City of the Future

  • ".....(außer es kommen wieder ein paar Knaller, wie bspw. Internet, Mobiltelefon, TV, Verbrennungsmotor,...). ...."


    Ich habe in einer Statistik gelesen, das in den kommmenden 30 Jahrne weltweit mehr akademiker die Unis verlassen werden, als in der gesammten Geschichte der Menschheit bis heute ZUSAMMEN.


    Jeder dieser Ingenieure, Betriebswirte, Architeken, Elektrotechniker macht sich Gedanken........ ich denke, das wird eine Welt, die wir aus heutiger sicht überhaupt noch nicht ansatzweise uns vorstellen können, bis auf ein paar grobe Rahmenbedingungen. Und sobald erst die Jagd nach den Rohstoffen im Weltraum eröffnet ist, ändret sowieso nocheinmal ALLES.


    Ein Trend ist aber klar: Städte zu bauen, im Fall der Fälle auch aus dem nichts heraus, wie in Dubai oder Shenzen, wird immer schneller und billiger machbar sein. Beton ist als Rohstoff unendlich, und Baustahl als billigster aller Stahlsorten wird entweder durch andere Materialen ersetzt, oder auch weiterhin vorhanden sein.
    Ich denke es gibt 2 grosse unbekannte: Die Verfügbarkeit von Künstlicher Intelligenz im Alltagsleben, und die wirtschaftliche Eroberung des Weltraums. Bei beidem ist jene schwelle, die das Internet in seiner wirtschaftlichen und technologischen entwicklung schon überschritten hat, noch nicht ganz erreicht.


    Allein für den Fall, das ein rentabler abbau von Rohstoffen auf dem Mond möglich wäre, würde das eine komplett neue sparte in der Architektur eröffnen. Die kommerzielle Weltraumarchitketur, die dann logischerweise zur Weltraumstadt führt.

  • Ich denke Rohstoffe im Weltraum machen nur Sinn, wenn man sie auch im Weltraum verbraucht. Den Transport auf die Erde stelle ich mir da echt zu schwer vor und die meisten Metalle gibt es denke ich auf der Erde doch noch im ausreichende Masse (zusammen mit Recycling). man muss sie nur finden, und wenn es in 2000 Meter tiefe ist, wo dann roboter sie ausbeuten.

  • LugPaj,


    die ASPO (Urheber des von Dir verlinkten Diagrammes) meint, anderslautende Aussagen als die eigenen seien lediglich politisch motiviert, um entweder die Unabhängigkeit von der OPEC zu demonstrieren, bzw. von Seiten der OPEC, um die Leute bei der Stange zu halten und das Erforschen von Alternativen damit hinauszuzögern. Klassische Patt-Situation, würde ich sagen. ;)


    Hier mal ein nicht uninteressanter Link: http://www.allmystery.de/nachr…_auch_in_100_jahren_nicht


    Wie weit das erstzunehmen ist, kann man wohl nicht abschließend beurteilen.

  • uuuuuh Verschwörungstheorien. Es wird hier immer noch besser. ;)


    Hier habe ich einen noch viel verlässlicheren Link als AeG.


    "Es gibt keine Ölkrise--sie wird nur hochgerechnet, weil alle so besser verdienen."


    Lindsey Williams - The Energy Non-Crisis - Part 1 of 8

    Lindsey Williams - The Energy Non-Crisis - Part 2 of 8

    Lindsey Williams - The Energy Non-Crisis - Part 3 of 8

    Lindsey Williams - The Energy Non-Crisis - Part 4 of 8


    ...
    ...
    ...


    Es bleibt spannend. China weis schon, warum sie 5000 kilometer Autobahn pro Jahr bauen und in den kommenden 5 Jahren 300 000 km normale Strassen.

  • Ich bezweifele, dass China das so genau weiss. Aber seis drumm, Autofahren werden die Leute immer, da bin ich mir eh sicher. Egal, ob die dann mit Gas, Steinkohle, Strom oder was weis ich fahren.

  • Wie stellt ihr euch denn eigentlich die Rohstoffförderung im Weltraum vor? In der Raumfahrt hat es seit 40 Jahren praktisch keine Fortschritte mehr gegeben. Wir sind noch nicht einmal in der Lage, eine winzige Raumfähre mit zwei Astronauten zu unserem Nachbarplaneten Mars zu schicken - mit viel Glück und gigantischem Kostenaufwand können wir diese Spielerei vielleicht in 20-30 Jahren realisieren. Wenn es jemals möglich sein wird, extraterrestrische Rohstoffe in nennenswertem Ausmaß zu fördern, dann vielleicht in 500-1000 Jahren, wenn überhaupt.
    Was das Bevölkerungswachstum angeht: In Europa, Russland und Japan tut sich da gar nichts mehr, wir werden jetzt eine konstante bis leicht schrumpfende Bevölkerung halten, die USA wachsen ebenfalls in der Hauptsache nur noch durch die hohen Raten illegaler Einwanderer sowie deren hohe Geburtenraten, und China wird seinen Bevölkerungszenit auch in wenigen Jahren überschreiten und dann noch viel heftigere demographische Probleme als Europa haben: Nämlich nicht nur eine schrumpfende, vergreisende Gesellschaft, sondern auch noch einen gigantischen Männerüberschuss - schlimmeren sozialen Sprengstoff kann es kaum geben. In Indien, wo massenhaft weibliche Föten abgetrieben werden, sieht die Entwicklung ähnlich aus: Die Geburtenraten sinken drastisch, und die Kinder, die geboren werden, sind in der großen Mehrzahl männlich. Und Afrika ist nicht nur immer noch sehr dünn besiedelt, sondern auch entwicklungstechnisch dermaßen weit zurück, dass man dort in den nächsten 100-150 Jahren wohl kaum einen auch nur annähernd mit dem heutigen Westen vergleichbaren Lebensstandard erwarten kann. Im Gegenteil, die große Verbreitung von AIDS sowie die zunehmende Desertifikation werden die Situation Afrikas eher noch weiter verschlimmern.
    Momentan sehe ich eigentlich nirgends auf der Welt echtes Potential für ein nennenswertes Bevölkerungswachstum in gesunden, verträglichen Bahnen.

