Hauptbahnhof und näheres Umfeld

  • ^ Der Entwurf mit mit der konkaven Klinker(?)-Fassade gefällt mir an dieser Stelle am besten, natürlich, wie schon von anderen angemerkt, wegen der Materialwahl. Aber egal welches Hochhaus dort gebaut werden wird, wenn schon der gesamte Immermannhof nicht abgerissen werden kann, dann doch bitte zumindest den Teil, dessen Abriss den uneingeschränkten Blick auf das neue Hochhaus ermöglichen würde, wäre doch ein schöner Abschluss dieser Straße. Der Immermannstraße bliebe auch die Kurve an ihrem Ende erspart.

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  • Die Aufnahme der Bauflucht der Immermannstraße bis zum Bahnhofsplatz finde ich beim zweiten Entwurf ebenfalls sehr gut.
    Auch der Hochpunkt in der Sichtachse ist vorteilhaft, sollte aber das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes nicht erdrücken.
    Hoffentlich wird diesesmal auch etwas umgesetzt.

  • ... sollte aber das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes nicht erdrücken.


    Sehe ich anders. Perfekt wäre es für mich, wenn auch auf der anderen Seite, der südlichen direkt neben dem Bahnhofsturm, ein äquivalenter Turm gebaut werden würde, dann wäre doch der Bahnhof harmonisch eingefasst.

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  • Kann mir jemand sagen, ob bei der Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes die Zahl der Straßenbahngleise von 4 auf 3 reduziert werden soll? Das kann ich den Entwürfen irgendwie nicht entnehmen.


    Vor Jahren gab es schon einmal Entwürfe, die die Herausnahme eines Gleises vorsahen - mit der irrsinnigen Begründung, man könne dann die Straße für Fußgänger zu einem "Flanier-Boulevard" verbreitern. Zum Glück wurde dieser Schwachsinn nie realisiert.


    Trotz weiterer Schwächung des Straßenbahnnetzes durch die Wehrhahnlinie: Am Hbf verkehren in beide Richtungen zur Hauptverkehrszeit alle 1-2 Minuten Bahnen. Diese in einer Richtung nur noch an einem Bahnsteig halten zu lassen, würde zu heftigen Staueffekten führen. Die Bahnen würden dann noch unpünktlicher als heute.


    Auch finde ich die Unterstände an den Haltestellen weiterhin sehr bescheiden. Wenn es da so richtig fieses rheinisches Usselwetter gibt, wird man ordentlich nass.

  • Die rote Fassadenfarbe des Entwurfs der MONO Architekten passt mE zur Klinkerfassade des Bahnhofs. Der erste Entwurf mit den versetzten Kästen erinnert stark an einen Hochhausentwurf für den Berliner Alexanderplatz, welcher im dortigen Unterforum wegen des Mangels an Eleganz stark kritisiert wurde. Falls jemand denkt, die Verschiebungen würden die Form beleben - es ist bereits ausgelutscht und in Düsseldorf mit dem L'Oreal-Hochhaus (Horizon) im Prinzip auch schon vorhanden.


    BTW: Interessant - im zweiten Entwurf wurde rechts vom Turm noch ein zweites Hochhaus eingeplant, welches ich an dieser Stelle absolut angebracht fände.

  • ^Weißt du nicht, was du da schreibst oder willst du nur blindwütig provozieren?
    Mit deiner Logik dürfte die Klinkerfassade ja wohl erst recht nicht gebaut werden. Ist nämlich so was von "ausgelutscht in Düsseldorf".


    Abgesehen davon geht es hier doch nicht um die Belebung von Formen, sondern um Quartiersentwicklung.


    Insofern gefällt mir der rote Bau auch sehr gut, weil er sich harmonisch in das Bahnhofsumfeld einfügt.

  • ... Mit deiner Logik dürfte die Klinkerfassade ja wohl erst recht nicht gebaut werden. Ist nämlich so was von "ausgelutscht in Düsseldorf"...


    Wenn man von ausfallenden Formulierungen absieht und sich auf Sachliches konzentriert - es gibt in Düsseldorf viele Klinkerfassaden, die vielleicht sogar als ortstypisch gelten können. Aber nicht viele Hochhäuser mit Klinkerfassaden - mir fällt nur das Wilhelm-Marx-Haus ein sowie diese Wohnhochhäuser in Golzheim, beide Projekte vor langer Zeit errichtet. Entscheidend dürfte jedoch sein, ob der Entwurf etwas mehr bietet als auf Gags zu setzen - einen Teil bisserl verschieben und fertig die Architektur (und ja, Gags sind schnell verbraucht und wirken dann nicht mehr). Sich an die Materialität des Bahnhofs anzupassen ist sogar eine mutige Entscheidung, wo so viele Architekten sich doch lieber von benachbarten Altbauten distanzieren (vielleicht hilft hier, dass es ein Altbau der Moderne ist).


