Flughafen Leipzig-Halle

  • Weil es in Leipzig oder in Mitteldeutschland allgemein keine überregionale Hauszeitung gibt, wie bspw. die FAZ für den Westen, die Süddeutsche für den Süden, ZEIT und Spiegel für den Norden oder WELT, taz und Tagesspiegel in Berlin. Das merkt man dann insbesondere im Feuilleton oder Kulturbereich. Da fehlt ganz einfach das Wissen.

  • nein, das stimmt nicht. Gute Architekturen sind in der Szene bekannt und darüber wird überall publiziert. Wenn Leipzig nicht wirksam vorkommt, dann ist die Konkurrenz besserer Architektur insgesamt mengenmäßig zu groß, um mit der gegebenen Qualität bis in die relevante Liga der Objekte zu rutschen, über die gesprochen wird. Ob es vor Ort überregionale Medien gibt, ist völlig egal. Nimm den Alpenraum, dort gibt es zuHauf Objekte berühmter Architekten, doch nicht mal einen (Wohnort), wo ein überregionales Medium ansässig sein könnte.

  • Natürlich stimmt das. Die FAZ berichtet beispielsweise regelmäßig über große Bauvorhaben in Frankfurt. Über das Dom-Römer-Projekt, Senckenberg, Hochhausprojekte. Sag mir doch keiner, das wären alles architektonische Knaller (Das Senckenberg!). In der Süddeutschen wird die Müchner Wohnungsbauproblematik rauf und runter gerasselt. Das spielt sich bei uns alles in nur in den regionalen Blättern ab. Obs Dresden ist, obs der Leipziger Leuschnerplatz ist. Dergleichen würde mit änlichen Hausblättern ein viel größeres, überregionales Echo finden. Über die neue Probsteikirche wurde bspw. geschrieben, aber weniger über die Architektur, als über die Tatsache, dass im religionslosen/protestantischen Osten eine katholische Kirche an prominenter Stelle gebaut wird.

  • Die Rede ist hier nicht von Alltagsarchitekturen, sondern in den einschlägigen Fachblättern wird das Herausragende besprochen. Das ist eine ganz andere Liga.

  • Sehe ich auch so! Natürlich wird Achitektur in Themen spezifischen Medien begleitet bzw. fokussiert. Dass nun etwa die FAZ oder SZ in Frankfurt und München auch städtebauliche Projekte wie einen städtischen Diskurs begleiten, liegt auch an deren Funktion dort jeweils auch die Regionalpresse abzudecken. Das ist ja auch ganz klar.

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  • (Ich wollte hier keine Debatte allgemeiner und übergreifender Natur lostreten. Von daher kann das gerne ins Allgemeine, Passendere verschoben werden.)


    Cowboy hat am Beispiel der Talstraße anschaulich gezeigt, wie sich die Stadtstruktur und das Stadtbild in den letzten Jahren verändert hat. Die Stadt bekommt wieder ein "Bild". Das wir aber nicht nach außen transportiert.


    Zu den Kirchen: Die Probsteikirche wurde noch erwähnt und im Architekturführer Deutschland 2017 noch beschrieben. Im Architekturjahrbuch dann schon nicht mehr.
    Die Innutzungnahme vom PAULINUM wurde überregional nur erwähnt, wenn es um Protokollfragen ging.


    O.K. DOM publisher hat einen Architekturführer Leipzig herausgegeben. Aber die Reihe ist wohl eher etwas für Freaks.;)

  • Wie von user 'C.S.' schonn geschrieben, legte der Flughafen bei den Passagieren im letzten Jahr weiter zu. Vor allem auf den, durch die gute Anbindung auf Schiene und Straße, traditionell eher schwächeren innerdeutschen Strecken nach Frankfurt, München, und Düsseldorf. Vor allem aber die Strecke nach Frankfurt wird 2017 wohl einen Rekord einfahren. Trotz verbesserter Anbindung durch den Zug. Genauere Zahlen pro Strecke liegen aber noch nicht vor. Bleibt dennoch zu hoffen, dass sich das Wachstum weiter fortsetzt. Die im Januar und Februar weiter praktizierte Kapazitätserweiterung auf den Strecken nach Frankfurt und München lassen aber hoffen, dass das Wachstum weitergeht.