  • Denkst du nicht, dass du hier etwas uebertreibst (Afrika 100-150 Jahre...Wo war Europa vor 100-150 Jahren? Entwicklungstechnisch sind das gigantische Zeitraeume). Auch bei der Raumfahrt. Die Landung auf dem Mond und ersten Schritte im Weltraum waren suendteure Pioniertaten, welche eigtl weit vor der eigentlichen Zeit dafuer durchgefuehrt wurden. Deshalb sagt der lange Zeitraum von ~40 Jahren seit damals nicht wirklich was aus, wo die Raumfahrt in 40 Jahren sein wird.
    Erst jetzt durch die zaghaften Sprosse der privatwirtschaftlich organisierten Raumfahrt, wird diese meiner Voraussage nach boomen. Und dieser Boom wird kommen, wie beim Auto oder Computer. Etwas was lange Zeit einer Elite nur zur Verfuegung stand wird irgendwann alltaeglich. Allerdings sehe ich ebenfalls den wirtschaftlichen Abbau von Rohstoffen im Weltraum nicht wirklich....
    Und das mit der demographischen Entwicklung, warum wollen das alle Leute immer aus der jetzigen Situation in Europa heraus extrapolieren? Was ist, wenn in 30 Jahren fast alle Dummyarbeit von Robotern uebernommen wird? Was ist, wenn fuer den Menschen dann nur noch intelligente Arbeit uebrigbleibt, zu Arbeitszeiten, welche einem sehr viel Freizeit gewaehren? Und viel Freizeit bedeutet zumindest zB bei den Palaestinenser auch viele Kinder. Und das mit dem Maennerueberschuss in China hat meines Wissens inzwischen wieder stark abgenommen.
    Schlussendlich pauschalisierst du mit dem Afrika == duenn besiedelt auch etwas. Bei vielen Laendern ja, aber nicht ueberall (zB Nigeria mit seinen 140 Millionen Einwohnern)

  • Was ist, wenn in 30 Jahren fast alle Dummyarbeit von Robotern uebernommen wird? Was ist, wenn fuer den Menschen dann nur noch intelligente Arbeit uebrigbleibt, zu Arbeitszeiten, welche einem sehr viel Freizeit gewaehren? Und viel Freizeit bedeutet zumindest zB bei den Palaestinenser auch viele Kinder.


    Komisch, dass die Geburtenraten heute dann gut fünfmal niedriger sind als gegen Mitte des 19. Jahrhunderts, als die tägliche Arbeitszeit eines Arbeiters etwa fünf, sechs Stunden höher lag als heute.
    Wieviele Kinder in einer Gesellschaft geboren werden, hängt in der Hauptsache davon ab, wie wohlhabend und gebildet sie ist. Je höher Wohlstands- und Bildungsniveau eines Menschen sind, desto später und desto weniger Kinder wird er im Schnitt zeugen. Wahrscheinlich müsste man für eine nennenswerte Steigerung der Geburtenrate schon unser Zivilisationsniveau um einige Jahrhunderte in die Vergangenheit katapultieren und die Bevölkerung künstlich verarmen lassen - was ich nicht gerade für erstrebenswert hielte.
    Sowieso wünsche ich mir gar keine höheren Geburtenraten. Ich finde es hundertmal angenehmer, in einer friedlichen, ruhigen, stabilen und saturierten Gesellschaft wie der vergreisenden europäischen zu leben anstatt in einer hochaggressiven, instabilen, expansionshungrigen Gesellschaft, wie man sie in geburtenstarken Regionen immer antrifft. Vielleicht kennst du die unter Soziologen mittlerweile weit verbreitete youth bulge-These: Je höher der Anteil an jungen Männern in einer Gesellschaft ist, desto brutaler, krimineller, aggressiver, militaristischer und anfälliger für autoritäre Herrschaftsformen wird sie sein. Der enorme Überschuss an jungen Männern, die voller Energie und Tatendrang stecken, mit denen die Gesellschaft aber nichts anfangen kann, gilt inzwischen oft als die Hauptursache des wiedererstarkenden Islamismus im Nahen Osten. Als die europäische Gesellschaft vor rund 100 Jahren eine ähnliche demographische Struktur aufwies, entledigten wir uns 1914 unseres Männerüberschusses im Ersten Weltkrieg (Da in jedem Jahrgang etwa 5% mehr Männer als Frauen geboren werden, bedeuten hohe Geburtenraten nicht nur, dass generell viele junge Männer mit hohem Aggressionspotential geboren werden, sondern auch, dass man sich Heerscharen von Männern züchtet, die schon rein rechnerisch niemals eine Familie werden gründen können - wunderbarer sozialer Sprengstoff).


    Wo war Europa vor 100-150 Jahren?


