Baugeschehen: Sonnenberg/Yorckgebiet

  • Die nächste Etappe für die Plattenbausanierung im Rahmen eines Modellprojektes hat begonnen (Link:(


    - Die Häuser Sonnenstraße 23 bis 29 werden um zwei Geschosse verkleinert, das Haus Sonnenstraße 31 nur um eins.
    - Im gegenüberliegenden Wohnkarree erhalten die beiden sechsgeschossigen Häuser Sonnenstraße 24 bis 36 und Paul-Arnold-Straße 3 einen gemeinsamen Aufzug. In diesem Zusammenhang entstehen dort barrierearme Wohnungen, mit niedrigen Schwellen und Haltegriffen im Bad. Jakobstraße 1 bis 5 werden saniert.
    - Die Wohngebäude Jakobstraße 7 bis 11 werden komplett abgerissen.


    Nach Abschluss der Arbeiten werden von den ursprünglich 206 Wohnungen noch 118 übrig sein. Sie sollen zwischen 33 und 121 Quadratmeter groß sein und über ein bis fünf Wohnräume verfügen. Die Häuser an der Sonnenstraße 23 bis 31 sollen ab 1. Oktober bezugsfertig sein. Die übrigen bis Jahresende, spätestens Anfang 2015, sagte Kunze. Die Neuvermietung beginnt ab sofort.

  • In den nächsten Wochen kann man seine Meinung zu einem "Rahmenplan Chemnitz Nord" sagen, der Ideen zur künftigen Entwicklung des nördlichen Sonnenbergs enthalten soll. Mir persönlich reichen die rätselhaften Darstellungen in dem Auszug aus dem Rahmenplan für den nördlichen Sonnenberg aber nicht für eine Meinungsbildung aus. Keine Ahnung, was uns der Künstler damit sagen will.



    Quelle

  • Wenn ich das schon wieder lese. Starker Verkehr auf der Heinrich-Schütz-Straße. Dort ist fasst alles saniert oder im Begriff saniert zu werden. Außer tada, die Gebäude der GGG. Die werden seit Jahren zum Verkauf angeboten. Obwohl doch jetzt der Anker, das neue Stadion gebaut wird. Und wenn die Nebenstraßen auf dem Sonnenberg in schlechterem Zustand sind, als so mancher Feldweg, ist es auch kein Wunder, dass nicht weiter in die Gebäude saniert wird. Die Stadt soll erstmal selbst den Rahmen schaffen. Das Bild malen tun dann sicherlich andere gern.

  • Die Freie Presse bringt heute etwas Licht ins Dunkel des Rahmenplans für den nördlichen Sonnenberg (Link). Erfreulicherweise werden Neubauten für die durch Krieg und Abrisswahn geschlagenen Lücken in Heinrich-Schütz-Straße, Hain-, Palm-, Philipp-, Reinhardt-, Lessing-, Peter- und Beethovenstraße vorgeschlagen. Dass ein Plan allein noch zu keinem einzigen Neubau führt, sollte aber auch klar sein. Ein entscheidender erster Schritt müsste vielmehr eine Stabilisierung der leerstehenden Bestandsbauten sein.


    Möglichkeiten für Gewerbetreibende sieht der Plan vor allem in Richtung Thomas-Mann-Platz vor, während die "Sonnenberger Promenade" vom Theodor-Körner-Platz zur Forststraße eine Flaniermeile mit Ruheplätzen und gepflegtem Grün werden soll. Die Kleingärten an der Zieten-/Ecke Heinrich-Schütz-Straße könnten laut einem weiteren Vorschlag in so genannte Ideengärten ohne strenge Anbau-Regeln umgewandelt werden.


    Ganz putzig ist der Exkurs zum Vertreter der Erbengemeinschaft des unbebauten Grundstückes Heinrich-Schütz-Straße 6, der gerne verkaufen möchte und sich darüber freut, dass der Rahmenplan dort prinzipiell einen Neubau vorsieht.

