Neubebauung Bahnhofsvorplatz ("Maximiliancenter"|"Urban Soul")

  • Alles schien jetzt auf einem guten Weg, aber...wir sind ja in Bonn!
    Der GA berichtet heute, dass die Verwaltung am kommendem Montag in der Ratssitzung nicht den geforderten Entwurf eines Verkaufsvertrags vorlegen möchte sondern sich weitere Zeit genehmigen lassen will, weil die GABI- und Rolltreppenproblematik weiter nicht geregelt sei.
    Schwarz/Grün ist entsetzt und will ggf. rechtliche Schritte einleiten. Der Investor gibt zu verstehen, dass die finanzierende Bank ggf. aus dem Projekt aussteigen könnte, wenn nicht in diesem Jahr Nägel mit Köpfen gemacht wird. Angeblich habe es keine Gespräche zwischen Stadt und Investor bezügl. der zu klärenden Fragen gegeben.
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    Ich warte den Montag ab, bevor ich hier noch ausfällig werde....

  • ^Es ist so gekommen, wie vorab berichtet. Der Entwurf für einen Kaufvertrag wurde nicht vorgelegt, obwohl vom Rat verlangt. Die Stadt spricht von ungelösten Fragen (Gabi, Rolltreppe), hat aber selbst nicht mit dem Investor verhandelt. Der Rat hat der Verwaltung eine "letzte Frist" bis zum 1. März gesetzt, um einen "in allen Punkten ausgehandelten" Vertragsentwurf vorzulegen. Die Ratsmehrheit spricht von skandalösem Verhalten der Verwaltung und dem Versuch, das Projekt bis zu seinem Scheitern zu verzögern.



    Ich warte den Montag ab, bevor ich hier noch ausfällig werde....


    Es fällt mir auch sehr schwer, mich mit klaren Worten zurückzuhalten. Unfassbar, wie die Verwaltung Willen und Auftrag eines demokratisch gewählten und dadurch legitimierten Parlaments missachtet.


    GA: Südüberbauung: Stimmung wird frostiger
    Express: Maximilian-Center droht jetzt das Aus!

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    Eine kleine Ergänzung:
    Die Stadt kontert, der GA-Bericht stimme inhaltlich nicht. Zwei eingeschaltete Rechtsanwälte stellten ihre Einschätzung in der Ratssitzung vor. Danach verzichtete die Ratsmehrheit auf die Formulierung, dass die Verwaltung "nicht willens oder in der Lage" sei, den Vertrag vorzulegen. Dies stellt der GA anders dar.
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    Man kann nur hoffen, dass der Investor bei der Stange bleibt. Selbstverständlich wäre das nicht. Ich mag Laie sein, aber so ganz verstehe ich nicht, dass das Gesamtprojekt ggf. an einer Rolltreppe und einer Polizeiwache scheitert.
    Ich werde den Eindruck nicht los, dass dies nur vorgeschobene Gründe sind.

  • Der Rat hat der Verwaltung eine "letzte Frist" bis zum 1. März gesetzt, um einen "in allen Punkten ausgehandelten" Vertragsentwurf vorzulegen.


    Die Verwaltung scheint der Aufforderung nachgekommen zu sein. Wie der GA heute meldet, sollte die Verwaltung dem Rat heute die ausgehandelten Eckpunkte für einen Vertragsabschluss mit Sevenheck zur Abstimmung vorlegen. Der habe die Voraussetzungen für eine Weiterverhandlung erfüllt.... Es gebe den geforderten Finanzierungsplan der Bank (HSH) und auch Sevenheck selbst habe sein Eigenkapital nachgewiesen. Und auch der Gutachterausschuss, der behauptet hatte, Sevenheck müsse 920.000 Euro beim Grundstückstausch mit der Stadt drauflegen, gibt zu, sich verrechnet zu haben. Die Summe müsse nach unten korrigiert werden.


    Sichergestellt werden soll, dass Sevenheck tatsächlich nach dem Verkauf der städtischen Flächen mit dem Abriss beginnt. So soll für den Abriss eine Frist gesetzt und der Stadt ein Rücktrittsrecht vom Verkauf eingeräumt werden, falls Sevenheck die Südüberbauung von den 40 Eigentümern nicht vollständig erwerben kann. Außerdem soll Sevenheck eine Sicherheit in Höhe von 1,3 Mio. Euro hinterlegen.


    GA: Stadt soll weiter verhandeln



    Auch Sevenheck hat aufgegeben. In einem Brief an OB Nimptsch schreibt er, gegen das Projekt "agierende Kräfte der Verwaltung" hätten ihr Ziel erreicht.