    Europa übte vor 100-150 Jahren die absolute Dominanz über nahezu den gesamten Planeten aus. Um 1900 wurde fast die gesamte Menschheit von Europäern oder Europäischstämmigen beherrscht. Verglichen mit dieser Zeit ist Europa heute geopolitisch unbedeutend.
    Es geht mir ja nicht darum, den absoluten, sondern darum, den relativen Entwicklungsstand einer Region zu prognostizieren. Dass die mit riesigem Abstand ärmste, unterentwickeltste, instabilste und zerrüttetste Region der Erde innerhalb von 100 Jahren die reichsten, fortschrittlichsten und stabilsten Regionen der Erde einholen sollte, scheint mir äußerst unwahrscheinlich.


    Deshalb sagt der lange Zeitraum von ~40 Jahren seit damals nicht wirklich was aus, wo die Raumfahrt in 40 Jahren sein wird.


    Was aber sehr wohl Prognosen zulässt, ist die Tatsache, dass die (bemannte) Raumfahrt keine Projekte ermöglicht, die kurz- bis mittelfristig irgendwie sinnvoll oder rentabel wären. Bisher hat die gesamte bemannte Raumfahrt keinerlei nützliche Ergebnisse geliefert, es ist eine pure technische Spielerei, die nur von Staaten finanziert werden kann, weil man mit ihr nichts verdienen kann. Der touristische Aspekt hat vielleicht ein wenig Zukunft, ansonsten gibt es im Weltraum nichts zu holen. Alle Projekte zur Rohstoffförderung und Ähnlichem im Weltall wären dermaßen teuer und kompliziert, dass selbst die größten und reichsten Privatunternehmn mit ihrem gesamten Vermögen und einem Zeitaufwand von Jahrzehnten nicht in der Lage wären, auch nur die nötigsten wissenschaftlichen Vorarbeiten dafür zu finanzieren.

  • Ich erhebe alles andere als einen Anspruch auf Richtigkeit, aber wenn ich mir die Überlegungen, die öffentlich von diversen Firmen und Regierungsbehörden in den USA zum Thema "lunar-mining", "asteroid-mining" , und "space-manufacturing" angestellt werden ansehe, dann denke ich, wird das in absehbarer Zeit garantiet ein Thema. Und damit dann auch die Stadt bzw. Siedlung im Weltraum.


    Man muss sich dabei vor augen führen, das rein technisch der Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee oder in extremer tiefe unter Permafrost oftmals technisch schon fast genau so kompliziert ist, wie der Abbau im Weltraum.


    Soviel ich aus den wenig öffentlich zugänglichen Daten der geplanten Mond und Mars missionen von China und USA herauslesen kann, ist ja eine zentrale Komponente der Missionen, die Station so autark als möglich zu bauen, daher wasser und andere Rohstoffe vor ort zu verwenden, und damit die enormen Startkosten von der Erde zu senken. Idealerweise muss man dann eines Tages nur noch menschen hochschiessen, und das erfolgt dann von unternehmen wie Virgin Galactic auf privatwirtschaftlicher Basis.


    Ich könnte mir übrigens in der Tat vorstellen, das es eine Touristenstadt für Super-superreiche sein wird, die als erstes auf dem Mond errichtet wird.

  • Ich erhebe alles andere als einen Anspruch auf Richtigkeit, aber wenn ich mir die Überlegungen, die öffentlich von diversen Firmen und Regierungsbehörden in den USA zum Thema "lunar-mining", "asteroid-mining" , und "space-manufacturing" angestellt werden ansehe, dann denke ich, wird das in absehbarer Zeit garantiet ein Thema.


    Das klingt, als stünden Minenbetriebe auf anderen Planeten und auf Asteroiden unmittelbar bevor - dem ist aber nicht so. Zur Zeit können wir froh sein, wenn wir es bis Mitte der 20er Jahre schaffen sollten, wieder eine popelige Mondmission nach Apollo-Muster auf die Beine zu stellen. Fakt ist, dass wir dazu momentan technisch gar nicht in der Lage sind, wir müssen in der bemannten Raumfahrt das technische Niveau von 1969 erst wieder mühsam zurückgewinnen.
    "Asteroid-mining" und Ähnliches sind SciFi-Spekulationen, die von der technischen Realisierbarkeit momentan etwa soweit entfernt sind wie eine mittelalterliche Kleinmanufaktur von einer modernen, roboterbetriebenen Autofabrik.


    Und damit dann auch die Stadt bzw. Siedlung im Weltraum.


    Selbst wenn das technisch möglich wäre (Wovon wir eher Jahrhunderte als Jahrzehnte entfernt sind): Warum sollte man eine Stadt im Weltraum bauen? Wieso sollte ich zu gigantischen Kosten unter unendlicher Mühe eine Stadt in einer hochgefährlichen, zutiefst lebensfeindlichen und völlig isolierten Umgebung bauen, wenn ich auf der Erde eine hundertmal lebenswertere Stadt zu einem Zehntausendstel der Kosten bauen könnte? Mal ganz abgesehen davon, dass wahrscheinlich niemand in so einer Stadt würde leben wollen - um z.B. in einer Stadt auf dem Mond überleben zu können, müsste man sein ganzes Leben in einer staubtrockenen Steinwüste, in lichtlosen, festungsartigen Bunkern unter der Erde (Mikrometeoriten! Auf der Erde verglühen gut 99% aller Meteoriten in der Erdatmosphäre, bevor sie die Oberfläche erreichen, der Mond dagegen hat nahezu keine Atmosphäre, sodass auch kleine und mittlere Meteoriten völlig ungehindert auf der Oberfläche aufschlagen. Somit sind kleinere Meteoriteneinschläge dort einige hundert mal häufiger als auf der Erde und würden für eine oberirdisch gebaute Stadt eine immense Gefahr darstellen) verbringen, in ständiger panischer Angst, dass die Sauerstoffversorgung einmal defekt sein oder die Nachschublieferungen von der Erde ausbleiben könnten. Warum sollte man so etwas bauen?

