Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

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    Die Befürchtung kann ich entkräften, bzw. die Hoffnung stärken.
    Der fehlende Korrosionsschutz deutet ja schon darauf hin, dass es sich bei diesen beiden Streben nur um eine temporäre Sicherung handelt.
    Und Sandsteinfassade hab ich bisher nur an der Südseite gesehen (allerdings die westliche auch nicht "unter die Lupe" genommen). Das lässt sich bei einem Spaziergang um die Baustelle aber auch besichtigen - die Gerüste sind ja nur mit Netzen behängt und bieten Durchblicke.

  • Das Stahlfachwerk für die Seitenwände sowie der Boden des "schwebenden Saals" sind fertig, bald könnten die Stahlbalken für das Dach montiert werden. Das Gerüst ist schon da und deutet an, wie hoch der Saal wird. Die Stahlkonstruktion wirkt vor Ort sehr massiv, im Gegensatz zu den Fotos und Webkamera-Bildern, auf denen die Bauteile fast wie Streichhölzer aussehen.



  • Die Konstruktion ist ja auch durchaus gewagt. Die Dachkonstruktion erzeugt an der Verbindungsstelle enorme Druckkräfte nach außen (also Richtung Schirn bzw. Krönungsweg. An den Rändern werden die von der Seitenwand aufgefangen, aber je weiter man in die Mitte kommt, desto weniger Unterstützung wird von da kommen. Also greift diese Kraft mit dem langen Hebel der Seitenwand unten am Übergang von der Seitenwand zur Bodenplatte ein. Die einzige Unterstützung bildet dann noch die Zugbelastung auf den Diagonalstreben der Seitenwand und im oberen Querbalken.


    Mit einer Querverstrebung, wie der jetzt temporär eingebauten, ist sowas heute Kinderkram, aber ohne, wie der Saal geplant ist, sehr trickreich und, wie Du siehst, auch nicht mit "Streichhölzern" umzusetzen.

  • ^eben. Die Aussteifungen in der Dachkonstruktion sind deshalb wichtig, denn wenn ein Dach nicht ungleichmäßig drückt, dann sind die seitlichen Schubkräfte auch beherrschbarer, weil vornehmlich vertikale Abtragskräfte entstehen. Vorausgesetzt, die gesamte Konstruktion ist in sich selbst stabil genug.



    Ich muss gestehen, der eingehängte Saal hat mich schon de ganze Zeit sehr beeindruckt.

  • ^ und ^^
    Moment mal, da muss ich nochmal ergänzen:
    Die Gedanken zum Kraftfluss sind im Ansatz richtig, aber die Druckkräfte nach außen mit dem Hebelarm der Seitenwandhöhe nie und nimmer von den Seitenwandstützen aufnehmbar. Und schon gar nicht von der Betonplatte da unten. Die Dachfläche wird natürlich auch Diagonalen erhalten und als Scheibe funktionieren. Damit ist der Kopf der Seitenwände auch horizontal gehalten.

    Bild: von mir

  • ^Danke, das war aus den bisherigen Skizzen und dem Baufortschritt noch nicht erkennbar. Aber so geht's natürlich. Ich sagte ja, trickreich - wenn man weiß, wie es gamacht wird, ist es dann immer gaaanz offensichtlich. :)

  • Und eben per Webcam hab ich das Material für das Dach auch schon auf der Baustelle entdeckt. Auf der Betondecke steht eine Arbeitsbühne. Es geht also weiter. Offenbar musste der Beton erst Aushärten, um ihn jetzt als Arbeitsebene zu nutzen. Bin sehr gespannt, wie die ersten Teile in der Luft gehalten werden, bis sie sich dann gegenseitig stützen können.

  • Danke @ Baufrosch. Genau, der Begriff der Scheibe ist der entscheidende, um es zu beschreiben.


    Was mich an anderer Stelle wundert, wie lange die Dachdecker für die Schiefereindeckung brauchen. Ich kenne das auch etwas schneller...

  • Auf dem Weg zum Domturm warf ich einen Blick nach oben, man hat mit dem Aufbau der Stahlsparren begonnen



    oben angekommen hat man schon eine Dachpfette (die Querverbindung zwischen den Sparren, wie ich nachgelesen habe) eingesetzt, nur 2 Mann waren hier beschäftigt (und der Kran natürlich)



    näher ran erkennt man, dass die Sparren mit je 5 Querverbindungen auf jeder Seite verbunden werden



    an den Dachstühlen zum Dom hin sind Dachdecker damit beschäftigt den Unterbau für den Schiefer zu befestigen



    die Dächer in Richtung Römer haben einen Teil der Schieferdeckung schon erhalten



    hier noch eine Gesamtübersicht, durch klicken zu vergrößern



    und ein Blick von der Braubachstraße



    http://abload.de/img/dsc_0073vxjjj.jpgBilder: thomasfra

  • Hoffentlich denken sie dran, die Arbeitsbühnen herauszuheben, bevor sie die letzte Diagonale einbauen. ;)


    Die Höhe des neben dem Stahlbau stehenden Gerüstes ergibt übrigens nur einen Sinn, wenn man ein Dach drauflegen will (Wetterschutz).
    Das heißt dann aber, dass uns der Webcam-Blick auf die weiteren Ausbauarbeiten verwehrt wird. :(

  • Aus dem vorletzten Bild von thomasfra in #251 glaube ich entnehmen zu können, dass das Gerüst nicht für den schwebenden Saal gedacht ist, da direkt neben der Schirn das Gegenstück dazu entsteht.

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    Das Gerüst neben der Schirn ist ein Arbeitsgerüst. Von diesem aus wird die Natursteinfassade montiert. Dafür hat es schon seine Endhöhe erreicht.
    Das von mir angesprochene Gerüst hat auf der dem Stahlbau abgewandten Seite vertikale Gitterträger. Und wer oben auf diesem Gerüst steht, hat Nichts in Reichweite, an dem er irgendwas montieren könnte.
    Also vermute ich das Gegenstück zum hohen Gerüst auf der anderen Seite des Stahlbaus. Sobald die Stahlbaumontage abgeschlossen ist, wächst bestimmt auch dieses Gerüst weiter in die Höhe (was vorher den Kran beim Materialtransport behindert hätte).

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    Fast fertig, denn die untere Diagonale im Dach vorne links fehlt noch, und da dürfte dann auch die Stelle sein, wo man nach dem Anziehen der Schrauben und Nachbessern der Beschichtung die beiden Arbeitsbühnen heraushebt.

  • Zur Abwechslung heute mal eine Aufnahme vom Krautmarkt her, also südlich des Domturms, wie sie Anfang Juli epizentrum schonmal machte. Der höchste Stadthausgiebel macht sich echt gut zwischen Schirn und Domturm, auch wenn sich erst zeigen muss, wie letztendlich die Fassade wirkt.



    -Bild von mir-

  • Wenn ich das richtig erkennen kann, lagern neben dem "schwebenden Saal" schon goldfarbene, metallische Hohlprofile, die für das Dach und die Außenwände bestimmt sind. Es kann aber auch Holz sein.


    Blick von schräg oben:


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    Es sind die hölzernen, doka-gelben Schalungsträger der Stahlbetondecke des Saales, die in der letzten Woche ausgeschalt wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Baufrosch () aus folgendem Grund: Feintuning