    Sevenheck hatte fast recht. Soviel ist nun klar.

  • Noch ist nicht gebaut!!!

    Es darf doch nicht wahr sein und klingt wie ein verfrühter Aprilscherz!!! Wieder sind irgendwelche Leute dagegen und haben angeblich schon tausende Unterschriften!


    http://www.general-anzeiger-bo…Center-article725515.html


    Die Widerständler melden sich immer erst, wenn die schwierigen Verhandlungen, Investorensuche, vorgelegten Planungen, Bedingungen seitens der Stadt Bonn, etc etc. endlich zu einem Konsens gefunden haben. Ok - man kann nicht jeden und alles hierbei berücksichtigen, die städtebaulich relevanten und sozialen Bedingungen sind aber eingeflossen, erste Mieter (Saturn) haben Zusagen gegeben und insgesamt kommt ein meiner Meinung nach akzeptables wirtschaftliches Projekt heraus, was als erster Abschnitt des vor Jahren gelaufenen Städtebaulichen Wettbewerbes "Bahnhofsumfeld" gewertet werden kann. Städtebauliche Ideenwettbewerbe lassen sich aus den bekannten Rahmenbedingungen (der Preisträger setzt im seltensten Fall seine eigene Planung um - im Gegensatz zu Architekturwettbewerben) seltenst 1:1 umsetzen, sondern geben Leitmotive und Rahmenbedingungen für spätere Realisierungsvergaben oder für weitere Architekturwettbewerbe der Einzelobjekte vor.


    So etwas gibt es nur leider nicht nur in Bonn. Siehe Stuttgart 21 und anderswo.


    Nur, wenn es so weiter geht, wird ein Großteil der Gegner und Befürworter ein geordnetes, städtebaulich akzeptables Bahnhofsumfeld in diesem Leben nicht mehr erleben! Immerhin wird bis Heute schon, nach Abriss der Altbebauung Ende der 60 er Jahre, über 40 Jahre daran herumgedocktert!

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    Ich war auf der besagten Infoveranstaltung. Hier meine Eindrücke und ein paar Infos:


    - Das Verhältnis von Befürwortern und Gegnern hielt sich nach meinem Eindruck die Waage
    - Die Gegnerschaft lässt sich wie folgt aufteilen: Die eine Hälfte will dort generell keine Bebauung mehr bzw. lehnt das Projekt an sich ab, die andere Hälfte findet die Architektur banal und für diesen Standort nicht angemessen und fordert ein Gesamtkonzept für die Bebauung am Bahnhof
    - Ich habe keine Zweifel daran, dass man die benötigten Stimmen gegen das Projekt sammeln kann
    - Der Architekt hat leider bereits zu Anfang seines Vortrags die These aufgestellt, Bonn sei eine Barockstadt...Das sorgte für berechtigte Irritationen im Publikum
    - Eine kleinteilig-wirkende Fassadenstruktur soll durch verschiedene Sandsteinsorten erreicht werden
    - Illuminationen des Gebäudes (insbesondere der Fenster) sollen an die jew. Jahreszeiten angepasst werden - man wolle einen Künstler engagieren
    - Saturn wurde als Mieter ausgesucht, da die Firma (im Gegensatz zum Mediamarkt) Großelektrogeräte liefert - diese müssten also nicht selber vom Kunden abgeholt werden
    - Die Rampe zum ZOB bleibt (Eigentum der Stadt), man strebt aber zusätzlich Aufzüge an und will die Steigung im Sinne besserer Barrierefreiheit verringern


    Das sind Aspekte, die mir noch einfallen. Etwaige inhaltliche Dopplungen mit dem GA-Artikel bitte ich zu entschuldigen.

  • Das angekündigte Bürgerbegehren gegen den Beschluss des Stadtrats vom 01.03.2012 ist gestartet. Ich zitiere den Verein Pro Bahnhofsvorplatz e.V.:

    Wir wollen erreichen, dass eine Gesamtlösung für den Bahnhofsvorplatz zügig in Angriff genommen wird. Es muss eine Gesamtlösung sein, die das Areal von der Thomas-Mann-Straße bis zum Kaiserplatz umfasst.
    Ein neuer „Klotz“ wie die bestehende Südüberbauung muss vermieden werden. Wir fordern eine Neugestaltung, die den Vorstellungen der Bürgerwerkstatt von 2005/2006 entspricht. Diese Neugestaltung können wir nur erreichen, wenn der Bau des geplanten „Maximiliancenter“ verhindert wird.
    Der Ratsbeschluss vom 01.03.2012 über den Verkauf der städtischen Anteile an der Südüberbauung darf deshalb nicht umgesetzt werden.