  • Warum sollte man eine Stadt im Weltraum bauen?



    aus dem selben Grund, warum man aus dem nichts Städte in der Wüste baut im mittleren Osten.
    Oder warum man Städte aus dem nichts in gegenden baut, wo man rohstoffe abbaut (Sibirien, Alaska, Canada) : Um Geld zu verdienen.


    Technisch wäre eine Stadt auf dem Mond nicht komplexer als die ISS. Auch die Technolgie wäre sehr ähnlich.
    Die Unternehemen, die dann, wenn es so weit ist im Weltraum Rohstoffe abbauen werden sind die selben wie die, die es derzeit auf der Erde tun: Shell, Gazpromm, Rosnevt, BP.....
    Jedes dieser Unternehemen fährt pro Jahr Gewinne im hohen 2-stelligen Milliardenbereich ein. Jedes dieser Unternehemen kann auf wissenschaftlich-industrielle Komplexe zurückgreifen, die in der Lage sind, entsprechende technologie zu entwickeln, nämlich in Russland und in den USA.
    Wie ich bereits geschrieben haben: der Abbau von Rohstoffen auf dem Mond ist im Prinzip nicht technisch aufwändiger als in der Tiefsee. Insbesondere mit vollautomatischem Equipment.
    Ich stimme dir daher auch nicht zu, das es im Jahr 2020 eine "popelige" Mondmission sein wird wie 1969. Die wirtschafltichen und technsichen Rahmenbedingugen sind ganz andere. Dazu kommt, das die Ausrüstung so entwickelt wird, das man langfristig wiederkehrende Mondmissionen damit machen kann. 1969 pumpten die USA etwa 4-5% ihres BIP ins Mondprogramm.
    Die 20-30 mrd, die es jetzt kostet, können die USA aus der Portokasse bestreiten.
    Selbst ein Unternehemen wie Shell könnte für 50% des Jahresbilanzgewinnes auf den Mond fliegen.


    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der erste Rohstoff gefunden wird, dessen Abbau im Weltraum lohnt, und je schneller die Wirtschaft in China und Indien wächst, desto eher wird es dazu kommen.


    In Deutschland versucht man dieses Theman immer nur von allen seiten herunterzupsielen, weil Deutschland inzwischen (durch eigene Dummheit) weder grosse Rohstoffkonzerne wie BP oder Gazprom hat, noch eine eingene, wissenschaftlich autonome Weltraumindustrie und somit von vornherein an diesem zukünftigen Wettrennen nicht teilnehmen werden kann.

  • "Asteroid-mining" und Ähnliches sind SciFi-Spekulationen, die von der technischen Realisierbarkeit momentan etwa soweit entfernt sind wie eine mittelalterliche Kleinmanufaktur von einer modernen, roboterbetriebenen Autofabrik.


    Das Mittelalter wird immer ein wenig unterschätzt. Um die vorletzte Jahrtausendwende wurden in China mehr als 1.500.000.000t Stahl produziert, diesen Wert hat man im industriealiserten Europa erst in der zweiten Hälfe des 19.Jhdts. wieder erreichen können. ;)


    Fakt ist, dass wir dazu momentan technisch gar nicht in der Lage sind, wir müssen in der bemannten Raumfahrt das technische Niveau von 1969 erst wieder mühsam zurückgewinnen.


    In einer Apollo-Fähre steckte so viel Technik wie in einem normalen Golf IV, den könnte man heute auch problemlos nachbauen.
    Was damals lediglich anders war, das war das Interessa an Raumfahrt und damit einhergehend das Budget der Raumfahrtorganisationen. Das Apollo-Programm kostete fast 20 Mrd. $, schon die nicht inflationsbereinigte Zahl ist ungeheuer hoch, ein wahrer Traum würde in Erfüllung gehen, würde man heute ein einziges Programm wieder so finanzieren.
    Auch das wird in Zukunft kommen. Ich habe woanders schon einmal erwähnt, dass auf dem Mond Unmengen (relativ) von ³He liegen, ein Stoff mitdem man die Kernfusion wesentlich leichter handeln kann als wie mit Deuterium. Was würde man wohl für eine suabere, nie versiegende und billige Energiequelle bezahlen?
    (in dem Bereich Kernfusion sind die Europäer führen, wollte ich nochmal anmerken, obwohl es schon gesagt wurde)

  • Auch wenn in naher bis mittlerer Zukunft solche Utopien wie Flugmobile für alle, menschengleiche Roboter unter uns oder auch Unterwasserstädte oder
    Städte schwebend in den Wolken nicht in unser Leben treten werden, so zeichnen sich doch bereits heute Entwicklungen ab, welche das Bild der Welt
    zwar langsam aber entscheidend verändern könnten.


