Dresden: Pirnaische Vorstadt/Lingnerstadt

  • Ich frage mich, warum bei allen Planungen in der westlichen Seevorstadt zumindest öffentlich wahrnehmbar nirgends die Rede von zukünftigen Anpassungen der Infrastruktur die Rede ist. Meiner Meinung nach ist die aufgeweitete St. Petersburger Straße zwischen Georgplatz und Rathenauplatz das größte Hindernis für vernünftigen Städtebau in diesem Bereich.


    Die riesigen Flächen würden bei einer Verlegung oder perspektivisch sogar Verschmälerung (nach Verlegung der Bundesstraße) der St. Petersburger Straße so viel ermöglichen:


    • Wiedererstehung des gesamten Georgplatzes, des Pirnaischen Platzes und des Rathenauplatzes als Stadtplätze mit Verweilqualität und architektonischer Fassung
    • Bebauung des östlichen Rings zwischen Kreuzstraße und Rathenauplatz (ehem. Maximilians- und Moritzring) inkl. Rekonstruktion der Platzstruktur des Pirnaischen Platzes
    • Rekonstruktion oder Neubau in Anlehnung an die Originalbauten von Kreuzschule, Bürgerschule, Bebauung des westlichen Georgplatzes und der Bürgerwiese an der ehem. Einmündung Bankstraße


    Das wäre sogar alles ohne Abrisse möglich. Mit Abriss einiger Plattenbauten aus DDR-Zeiten wäre sogar noch mehr möglich:

    • Rekonstruktion von Pirnaischer Straße und Lingnerallee
    • Rekonstruktion von Marschallstraße (als sinnvolle Verkehrsverbindung in die Johannstadt) und Elbberg


    jeweils im Sinne von Rekonstruktion des Straßenraums und wo sinnvoll einzelner historisch wertvoller Gebäude, wie z.B. das Venezianische Haus und das Güntzbad.


    Kennt hier jemand Initiativen und/oder Fakten bzgl. Machbarkeit oder überhaupt der ernsthaften Beschäftigung mit diesem Thema?

  • ^ Hallo Civitas, das wäre derzeit noch zuviel des Guten, noch ist nicht ein Stein des Lingner-Altstadtgartens gebaut, auch kommt zunächst erst noch das "zweite flankierende Projekt" eines Verwaltungsrathauses. Beide Großprojekte werden noch Jahre brauchen und stehen einer Umgestaltung des Zwischenraumes um St.Petersburger-Str., Georgplatz usw. nicht entgegen. Aber diese Sache wird sicherlich in den nächsten Jahren vorzudiskutieren und ggf vorzuplanen sein. Das Thema war auch hier im Strang - hin und wieder kommt das auf.
    Also eins nach dem anderen. Die beiden Großprojekte links und rechts der Petersburger haben wir nur aufgrund Stadtwachstums und guter Wirtschaftslage inkl. Baubooms. Wäre dem nicht so, hätten wir vermutlich nicht mal dieses Beides - und folglich überhaupt keine Aussicht auf mal irgendwas.



    Wegesanierung Blüherpark


    Vor Jahren gab es zuletzt das GreenKey-Projekt am rekonstruierten Palaisgarten neben dem Hygienemuseum.
    Seit letzten wenigen Jahren werden Stück für Stück und nahezu unbemerkt auch die Wege des Blüherparks erneuert. Dazu gab es mE bisher keine Meldung, es wird wohl nach Kassenlage im städtischen Grünflächenamt gebaut. Vor ca. 2 Jahren wurden große Teile der Wege des südlichen Parkteiles erneuert, nun aktuell wurde der mittlere Bereich um die Sandsteinvasen abgeschlossen. Vermutlich kommen alle restlichen Wege in den nächsten 2 bis 3 Jahren auch dran.


    Hier ein Blick in den südlichen Parkteil


    Das Rondel und abgehende Wege an der Vase im mittleren Parkteil


    Blick zum nördlichen Teil am Hygiene-Museum - mit noch alten zerschlissenen Wegeoberflächen sowie schon erneuerten Wegen hin zum GreenKey-Projektbereich


    Der Blüherpark ist mE einer der schönsten Parks der Stadt - er 'profitiert' quasi von seiner Einsamkeit bzw Entspanntheit,
    da er fast unmerklich zwischen Grossem Garten und der Bürgerwiese liegt und folglich abseits der Passantenströme.