    Quelle


    In der Tagesordnung des Rates für kommenden Donnerstag findet sich folgender Antrag, der eine Mehrheit finden dürfte:

    1. Der Oberbürgermeister wird gebeten, bis zur Ratssitzung schriftlich darzulegen, ob der Text zum Bürgerbegehren trotz der planungsrechtlichen Belange und einigen unzutreffenden Formulierungen in der Begründung zulässig ist und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt.
    2. Bis zur Frist der Vorlage der erforderlichen Unterschriften ist der Vertrag mit dem Investor unterschriftsreif endzuverhandeln und vorzubereiten.
    3. Die notarielle Beurkundung ist bis dahin jedoch zurückzustellen.


    Quelle

  • Neue Südüberbauung im Detail

    Hallo DAF'ler,


    auf Seiten der CDU finden sich detaillierte Pläne und Ansichten zum Maximilian-Center, aus der Presse oder hier im Forum habe ich diese noch nicht wahrgenommen.


    Bei der Projektion des gesamten Geländes (S. 10) gefällt die Idee der gläsernen Ebene über dem Ausgang der U-Bahn. Das habe ich bislang noch nirgendwo gesehen, kennt jemand Vergleichsobjekte?


    Zum aktuellen Projekt kann ich die Position der CDU beinahe uneingeschränkt befürworten.


    Zur Gestaltung der Fassade:
    "Der Hochbau erfährt eine Neugestaltung mit einer gegliederten Fassade bei der aber noch Veränderungen möglich sind."


    Da finde ich die Farbwahl der Fassade zwar grundsätzlich passend zum Bahnhofsgebäude, allerdings würde ich mir eine kontrastreichere Gliederung der Natursteine wünschen.
    Dem Vordach kann ich auch nichts abgewinnen, es stört die Sicht auf den Bahnhof. Die Traufhöhe passt, zwar höher als der Bahnhof, aber ungefähr gleich auf mit Volksbank und Gangolf-Gebäude auf der Rückseite.


    Hier noch ein Interview mit dem holländischen Investor, bei dem dessen Geduld hervorgehoben wird. Außerdem sollen 4 Bäume in Kübeln vor dem Gebäude platziert werden, siehe im PDF-File S. 37-40.


    Ein Baum verdeckt bloß wieder die Sicht auf den Bahnhofseingang. Außerdem würde ich eine Verlegung der Straßenbahnhaltestelle an diese Position favorisieren. Also die 60.000 € kann er sich sparen.


    Unter den ansonsten schwierigen Bedingungen überwiegen für mich eindeutig die positiven Aspekte dieses Projektes, schade dass das Bürgerbegehren die Umsetzung aufschiebt oder sogar verhindern kann.

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    Vielen Dank für die tollen Links und herzlich willkommen im Forum, Hillboy!
    Ich kann mich bezüglich des Themas nur wiederholen: Ich denke auch, dass die Vorteile die Nachteile deutlich überwiegen. Ich habe aber eben auch keine Zweifel, dass die Gegner sich einmal mehr durchsetzen werden. Dadurch wird sich eine Umgestaltung und städtebauliche Aufwertung wieder um Jahre - wenn nicht wie in Bonn üblich Jahrzehnte - verzögern.
    Die Träume von einem Bahnhofsplatz sind nicht zu verstehen, und gerade im historischen Kontext dieses Ortes vollkommen abwegig. Wer die Geschichte dieses Ortes kennt, sollte wissen, dass es jahrelang quasi überhaupt keinen richtigen Zugang zum Bahnhof (die Preußen haben ihn gebaut!) gab, geschweige denn einen Platz.
    Das Vordach wurde auf der Infoveranstaltung, gerade auch von Befürwortern des Gesamtprojektes, kritisch gesehen - ich kann dem auch nichts abgewinnen.
    Bei der Fassengestaltung kann ich Dir auch nur zustimmen. Der Architekt gab in der Bürgerversammlung aber auch an, dass man darüber noch einmal reden kann. Ich würde mir auch wünschen, dass man mit noch mehr verschiedenene Sandsteinfarben, als Reminiszenz an die kleinteilige frühere Bebauung, verwenden würde.


    Hier noch einmal ein altbekanntes Bild der früheren Situation (1957)

  • [quote='Hillboy','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=335219#post335219']Hallo DAF'ler,


    auf Seiten der CDU finden sich detaillierte Pläne und Ansichten zum Maximilian-Center, aus der Presse oder hier im Forum habe ich diese noch nicht wahrgenommen.