    Die Zahl der insgesamt in Europa zurückgelegten Kilometer steigt zwar bei gleichbleibender oder sogar abnehmender Bevölkerung weiterhin an, aber die Fahrtanlässe ändern sich. Durch zunehmend flexiblere Arbeitszeiten und die rapide steigende Zahl von sogenannten Homeoffices werden sich die Fahrten von und zum Arbeitsplatz verringern und es wird sich gleichzeitig der Ein- und Auspendelverkehr entzerren. Es ist es bereits heute in der sehr großen Firma, in welcher ich arbeite so, daß so gut wie nie alle Kollegen gleichzeitig im Büro anzutreffen sind. Es wird vom Homeoffice, ermöglicht durch das massenhafte Vorhandensein von Breitbandanschlüssen, so oft es geht Gebrauch gemacht. Das ermöglicht das Erledigen privater Bedürfnisse auch während der so genannten regulären Arbeitszeit. Das wiederum hat zur Folge, daß zunehmend Kollegen auch sehr zeitig am Morgen oder auch spät abends noch online sind. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die jetzt auch in deutschen Großstädten ausgeweiteten Öffnungszeiten des Handels.
    Diese Entzerrung der Fahrtanlässe ermöglicht es, daß auf dem vorhandenen Verkehrswegenetz mehr und mehr Jahreskilometer trotzdem noch ziemlich flüssig zurückgelegt werden können.
    Deshalb wird es auch in den nächsten Jahren keinen nennenswerten Durchbruch beim Zuwachs der Fahrgastzahlen des ÖPNVs geben. Zumal der ÖPNV sich bis heute nicht in der Lage zeigt die kurzen Taktzeiten auch in die durch diese Entwicklung immer kürzeren Randzeiten auszuweiten.
    Der Bedarf sich genau dann wann man will direkt genau dahin zu bewegen wohin man will wird immer bestehen bleiben. Das wird ÖPNV (Wege zur Haltestelle, festgelegte Fahrzeiten und damit Wartezeiten, weitere Strecke durch notwendige Umsteigepunkte, ...) nie leisten können.
    Nun bahnt sich beim Individualverkehr eine Umstellung des Antriebsprinzipes an. Die Geschwindigkeit dieses Umbruches ist selbst für die alteingesessenen Hersteller momentan nicht abschätzbar und ist abhängig von vielen Faktoren. Ich meine die bevorstehende Umstellung vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb.
    Sichtbar ist die Verunsicherung der traditionellen Hersteller. Wann wird der Durchbruch bei der Batterietechnologie gelingen? Wird er plötzlich mit einer neuen Technologie kommen oder durch Weiterentwicklung momentaner Technologie? Wieviel Geld können die Forschungseinrichtungen, privat und öffentlich, für die Forschung einwerben?
    Wer sind die neuen Mitbewerber? Werden die Kunden die Entwicklung mithgehen? ...
    Eines ist aber sicher, diese Umstellung wird kommen, früher oder später. Und sie wird Auswirkungen auf den Städtebau haben.
    Durch die geräuscharme und emmissionsfreie Fortbewegung werden auch wieder Stadtviertel an den Hauptverkehrsachsen bewohnbar, welche bisher nur für Sondernutzung zur Verfügung standen oder mit hohen Mietabschlägen vermietet werden mußten.
    Parkhäuser können noch mehr Fahrzeuge aufnehmen, weil wegen der fehlenden Abgase die Deckenhöhen gesenkt werden und aufwendige Be-
    und Entlüftungsanlagen wegfallen können. Durch den Wegfall des Verbrennungsmotors und seiner Peripherie (Kühlkreislauf, Getriebe, Ölkreislauf, ...) und falls sich Radnabenmotoren durchsetzen, kann der Platz im Fahrzeug effektiver genutzt werden. Vielleicht werden die Autos dadurch allgemein wieder kleiner?
    Wiederum muß aber auch eine Lösung gefunden werden, wie gerade in Großstädten überwiegend vorhandene Laternenparker an ihren
    Strom kommen, was eventuell sogenannten Park-Lofts wieder eine Existenzberechtigung gibt. Sein Fahrzeug mit in die Wohnung nehmen können.
    Werden die Ladestellen zentral organisiert sein und damit die Tankstelle diese Entwicklung überdauern, eventuell als Batterietauschstation oder kann das Aufladen dezentral erfolgen?
    Tanklastfahrzeuge brauchen nicht mehr die Zapfsäulen versorgen. Motor- und Getriebeöle müssen nicht mehr angeliefert werden. Flächen, bisher in Gewerbegebieten für Tank-Groß- und -Zwischenlager genutzt, werden frei.


    Auch wenn der Staat sich seine Einnahmen weiterhin sichern werden wird (kilometerbezogene PKW Maut oder Anteile am Strompreis? Oder sei es durch Citymaut zur Eindämmung der Innenstadtstaus wie in London), so besteht doch die Hoffnung, daß die individuelle Mobilität durch Wegfall der Mineralölsteuer und der Hubraum-bezogenen KFZ Steuer wieder allgemein erschwinglicher werden wird.
    Der Neubau von Straßen wird auch weiterhin Landschaften zerschneiden und Fläche versiegeln, die schwersten Argumente gegen den Straßenbau werden aber durch die Reduktion des Fahrgeräusches auf das Reifenabrollgeräusch plus Luftwiderstandsgeräusch sowie den Wegfall der Abgase nicht mehr existieren.