  • Ich war gestern auf dem Sonnenberg unterwegs, um Bilder für die Komplettierung der Denkmalliste zu machen. Bei der Gelegenheit habe ich natürlich auch die aktuellen Arbeiten festgehalten. Zwei Denkmale konnte ich aus dem erfreulichen Grund aktuell laufender Arbeiten nicht dokumentieren. Zum einen ist das die Zietenstraße 77 (Luftbild). Die wurde wohl erst Ende 2013 zwangsversteigert (Link), in einer Ausschreibung hört sich das nach einer Sicherung von April bis August 2014 an (Link:(


    Ebenso findet an der Tschaikowskistraße 63 derzeit eine Sanierung statt (Luftbild:(


    Bei den Arbeiten an der Heinrich-Schütz-Straße 4 handelt es sich definitiv um eine Sanierung. Die Fassadendetails wurden sehr schön wiederhergestellt. Bei dem traurigen Vorzustand war das nicht mehr zu erwarten:


    An der Heinrich-Schütz-Straße 18 laufen die Arbeiten weiter, während daneben (vermutlich Heinrich-Schütz-Straße 20) der Neubau langsam Konturen annimmt und durchaus eine prägende Wirkung auf den Blockrand hat:


    Das Förderzentrum zur Lernförderung "Johann Heinrich Pestalozzi" in der Ludwig-Kirsch-Straße 29 (Luftbild) ist eine der vielen aktuellen Schulbaumaßnahmen im Stadtgebiet, damit ist dann hoffentlich auch eine deutliche Aufwertung der Fassade verbunden:



    Überraschenderweise wird auch die Fürstenstraße 69 (Luftbild) saniert:


    Vorher-Bild:


    Alles eigene Bilder

  • Das sind doch ein paar erfreuliche Eindrücke vom Sorgenkind der Stadt. Freue mich besonders über die Sanierung der Heinrich-Schütz-Straße 4. :daumen:

  • Am Samstag ist mit ein geplantes Bauvorhaben an der Hofer Straße aufgefallen, bei dem ich mir sehr unsicher bin, ob das hier nicht schon Thema war. Es ist aber weder in der DAF-Karte enthalten noch sonst hier auffindbar. Jedenfalls sind an der südlichen Hofer Straße (Luftbild) laut eines dort aufgestellten Bauschildes drei Reihenhäuser geplant. Dazu gibt es auch ein Immobilienangebot: Link. Die 5-Zimmer-Wohnungen mit 142 m² Fläche sind mit allen Extras von Dachterrasse über Fußbodenheizung bis eigener Garage ausgestattet, trotzdem sind 324.000 Euro ein sehr stolzer Preis für Chemnitzer Verhältnisse und die anspruchslose Architektur:


    Ich finde dieses Beispiel mit den Städthäusern wunderbar für die Lösung der Probleme mit den Häuserlücken und Industriebrachen in Chemnitz, das Schöne an dem Beispiel ist sogar dass mal Gebäudefluchten eingehalten werden. Bevor wieder Einfamilienhaussiedlungen am Stadtrand hochgezogen werden, sollten derartige Stadthäuser Vorrang haben. Das Schöne ist auch, dass nicht sinnloserweise neue teure "Anschlussinfrastruktur" erst gebaut werden muss, da sie in der Stadt zum größten Teil ja schon da ist..

  • Wo wird denn da die Gebäudeflucht eingehalten? Die Containerbauten stehen doch deutlich weiter hinten als der Altbau zur Rechten. Der Blockrand ist in der Hofer Straße ja ohnehin kaum noch zu erkennen, da mögen solche Stadthäuser nicht weiter weh tun. Aber für dichter bebautere Straßen ist es meines Erachtens keine Lösung, Gründerzeitler und Schachtelstadthäuser munter nebeneinander zu stellen. Dann lieber Flächen ausweisen, wo diese unter sich sind. Letztendlich ist das ja immer eine Notlösung, weil sich Geschosswohnungsbau noch nicht lohnt, gerade weiter Richtung Innenstadt.

  • Man kann in Chemnitz ja schon froh sein wenn nicht wieder irgendeine Aldi-Baracke 30 m nach hinten versetzt entsteht - ohne Rücksicht auf die Umgebungsbebauung. Da ja hier zum großen Teil jeder bauen kann wie er will. Sofern entsteht hier im Beispiel im Großen und Ganzen schon der Eindruck einer "Gebäudereihe" oder "Randbebauung" - wenn auch nicht exakt die Flucht eingehalten wird.