    Der Cargo-Bereich hat sich bekanntlich auch weiter gesteigert. Der komplette Sektor in Deutschland legte 2017 zu. Während die Flughäfen Frankfurt, Leipzig, und Köln für knapp 85% der jährlichen Tonnage verantwortlich sind. Womit diese drei Flughäfen das Geschäft in Deutschland bestimmen und Leipzig damit auch seine Stellung unter den Top 5 der europäischen Flughäfen mit der größten Tonnage, festigt.




    Beim Thema des neuen Bürogebäudes "Airport XI" geht es wohl nun wirklich um eine Diversifizierung der ansässigen Unternehmen am Flughafen selbst. Man will seitens des Flughafen nicht mehr so abhängig von DHL sein. Auch scheint man beim diesjährigen Neubau schon weiter in der Vermarktung und rechnet neben einem Foschungsinstitut auch mit Mietern im Kontext der hiesigen Automobilbranche. Ich denke, der Bau wird noch im Sommer oder Herbst losgehen.


    Das Projekt soll aber auch nur der erstr Baustein sein. Der Flughafen plant in den kommenden Jahren auf über 200 Hektar Gewerbe bzw. Büroflächen anzusiedeln. Dazu gehören neben dem neuen Bürogebäude "Business Park Airport Nord" auch Flächen des sog. "Business Park Airport West" mit 53 Hektar und dem "Business Park Airport Ost" mit 130 Hektar.


    Auf der anderen Seite der Bundesautobahn 9 und direkt an der Bundestraße 6 wird dieses Jahr noch der Bau von Gewerbeflächen losgehen. Hier werden von dem Unternehmen 'Goldbeck' ab dem Sommer neue Modulhallen gebaut.

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  • Damit bekommt die monströse Halbruine von Möbel-Erbe endlich Gesellschaft. Bebaut wird das Areal südlich des ehemaligen Möbelhauses bis zur B&, wo in der Vergangenheit schon Erdarbeiten mit unklarem Ziel stattfanden. Errichtet werden 6 Hallenkomplexe. Irgendwie bemerkenswerte Optik ist natürlich nicht zu erwarten:



    Verteilung der Baukörper:

  • Anhand heutiger Presseberichte ist mir aufgefallen, dass es der Flughafen Leipzig-Halle sogar in den Koalitionsvertrag geschafft hat (dessen Annahme durch die SPD-Mitglieder allerdings noch sehr fraglich ist):


    Für den Flughafen Leipzig-Halle wollen wir die Frachtfluglanderechte erweitern und diesen generell als Landepunkt für den Luftfrachtverkehr in die assoziierten Dokumente und damit in die Luftverkehrsabkommen aufnehmen.


    Da die wirtschaftliche Bedeutung des Frachtflughafens für Leipzig und ganz Mitteldeutschland immens ist, kann man das nur begrüßen, auch wenn ich die konkreten Auswirkungen der genannten Maßnahmen nicht beurteilen kann.

  • ^
    Die LVZ mit einem Artikel dazu. Durch den Passus würde Leipzig/Halle enorm aufgewertet und wohl zum zentralen Luftfracht-Drehkreuz werden:


    http://www.lvz.de/Nachrichten/…en-Frachtflughafen-machen


    Edit: Im MZ-Artikel zum Thema ist von möglichen "tausenden weiteren jobs in der Logistik" die Rede sollten weitere Airlines hinzukommen:


    https://www.mz-web.de/wirtscha…en-deutschlands--29685664

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  • Die Fluglärm-Gegner formieren sich auch bereits - wobei ich denke, dass es egal ist, ob jetzt 60 oder 120 Maschinen pro Nacht landen und starten - ohne entsprechende Lärmschutzmaßnahmen an der Person und am Haus wird es sicher in den Einflugschneisen auch jetzt schon nicht angenehm sein.


