Highlines - Hochhausensemble Stiftstraße (bis 2024)

  • ^ Auf einen steuerrechtlichen Aspekt wäre ich nie gekommen. Ob es im Sinn um die Aktivierung angefangener Arbeiten o.ä. geht? Die Details würden mich interessieren.


    Den Entwurf finde ich gelungen, insbesondere die Abstufungen (analog zum Dudler-Entwurf), die vertikalen Gliederungen am hohen Turm, generell die klaren Gliederungen in Sockel, Schaft und Abschluss, das markante Portal zur Stiftstraße (auch wenn es etwas büromäßig ausschaut), die Rundungen und Rücksprünge, die vertikalen Betonungen - das passt alles gut zusammen, finde ich. Überhaupt ist der Entwurf facettenreich und lebendig, ohne unruhig zu wirken. Die rundherum laufenden Geländer dürften aus gestanztem Blech bestehen. Ich bin mir nicht sicher, ob das so hochwertig ausschauen wird wie auf dem Rendering. Der Umbau des Telekom-Riegels wiederum wird den ganzen inneren Block stark aufwerten. Im Moment bietet er von keiner Seite aus einen schönen Anblick.

  • ^ Das hängt mit der Grunderwerbs- und der Umsatzsteuer zusammen. Wer ein unbebautes Grundstück erwirbt, auf dem ein Gebäude erst noch errichtet werden soll, zahlt unter bestimmten Voraussetzungen nicht nur für den Grundstückserwerb, sondern auch für das noch zu errichtende Gebäude Grunderwerbsteuer. Dabei kann es dann zusätzlich passieren, dass einzelne Leistungskomponenten der Umsatzsteuer unterliegen, obwohl Leistungen, die unter das GrEStG fallen, eigentlich umsatzsteuerfrei sind (§ 4 Nr. 9a UStG).


    Diese Voraussetzungen hat der BFH seit Ende der 80er Jahre in einer ganzen Reihe von Entscheidungen präzisiert. Danach ist Gegenstand des Erwerbsvorgangs nicht das unbebaute, sondern das bebaute Grundstück, wenn zwischen den Verträgen, die einerseits den Grundstückserwerb und andererseits die spätere Bebauung des Grundstücks betreffen, ein so enger sachlicher Zusammenhang besteht, dass der Erwerber bei objektiver Betrachtungsweise als einheitlichen Leistungsgegenstand auf Grund eines einheitlichen Vertragswerks das bebaute Grundstück erwirbt.


    Ein enger sachlicher Zusammenhang zwischen den auf Grundstücksübereignung und den auf Bebauung gerichteten Verträgen besteht dann, wenn dem Erwerber auf Grund einer konkreten und bis (annähernd) zur Baureife gediehenen Vorplanung ein bestimmtes Gebäude auf einem bestimmten Grundstück zu einem im Wesentlichen feststehenden Preis angeboten wird und er dieses Angebot nur als einheitliches annehmen kann, jedenfalls aber als solches annimmt. Ein enger sachlicher Zusammenhang zwischen den Verträgen mit der Folge, dass der Käufer als einheitlichen Leistungsgegenstand das bebaute Grundstück erhält, liegt insbesondere dann vor, wenn er (spätestens) mit dem Abschluss des Grundstückskaufvertrags in seiner Entscheidung über das "ob" und "wie" einer Bebauung gegenüber der Verkäuferseite nicht mehr frei ist. Das könnte z.B. aufgrund einer Architektenbindung schon der Fall sein.

  • Statt gestanzter Bleche könnten die Brüstungen der Hochhäuser auch bedruckte Glasscheiben sein.


    Das 50-Meter-Hochhaus dürfte ein eigenes beziehungsweise zusätzliches Tragwerk benötigen. Da die Fernmeldetechnik in dem Telekom-Gebäude während der Bauzeit bestimmt ungestört funktionieren muss, werden sich Eingriffe in die innere Struktur des Baukörpers verbieten. Vermutlich wird das Gebäude daher regelrecht umhüllt (wonach es hier auch aussieht). Aufstocken im klassischen Sinne wird man es kaum nennen können. Gemeint ist "Bauteil N 22" unten auf dem Lageplan aus dem Jahr 2014, also noch aus der früheren Planung. Bisher unklar ist, wie weit die Erhöhung von der Stiftstraße aus gesehen in die Tiefe gehen soll.



    An die Südseite von "Bauteil N 22" wurde bereits vor knapp zehn Jahren angebaut. Aus dem Strang zum Bau des PalaisQuartiers ein CYFI-Foto von November 2007:



    Bild: CYFI


    Nach Süden wird das 50-Meter-Hochhaus das MyZeil nur um wenige Geschosse überragen. Bei der alten Planung von Max Dudler waren es gerade einmal zwei. Der obere Teil der Nordseite ist auf diesem Foto gut zu sehen.

