Innenstadt (kleinere Projekte und Meldungen)

  • Nunja, die neue Haltestelle ist nett, die Bürgersteige werden deutlich breiter. Insgesamt wir damit der Platz sehr ordentlich, relativ hochwertig, auch wenn Highligts fehlen.


    Die Fassaden sind noch immer die selben wie vor 20-30 Jahren. Einige Büroflächen stehen trotz Innenstadtlage leer.


    Um eine Bereicherung für die Innenstadt zu werden braucht der Platz 3 Dinge:


    1) Menschen, die sich hier aufhalten statt nur durchzulaufen-vielleicht durch Aussengastronomie im Sommer, der ja immer länger wird??


    2) bessere Fassaden


    3) ein Highlight als Identifikationspunkt des Platzes (der geplante Mediatower, eine besonders auffallendes/ hochwertiges Gebäude, eine wichtige Institution...)

  • Man muss abwarten bis alles fertig ist, um urteilen zu können. Es zeichnet sich aber ab, dass nicht die Bürgersteige bis zu neun Meter breit werden, sondern lediglich die Seitenbereiche - die mit Haltestellen, Taxiständen etc. belegt werden, so dass sich der Gesamteindruck des Platzes am Ende wohl leider nicht wesentlich geändert haben wird.

  • Es gab einen Vorschlag, die Straßenbahngleise zu verschwenken und die Haltestelle am Rande des Platzes (Innenstadtseite) anzulegen. Das hätte nicht nur den Zugang zur Bahn erleichtert. Vielleicht hätte das den Seitenbereich optisch noch etwas verbreitert. Da der Hochbahnsteig für die Stadtbahn jedoch `Pflicht´war und das Ganze zu zwei zusätzlichen Querungen mit dem Autoverkehr geführt hätte, war dies wahrscheinlich von Anfang an keine bevorzugte Lösung.


    Die gewählte Variante ist natürlich eine Verlegenheitslösung, der ihre Vorzüge gegenüber dem alten Zustand allerdings nicht abzusprechen sind. Für wirkliche Verbesserungen fehlen in Bonn Mut und wahrscheinlich auch Talent. Undenkbar zum Beispiel, daß man den ganzen Platz samt Verkehrsfläche in einheitlichem Kopfsteinpflaster zu einer Einheit verschmolzen hätte, um dem ganzen Elend einen gewissen Halt verschaffen!

  • ^^Dahinter steckt in Bonn auch eine sehr unbeholfene Sparsamkeit, die nicht selten zu teueren und schlechten Lösungen führt...

  • @ ZET-101


    eine Stadtbahnhaltestelle im Innenstadtbereich städtebaulich befriedigend zu integrieren ist aufgrund der Hochbahnsteige zugegebenermaßen eine kaum lösbare Planungsaufgabe. Und die Tunneldiskussion hatten wir hier ja schon... ;)


    Ich frage mich jedoch, warum man die Gelegenheit nicht genutzt hat, um beispielsweise vernünftige Fahrradwege anzulegen. Die "Bonner Lösung" der im Fahrbahnbereich abmarkierten Fahrradstreifen finde ich grundsätzlich gefährlich.


    Genauso frage ich mich, warum man die Bushaltestelle an der Nordwestecke des Platzes nicht, wie während der Bauphase, in die Kölnstrasse verlegt hat. Ähnliches gilt für die Taxistände. Indem man alles auf den Platz packt und die Verkehrsfläche dort vergrößert, bekommt man nie einen Boulevardcharakter hin.

  • Der "Radweg" ist - behördendeutsch gesprochen - nur ein `Schutzstreifen´, der von jedem verantwortungsbewußten Autofahrer einfach ignoriert wird. Solche Streifen sind nichts als die Ausgeburt eines unbeschreiblichen Gesinnungsterrors, der auch vor der Gefährdung von Menschenleben nicht Halt macht.


    Ein seperater Fahrradweg auf dem Bürgersteig hätte wahrscheinlich das Konzept vom neun Meter breiten "Verweil- und Flanierstreifen" gefährdet. :D

  • Weststadt

    in der Weststadt wächst das neue Einkaufszentrum (2. Stock im Bau)
    netterweise ist es eine Blockrandbebauung zur Hauptverkehrsstrasse hin


    Ein Plakat mit Entwurf steht an der Seitenstrasse: im vorbeifahren habe ich erkannt, dass es wohl ehr unspektakulär werden wird: ein wenig heller putz, roter Klinker, abgerundete Ecken (hoffentlich wirklich rund und nicht eine Rundung mit Ecken-Ich hasse das)