    Tausende mögliche zusätzliche Arbeitsplätze sind natürlich für die Region eine schöne Sache, selbst wenn die meisten sicher nicht zu den hochbezahltesten gehören.

  • Aktuell erscheint es am wahrscheinlichsten, dass ein hypothetischer chinesischer integrator die europäische DHL Flotte nutzt / mietet und Verkehre tagsüber abwickelt. amazon macht das bereits mit 2 DHL 757ern (East Midlands und Madrid) sowie einer ASL-737 aus Paris CDG.


    China - Leipzig würde eine Jumbo-Kette feedern, dazu wurden vor einigen Wochen zwei ex JadeCargo Frachter gekauft (ersteigert bei China-ebay), welche 2007 bereits schon mal gen LEJ flogen.


    Die Januar-Ergebnisse sind beachtlich! +17% Cargo (99.000 t) und +5% Passage (117.000) und +20% Flugbewegungen (knapp 6.000)

  • Ja, so in etwa könnte das Szenario aussehen. Man darf auch nicht vergessen, dass der Flughafen nach Frankfurt und München der drittgrößte in der Fläche ist. Da bleibt also noch viel Potential.


    Ich bin gespannt, ob die Freigabe seitens der Bundesregierung tatsächlich die Tore öffnet und der Flughafen verstärkt mit Gesellschaften aus Asien und dem Mittleren Osten zusammen arbeitet. Das sind zumindest die Regionen mit dem global stärksten Cargo-Umschlag. Und wir wissen alle, dass Deutschland den globalen Export dominiert.


    Falls der Flughafen hier eine Verbindung mit den angekündigten Gewerbeflächen schaffen kann, wäre das natürlich eine sehr kluge Vernetzung. Da nicht nur Lagerhallen entstehen, sondern auch Büros der dann operierenden Unternehmen.


    Unabhängig davon, sehe ich aber generell einen Beschäftigungszuwachs im vierstelligen Bereich in dem nächsten Jahrzehnt am Flughafen passieren. Mit den möglichen Erweiterungen durch andere Fluggesellschaften, sehe ich langfristig das Potential für Job-Zuwächse im fünfstelligen Bereich.


    Was keine schlechtbezahlten Arbeitsplätze mehr sind Birte. Durch DHL sind jetzt schon rund 200 Ingenieure und Techniker am Standort. Des Weiteren Piloten um dreistelligen Bereich. Dazu verdienen auch die Lager-Arbeiter über dem Tarif. Die Story der "Billigkräfte" ist eine Mär.

  • Wirkliche Neugkeiten standen nicht in dem Artikel. Eher geht es noch einmal um die Bedeutung der Landerechte für internationale Unternehmen. Was vor allem die Wahrnehmung des Standorts weiter erhöhen würde. Außerdem erhofft man sich Folgeinvestitionen von Unternehmen welche schnell in den asiatischen Markt liefern, bzw. umgekehrt welche aus Asien in den europäischen und deutschen Markt liefern.


    So wie man darüber teilweise redet, glaube ich mittlerweile an eine reale Chance einer mindestens mittelgroßen Ansiedlung aus Asien.

  • Nun kommt nach der Spekulation um den asiatischen Versandriesen "Alibaba" ein weiterer Akteur ins Spiel um die neuen Gewerbeflächen am Flughafen. LVZ und MZ verweisen auf eine Artikel in der Bremer Lokalpresse in welchem von einer möglichen Ansiedlung des bayerischen Flugzeugbauers Dornier die Rede ist. Angeblich soll die Entscheidung dieses Jahr zwischen Bremen und Leipzig fallen. Wobei Leipzig als Standort die Nase vorne haben soll. 300 Stellen im Flugzeugbau sowie Verwaltungsstellen sollen dabei entstehen.