    Stimmt für Innenstadtbereiche sind diese Stadthäuser vielleicht nicht so geeignet, aber gerade für einige völlig "zerkluftete" Sonnenberg-Areale etwa zwischen Sachsen-Allee und Stadion (wo kaum noch was zerstört werden kann) kann ich mir diese Bauten sehr gut als "Reparaturmaßnahme" vorstellen bei der aus meiner Sicht auch ein abwechslungsreicher Architekturmix entstehen kann.


    Auch berücksichtigend dabei dass es nicht allzu viel Potential für mehrgeschossige Wohnneubauten in Chemnitz geben wird..

  • gerade der bereich hofer str./ albrecht str. ist von gründerzeit bis genossenschaftswohnungen der 20er/30er jahre durchsetzt, da finde ich diese art reihenhäuser nicht störend. ausserdem kann man mit diesen "containern" dem in diesen bereich nicht ganz unherheblichen geländegefälle besser rechnung tragen als mit einer anderen art der bebauung. und was mal positiv erwähnt werden muss, das ist keine ersatzbebauung für abgerissene gründerzeithäuser. dort stand meines erachtens noch nie ein haus. es ist eine erstbebauung. siehe http://www.repage4.de/member/schmalfuss/denkmalgalerie.html -chemnitz zur gründerzeit, ganz unten vorletztes bild...


    da finde ich die stadthäuser in der niederkirchner str. in leipzig (nähe löffelfamilie an der karli) bedeutend schlimmer!

  • Vorgestern fand ein Rundgang auf dem Sonnenberg statt, bei dem der Rahmenplan für den nördlichen Sonnenberg näher vorgestellt wurde, der derzeit von der Leipziger Planungsgesellschaft Urban Management Systems (UMS) erstellt wird. Laut Stadtplaner Jens Gerhardt wird das Credo verfolgt, die Bausubstanz um jeden Preis zu erhalten. Noch stehe das auch so für die Hausnummer 2 bis 8 der Sebastian-Bach-Straße in dem Papier über die Zukunft des Sonnenbergs. Doch mit Blick auf die Rückseite der Häuser werde immer klarer, dass sie nicht mehr zu halten sind (Freie Presse). Die Gebäude gingen demnächst in die Zwangsversteigerung.
    Auch die gegenüberliegende Seite der Sebastian-Bach-Straße gibt den Planern Raum für Ideen. Zu DDR-Zeiten waren dort Baracken, Garagen und Schuppen entstanden. Die Experten könnten sich an der Stelle Reihenhäuser, Doppelhäuser und Stadtvillen vorstellen. Eines der Ziele für das Quartier sei es, den Anteil an Wohneigentum und damit die Verweildauer der Mieter auf dem Sonnenberg zu erhöhen.
    Für das Problem langsam verfallender Häuser sieht Gerhardt die Lösung, dass die Stadt als Zwischennutzer auftreten müsse. Es gehe darum, Grundstücke zu kaufen und diese dann aktiv zu vermarkten. In Städten wie Leipzig habe das gut funktioniert.

  • so schmerzlich es auch ist, auch ich sehe keine zukunft für die häuser in der sebastian-bach-str., da gibt es in unserem viertel viel zuviel leerstehende gründerzeithäuser, die eine bessere bausubstanz aufweisen.
    der fp-artikel ist schon lustig, keiner getraut sich eigentlich auszusprechen, dass nur eine gentrifizierung wie zum beispiel in plagwitz chancen für den erhalt der bausubstanz und den neubau mit sich bringen würde.
    das letzte was ich mir für die seb-bach-str. vorstellen kann sind stadt- und doppelhäuser.

  • Wie nicht anders zu erwarten, kann man an einigen der aktuellen Sanierungen auf dem Sonnenberg sehen, dass dort momentan aufgrund der niedrigen Mieterwartungen auch nur eine einfache Sanierungsqualität möglich ist. Im Vordergrund dürfte stehen, überhaupt wieder Mieteinnahmen möglich zu machen.