    Um wieder zum Thema zurückzukommen, auf der einen Seite wird es auch in Zukunft ungebremsten Bedarf an individueller Fortbewegung geben, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich also in dieser Beziehung nicht grundlegend ändern.
    Die Technologie der Fortbewegung andererseits wird sich revolutionär ändern. Und genau aus diesem technologischen Fortschritt ergeben sich neue Möglichkeiten für Stadtplanung, Architektur und Städtebau.
    Das Bedürfnis der Menschen nach individueller Fortbewegung wird sich nicht grundlegend wandeln, kann allerdings durch technischen Fortschritt,
    hier Breitbandanschlüsse und Elektroantrieb, vollkommen anders befriedigt werden.
    Auch wenn die Stadtplanung erweiterte Spielräume haben wird, so muß ich doch meinen Vorrednern rechtgeben, die Städte der Zukunft werden nicht so utopisch aussehen, wie auf den Zeichnungen am Anfang des Threads. Sie werden trotz der steigenden Zahl von Prestigebauten in der Mehrzahl das menschliche Maß behalten.

  • Schöner Exkurs, Torsten, dem man eigentlich voll zustimmen müsste - zumindest in der Theorie. Nur schade, dass die Realität oft etwas anders aussieht.


    Zum einen wird die ungebremste individuelle Mobilität schon daran scheitern, dass der Kampf gegen Emissionen und gegen Raubbau, wie wir ihn heute führen, im Wesentlichen von Klassenkämpfern ausgetragen wird. Auch deshalb nimmt die aktuelle Politik bei der Stadt- und Verkehrswegeplanung keinerlei Rücksicht auf kommende Mobilitätskonzepte, sofern sie vom ÖPNV-Gedanken (oder von Fahrrad und Co.) abweichen. Da werden mit viel Aufwand notwendige Instandsetzungen der bestehenden Infrastruktur verschoben, geplante Projekte gekippt oder abgespeckt und teils Verkehrsräume unter dem Deckmantel von Umweltschutz und Emissionsverringerung rückgebaut. Niemand von den Bewahrern des Planeten kümmert sich um die Mobilitätserfordernisse künftiger Generationen. Es geht stets ums eigene Gewissen (oder um die Wählerschaft).


    Zum anderen werden Kritiker nachfragen, wo denn die Elektrizität herkommt, die für die vielen Elektroautos und Homeoffices benötigt wird. Ruhe wird es in der öffentlichen Meinung, bzw. den sie manipulierenden Medien und der Politik erst geben, wenn das letzte konventionelle Kraftwerk abgeschaltet ist und der Inhalt alle Endlager dieser Welt seine Halbwertzeit erreicht hat. Also nie!


    Schon deshalb wird es absehbar keine derart bedingte Veränderung des Stadtbildes geben. Dazu kommen andere Hemnisse, wie z. B. die Tatsache, dass sich in demokratischen Staaten eine Mehrheit immer für das Bekannte und vermeintlich Bewährte stark machen wird.

  • Hat zwar mit der CITY of the Future nix mehr zu tun, aber interessant!


    Geht so, Danke.


    Bitte


    Wofür, ausser eine Schieflage zwischen Nachfrage und Angebot sollen die von mir angesprochenen Engpässe denn sonst ein Indikator sein? Das ist doch die Natur von Engpässen. Sie bedeuten, dass die Verfügbarkeit abnimmt.
    Darum gehts doch.
    Wenn die von dir angesprochenen förderbaren Vorkommen, für die es oft noch gar keine Infrastruktur gibt, nicht von ähnlicher Größe sind, wie schon bisher entdeckten, und ähnlich leicht zugänglich, dann haben wir jetzt schon ein Problem, und wenn es auch nur eine Kosten-Nutzen-Frage ist, wann es sich lohnt, zu welchem Preis diese Infrastruktur herzustellen. Fossile Brennstoffe werden knapper werden. Im Saaland gibt es auch noch Kohle, aber man kommt zu vertretbarem Aufwand nicht mehr dran, wie wir gerade aus den Nachrichten gelernt haben.


    Dass man derzeit glaubt, den Peak überschritten zu haben, leuchtet ein. Schließlich fördert man seit gut 100 Jahren Öl in nennenswerten Mengen. Und die Aussage der Förderer lautet, bis 2100 sei die Versorgung gesichert.

    Was heisst gesichert?
    Ich nehme an, ich verstehe die Aussage des Absatzes nicht, warum auch immer, aber:
    Nein, die mir bekannte Aussage lautet, dass die derzeitige Fördermenge nicht mehr sehr lange zu halten ist. Wenn die Förderer (wer genau ist das, die OPEC?) eine Aussage über die Zukunft treffen, dann kann es sich dabei ja nur um eine Hochrechnung handeln, die auf der derzeitigen Siatuation beruht, und nicht eine Tatsachenfeststellung, aus der man Rückschlüsse über die derzeitige Situation ziehen kann.


    Die Frage bleibt also, ob es mittelfristig mit den derzeitig zur Verfügung stehenden Energieträgern auch den Asiaten zu teuer wird, und ob wir in der Zwischenzeit (also langfristig) was finden, was das Problem obsolet macht.


    Ich kenne mich mit den Voraussagen des Club of Rome nicht gut genug aus, um mich darüber auf eine weitergehende Diskussion einzulassen. Mag sein , dass die sich verrechnet haben, aber war die grundsätzliche Frage nicht die nach der Endlichkeit des Wachstums? Und ist die widerlegt?