  • In Bezug auf das 50-Meter-Hochhaus bringt eine weitere Visualisierung eher weniger als mehr Licht ins Dunkel (womöglich ein anderer Planungsstand als das Rendering in Beitrag #123)


    dreischwestern_becken_kaminiarz_nov.2016_pic2.jpg


    Kleinformatige Ansicht mit größerem Ausschnitt; nach einem Aufstocken des in West-Ost-Richtung stehenden Telekom-Technikgebäudes ("Bauteil N 22") sieht es dort nicht aus:


    dreischwestern_becken_kaminiarz_nov.2016_pic3.jpg
    Bilder: Magnus Kaminiarz & Cie. / Becken Development


    Der in #141 erwähnte FAZ-Artikel ist seit heute online.

  • Danke fürs Aufspüren!
    Auch hier mal wieder: Man wird nicht schlau bzgl. des Grundrisse der Hochhäuser von Magnus Kaminiarz & Cie. Architektur. Ging uns ja schon so beim GrandTower.


    85m Turm:
    Es scheint so als bliebe er fünfeckig, jedoch mit anderer, ich glaube gleichmässigerer Grundform als beim Vorentwurf.
    Oben wird er Turm dann sechseckig.


    50m Turm:


    Wie Schmittchen schon erwähnte sah es in #123 noch so aus als würde die Aufstockung durchgängig bis ins Bauteil N22 gehen. Jetzt wieder anders.
    Dennoch sieht es so aus als ob man auch Bauteil N22 saniert und leicht aufstockt.
    Eine hohe Aufstockung wie beim 50m Turm wird es dort wohl laut letztem Rendering nicht geben.
    Wenn es denn das aktuelle ist.



    Wird Zeit das weiteres Bildmaterial veröffentlicht wird, ich bin sehr gespannt.

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  • Wieder ein Tröpfchen Info, heute aus dem Immobilienmanager: Die geplanten Höhen betragen 84 Meter, 56 Meter und 44 Meter. Die drei Hochhäuser erhalten erwartungsgemäß Natursteinfassaden (Q). Die Ansicht aus #146 größer:



    Bilder: Magnus Kaminiarz & Cie. / Becken Development

  • Erste Vorbereitungen für den Abriss der Bestandsgebäude laufen nun.
    Verlegt wird die Stromversorung des mittleren Bestandgebäudes von dessen Keller in das EG des Gebäudeteils N22.
    Auf dem Dach des Gebäudeteils N22A soll eine Schallschutzeinhausung errichtet werden.
    Ich nehme daher an das das Gebäudeteil nicht komplett in der Länge aufgestockt wird.


    Die Zufahrt zum Innenhof ist komplett gesperrt.




    Bilder: Adama (Handy)

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  • Ein paar neue Informationen aus der Immobilien-Zeitung



    • drei Türme mit 44 m, knapp 60 m und 85 m Höhe sowie die Modernisierung und Aufstockung eines Bestandsriegels (n22)
    • 500 Wohneinheiten sollen es insgesamt werden
    • Wohneinheiten werden kleiner als beim früheren Entwurf, dafür aber modular kombinierbar
    • Kein Gewerbe oder Büros mehr, bis auf kleine Gastronomienutzungen im Erdgeschoss
    • Je nach Anzahl der gekoppelten Wohnungen sind Flächen zwischen 50 qm und 250 qm je Einheit und Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern machbar.
    • 54.000 qm Bruttogrundfläche
    • Tiefgarage mit 100 Stellplätzen
    • Knotenpunkt der Telekom auf dem Gelände bleibt erhalten
    • Abriss der Bestandsgebäude beginnt im 3 Quartal 2017, Fertigstellung 2020
    • 30% der Wohnflächen werden in drei Kategorien verbilligt angeboten: für 9,10 Euro/qm, 11,70 Euro/qm und 14 Euro/qm und für acht bis 20 Jahre preisgebunden
    • Einzelvertrieb der rund 220 Wohnunge im höchsten Turm
    • Kita, begrünter Innenhof, Hotel-artige Eingangslobby sicher
    • Evtl. ein Fitnessstudio, Ausgestaltung der verschiedenen Dachterrassen und Gemeinschaftsküchen
    • Bis Ende Januar neuer Projektname

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  • Im Hintergrund drehen sich die Rädchen weiter. Mit einer heute ins Parlis gelangten Vorlage bittet der Magistrat um Zustimmung zur Fällung eines Baums. Dieser ist den Neubauten und einer "notwendigen Trassenneuordnung" im Weg. Ja, richtig, die Stadtverordnetenversammlung muss der Fällung eines vor 30 Jahren gepflanzten Baums mit 45 cm Stammdurchmesser zustimmen.