    Wäre, wenn es denn so kommt, ein weiterer dicker Fisch für den Standort und den Flughafen. Auch würden sich mit dem neuen Business Park und den großen Gewerbeflächen die Puzzleteile zusammen fügen. Außerdem ein weiterer Beweis, dass der oft gescholtene Infrastrukturausbau am Flughafen nicht umsonst war sondern aktiv den Standort verbessert.

  • ^ Apollo XI ist wahrlich ein guter Auftakt für den geplanten Airport Business Park. Ich habe gar nicht mehr an Büroneubauten mit Anspruch in Leipzig geglaubt, nachdem jetzt auch die innenstadtnahen Gebiete mit oller "Logistik-Architektur" zugebaut wird und auch das neue 7-Days-Hotel am Flughafen einen neuen Tiefpunkt darstellt.

  • Investitionen von 400 Mio. Euro

    In der Print-Ausgabe der LVZ-Regionalteil Schkeuditz gibt es ein Interview mit Ministerpräsident Kretschmer, auch bzgl. des Flughafens. Dort werden einige Ausbau- bzw. Entwicklungsstufen des Flughafen etwas konkreter umrissen. Insgesamt werden wohl rund 400 Mio. Euro investiert.


      Dabei geht es um Ansiedlungen in dem südwestlich gelegenen Gewerbepark. Sicher meint der MP dieses hier schon einmal angesprochene neue Gewerbegebiet.


      Die Erweiterung des DHL-Vorfelds (Apron 4) in Richtung Osten.


      Die Erweiterung des Vorfelds (Apron 3) mit dem Hangar, auf der nördlichen Seite des Flughafens.


      Ein weiterer Hangar für die Flugzeugwartung. Wo sich dieser genau befinden soll, geht nicht hervor.


      Die Errichtung eines "Airport Logistic Centres". Wo sich das befinden soll, geht auch hier nicht hervor.


      Sowie die Errichtung von zwei Bürogebäuden. Ob dabei auch der Entwurf von Baukomplex gemeint ist, würde ich mal bezweifeln. Kretschmer spricht hier von einer Investitionssumme bei insgesamt 60 Mio. Euro für beide Gebäude. Alleine der obige Entwurf wird 45 Mio. Euro kosten.


      Außerdem werden die möglichen Ansiedlungen von Dornier - siehe weiter oben im Thread - und Volga Dnepr angesprochen. An beiden scheinen wohl der Flughafen und die Staatsregierung dran zu sein.



    Eine Übersicht zum besseren Verständnis der Verortung der Pläne findet man hier.


    Das sind erst einmal recht konkret in den Aussagen. Ich hoffe, es kommt so wie vom MP beschrieben. Das wären schon recht große Entwicklungsschritt am Flughafen. Der zwar zur Zeit gute Zahlen bringt, aber beim Thema direkte Verbindungen in europäische Städte noch Nachholbedarf hat.



    Edit: Zufällig darauf gestoßen, wird es am S-Bahnhof Großkugel ein weiteres Gewerbegebiet geben. Da es auf Anhalter Seite ist, wird das eher nichts mit dem obigen Interview zu tun haben. Hier werden mehrere Hallenkomplexe in unmittelbarer Nachbarschaft zum oben genannten Gewerbegebiet an der Autobahn 9, entwickelt oder sind schon in der Realisierung. Zur Verortung hier.

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  • HIER wird berichtet, dass sich eine neue Fracht-Airline in Leipzig-Halle ansiedeln will. Die Airline soll Cargo Logic Germany (CLG) heißen. Wer die Eigentümer sind, ist nicht ganz klar. Vieles spricht aber dafür, dass es ich um die russischen Volga-Dnepr-Gruppe handelt.


    Starten willl die neue Airline mit drei umgebautenBoeing 737-400F. Wenn die Geschäfte gut laufen, können weitere Flieger dazu kommen. Bedient werden sollen Ziele in Europa.


    Für Leipzig hat gesprochen, dass hier bereits eine große Wartungsbasis unterhält und dass andere Flughäfen wie Frankfurt oder Amsterdam gegenwärtig wohl eher den Passagierverkehr ausbauen wollen. Und natürlich das Thema Nachtflug...