  • Problematik Grünhofverbauungen um die Seidnitzer Strasse


    Gemäß Ratsbeschlusses erfolgt nun durch das Stadtplanungsamt ein B-Plan-Verfahren - Ratsinfo V2416/18.
    Inwiefern damit der erfolgte Bauvorbescheid an die Vonovia besänftigt werden kann, ist mir unbekannt.
    Ich hoffe, es gab bereits Einvernehmen zwischen Stadt und Bauherr, dem B-Plan-Verfahren zuzustimmen und Rechtsmittel auszulassen.
    Damit erfolgt hoffentlich ein konsensualer Neustart der (nunmehr erweiterten) Gebietsbetrachtung, dem sich auch die Vonovia unterzuordnen bereits ist.
    Zum Gebietsumgriff zählt völlig zu recht auch der grosse Grünhof Mathilden-Blochmannstrasse.


    Auszug aus der Vorlage der Stadtverwaltung:


    Fragt sich: wer legt nun die künftigen Bauflächen fest?
    Mein Lösungsansatz wäre nach wie vor, die langen beidseitigen Flanken direkt entlang der Seidnitzer Strasse zu gewähren, gleichsam alles Weitere zu schützen.
    Es wäre also eine Abkehr von Zanders vieleckigem Tiefenschürfen in die (denkmalwürdigen) Grünhöfe hinein.



    Februar 2017 (#325) hatten sich User arnold und dies bestätigend auch Landschaftsarchi eryngium zur Qualität der Grünhöfe geäussert:


    Allerdings habe ich nie verstanden, was an dieser Wiese schützenswert ist. Städtische Freiräume zeichnen sich durch die Beziehung zur bebauten Fläche aus. Hier fehlt jeglicher baulicher Rahmen, der den Freiraum wirken lässt.


    Diesen Wortmeldungen möchte ich doch noch entschieden widersprechen. Die Qualität der Grünhöfe ist meist gegeben und wäre daneben leicht zu verbessern. Eine "bauliche Fassung" liegt gemäß damaliger besonderer Absicht vor und wäre ebenso leicht ergänzbar, ohne maßgebliche Hofinnenflächen zu verbauen.
    Insbesondere der stattliche Grünhof Mathilde-Blochmann weist eine ausserordentliche Qualität auf und ist als einzige größere nutzbare und damit echte Grünfläche im Gebiet vollumfänglich zu erhalten.
    Hier ein dokumentarischer Eindruck aus diesjährigem Mai: Großgrünfläche Wohnhof Mathilde-Blochmann.

  • Lenné Terrassen - Lennéstraße


    Äußerlich nun fast fertig.
    Es wird nicht besser am Straßeburger Platz. Wer setzt sich denn dort hinter eine Glasscheibe auf den Balkon...




  • ^ ich möchte nochmal neue Frischware liefern, also gehen wir mal drumrum.
    Lenné-Terrassen. laut Bauschild schon vor Wochen "nur noch Restwohnungen" zu haben...

    Die Rückseiten wirken nicht so verschlossen wie befürchtet.




    die braunen Geländerbrüstungen sind ne Art Metallmückengitter. Ist aber ok, sofern die Transparenz stimmt. Nach oben dann endlich wieder Glas.



    ^ durchs Dämmglas fotografiert, weil da oben im SP1 gerade Umbau ist.
    In die Büroetagen des SP1 zieht gemäß Hinweisen die Firma SAP ein.

  • Schallschutzriegel für Cockerwiese - Grunaer Strasse
    Es raschelt nicht nur im Karton, es tut sich gar was. Sieht nach Baustelleneinrichtung und Baggerei aus.


    Nebenan schreit noch die Ostmoderne um Hilfe. Naja, vielleicht auch nicht...
    Zeilenbau mit Punkthochhäusern - Inkunabel einst modernen Städtebaus aus Licht-Luft-&-viel gute Hoffnung.

  • ^das wird noch ein Zacken mieser als die Lenne-Terrassen.


    Wann soll eigentlich der erste Abschnitt der Lingnerstadt kommen? Der B-Plan war doch schon so oft im Stadtrat.