    Die uns zur Verfügung stehenden Energien sind nun mal bis auf zwei alle Sonnenenergie. Dazu zählen alle erneuerbaren Energien. (Und strenggenommen auch die Fossilen Brennstoffe, aber auf deren Erneuerung zu warten wäre leicht blöd)


    Die anderen beiden haben auch so ihre Schönheitsfehler:


    Die Kernspaltung lebt auch von endlichem Rohstoff, und ist mit erheblichen Risiken behaftet. Sie bietet uns also für ein paar Jahrzehnte Fristverlängerung zu einem unkalkulierbaren Preis, aber keinen Ausweg.


    Die Kernfusion ist im Moment trotz jahrzehnelanger Forschung weit davon entfernt, praktikabel zu sein. Keiner weiss, ob sie das jemals sein wird.
    Mit den bösen Bedenkenträgern hat das nichts zu tun, die melden sich hierzulande immer erst dann zu Wort, wenn die teuer zur Anwendungsreife entwickelten Technologien auch angewendet werden sollen, statt sie nach China zu dumpen.
    Hier aber sind wir noch bei der Grundlagenforschung, die Asiaten warten noch ab. ;)


    LugPaj: Entwicklungstechnisch sind 150 Jahre GAR nichts, wenn du dir nicht ausgerechnet die letzten 150 Jahre in Europa rauspickts, und, da wären wir wieder beim Thema, diese 150 Jahre sind in erster Linie davon geprägt, dass neue Technologien entwickelt worden sind, die sich Energieformen zu Nutze gemacht haben, die schon lange auf ihre Entdeckung gewartet haben.
    Man kann nicht davon ausgehen, dass das immer so weitergeht.
    Naturwissenschaft wird ja erst seit wenigen hundert Jahren betrieben. Dass sie uns ein Instrument zum Erkenntnisgewinn an die Hand geliefert hat, dass es uns ermöglicht hat, uns Naturgesetze Nutzbar zu machen, von denen der Mensch in den Jahrtausenden vorher nichts wusste , ist ein großer Durchbruch, der sicher noch nicht abgeschlossen ist.
    Aber immer öfter bekomen wir doch von den Physikern auch gesagt, dass der Zuwachs an Wissen bedeutet, dass wir immer mehr darüber lernen, was wir alles definitiv NICHT machen können. (Thermodynamik, Lichtgeschwindigkeit,usw,)

  • Du lässt völlig ausser Acht, dass es genügend andere Gründe für dieses Mißverhältnis von Angebot und Nachfrage geben kann. Wenn ich keinen Wodka im Kühlschrank habe, dann kann das: ich habe ihn gerade ausgesoffen, ich mag gar keinen Wodka, die Kartoffel ist vom Aussterben bedroht, der letzte Wodka-Truck wurde von tschetschenischen Rebellen entführt, ich besitze keinen Kühlschrank oder sonstwas bedeuten. ;)


    Fakt ist jedenfalls, dass der ASPO-Gründer Campbell schon zu oft daneben lag, als dass man ihm noch blindlinks vertrauen könnte. Wenn man es dennoch tut, ist vermutlich eine gehörige Portion Wunschdenken mit im Spiel.


    Zum Club Of Rome: dieser hat sich (nicht nur) aus meiner Sicht mit seinen Thesen bisher stets verhoben. Ein größenwahnsiniger Verein, der wie ein Herrenclub des 19. Jahrhunderts agiert und der sein Überleben trotz der aufgesetzten apolitischen Grundhaltung nur der Tatsache verdankt, dass er sich wunderbar für politische Entscheidungen anderer vereinnahmen lässt. Dass das Wachstum begrenzt ist, steht außer Frage. Aber welchen Wert hat es, wenn jemand alle paar Jahre auf's Neue seine Glaskugel generalüberholt und schreit: "Jetzt weiß ich wirklich, wann der Untergang naht!"? Dabei will ich gar nicht bestreiten, dass der Club die tollsten Glaskugeln besitzt.


    Ähm, wie war das nochmal mit den Städten der Zukunft?

  • Schlagen wir doch mal ein anderes Kapitel auf....Welche Stadtstrukturen werden überleben? Wie ist es um die Struktur der europäischen Stadt bestellt? Hat sie eine Zukunft? Wie entwickelt sich die Zwischenstadt? Wie entwickeln sich riesige Stadtregionen? Wie ist es um die Lesbarkeit, Orientierung/Identifikation bestellt?
    Ist der Gegensatz Stadt/Landschaft (und damit natürlich auch Mensch/Natur) aufzuweichen oder sogar aufzulösen? Wie wird sich der physische Raum gegenüber dem virtuellen Raum verhalten? Wird der physische mehr und mehr unbedeutend oder entdecken wir ihn irgendwann als den tollsten virtuellen, den wir uns vorstellen können?


    Ich denke, ein wichtiger Motor für Strukturänderungen im Städtebau wird sich aus Auflösungen von gesellschaftlichen Strukturen ergeben. Bauherrengemeinschaften, gemeinsames Wohnen, jetzt noch als Hippie-/Alternative Wohnform verschrien, wird sich wohl mehr und mehr durchsetzen. Eine Ende der Anonymität in unseren Nachbarschaften? Wohl eine Utopie, aber eine mit großen Potentialen, was gesellschaftliche Organisation anbetrifft.
    Wenn wir uns an die Zukunft der Stadt hernawagen wollen, müssen wir beim Zweck der Stadt an sich beginnen: Effektivitätssteigerung des menschlichen Zusammenlebens.