  • Der Bonner Kaufmann Jörg Blömer, vielen bekannt durch das lange Jahre bestehende gleichnamige Kaufhaus, bescheinigt der Innenstadt den drohenden "Exitus", wie der GA sich gewohnt flapsig ausdrückt (haben diese Lokalschreiberlinge eigentlich keine sprachliche Grundausbildung hinter sich:mad: , oder kaschieren sie mit der vermeintlichen linguistischen Lockerheit nur ihren Zynismus über die stets wiederkehrenden Themen?).
    Er hat einen Architekten beauftragt, sich mit der Gestaltung des Marktes, des Remigiusplatzes sowie des Bischofsplatzes zu beschäftigen.
    - Auf dem Marktplatz, dem er eine insgesamt gute Qualität bescheinigt, sollen die Marktstände in Form zweier Geodreiecke angeordnet und der Obelisk grundsaniert werden.
    - Der Remigiusplatz soll von überflüssigen Stadtmöbeln geräumt und eine bessere öffentliche Nutzung ermöglicht werden.
    - Der Bischofsplatz neben dem Alten Rathaus wird imo zu recht als "zugemüllt mit Schrott" tituliert; hier soll grundsätzlich aufgeräumt werden, die Ausfahrt der Garage mit einem Pflanztunnel verdeckt werden.


    http://www.general-anzeiger-bo…90&detailid=286517&page=0


    Nach der Sanierung von Bottler- und Suttnerplatz sind diese Stadträume in der Tat zwingend die nächsten Herausforderungen für die Stadt. Insbesondere der Bischofs"platz" ist eine Zumutung, man staunt immer wieder, wie eine Verwaltung einen unmittelbar neben dem zentralen Repräsentationsbau gelegenen Stadtplatz so verkommen lassen kann, zumal es dort bestimmt nicht viel kosten würde.

  • Der Mann sagt soviel Wahres, daß es einem die Sprache verschlägt. Wie kommt so etwas in den Generalanzeiger?


    Alles treffend analysiert, v.a. den Marktplatz, der auch wegen seiner geschmackvollen Pflasterung ein Vorbild sein sollte, trotz der z.T. schlechten Architektur.

  • Die Tatsache, dass Herr Blömer seine Pläne der OB vorgelegt hat, dann aber keine weiteren Gespräche stattfanden, bestätigt meine EInschätzung dieser Dame: Sie ist hochtelegen und hat für die Stadt ohne Frage viel erreicht, auch hinter den Kulissen. Was aber zunehmend fehlt ist die Bodenhaftung, was wohl mit den multiplen Funktionen zusammenhängt; allein die Vorstellung, vom Weltbürgermeistergipfel in Kyoto nach Langstreckenflug in die Ebenen der rheinischen Karnavalistenszene hinab zu steigen...:lach:
    Selbst für die Besetzung des für die Kultur eminent wichtigen Generalmusikdirektors, in dessen Findungsgremium kein Geringerer als Kurt Masur tätig ist, fand Frau Dieckmann monatelang keine Zeit.
    Nicht, dass man ihr ihre vielen Funktionen nicht gönnen sollte; diese sind durchaus die verdiente Krönung einer bedeutenden Periode als OB. Jetzt aber, wo es für die Stadt in die entscheidende Phase geht - wieder Provinz oder echte Klasse - , könnten sich diese als Belastung und Tendenz zur Verzettlung erweisen. Hoffen wir, dass sie alles unter einen Hut bringen kann.

  • Bushalle Karlstrasse

    Ich habe mir mal erlaubt im Vorbeifahren das von mischakr (#27) angesprochene Schild abzufotografieren. Ist erwartungsgemäß nichts Besonderes, hätte aber m.E. auch schlimmer kommen können.



    © rec



    Die Mieter werden sein:


    - Conrad Elektronik
    - Edeka
    - DM
    - Donna´s (Fitness-Studio für Frauen)


    Also wird nicht wie hier schon spekuliert der extra-Markt umziehen, sondern Edeka wird neu in den Ring steigen. Interessant auch, dass Edeka neben der neuen Basketshalle ebenfalls einen Markt errichten wird.

  • Milchhäuschen goes MIDI

    Auch scheinbar unendliche Geschichten finden eines Tages ihr Ende, in diesem Fall geht es aber nicht um Momo, sondern um MIDI: So nämlich wird das neue Glashaus am Münsterplatz heißen, an dem seit einer gefühlten Ewigkeit herumgebaut wird. Wenn ich mich recht erinnere, wurde der Architektenwettbewerb im Frühjahr 2004 (!) entschieden, drei Jahre und 1,4 Mio € Investitionskosten später wird der Neubau nun eingeweiht. Mit deutlich kundenfreundlicheren Öffnungszeiten: War der Voreigentümer ein klassischer Vertreter der Bonner Republik in der festen Annahme, man brauche nur Montag bis Samstag zu öffnen und das nur während der Geschäftszeiten, wagt der neue Wirt den Schritt in die Gegenwart. Immerhin bis nachts um eins soll geöffnet sein.
    Der Name MIDI ist provencalisch inspiriert und soll eine Anspielung auf die mediterrane Küche sein.