  • Stadtquartier am Blüherpark


    Im aktuellen Amtsblatt wurde auf Seite 23 öffentlich bekannt gemacht, dass die "Satzung der Landeshauptstadt Dresden über den
    Bebauungsplan Nr. 389 A-1, Dresden-Altstadt I Nr. 44, Stadtquartier am Blüherpark-West, Südteil" durch den Stadtrat beschlossen wurde. Der Bebauungsplan tritt somit in Kraft.
    Damit im Zusammenhang wurde bekannt gemacht, dass zwei "unvermessene Teilflächen" an einen Käufer zu veräußern sind. Zum einen ist das das Flurstück 2678/3, welches laut Themenstadtplan die gesamte Zinsendorfstraße umfasst, sowie das Flurstück 1431/1, welches mit einer kleinen Ecke am Nordende im Bebauungsplangebiet liegt.
    Erfreulich zu lesen ist, dass der Stadtrat Bestrebungen unterstützt das Palais Kaskel-Oppenheim als Leitbau oder Fassade wieder aufzubauen und dahingehend auf den Eigentümer und Investor "hingewirkt" werden soll.


    Auf Seite 24 wird zudem bekannt gemacht, dass die Wendeanlage der Zinzendorfstraße auf einem Teil des Flurstücks Nr. 2678/3 eingezogen wird.

  • Meinst du den letzten Satz?
    Die Fläche der Wendeanlage befindet sich ja auf dem benachbarten Flurstück und wurde daher in der Vergangenheit anscheinend mal der öffentlichen Nutzung gewidmet. Eine Einziehung macht das rückgängig.


    Unklar bleibt leider, welcher Teil der jetzigen Zinzendorfstraße veräußert werden soll. Laut Amtsblatt handelt es sich um eine Teilfläche von ca. 489 m².
    Beim Flurstück 1431/1 soll das Teilstück ca. 126 m² groß sein. Daher kann es sich dabei eigentlich nur um die bereits erwähnte Ecke im nördlichen Teil des Flurstückes handeln. Die restliche Fläche des Flurstückes ist der Blüherpark und wird sicherlich nicht veräußert.

  • ^ Zu diesen beiden Flurstücken steht nix in den Ratsinfo-Unterlagen, aber es sind mE nur ordnende, recht unmaßgebliche Dinge. Alles ok.
    Wichtiger ist der Flächentausch am Hyg.Mus.Westseite sowie das Umlegungsverfahren an zerstückeltem MK5. Zu Letzteren steht bissel was auf S.49 der Anlage3-Begründung.
    Folgendes Bild zeigt eigentlich gut, worum es geht:
    1. die Bauflucht braucht wie erkannt etwas vom nördlichen Zipfel von 2678/3 - der meiste Rest dort bleibt öffentlicher Straßenraum in Zinzendorf.
    2. Stückchen Ausbuchtung an Bürgerwiese (nicht Blüherpark) bei 1431/1. Das ist der Erschließungsweg dort, da dem Bauherrn der gesamte Erschließungsaufwandt seines Stadtquartiers übertragen wird/wurde.
    Alle Flächen im Stadtquartier bleiben mE in privatem Eigentum, sind aber künftig öffentlich gewidmet. Man kann also nicht die Schotten dicht machen (gated commi), falls es mal zu bunt würde. :D
    Ausschnitt aus Themenstadtplan-Flurkarte und B-Plan-Planzeichnung. Hab's jetzt nicht auch noch eingemalt...


    Übrigens ist es schon toll, von einem Satzungsbeschluß im Juni nun SCHON im Amtsblatt zu erfahren. :achso: Ist eigentlich unzulässig, zumindest unhöflich.


    Was ich mich vielmehr frage: Warum steht das Längsdingens dort noch?

    ^Bild ich.



    noch was: die Bude an der Grunaer Strasse baut nun Züblin. Deren Logo ist ja nicht zu übersehen.

  • Bevor ich mal wieder was zur Sache Terrassenufer/Steinstrasse sage, hier vorweg noch folgendes:


    ^Neubau Grunaer Strasse (Baufirma Züblin) - noch kein Bauschild, erste Fundamentarbeiten, bald Kranstellung. Hinten auch die neue Kita zu sehen - fast fertig.


    Blick von der Gegenseite. Die neue Kita (rechts im Bild angeschnitten) wird später nochmal besucht.