    Beispiel 1 ist die Sonnenstraße 73, die Sanierung war hier erwähnt worden. Fertig sieht das denkmalgeschützte Gebäude wie folgt aus:


    Auch die Tschaikowskistraße 63 lässt in Sachen Sanierungsqualität noch Luft nach oben (Ersterwähnung hier:(

    Eigene Bilder

  • Die Glockenstraße 23 (Luftbild) wird derzeit ganz offensichtlich saniert:


    Unterdessen wird auf der Humboldthöhe, wo bereits etliche Einfamilienhäuser auf GGG-Gelände errichtet wurden, ein neues Eigenheim errichtet, die Adresse dürfte Humboldtstraße 50 sein (Luftbild:(


    Der Vergleich mit den von der GGG abgerissenen Gebäuden an der selben Stelle macht deutlich, wie durch die Abrissorgien das Stadtbild verändert wurde:


    Alles eigene Bilder

  • Gestern wurde mit Beteiligung der Kinder Richtfest für den Neubau der Körperbehindertenschule gefeiert (Freie Presse, Sachsen-Fernsehen). Zwischen Februar und April sollen laut Stadtverwaltung die Gebäude fertiggestellt werden, die Außenanlagen folgen einige Wochen später.

    2 Mal editiert, zuletzt von lguenth1 ()

  • Gestern wurde die Endfassung des Rahmenplan Nord für den Sonnenberg vorgestellt. Eigentlich ganz gelungen, ein paar Details wurden abgeleht, da bestehende Strukturen einfach überplant wurden. War noch jemand da? Eure Meinungen zu diesem Plan?

  • Was man bisher gehört und gesehen hat, hat sich alles nicht verkehrt angehört. Für eine abschließende Meinungsbildung reichen die Informationen aber nicht (wobei ich zugeben muss, dass ich mir die wohl im Büro an der Hainstraße hätte beschaffen können). Vielleicht kannst Du aus Deiner Sicht noch ein paar Details aus der Versammlung berichten? Spätestens wenn der Plan dann dem Stadtrat vorgelegt wird, ist er dann auch vollständig im Internet nachzulesen.

  • Die Freie Presse hat heute noch mal einen Beitrag zu der erwähnten Bürgerversammlung ohne große Neuigkeiten über das bereits Bekannte hinaus (Link). Weil der Stadt das Geld für die Sicherung von verfallenden Häusern fehle, setzt die Stadt vermehrt auf Zwangsversteigerungen. Ob das wirklich eine vielversprechende Maßnahme ist, ist schwer zu beurteilen. Investoren bekämen die Gebäude so sicher noch billiger als bei einer Auktion, allerdings weiß ich nicht, ob auf diese Weise schon mal der Weg für eine Sanierung geebnet wurde. Zumindest gibt es laut Artikel einen Interessenten für die herrenlose Markusstraße 35, welche ebenfalls in die Zwangsversteigerung soll. Für die Gebäude in der Sebastian-Bach-Straße 2 und 4 wird der Termin "spätestens 2015" stattfinden.


    Auch auf die Agentur Stadtwohnen wurde verwiesen, die Eigentümer bei der Suche nach Kauf- oder Mietinteressenten unterstütze. Hier habe ich aber noch größere Zweifel als bei den Zwangsversteigerungen, nachdem ich deren Webseite seit einiger Zeit beobachte. Weder wurde dort seitdem unter Aktuelles über irgendein konkretes Ergebnis der Arbeit berichtet, noch waren Veränderungen am Objektportal festzustellen (mit Ausnahme des Gebäudes Fritz-Matschke-Straße 20, welches aber auch nur bei der aktuellen SGA-Auktion gelandet ist). Allerdings könnte das auch daran liegen, dass viele der Objekte der GGG gehören und die bekanntlich nach wie vor nicht durch übertriebenen Verkaufsehrgeiz auffällt. Immerhin ist mit der Straße der Nationen 128 ein weiteres Gebäude im Objektportal dazugekommen (Kaufpreis 30.000 Euro VB):



    Eigenes Bild

  • An der Markusstraße 35 schien der Verein Stadthalten vereint. Wer weiß? Für die Agentur Stadtwohnen gab es sogar mal eine Stadtratsanfrage, weil es eben nicht so aussieht, als könnten sie Häuser in größerer Zahl vermitteln.
    In der Hainstraße, ich glaube 91 oder 93, sind jetzt mit Stadtfödermitteln neue Fenster eingebaut worden, zwei Wohnungen sind auch genutzt. Und was mir noch aufgefallen ist: im alten Difranco wird gemalert. Jemand eine Idee, wer da werkelt?