    Mal sehen, ob die tollen Temperaturen auch noch Mitte Mai herrschen, wenn Herr Grummich öffnet. Auf jeden Fall eine Bereicherung des Münsterplatzes, dem eine adäquate Restauration bisher dringend fehlte.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=307301


    Die Begründung für den Namen des Bistros ist übrigens schon ein wenig skurril: Da MIDI für die Provence stehe, also die MITTE Frankreichs, und man sich auf dem Münsterplatz ebenfalls in der Mitte der Stadt befinde...;) Die Provence befindet sich im Süden des heiligen Sechsecks, wenn er das mal gestern in der Fernsehdebatte gesagt hätte, wie wäre Mme Royal dann wohl aus der Haut gefahren! MIDI heißt Süd, wie auch bei der Station Brüssel MIDI/ZUID deutlich wird. Und von der Mitte eines Landes auf die Mitte einer Stadt zu kommen,......... Es ist ein eigenartiges Phänomen dieser Zeit, dass man für alles Namen erfinden muss. In großer Zahl. Mit entsprechenden Folgen. Nichtsdestotrotz: MIDI hin oder her, endlich wird geöffnet.

  • Ich hätte den Namen "Milchhäuschen" ganz gut gefunden - und geschwungene Glasfronten anstelle der Lagerhallenromantik, die sich da ankündigt.

  • Von Lagerhallenromantik kann man imo hier nicht sprechen - bei meinem letzten Besuch in Bonn hatte ich vielmehr das Gefühl, dass der Kubus sich harmonisch in den Platz einfügt, dem Beethovendenkmal nicht aufdringlich auf die Pelle rückt, sondern vielmehr eine stille Würde besitzt, was für so ein Bauwerk schon verdammt viel ist. Zudem gefallen mir die geplanten Holzlamellen als Sonnenschutz über der Glashaut gut, es sollte öfter mit Holz gearbeitet werden.

  • Für mich sieht das Gebäude in natura zu sehr nach einer standardisierten Wartehalle aus. Ich sehe allerdings ein, daß eine eigens angefertigte geschwungene Glasfassade im Stile der Fünfziger recht teuer gewesen wäre. Außerdem hätte der Denkmalschutz das bestimmt als idealisierende Geschichtfälschung abgelehnt, denn in den Fünfzigern stand dort in Wahrheit nur eine Holzhütte.
    http://www.competitionline.de/…reis_1793_bild1_gross.jpg
    http://www.competitionline.de/…793&e=3&wettbewerb_id=928

  • Die Friedrichstraße, die gerade als Fussgängerzone umgestaltet wird, entwickelt sich zur Flaniermeile. Trotz der Baustellensituation gibt es bereits Aussengastronomie und einige Aktionen der Einzelhändler. Ich bin gespannt, wie sich das Niveau der Angebote verändern werden. Die Spielhalle, Reinigungen usw. könnten in dem Bereich noch durch höherwertiges ersetzt werden.

  • Ich bin sehr gespannt, ob der Umbau der Friedrichstraße den Geschäften zu ihrem Vor- oder ihrem Nachteil gereichen wird.


    In der Remigiusstraße hat vor einiger Zeit der Herrenausstatter Pohland zugemacht. Angeblich sei der Mietvertrag ausgelaufen. Diese merkwürdige Begründung blieb nicht ohne die Beteuerung, man würde gerne wieder ein Geschäft in Bonn eröffnen, wenn sich ein geeignetes Ladenlokal fände. Sollte es wahr sein, daß mit Pohland ein vernünftiges Geschäft aus Bonn verschwindet, weil schlichtweg kein Angebot da ist? Während Geschäften nachgetrauert wird, die es in Bonn nicht gibt (P&C usw.), verschwinden viele, die da sind. Die Innenstadt macht das jedenfalls ein Stück ärmer.

  • Warscheinlich war der Umsatz zu gering. die Mieten konnten nicht bezahlt werden...


    Man muss feststellen, dass die Lebensweise, Bedürfnisse und damit die konsumgewohnheiten der Menschen sich geändert haben. Leider gibt es allzu viele alteingesessene Geschäfte, die glauben, dass Konzept, Angebot und Inneneinrichtung sich nicht der heutigen Zeit anpassen müssten. In einer Zeit, wo Köln, Düsseldorf und eurpäische Metropolen ganz in die Nähe gerückt sind, sollte diese Einstellung insbesondere für Bekleidungsgeschäfte fatal sein.


    Wenn sich Bonner Läden nicht anpassen, dann werden sie verschwinden. Das gilt für Pohland und z.B. für die alte Eckkneipe am Münsterplatz, wo jetzt Starbucks drin ist.


    Nicht dass ich diese Entwicklung gutheisse, da von Ihr besonders die Ketten profitieren. Aber der Globalisierung kann man sich selbst in Bonn nicht verschliessen

  • Nun, Pohland ist selbst eine Kette und bleibt in Köln ja auch erhalten. Es wurden in letzter Zeit mehrere Pohland-Filialen geschlossen, immer mit anderen schlechten Begründungen (Ladenlokal zu klein, Mietvertrag ausgelaufen). Die Douglas Holding, zu der Pohland gehört, ist mit der Entwicklung dieser Kette nicht zufrieden und strukturiert sie um. Die Schließungen fanden ausschließlich in der Peripherie statt und Bonn gehört nun bezeichnenderweise auch dazu. Allerdings will Douglas auch vier neue Pohland-Filialen eröffnen, aber ich weiß nicht, in welchen Städten.