  • bezüglich städtebaulicher Gebietsplanungen Terrassenufer/Steinstr/Pillnitzer Str.


    vorweg:
    - genau Arwed, wir brauchen einen Extrastrang "Friedhof der Kuschelpläne - und weitere Planungsgurken", aber dafür gäbe es ja auch den Debattenstrang.
    - die Pirni-VS/Terr.ufer hatten wir immer mal, v.a. auf hiesigen Strangseiten 4 und 5 - also vor 4,5 Jahren. Es ging dort um das abzureissende Hotel sowie um Jäckels Vision. Zum Jäckel-Plan war damals schon klar, daß er nur übliche Lehrübung war - fern der Praxistauglichkeit - eben eine studentisch-theoretische Übung.
    Vom Jungarchitekten Jäckel hörte zumindest ich seither nix mehr, das hatten wir ja nun so gar nicht erhofft.
    - die Lokalpresse regte seither keine mal weiterführenden Prozesse an, ist eben lediglich Info-Medium, aber es geht ja zB um Gastbeiträge. Interessiert niemanden, und wenn dann eigennützig oder planungsgurkig, wie dieser lächerliche "Ostrasee" oder Pinguincafé im Alaunpark. :lol5:


    zu den APH-Ideen:
    - zu den Ideen aus dem APH-Forum (von 'civitas fortis' und anderen): das sind freilich keine "Planungen", das ist spielerische Beschäftigung mit dem Buntstift, ohne grundlegende Dinge vorab zu berücksichtigen (sog. 'Klötzschenschieberei'). Früher noch per Handzeichnung und ohne Webforen, heute mit besserer Mal- und Netzwerkbasis. Die Pirnaische Vorstadt scheint ca. alle 4 Jahre aufzutauchen - also inkl. bei TU-Archi oder Verwaltung. Interessant an jetzigen Ideen ist für mich die ansatzweise Berücksichtigung von Rahmenbedingungen, sowie das Lösungsbemühen - so beim Thema Verkehr (äh.. Stadtbahn vergessen!) oder beim Hotel+Riegel. Es ist aber leider mal wieder der 5.Schritt vor dem Ersten. In 4 Jahren dann wieder...


    Was liegt im Gebiet vor? - verbindliche Rahmenbedingungen:
    - Integr. Stadtentw.konzept INSEK schreibt: Gebiet ist Schwerpunktraum der Entwicklung, was aber den gesamten 26er-Ring umfasst. Zur Wilsdruffer- und Pirnaischen Vorstadt wird "Neues Wohnen" erwähnt. Das INSEK hat eine Indikatoren-Matrix, welche der Evaluation aller Zielstellungen dient, darin gibt es KEINE Ziele für mehr Gestaltung oder besseren Städtebau. Das Insek ist Stadtratsbeschluß - derzeit wird es fortgeschrieben.
    - eine Liste aller lokalbezüglichen Ratsbeschlüsse zum Gebiet müsste angefordert werden, um nicht böse Überraschungen zu bekommen. Dann prüfen, was zwingend ist.
    - zufällig fand ich eine interessante Hochwasserstudie des Umweltamtes - Link, dort zB auf pdf-S.15+20: kurz gesagt: man kann bauen, aber hochwasserangepaßt. Es wird hier keinen hochbaulichen Gebietsschutz bis Joh-stadt geben.
    - auch 2010 hatte der Lehrstuhl Städtebau der TUD einen studentischen Wettbewerb durchgeführt - siehe Link, die Professuren geizen aber alle mit Infos auf ihren Webseiten, aber es ist dieses Bild zu sehen. Ich erwähnte bereits hier im Strang, daß auch dieses Jahr eins der Semesterthemen am Terrassenufer lag.


    - aktueller neuer Städtebauentwurf für Terrassenufer: siehe Arbeitshinweis #422, ich habe schon ein Modell an der Wand hochkant gesehen am Lehrstuhl im Büro - sah deutlich besser aus als der alte Rohdecan-Plan. Es sei aber noch nicht abschließend fertig, so der Prof. Bäumler. Also ich hoffe auf baldige Publizistik. Ich meine, diesmal seien auch andere eingebunden, so das SPA. Also das soll nicht nur eine Gaga-Veranstaltung/reine Studi-Lehrübung sein, denke ich. (eine größere Koop über Ämter und Baupolitiker hinweg, fand ja inzwischen intern auch zum Albertplatz-Ost statt)


    kommen wir zum planungsrechtlich Relevanten:
    - Rohdecans Plan wurde folgend im damals neuen Bebauungsplan 085
    Dresden-Altstadt I Nr. 11 Pirnaische Vorstadt/Terassenufer
    (seit Mai 2006 gültig) dann auch planungsrechtlich umgesetzt und gilt bis heute - siehe Themenstadtplan. Es ist Blockrand in der Zeilensiedlung zulässig, genaueres zum B-Plan kann man belesen. Im Prinzip hat die Verwaltung hier die Grundlagen einer guten Gebietsentwicklung geschaffen. Daß es niemand bauen wollte bzw. will, ist nicht Verantwortung der Verwaltung. Bis 2013 war de facto "Nullbauzeit", hinzu kommt hier gewichtig die Flut2013 sowie die umfangreichen Neujustierungen der HW-Plangrundlagen und -vorgaben.
    - weiterhin gilt es die Eigentümerstruktur des Gebietes festzustellen, ich sehe eine Gebietsentwicklung auch schon im gen Gericht liegenden Teil möglich, die Lage ist eigentlich recht übersichtlich (bei Bedarf mehr), was beabsichtigt die Wohnzeileneignerin WGJ?


