Wänden atmosphärische Lichtelemente hängen:



    Das Haus fügt sich ordentlich in das historischen Ensemble ein. Im Hintergrund ist die Weißfrauenkirche zu sehen, die immer noch saniert wird:



    Bilder: epizentrum

  • Kaiserstraße 48

    Ein paar frische Bilder vom aktuellen Stand von Kaiserstraße 48, geschossen vor knapp zwei Stunden:



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