  • Um auch mal meinen Senf dzuzugeben:


    Die hier schon genannte Option mit Flgautos o.ä. als das optimale verkehrskonzept halten halte ich mal für eher unralistisch. Was ist z.B. wenn sich da oben 2 Autos zu nahe kommen? Dann geht's durch alle Verkehrsebenen (wo noch mehr Autos in die Tiefe gerissen werden) auf den Bürgersteig wo ähnungslose Fußgänger den ganzen Schrott auf den Kopf bekommen. Daher ist das nicht gerade toll. Und vor allem ältere Nutzer (deren anteil am verkehr ja zunehmen wird) sind da ein erhebliches Risiko. Die alternative wären Fahrerlose konzepte. Doch anders als bei spurgeführten Verkehrsmitteln wie U-Bahnen oder Aufzüge wo nur fahrzeuge mit gleichwertigen Sicherungssystem verkehren (oder wie bei den meisten Aufzügen nur alleine auf seiner Bahn) verkehren ist das bei Autos ganz anders. Dort kommen neben manuell geführten Autos auch noch Fußgänger und Radfahrer mit den automatik-Autos in Kontakt. Und was ist wenn so ein Auto jemanden ummäht? Wer ist schuld? Der Fahrer wohl kaum. Dann also der Autohersteller? Wenn ja wird wohl kaum jemand solch ein Risiko auf sich nehmen, wenn nein, wären alle Personen ohne Automatik-Auto der neuen Technik schutzlos ausgeliefert, und wenn was passiert ohne anspruch auf Schadensersetz. Also auch nicht toll.


    Wenn das also ausfällt muss man sich aber etwas ausdenken wie man die ganzen Rentner (oder auch Behinderte wie z.B. Blinde) so befördert dass sie nicht nennenswert in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Die lösung existiert schon seit langen, sie heißt ÖPNV. Bei richtigen ausbau (barrierefreihert, gute zugänglichkeit usw.) lässt sich die ganze sache auch noch recht attraktiv gestalten. Das problem vor allem bei Eisenbahnen ist aber dass seit den 20er Jahren aber kaum noch was investiert wurde. Heute wird vor allem ein fast 50 Jähriger Investitionsstau abgearbeitet. Vor allem in den 60er 70er Jahren wurde gerade in Bahnsektor sehr viel vernachlässigt, wodurch die Unterhaltskosten enorm stiegen wodurch noch mehr vernachläsigt wurde bis am ende keiner mehr mitfuhr. Allerdings gab es auch bestrebungen in Großstädten wie München, Frankfurt und Stuttgart die Bahnlinien den Verkehrsströmen anzupassen. Die folgen waren die Innenstadtstrecken der S-Bahnen sowie die ertüchtigung der Ausenstrecken. Allerdings baute man, obwohl man die Strecken für die S-Bahnen extrem ausbauen musste, keine neuen Zustiegsstellen, obwohl sich die Bevölkerungsentwicklung teilweise sehr geändert hatte. Das führte dazu dass viele kunden (obwohl die nur 100m von der Bahnstrecke entfernt wohnten) teilweise kilometerweit zur S-Bahn laufen mussten. Das hat leider viele potenzielle ÖPNV-Nutzer abgeschreckt, was auch wieder dazu führt dass weniger Angebot herscht als möglich wäre und damit eben auch wieder die Attraktivität grundlos leidet.


    Was nötig ist um die zugänglichkeit zu erhöhen sind viele neue Zugangsstationen entlang der Bahnstrecken wo bedarf besteht, in verbindung mit verlängerungen in die City wo eben die meisten Leute hin wollen. Doch das hat sich in Deutschland bis jetzt nicht wirklich durchgesetzt. Nur in einigen Städten wie z.B. Karlsruhe hat man sich dieses Problems angenommen: Bahnstrecken die vorher nur 1 800 Fahrgäste/Tag hatten haben dank des innovativen Karlsruher Nahverkehrssystems jetzt 16 000 Fahrgäste. Wenn sich solche Konzepte weiter ausbreiten (zumindest das Karlsruher Netz hat schon Stuttgart in sicheren abstand schon fast zur hälfte umschlossen und es wächst immer weiter).


    Und nun weiter im Text:
    Auch Autolose Stadtteile wie z.B. Freiburg-Vauban haben m.E. eine große zukunft. Das zeigt sich ja auch daran dass sich Vauban einer nicht geringen beliebtheit zu erfreuen scheint. Der wunsch das auto hinter sich zu lassen scheint also bei einen nicht geringen Teil der Bevölkerung zu bestehen. Und je attraktiver der ÖPNV wird, desto mehr Leute werden auch ihr Auto abgeben und immer mehr Leute dann in autolose Stadtteile ziehen, sofern sie denn existieren.

  • wann ist denn eigentlich "Future" bzw. "zukunft"? 2010? 2060? 2100? 2200? 2300?


    Ich weis ja nicht, was die Zukunft bringt, aber eins ist klar: Städte werden mehr als je zuvor flexibel auf sich ändernde anforderungen reagieren müssen.


    Mein Grossvater ist jetz 85. Als der 25 war, war für ihn das, was jetzt in Dubai oder Shanghai passiert jenseit jeglicher Vorstellungskraft. Und das sind gerade mal 60 Jahre. wenn ich heute 60 Jahre in die Zukunft denke, dann haben wir 2068.


    http://en.wikipedia.org/wiki/2068


    Ich weis zwar nicht, was dann sein wird , aber eins weis ich: Es wird GANZ GANZ GANZ anders als wir es uns alle denken.