    - Ja, und dann gibts da noch den schönen VB-Plan für die Serumwerkserweiterung-Glaxo von Sept.2010. Das gilt mE bis heute (Vorratsfläche), wir haben dort ein schönes GEWERBEGEBIET mit "Blick auf die Frauenkirche". Die Werkserweiterung umfasst Großteile der noch bebaubaren Pirni-VS. Das Thema möchte ich aber nochmal gesondert rauspicken - siehe vorab SäZ 4-2009 sowie DNN 9-2015. Hier wäre die Sachlage anzufragen, aber ich denke, man zeichnet lieber bunte Bildchen und interessiert sich nicht dafür. :D


    weiteres bei Bedarf. Was ist also als allernächstes zu tun?:
    - Publikmachung TUD-Werkstatt Terr.ufer + weiteres Verfahren erläutern (vermutlich Tektur B-Plan 085, ggf. nochmal Wettbewerb vorab)
    - Klärung Sachstand Serumwerk und Eigentumslage dort (ich vermute die nahezu städt. Fläche wäre erst bei Umsetzung veräußert worden)

  • Elli Kny, was soll dieser despektierliche Tonfall zu meinem Hinweis zu der nicht umgesetzten städtebaulichen Planung? Es ist doch nun einmal eine bedauerliche Tatsache, dass zumindest in der Innenstadt seit der Wende noch kein städtebaulicher Entwurf im ursprünglichen Sinne umgesetzt wurde (noch nicht einmal beim Neumarkt ist das ganz gelungen). Selbstverständlich gibt es dafür vielfältige Gründe. Doch das mal im Zusammenhang mit der für diesen Strang relevanten Planung von RohdeCan zu benennen, darf und sollte man doch schon einmal. Ich denke, dass aus der Häufung der Abweichung von Plänen schon ein gewisses Versagen der Planungsverantwortlichen spricht!
    Dem Rest Deines Beitrages stimme ich inhaltlich voll zu. Ja, so ist die Lage. In größter Nähe zu Altstadt und Elbe existiert ein Areal, dass noch nicht einmal durch die ostmoderne Brille betrachtet irgendwelche Qualitäten besitzt.

  • ^/^^ Ich muss gestehen, ich bin eigentlich recht froh, dass der Rohdecan-Entwurf für das Terrassenufer nie umgesetzt wurde. Ich finde Rohdecan ist ein hervorragender Architekt. Stadtplanerisch finde ich das Büro hingegen eher mau.


    Während bei seinem Entwurf der Bereich zwischen Terrassenufer/ Rietschelstraße/ Ziegelstraße und Sachsenallee noch noch einigermaßen funktionieren kann - die nötige Dichte für ein lebendiges Quartier ist vorhanden (sieht man von der Ecke Ziegelstraße/ Rietschelstraße ab) - so ist der gesamte Bereich an der Carolabrücke und der Pillnitzer Straße ziemlich misslungen: Zu viele lose Platzräume, ohne Bezug zueinander und der fehlende "Eingang" ins Viertel missfallen mir da besonders. Ich verstehe die Idee, der überbreiten Brückenauffahrt eine große Baumasse entgegen zu setzen, allerdings sollte die Lösung hier eher in der Höhe als in der Breite der Baumasse liegen. Einen Hochpunkt am Brückenkopf, dafür aber eine kleinteiligere Struktur, die vorhandene Wege aufnimmt, fehlt mir hier komplett.

  • Ich verlinke den Entwurf von RohdeCan hier nochmal: http://www.rohdecan.de/de/02-PROJEKTE//020130-DD9


    Arnold, wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich die heutige Rossbachstraße, die einstige Marschallstraße in gerader Linie wieder bis zum Rathenauplatz anlegen. Dazu würde ich aus stadtgeschichtlichen Gründen auch die Ziegelstraße in ihren alten Verlauf zurück bringen. Doch das ist leider unrealistisch. Genau aus den Gründen hatten RohdeCan ihren Entwurf auch so angelegt mit einer maximalen Beibehaltung der Straßenverläufe aus DDR-Zeiten. Heute ist die Lage ja noch verfahrener, weil man damals wenigstens noch von einem Abriss des Hotelhochhauses ausgehen könnte. Ich hoffe, dass es unter Berücksichtigung aller Einschränkungen eine Entwicklungsperspektive für das Gebiet gibt.

  • sorry, Arwed, mal wieder Mißverständnis, es ging um die Sache, nicht um deine Person, es war doch witzig gemeint und wurde auch verwiesen. Aber ich verstehe deine Lesart, sofern das dresdner Forum schon mit Grundsorge über neuerliche Hiobsbotschaften betreten wird.
    Da beim Umsetzen von Rahmenplanungen Amtsdefizite gesehen werden, wäre es ratsam, auch mal eine Aufstellung solcher in einer Übersicht vorzulegen. Zu Rahmenplänen sollte man aber berücksichtigen, daß diese bewußt nicht verbindlich geregelt sind, sondern bei sich ändernden Gegebenheiten in Abweichung treten - in Detailfragen allemal.



    Ergänzung zur Gebietsbetrachtung Terrassenufer-Steinstrasse


    a) Der Interimsschulstandort (Ausweichstandort) Terrassenufer ist sicherlich vorab ausgiebig geprüft und gewählt worden, was auf eine Gebietslage schließen lässt, welcher erst langfristig eine Entwicklung bescheinigt wird. Der Schulstandort ist mE für 10 Jahre ausgelegt und geht per Mietkauf am Ende in Besitz der Stadt über. Je nach beginnender Entwicklung drumrum, wird man entweder den Standort weiterführen oder verlegen wollen (Demontage und Neuaufbau möglich).


    b) Der grosse B-Plan 085 scheint im SPA heute nicht mehr attraktiv genug, aber mir ist noch nicht klar genug, inwieweit jetziger SS18-Studi-Entwurfsprozess schon mit Vorgaben aus dem Planungsamt garniert ist. Sobald es eine Vorstellung der Ergebnisse seitens des Lehrstuhls gibt - das müßte eigentlich bis Jahresende mal vorliegen, sollten auch die zu berücksichtigenden Vorgaben klarer werden. Es ist eben sehr von Bedeutung, ob es wieder nur ein "SPA-begleiteter Studi-Workshop" war, oder ob man in echter Koop einen praxisnahen Entwurf anstrebte. Wie gesagt, erschien mir die städtebauliche Figur auf die Schnelle stimmiger und auch interessant. Ich hoffe und nehme an, daß die raumgreifende Quaderform einer kulturellen Nutzung im Winkel an der Carolabrücke verringert/aufgegeben wurde, um zu einer besseren Aufteilung zu kommen. Da die Entwürfe an der TUD vorliegen, würde ich vorab keine luftleere Klötzchenschieberei veranstalten. Anzunehmen ist, daß paar Dinge dennoch "überplant" wurden, obwohl da noch nichts klar sei. Man sollte dies noch abwarten, dann kann kritisiert und korrigiert werden.


    c) Erweiterung Serumwerk bis Ziegelstrasse: ist fürs Gesamtgebiet elementarer Klärungspunkt. Die Erweiterungsabsicht verjährt sich zusehends, etwa 10 Jahre sind rum, man ahnt daß es einerseits zwar eine Absage des Damaligen gab, andererseits ändert man die Sachlage seitens Glaxo für Künftiges solange nicht, wie man nicht muß. Daher ist es so wichtig, anzufragen, wem die großen Flächen heute gehören. Letztlich sprach vieles gegen das Projekt. Anwohner legten Widerspruch ein, da es sich um ein impfstoff-produzierendes Chemiewerk handelt - mit unklaren Auswirkungen. Glaxo konkurrierte intern mit dem kanadischen Standort, welcher ggf. dieses Werk längst bekam (?) - siehe Zeitungslinks^^^. Die Hochwasser, v.a. das 2013, dürften laut B-Plan keine gravierenden Plananpassungen gezeitigt haben, aber es war sicher Argumentationshilfe für die Verwaltung, doch besser die Werksabsichten auszureden. Vor allem könnte es Aufschubzwang gegeben haben (analog Hafencity), solange der Freistaat an den neuen JHW-Modellen rechnete (relevant für HW-Schutz und Baugenehmigungen). Das Serumwerk hätte max. 2,5 - 3m tiefster baulicher Punkt nachzuweisen gehabt (siehe auch unten), um die Grundwasserleitbahnen nicht zu schädigen. Ausserdem hätte man sich im innerstädtischen Umfeld von weiteren Entwicklungen verabschieden müssen, sofern das Werk doch gestresst hätte. Zu allem ist dringend der Sachstand durch die Verwaltung oder durch Glaxo mitzuteilen.


    d) Bebaubarkeit: wie oben erwähnt, erhält das Gebiet keinen HW-Schutz, folglich kann gemäß Wassergesetz hochwasser-angepasst gebaut werden, da es baurechtlich um ein (gar altes) Baugebiet mit Versiegelung handelt. Wäre es kein überliefertes "bebautes Gebiet", dann wäre heute keine Bebauung mehr zulässig.
    Ich habe mal die Höhen rausgesucht: Elbe = 105m üNN, Terr.ufer = 110m, Sachsenplatz ca. 112,5m. Sämtliche Baulichkeiten einer Werkserweiterung (also auch Grubenverbaue) sind für ab 108,5m üNN im VB-Plan festgesetzt. Am Terrassenufer wie im ges. B-Plan-gebiet sind alle nutzbaren Flächen der EGs (also Oberkante Rohfußboden) ab 112,2m (+0,3-0,5m) üNN festgesetzt - also rund 2,5m (=1 Etage) über Strassenniveau. Alle Schutzgüter und Haustechniken müssen darüber angeordnet werden. Darunter sind nur flutbare Räume zulässig - zB Tiefgaragen. So kann man nach heutigem Bundesrecht dort bauen - anders nicht.
    Nun bitte nachdenken, was dies für Reko-Absichten oder jedwede Neubauten am Terrassenufer und dahinter bedeutet. Es bedeutet, daß man sie bauen könnte - allerdings eben hochwassersicher! Mein Ansatz wäre vielleicht, eine kleine 2m-Warftung anzulegen, und auch etwas von der lauten und abgasigen Durchgangsstraße abzurücken. Das würde auch die Schutznachweise für Wohnen abmildern und die Wohnlage attraktivieren. Naja, diese Ideen erst, wenn der TUD-Plan vorliegt.


    e) Die Tramtrasse nimmt 8m nördlichen Seitenraum an der Pillnitzer Strasse weg. Sie bindet am Rathenauplatz ein. Für den Rathenauplatz liegt geradezu ein Kreisverkehr nahe, aber da ist das Problem daß für die DVB bzw. Gleislagen Kreiselquerungen nicht zulässig sind. Ausserdem wird ab nä. Jahr die Carolabrücke saniert (3 BAs), wobei die kompletten Brückenüberbaue erneuert werden - also Fahrbahnen, Entwässerung, Leitungen und Technik. Das betrifft vermutlich zwar die Ausfädelung gen Rathenauplatz wenig, aber dennoch ist es eine bauliche Maßnahme, welche ggf. Auswirkungen auf später hat.


    Soweit die weiteren Betrachtungen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Mein Gebietsansatz ist ja aufgrund der Probleme, von Osten her zu beginnen und sich der Innenstadt anzunähern. Dazu muß aber Glaxo weg sein und die WGJ willens zur patiellen Blockrandschließung. Die Fragen zur Marshall- oder Ziegel-Durchbindung stellen sich erst nach Klarheit zur Sachlage.


    Werkserweiterungsabsicht seit ca. 10 Jahren - Glaxo Smith-Kline - Ansichten aus dem Themenstadtplan (VB-Plan)

    ^ quelle stadtverwaltung dresden



    Nachtrag 10.11.:


    - die Erweiterungsfläche ist im Eigentum von Glaxo. Es erfolgte damals - so zum VB-Plan um 2010 - ein Verkauf des städtsichen Bodens.
    - der Flächenverkauf muß Ratsbeschluß gewesen sein, also mit Vorlage, allerdings noch vor dem elektronischen Ratsinfo, wer's wissen will: Abt. Ratsangelegenheiten anschreiben.
    - es gab 2010 vermutlich eine große Mehrheit für den Verkauf (Kasse aufbessern, unnützes Tafelsilber abtreten) und auch für den VB-Plan (Stärkung Wirtschaftsstandort, Arb.-Plätze)
    - bisherige Lageeinschätzung: die alten Erweiterungspläne von 2010 sind passé, es wurde seither an anderen Standorten gebaut oder erweitert, zuletzt ein wie in DD angedachtes Impfstoffwerk im Marburg.
    - man kann davon ausgehen, daß Glaxo absehbar kein weiteres Werk in DD benötigt, die Wahrscheinlichkeit eines neuen Erweiterungsprojektes kann als eher gering eingeschätzt werden.
    - Glaxo behält jedoch die "Vorratsfläche mit Baurecht" seit Jahren im Portfolio, eine Zielstellung am Standort ist vermutlich offen, für Glaxo ist es "Gold für die Zukunft".
    - der VB-Plan 667 von Sept.2010 ist gemäß der textlichen Festsetzungen (Blatt2, siehe Th.stapla) als nichtbefristet zu werten, da ein Vermerk dazu dort stehen müßte. Damit widerspricht der "vorhabenbezogene B-Plan" eigentlich seiner Intention der Bindung ans Vorhaben, wobei eine Nicht-Befristung zulässig ist, ggf hier aber Versäumnis des SPA.
    Das bedeutet großes Ungemach für die Umgebung: der VB-Plan 667 steht baurechtlich über dem Gebiets-B-Plan 085 vom Mai 2006, der VB-Plan wirkt nun so, als stünde das Werk real, es gelten die Immissionsfestsetzungen und weiteres für die Umgebung. Damit ist zumindest im direkten Umfeld drumrum Wohnungsbau und dergleichen schwierig bis unmöglich. Gleiches gilt in Teilen aufs ganze Gebiet. Der VB-Plan "Chemiefabrik" blockiert quasi alles drumrum, man könnte aber weitere Gewerbebetriebe oder Chemielabore bauen - kein Problem. Mit diesem Baurecht kann man wuchern.
    - sofern Glaxo überhaupt bereit zur Flurveräußerung wäre, dürfte man sich auf preisliche Maximalforderungen einstellen. Die Stadt scheidet in heutigem Rahmen als Rückerwerber aus. Das Gebiet würde vermutlich "am Stück" zu vergeben sein, was nur ein großer williger Bauinvestor stemmen kann - oder mehrere, wobei letztere(r) folglich zu einem hochverdichteten Stadtquartier gezwungen wäre(n), um Auslöse und Baukosten profitlich zu tragen.


    Der Stadtrat kann mE die Aufhebung eines VB-Plans nicht beschließen. Die Auflösung dieser gewaltigen stadtentwicklerischen Kröte "Gewerbegebiet mit Blick auf die Frauenkirche" ist nur durch stattliche Auslöse möglich. Ich hoffe man erkennt, daß dann eine kleinteilige Parzellierung auf altem Stadtgrundriß kaum denkbar ist - es sei denn, die Stadt bildet einen gigantischen (revolvierenden) Flächenmanagment-Fond, welcher als Zwischenstation bis zur Anhandgabe an Einzelbauherren fungierte. Es ist prinzipiell unwahrscheinlich, daß solches kommt, wir haben ja nichtmal einen kleinen solchen Fond, und es gibt in der Politik wie Stadtgesellschaft auch keinerlei Kenntnis hierzu oder gar fürsprechende Mehrheiten.


    Glück auf, Terrassenufer-Steinstrasse-Pillnitzer Strasse! :D

    6 Mal editiert, zuletzt von Elli Kny () aus folgendem Grund: Nachtrag 10.11.:

  • ^ nun mit Bauschild vor Ort :)


    G20-Kubus - Neubau Grunaer Straße
    Der Riegel reiht sich in die Umgebung aus Hochhäusern und diesem schlichten Dorint-Hotel-Komplex ein. Das wird - so eine vorläufige Einschätzung - noch der ansehnlichste und farbfröhlichste Kasten dieser Grunaer-Abfolge sein. Im Grunde ein Schallschutzriegel fürs Dahinter, wobei da ja erstmal die neue Kita kommt, die ja durchaus selbst eine Schallquelle sein kann. Damit ist hier dann beidseitig-beschalltes City-Wohnen möglich. Und auch die Käfer der Cocker-Wiese werden immissionstechnisch profitieren. :D

  • Vom 6. bis 21. Februar werden die Ergebnisse des Werkstattverfahrens Herkulesallee West im WTC vorgestellt.
    https://www.dresden.de/de/rath…lungen/2019/02/pm_018.php


    Dabei kann es sich ja eigentlich nur um den Bereich der Cockerwiese handeln, da der Rest ja schon durch die Immovation AG mit dem Projekt Lingner Altstadtgarten beplant ist?
    Müsste da beim südwestlichem Teil nicht auch dieses Jahr Baubeginn sein?