    Wirkt die letzte Visualisierung nur so oder soll die Fassade zum KAP leicht einem Bogen folgen?

  • Wenn man von ausfallenden Formulierungen absieht und sich auf Sachliches konzentriert - es gibt in Düsseldorf viele Klinkerfassaden, die vielleicht sogar als ortstypisch gelten können. Aber nicht viele Hochhäuser mit Klinkerfassaden...
    Wirkt die letzte Visualisierung nur so oder soll die Fassade zum KAP leicht einem Bogen folgen?


    Hä? Jetzt soll man von dieser „ausfallenden Formulierung“, die ständig wiederholt wird, absehen und sich auf das Sachliche konzentrieren? Wer ist denn derjenige, der sich laufend im Ton vergreift und der Dinge, die er nicht mag, schon abfällig bezeichnet? Autos sind immer „Karren“, in Gegenden, die von der Bausubstanz her nicht gefallen, wird immer „gelatscht“, Gebäude ohne Zierrat sind in der Regel „plump“, versetzte Geschosse sind immer eine „ausgelutschte“ Mode. Genauso, wie man auch „nicht mehr in Sichtbeton baut“. Nun kommt dann noch die Belehrung, was alles in Düsseldorf an Ziegelbauten errichtet wurde; ist zwar im Grunde eine Bestätigung für die plausible Erklärung vom Dorfbewohner, dass dann erst recht diese Ziegelfassade nicht genommen werden dürfte, macht aber nichts, schon wieder einen Ausweg gefunden mit der Tatsache, dass Ziegelbauten mit großer Höhe nicht so reichlich in der Stadt vorhanden sind. Dann wird noch für diese „ausgelutschte Mode mit den versetzten Geschossen“ ein einziges Beispiel in dieser Stadt erwähnt (ich wüsste jetzt aber auch nicht mehr, fängt also gerade erst an :lach:). Einfach nur grotesk. :nono:
    Jetzt werden noch zusätzlich Fragen gestellt, die doch schon nach der Lektüre des ersten Beitrags sich erübrigt haben sollten. :confused:

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  • Wenn man von ausfallenden Formulierungen absieht und sich auf Sachliches konzentriert


    Was bitte schön ist an der Frage von Dorfbewohner ausfallend?

    ^Weißt du nicht, was du da schreibst oder willst du nur blindwütig provozieren?


    Deine erneute Antwort wirft doch wieder die gleiche Frage auf! :nono:


    Grundsätzlich sollte man sich nicht auf das Wunschdenken versteifen, dass alles einmalig sein soll und am besten auch noch nie auf der Welt etwas nur ansatzweise ähnlich gebaut wurde - denn das ist unrealistisch und auch nicht praktikabel.


    Was spricht denn überhaupt dagegen, dass es ähnliche Bauweisen und Optiken gibt?


    Da 99% der Bauten bisher ohne "Gags" auskommen, habe ich kein Problem damit, dass verstärkt z.B. Fenster. Fassadenelemente oder Ebenen versetzt angeordnet werden.
    Das sind zumindest interessantere Ansätze in der Architektur als mit Farbe die Welt zu retten.


    Wirkt die letzte Visualisierung nur so oder soll die Fassade zum KAP leicht einem Bogen folgen?


    Ja, die Fassade (und auch die Rückseite) ist konkav, hat Echnaton unter #460 gestern doch bereits zum zweiten Bild geschrieben! ;)

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  • Mir persönlich gefällt die Platzgestaltung des zweiten Entwurfes mehr, da diese aufgeräumter wirkt.
    Der Platz sollte übersichtlich sein; viele Bäume braucht er nicht.
    Das ist auch ein Thema der sozialen Kontrolle und des Sicherheitsgefühls.


    Zum Thema Backsteinarchitektur - diese ist tatsächlich typisch für den Niederrhein; in Düsseldorf kommt sie aber erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in einem größeren Umfang vor.
    In den 20er Jahren war sie das bevorzugte Material der Moderne und der Expressionisten.
    Das nur wenige Hochhäuser in Backstein errichtet wurden, liegt daran, dass es damals nicht mehr Hochhäuser gab.


    Zu erwähnen wäre da noch das sog. Stummhaus (1924, Paul Bonatz) an der Breitestraße.


    Das wichtigste meiner Meinung nach ist aber die stadträumliche Anbindung des KAP an die Innenstadt.

  • ...Der Platz sollte übersichtlich sein; viele Bäume braucht er nicht.
    Das ist auch ein Thema der sozialen Kontrolle und des Sicherheitsgefühls. ...


    Tja, so unterschiedlich sind die Ansichten. In meinen Augen sind hier viel zu wenige Bäume vorgesehen. Gerade Bäume, richtig angeordnet, sorgen für ein angenehmes Gefühl auf Plätzen. Kahle Plätze ohne Bäume sind meist ein Graus.


    Das Sicherheitsgefühl hängt mehr davon ab, wie der Platz gepflegt wird. Ist einerseits Aufgabe jedes einzelnen, andererseits geht es leider nicht ohne Eingriffe von außen. Schmutz, Beschädigungen und Graffiti im Zaum zu halten ist die Basis dafür; sind aber auch nicht zu unterschätzende Unterhaltungskosten.


    Ich bin wahrlich kein Hochhausfan, aber der konkave "Backsteinbau" würde passen.


    Was ich nicht nachvollziehen kann, ist dass die Straßenbahnhaltestellen nach Süden verlegt werden. Im einen Entwurf komplett, im anderen die Hälfte. Rein aus logistischer Sicht keine gute Idee, da dann deutlich mehr Menschen über die (in Stoßzeiten ohnehin schon überlastete) Haupthalle von/zu den Bahnsteigen gehen werden. Die Nutzung des Nordtunnels würde darunter deutlich leiden. Interessant wäre zu erfahren wieviele Menschen mit den Straßenbahnen und wieviele mit dem Auto (incl. Taxi) den Bahnhof anfahren. Ich schätze das Verhältnis auf 60/40 oder 70/30 (Straßenbahn / Auto). Wenn dem so wäre, würde vieles dafür sprechen die Straßenbahnhalte zwischen Hauptportal und Nordeingang zu belassen und die Autos auf die Südseite zu verschieben.

  • @471: Gerade in puncto Sicherheitsgefühl überzeugt mich der siegreiche Platzentwurf. Beim anderen Entwurf finde ich nämlich vor allem die beiden Bankreihen links und rechts des Haupteingangs problematisch.


    1. Das würde sich vor allem abends wie ein Spießrutenlauf durch das dort zu erwartende lichtscheue Gesindel anfühlen.


    2. Die Bänke wirken, gerade wenn sie mit dem entsprechenden Klientel besetzt sind wie eine Trennung zum Rest des Platzes, der dann entsprechend (zumindest in Bezug auf erwünschtes Publikum) verwaist wäre.

  • Das weisse Hochhaus im ersten Entwurf gefällt mir wesentlich besser als im zweiten Entwurf. Rote Klinkerähnliche Hochhausfassaden wirken nur gut, wenn sie mit weißen Flächen kombiniert werden, sowie bei den Gehry-Bauten im Medienhafen. Die Fassade des bisherigen Bahnhofsgebäudes wirkt schon zu langweilig und erdrückend. Dieser Effekt darf durch den Neubau nicht noch verstärkt werden.


    Auch der Entwurf für den Immermannhof passt ganz gut zu dem weissen Hochhaus. Im zweiten Entwurf fehlt leider die Fassadendarstellung des zweiten Hochhauses.


    Hier noch eine weitere Ansicht:



    Q: Landeshauptstadt Düsseldorf

  • Mir persönlich gefällt die Platzgestaltung des zweiten Entwurfes mehr, da diese aufgeräumter wirkt.
    Der Platz sollte übersichtlich sein; viele Bäume braucht er nicht.
    Das ist auch ein Thema der sozialen Kontrolle und des Sicherheitsgefühls.


    Ich bin sonst für reiche Bepflanzung, aber auf dem KAP sehe ich Bäume auch eher als Problem und potenzieller Angstraum. Der Platz ist funktional außerdem so belastet, dass Aufenthaltsqualität kein ernsthaftes Ziel sein kann. Menschen hasten von einem Verkehrsträger zum nächsten - das ist der KAP. Dazu muss der Platz übersichtlich, klar, sicher sein - mehr kann man nicht erwarten.

  • Mir gefallen beide Entwürfe, im derzeiteigen Stadium kommt es ja noch nicht auf die endgültige Gestaltung des Hochhauses an, sondern auf die zukünftige räumliche Gestaltung des gesamten Bereichs.


    So 100%ig überzeugen kann mich aber leider keiner der Entwürfe.


    Am Entwurf von Mono gefällt mir insbesondere die Idee, die Rheinbahn Haltestelle aufzuteilen, so dass in Richtung Norden auf der einen Seite, in Richtung Süden auf der anderen Seite eingestiegen wird. Das entzerrt dieses Bereich etwas, auch wenn geprüft werden solltem, wie viele Umsteiger hiervon betroffen sind.


    Allgemein sollte die Gestaltung der Haltestelle auch gegenüber den Entwürfen erheblich verbessert werden, handelt es sich hierbei doch um die zentrale Strab Haltestelle der Stadt und eine Visitenkarte der Rheinbahn für Besucher. Eine größere und gewagtere Dachkonstruktion sollte hier mMn schon hin.


    Der Mono Entwurf sieht aber keinerelei Vorfahrt für Pkw oder Taxen vor. Entweder wird erwartet, dass dies über nur über die Rückseite erfolgt (die ist aber wirklich abschreckend) oder man erwartet in erster Linie die Anreise mit dem ÖPNV. Beides dürfte aber an den Realitäten vorbei gehen, insbesondere Reisende mit Gepäck werden abgeholt oder fahren mit dem Taxi weiter. Daher sollte es zumindest einen Taxistand an der Vorderseite des Bahnhofs geben, so, wie er auch vom anderen Entwurf vorgesehen wird.


    Dies sieht der zweite Entwurf vor, dieser scheint aber dafür die Rheinbahn völlig zu vergessen, sie wird in die Ecke gedrängt und spielt nur eine untergeordnete Rolle.

  • Heute habe ich mir die Wettbewerbsbeiträge im Rathausfoyer angeschaut.
    Die meisten Entwürfe kappen den Immermannhof und führen die Immermannstraße wieder an den KAP heran.
    In Sachen Hochbau und Umbau Empfangsgebäude gefällt mir der Mono/Planorama Entwurf deutlich besser.

  • HBf-Fassade zum KAP

    Die Fassade des Hauptbahnhofs zum KAP war in den letzten Wochen eingerüstet und wurde renoviert. Jetzt sind die Gerüste weg und ich habe auf dem Vordach eine kleine Skulptur entdeckt - ich glaube, vorher war sie nicht da. Eine nette und witzige Idee:





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    Noch ein paar Worte zum Entwurf unter #474 - ein ganz ähnliches Hochhaus wurde für den Berliner Alexanderplatz entworfen und oft wegen mangelnder Inspiration kritisiert. Zum Vergleich einige originelle und gleichzeitig elegante Hochhäuser der Londoner City: One Fen Court, 70 St. Mary Axe und mit etwas mehr Höhe - The Scalpel. Es ist eine große Vielfalt von Formen möglich, der Entwurf macht davon kaum Gebrauch - am Standort muss man scharf kalkulieren?

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • @Immermannhof

    ... Die meisten Entwürfe kappen den Immermannhof und führen die Immermannstraße wieder an den KAP heran. ...


    Das aber vermutlich erst für sehr ferne Zukunft - derzeit werden die Immermannhöfe umgebaut, eher ausgebaut (im Hof, Thumb 1./2.) als gekappt:



    Bild: https://abload.de/img/dusimmer18061apk95.jpgBild: https://abload.de/img/dusimmer180627xjnz.jpgBild: https://abload.de/img/dusimmer1806483kgn.jpg



    Bei Gelegenheit ein Blick ins entkernte EG der einstigen Hauptpost, wo der Umbau weiter läuft - hier wurde eine Decke weggeschnitten?



    Bild: https://abload.de/img/dusimmer18063a9jci.jpg



    Die Friedrich-Ebert-Straße wird derzeit neu gemacht:



    Bild: https://abload.de/img/dusimmer1806s3knz.jpg

  • Das gehörte zum sog. Ideenteil des Wettbewerbs; aktuell realisiert wird erstmal nur die Platzfläche.


    Trotzdem bleibe ich der Ansicht, dass dieser Teil des Immermannhofes aus städtebaulicher Sicht ein Fehler ist.
    Als in den 80ern die Straße verschwenkt und die Häuserfront entsprechend verlängert wurde, hatte man nur die Länge der Haltestellen am KAP und die Wendeanlage der Bahnen im Blick.
    Die Anbindung an die Innenstadt wurde komplett ignoriert.


    Nach meinem Dafürhalten sollte die komplette Bebauung gegenüber des Empfangsgebäudes grundsätzlich hinterfragt werden.


    Die Frage ist, wie sich Düsseldorf am KAP präsentieren will und wie der Hbf an die City angebunden sein soll.