    Gelungene Präsentation!! Danke, sehr informativ!
    Ich weiss nicht was die Gegner des Projektes haben? Das Projekt ordnet sich doch im Grundriss in den Gesamtwettbewerb ein, bzw. entspricht dem Grundriss im Wettbewerbsentwurf (siehe die Darstellung im städtebaulichen Kontex. Die leichte Öffnung von der Poststraße zum Bahnhof eines zukünftig gefassten Bahnhofsvorplatzes, dafür eine kürzere Front parallel des Bahnhofes, alles sauber und ok.
    Sehr schön die Bilder aus der Kaiserzeit und den 50/60 'ern, wie ich es in den Sechzigern auch noch in Erinnerung habe. Man sieht, dass auch die alten Traufhöhen wesentlich höher als der Bahnhof waren, eben städtische represäntative Gebaude aus der Jahrhundertwende.


    Fast jedes städtische Gebäude kann man erstmal als "Klotz" bezeichnen. Finde die Planung angemessen, wenn nicht sogar etwas brav, Fassade zur Gangolfseite und Bahnhofsparallel sogar etwas langweilig. Insgesamt muss ich in dem Fall auch mal der CDU zustimmen.
    Hoffe es wird baldmöglichst verwirklicht und das Bürgerbegehren ausgesetzt, sonst endet es wieder mal so, wie Joams bereits prophezeite.

  • Bei der Projektion des gesamten Geländes (S. 10) gefällt die Idee der gläsernen Ebene über dem Ausgang der U-Bahn. Das habe ich bislang noch nirgendwo gesehen, kennt jemand Vergleichsobjekte?


    Das hatte ich noch vergessen: Das Büro hatte sich damals auch beim städtebaulichen Wettbewerb beteiligt. Daher kommt dieser Entwurf!

  • Das hatte ich noch vergessen: Das Büro hatte sich damals auch beim städtebaulichen Wettbewerb beteiligt. Daher kommt dieser Entwurf!


    Vielleicht werden die Glasplatten bei einer Bebauung des Nordbereiches berücksichtigt.
    Das Tageslicht würde ein wohliges Gefühl beim Aufstieg von der U-Bahn vermitteln, aber von der Vogelperspektive wäre es dennoch eine Reminiszenz an das Bonner Loch ;)


    Die Dokumentation der Bürgerversammlung ist auch online. Hier werden für und wider nochmal ausführlich dargestellt, v.a. über Abstand vs. Statik, Gebäudevolumen vs. Wirtschaftlichkeit, Mieterstruktur, Ausgestaltung von Baustil und Wegebeziehungen.


    Diese Punkte sind soweit geklärt, aber die Frage finde ich wichtig:
    "F: Wie wird das UG des Neubaus aussehen?
    AI: Es werde ein komplett neues Konzept geben. Es finde eine Entkernung statt, die
    Raumhöhen sollen soweit wie möglich vergrößert werden."


    Eine Vergrößerung der Raumhöhe fände ich schon klasse. Aber auf S. 11 des PDF-Files sieht man die Begrenzung und auf S.13 den Plan der Keller-Sanierung. Da habe ich aber die Befürchtung dass der Tunnel vor den U-Bahn-Eingängen durch ein weiteres Geschäft noch schmaler wird bzw. genauso schmal wie unter den DB-Gleisen.
    Dort herrscht immer Gedrängel, v.a. wenn jemand die Aufzüge in der Mitte benutzt und dadurch nur blockieren kann. Also im Grunde wäre Breite viel wichtiger als Höhe. Da die DB-Tunnel jetzt nicht mitsaniert werden würden, sollte dieser Punkt für eine zukünftige Sanierung durch die DB berücksichtigt werden, ansonsten baut man einen Flaschenhals.
    Ich frage mich auch ob auf S.43 das Untergeschoss zu sehen ist, die Ansicht verspricht eigentlich genügend Platz, außerdem wären allein Farbgestaltung und Wertigkeit ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Zum Grundsätzlichen: Erreicht das Bürgerbegehren die knapp 10.000 Unterschriften, wird hoffentlich ein Bürgerentscheid durchgeführt.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, bräuchten die Neubaugegner dann ca. 50.000 Stimmen (Zustimmungsquorum = 20% der ca. 250.000 Wahlberechtigten in Bonn).
    Korrigiert mich falls es anders ist, aber wenn dem so ist, kann ich mir wiederrum nicht soviele Sturrköpfe in Bonn vorstellen, v.a. wenn die CDU dafür ist ;)

  • Hallo Hillboy, guter Einstand ins Forum. Ich habe schon lange nach anderen Visualisierungen des Maximilian Centers gesucht. Danke.