    Immerhin erfährt man auf diese Weise auch, dass der Kreuzungsbereich Stiftstraße und Stephanstraße "im Rahmen der Projektentwicklung nach Abstimmung mit der Stadt Frankfurt gemäß städtebaulichem Vertrag" neu gestaltet und zu einem Kreisverkehrsplatz umgebaut wird. Die Höhen der drei Wohnhochhäuser werden in der Vorlage mit "ca. 44 m, 56 m und 84 m" angegeben. Schaumermal.

  • Das Projekt beginnt. Die Anwohner wurden über Folgendes informiert:


    • ab Anfang April 2018: Entkernung der Bestandsgebäude
    • ab Ende April 2018: Abriss der Bestandsgebäude
    • Oktober 2018: geplantes Ende der Abrissarbeiten
  • Ein Anfang zur Umgestaltung des Kreuzungsbereichs vor dem Gebäude ist gemacht, der breite Gehweg ist geöffnet, der in der Vorlage erwähnte Baum gefällt. Im Innenhof des Bestandskomplexes sieht man Bauschutt; gemäß Ankündigung steht jetzt die Entkernung an. Aktueller Schnappschuss:



    Bild: epizentrum

  • Offensichtlich wurde das Großprojekt erneut umgeplant.
    Im Laufe einer Google Bildersuche bin ich auf folgende Bilddatei gestoßen:


    https://www.google.com/search?…r=1#imgrc=GrasRZFV2En-7M:


    Rechtsklick auf die Bilddatei und dann Grafik anzeigen zeigt das Bild in groß.
    Das Bild ist vom 17.04.2018


    Turm 1 (84m) wurde in seiner Form massiv verändert.
    Turm 2 (56m) nun doch komplett länglich durchgezogen auf dem Technikteil der alten Telekom Bebauung.
    Turm 3 unverändert
    Komplett andere Materialität der Fassaden
    Keine Loggien mehr
    Keine Begrünung mehr


    Kühl, abweisend, in seiner Wirkung nun in meinen Augen zu massiv und erdrückend.


    Ob es tatsächlich eine solche Umplanung gegeben hat oder ob es ein Fehler der Verantwortlichen für die Webseiten Inhalte ist, werden wir hoffentlich bald erfahren.

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  • Die Form hat sich - vgl. Beitrag #123 - wohl eher wenig verändert (bzw. "nur" bei den Dachabschlüssen), die Materialität dafür umso mehr.

  • Dass der Abbruch läuft, ist inzwischen auch von außen erkennbar. Die Fassade wird demontiert. Im Innenhof steht ein Containerdorf:



    Bild: epizentrum

  • Heute wurden Container aufgestellt, Lärmschutz vermutlich. Die Fassade ist, abgesehen von den Glaselementen, komplett entfernt.


  • High Lines (mit Katzenpforte)

    Rock Capital gründet mit Lentrodt Immobilien ein Unternehmen namens WohnWerk, das als erstes Projekt hier in Frankfurt vier Wohnhochhäuser "High Lines" mit 500 Wohnungen bauen will. Das sind zum einen die ehemals "Drei Schwestern" genannten Wohnhochhäuser an der Stiftstraße, für die gerade die Abbrucharbeiten laufen. Zum anderen scheint der kleine Hochhausstandort an der Katzenpforte hinzugekommen zu sein, sodass nun vier Hochhäuser zusammen in einem Projekt entwickelt werden sollen. 500 Wohnungen sollen insgesamt entstehen, und das Projekt soll mit einem Münchener Projekt als erstes angegangen werden. (Q) Es ist davon auszugehen, dass wir demnächst noch ein Update der Architektur sehen werden bzw. überhaupt einen Entwurf für die Katzenpforte.


    Die beiden WohnWerk-Gesellschaften haben ihren Sitz in Grünewald und wurden im März gegründet. Ob WohnWerk als Projektentwicklerin oder auch als neue Investorin / Eigentümerin anstatt Becken auftritt, ist unklar.

  • Man wird annehmen können, dass Becken die Projektentwicklung veräußert hat. Rock Capital, einer der beiden Beteiligten am neuen Gemeinschaftsunternehmen, nannte das Wohnhochhaus an der Katzenpforte bisher "Edge".

  • Bisher wurde für die „Drei Schwestern“ doch 500 WE genannt. Mit Einbeziehung des „Edge“ und bei unveränderter Kubatur der beiden Projekten würde bei konstanter Menge der WE sich die Fläche pro WE doch signifikant vergrößern. Warum sollte man das machen (wenn sich dadurch voraussichtlich der Gewinn reduziert)?
    Die Kubatur werden sie wohl ohne Not nicht signifikant verkleinern.