    Die Träume von einem Bahnhofsplatz sind nicht zu verstehen, und gerade im historischen Kontext dieses Ortes vollkommen abwegig.


    Das kann man nur unterstreichen. Der Bahnhof ist im historischen Kontext gesehen eben nur ein "Unterwegshalt" zwischen den Knotenpunkten Köln und Koblenz (Mainz). Ihm fehlte dementsprechend funktional die Bedeutung, die städtebaulich durch eine größere Platzanlage zu betonen gewesen wäre.


    Heute hat sich die Funktion des Bahnhofs natürlich gewandelt, aber eben nicht die gründerzeitliche Stadtstruktur. Man kann es doch auch als Vorteil sehen, dass man mit dem Verlassen des Bahnhofsgebäudes geradezu in die Stadt "hineinfällt".


    Die geplante Aufweitung der Poststraße zum Bahnhof hin sehe ich sogar als Nachteil, denn der Verlust an Nutzfläche soll durch eine Verschiebung des Maximilian Centers nach Süden in die Flucht der Gangolfstraße kompensiert werden.



    Ich würde mir auch wünschen, dass man mit noch mehr verschiedenene Sandsteinfarben, als Reminiszenz an die kleinteilige frühere Bebauung, verwenden würde.


    In jeder anderen Stadt hätten sich Verwaltung und Politik bemüht, dem Investor einen Fassadenwettbewerb abzuringen. Durch die einheitliche Form und Höhe sowie die zu gleichmäßig gestaltete Fassade, entsteht der besagte Charakter eines "Klotzes". Hier haben die Gegner meiner Meinung nach tatsächlich ein Argument. Die öffentliche Wahrnehmung wäre eine ganz andere, hätte die Verwaltung mit der GDG/ Sevenheck Hand in Hand gearbeitet. Dieser scheint ja zu Kompromissen bereit.


    Zum Untergeschoss: es wird höchste Zeit, dass das schmuddelige Untergeschoss aufgehübscht wird. Ein Punkt, mit dem der Investor in der Öffentlichkeit für das Projekt werben könnte. Ich bin sicher, dass viele Pendler und Reisende sich für eine attraktive Passage wie am Kölner Hauptbahnhof, mit dem Reisebedarf angepassten Angeboten ("Foodcourt"), begeistern ließen. Aber auch hier fehlt ein Konzept, dass die Stadt mit dem Investor und der Deutschen Bahn gemeinsam ausarbeiten müsste.

  • Der Verein Pro Bahnhofsvorplatz hat bislang rund 1.000 Unterschriften zusammen, aber die insgesamt notwendigen knapp 10.000 Unterschriften sind leider bis zum 20. Juni realistischerweise zu schaffen. Das sieht wohl auch die CDU so, die vorsorglich bereits die rechtliche Zulässigkeit des Begehrens anzweifelt.


    So sehr bürgerschaftliches Engagement zu begrüßen ist, leider lehnen die Vertreter der Initiative das Projekt nur ab, schlagen aber ein Gesprächsangebot des Investors und des Architekten aus und haben auch sonst keine realistischen Vorschläge zu bieten, wie das Areal anders gestaltet werden könnte. Auf ihrer Webseite bleibt es bei den bekannten Allgemeinplätzen (http://www.bahnhofsvorplatz-bonn.de).


    GA: Bonner Bürgerinitiative hat erst 1000 Unterschriften - Investor bietet Gespräche an


    GA: CDU zweifelt an der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens

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    Die CDU hat das Bürgerbegehren rechtlich prüfen lassen, siehe hier


    Zum einen soll das aktuelle Bürgerbegehren bereits eine zweite Bürgerbeteilung darstellen und wäre damit grundsätzlich unzulässig.
    Im Speziellen wird kritisiert dass das Bürgerbegehren nicht objektiv den Sachverhalt (Erhöhung Abstand zum Bahnhof und Kompatibilität mit dem städtebaulichen Entwurf von Schmitz) der aktuellen Sevenheck-Planung erläutert bzw. gänzlich verschweigt.

  • Bestand vs. Neubau

    Der Vergleich zwischen Bestand (rot) und Neubau (weiß).


    Die Traufhöhe hätte ich sogar höher erwartet, passt sich im Grunde ideal den Gebäuden im hinteren Bereich an.
    Diese Abbildungen gehören ehrlicherweise auf die populistischen Plakate des Bürgerbegehrens in der Fußgängerzone, denn mit den aktuellen Blickfängern schmieren da nur militante Verfechter ihre ahnungslosen Mitmenschen an :nono: