CFK-Gelände in Kalk (Deutzer Feld)

  • meiner meinung nach ist das potenzial des geländes total verschenkt worden. man hätte hier wunderbar eine verbindung zwischen deutz und kalk schaffen können. stattdessen sieht es bald so aus wie eine holländische retortenstadt, die keine urbanität bzw. charme besitzt...

  • Ein Bericht über den Bau des Bauhaus-Baumarktes, der im Sommer eröffnet werden soll.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1233584091596.shtml


    Die zitierten Bezirkspolitiker sprechen jetzt von einem Gewerbegebiet; wie passen da die Wohnhäuser ins Bild? Den Optimismus kann ich nicht so ohne weiteres teilen...


    Außerdem wird gesagt, das mit dem Bau des Music-Stores bald begonnen wird.

  • Wer wissen möchte, wie ein solcher 'Bauhaus-Klotz' fertiggestellt aussieht, der fahre die Luxemburger Str. raus nach Hürth. Kurz vor Hürth-Hermülheim ist so ein nagelneues Bauhaus mit Drive-Inn zu "bestaunen". Das Ding dominiert die ganze Umgebung, vor allem der monströs große Werbeturm mit Bauhaus-Schriftzug signalisiert nur eines: Gewerbegebiet!


    Wirklich toll, so etwas neben Wissenschaftsmuseum und Wohnbebauung zu genehmigen. Bei der Entwicklung des CFK-Areals hat man so ziemlich alles falsch gemacht, was man überhaupt falsch machen kann. Einfach nur enttäuschend.

  • Auch dem CFK-Gelände wollte ich einen Besuch nicht verweigern. Naja... Vielleicht sollte man bald hier mal das "Liebe Deine Stadt"-Label aufstellen ;)


    Willkommen im Odysseum



    "Wohnen am Bürgerpark" ist denke ich noch halbwegs gelungen, auch da es sich an die bestehenden Wohnstrukturen anschließt


    Die Wohnkästen mitten im Gelände wirken dagegen wie bestellt und nicht abgeholt. Dahinter ist der neue "Bauhaus" zu sehen.


    Der Großteil des Areals sieht aber immer noch wie hier aus

  • Ein Filetstück im Herzen der Stadt und dann dieser Zustand.Traurig!


    P. S. Danke für die ganzen Bilder in den verschiedenen Threads.

  • Hmm, ich denke sich hier eine abschließende Meinung zu bilden ist schwer. Warten wir doch mal noch ein paar Jahre ab, dann kann man sicher mehr dazu sagen. Kalk ist natürlich auch nicht so begehrt wie andere Stadtteile. Daher zögern sicher auch die Bauherren hier zügig zu investieren.

  • Ich denke er meint die Verwendung des Geländes allg.


    Ich glaube btw. auch kaum das da noch Leute investieren werden:
    Die wohnen dann in einen Industriegebiet. Es ist schade das es dazu gekommen ist, ich jedenfalls würde da nicht wohnen wollen, sind mir zuviele Negative Punkte. Autobahn, massiver Autoverkehr aufgrund von Großen Verkaufshallen (Bauhof, Musicstore bald, Arcaden) sowie des Odysseums.
    Da kann es dann nochsogr0ße Grünanlagen geben die dort sind: Sie sind nicht Einladend geschweige denn Erholung. (der Faktor schlechthin)


    Wer ist blos auf die Idee gekommen dort Wohnhäuser auszurufen bzw. dort Industriefläche zu verkaufen? Das ganze hätte eine schöne große Neusiedlungsfläche werden können mit der man der Wohnungsknappheit in Köln sicherlich eine ganze menge hätte entgegen stecken können.
    Ein EKZ, direkte Autobahnanbindung/Bahnanbindung, Polizei vor der Haustür... es wäre so gesehen eine Toplage geworden die im Mittleren Preissektor gelegen hätte und damit für viele Leute in Frage gekommen wäre.

  • Es Bedarf aber eben auch einer Stabilisierung dieses Stadtteils. Nach Wegfall der Schwerindustrie sind dort tausende Arbeitsplätze weggefallen. Aus dieser Industriebrache eine reine Wohnsiedlung zu machen wird der Notwendigkeit einer Neuausrichtung des Stadtteils Kalk nicht gerecht.


    Neben Wohnungen muß es eben auch einen lebendigen Nutzungsmix geben, dazu zählt eben auch Einkaufen (Köln Arcarden, Bauhaus, Musicstore) aber auch Büros (geplant entlang der Eisenbahnlinien sowie Kultur (Odysseum, geplantes Musical). Vor allem entstehen dort u. a. auch Arbeitsplätze.


    Ich kann mir gut vorstellen wenn in ein paar Jahren erstmal "alle" Häuser stehen und das Bauhaus somit verdeckt ist und die Bäume die die Straßen säumen und die Bäume im Park erstmal ein wirkliches städtisches Bild abgeben, könnte das durchaus ganz gelungen sein. :daumen:

  • Also, dann mal eine positive Meldung zum CFK-Gelände.


    Ich habe heute das schöne Wetter genutzt und mir die Situation vor Ort angeschaut.


    Davon abgesehen, dass noch nicht mal 1/3 des Geländes bebaut ist, sieht es doch gar nicht so schlecht dort aus.


    Man bedenke, wie es dort noch vor ein paar Jahren ausgesehen hat:


    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/43404#80535
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/43404#80532
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/43404#50462
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/43404#80559
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/43404#68242
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/43399#80541


    Es wird übrigens gerade an einem weiteren Wohnhaus gegenüber dem bestehenden auf der Seite am Odysseum gebaut. Auf der Seite von Interhomes kann man im übrigen ganz gut sehen wie das Gelände mal aussehen soll wenn alles bebaut ist.


    http://www.interhomes.de/bauge…k/standort-im-ueberblick/


    Direkt gegenüber vom Odysseum wird in Kürze ein Bürokomplex Namens "Kölncubus" gebaut, Fertigstellung soll Ende 2011 sein.


    http://www.koelncubus.de/


    Also, es geht doch langsam voran. :daumen:


    Übrigens sieht das Odysseum auch bei Nacht ganz passabel aus wie ich finde....


    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/112834
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/112780
    http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/112813

  • @RainerCGN. Danke für das Update, auch wenn ich Deinen Optimismus leider nicht teilen kann. Polizeipräsidium, Bürgerpark und auch das Odysseum (als Projekte der öffentlichen Hand) sind städtebaulich vertane Chancen und ein plausibles Gesamtkonzept für das Areal ist für mich schlicht nicht erkennbar. Da überrascht es dann auch nicht weiter, wenn sich Investoren wie die Interhomes keine sonderliche Mühe geben und Gewerbearchitektur a la Bauhaus und Music Store das ursprünglich vorhandene Potential des Ortes zunichte macht.

  • Rainer...


    Wäre dies das Gebiet geworden was es hätte sein können würde die Siedlung schon lange so aussehen wie sie eben auf dem Bild aussieht. Leider stehen nur ein paar wenige Gebäude davon weil einfach die Wohnungen nicht verkauft werden. (wenn ich recht gelesen habe mal)

  • Der erste Fehler bei der Entwicklung des Areals wurde schon mit den Kalk-Arcaden gemacht. Diese schotten den kompletten Rest des ehemaligen CFK-Geländes komplett von Kalk ab.


    Zum sogenannten Bürgerpark muss man durch die Arcaden (wenn man keinen weiträumigen Umweg um das Einkaufszentrum herum machen will) und dann weiter einen Weg zwischen zwei Parkhäusern hindurch nehmen. http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/80532#97070 http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/80532#133506


    Der Wasserturm (als einziges, erhaltenes Zeugnis der Industrie an diesem Ort) wurde komplett zugebaut. http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/96957 http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/96957#42112 Eine unwürdige Situation.


    Über den Rest (Stichwort: Gewerbergebietcharme, uninspirierte Architektur) wurde schon genug geschrieben. Muss ich nicht wiederholen.


    Das ganze Gelände wird meiner Meinung nach keine Urbanität entwickeln. Gründe: Kalker Randlage, die durch die Abschottung zum Kalker Zentrum noch betont und unterstrichen wurde. Leben nur im Einkaufszentrum während der Ladenöffnungszeiten - im Kompletten von Kalk aus gesehen rückwärtigen Areal ohnehin nicht. Nach Ladenschluss tot.


    Fazit: Wie hier schon einige schrieben: Eine große Chance wurde hier vertan! Habe kaum Hoffnung auf eine Wende zur positiven Entwicklung.

  • Citysurfer + urbanista


    Jetzt wissen wir was Euch nicht gefällt! Aber was wäre Eurer Meinung nach die Alternative für dieses Areal? Oder wie hättet Ihr dieses Areal überplant?


    Zumal zu bedenken ist, dass an das Areal die Bahnlinien als auch die Zoobrückenrampen angrenzen (Lärmbelästigung).

  • @RainerCGN.


    Guter Punkt, kritisieren kann ja tatsächlich jeder. Trotzdem hoffe ich, dass Du verstehst, dass ich hier nicht aus dem Stand eine "Alternative" für das Areal präsentieren kann.


    Nur soviel: Köln ist eine wachsende Stadt, das Gelände (ungeachtet aller existierender Standortnachteile) nicht unattraktiv und die öffentliche Hand hatte darüber hinaus die Gelegenheit, durch die für den Standort vorhergesehenen öffentlichen Vorhaben als Vorbild voranzugehen und städtebauliche und architektonische Qualität zu produzieren. Das hat sie offenkundig nicht getan.


    Was ich mir gewünscht hätte? Städtebaulich eine dichtere, an umliegenden Bestand und Geschichte des Ortes anknüpfende Bebauung, die inkrementalistisch (also step by step) wachsen kann und von öffentlichen Bauten von hoher architektonischer Qualität als "Leuchttürmen" getragen wird. Zudem finde ich, dass die Freiraumgestaltung in ihrer jetzigen Form zur Verwahrlosung einlädt und bin mir nicht sicher, ob der Abriss des existierenden Bestands in diesem Ausmaß notwendig war. War er es nicht, hat man sich vieler Potentiale unnötig entledigt, wie Brownfield-Developments in anderen Städten (aber auch tlw. in Ehrenfeld) demonstrieren.


    Und was die (an anderer Stelle erwähnte) Frage angeht, ob es überhaupt den Markt für etwas anspruchsvolleres auf dem CFK-Gelände gäbe. Ich kenne mich mit dem Kölner Immobilienmarkt nicht gut genug aus, um diese Frage abschließend zu beantworten, glaube aber, dass die Anspruchslosigkeit der jetzigen Planung einer Steigerung der Nachfrage sicherlich nicht zuträglich ist.


    Anders ausgedrückt: Hätte man dem Standort z.B. mit einer sozialen, baukulturellen oder ökologischen "Vision" als Alleinstellungsmerkmal versehen, wie es Projektverantwortliche in anderen Städten bei vergleichbaren Vorhaben getan haben (Tübingen-Südstadt, Freiburg-Rieselfeld, Freiburg-Vauban, Messestadt München-Riem etc. etc.), hätte man dem CFK-Gelände vielleicht zu gesteigerter Popularität und Nachfrage verhelfen können. In Köln, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus.

  • urbanista


    Danke für deine Antwort. Sicherlich ist es natürlich immer auch ein subjektives empfinden jedes Einzelnen, aber ich kann Dir da leider nicht ganz folgen.


    Du schreibst von "für den Standort vorgesehene öffentliche Gebäude".
    Dabei kann es sich nur um das Polizeipräsidium handeln. Denn das Odysseum ist von der SK-Stiftung, der Sparkasse Köln-Bonn und die Kölnarcaden von der MFI in Essen gebaut worden.


    Das Polizeipräsidium finde ich persönlich zwar recht wuchtig aber für einen Bürokomplex dieser Größenordnung architektonisch ganz ansprechend.


    Soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, war das gesamte Gelände mit Chemikalien kontaminiert. Wie der Name CFK - Chemische Fabrik Kalk - fast schon vermuten läßt.


    Daher vermute ich, dass es sicher schwierig gewesen wäre hier die alte Bausubstanz zu erhalten.


    Sicher sind die von dir erwähnten Projekte in Freiburg und München in sich schlüssig und interssant, aber dies mit dem Areal in Kalk gleich zu setzten und zu vergleichen finde ich doch sehr schwierig.


    Zumal es sich bei Freiburg und München um ganz andere Hausnummern handelt was die Bevölkerungsstruktur und die Ausgangslage angeht.


    Abschließend will ich nur sagen, dass ich es persönlich schade finde das immer so schnell gemeckert wird bevor man das Endergebnis überhaubt erahnen kann.


    Es gibt übrigens einen interessanten Link der Friedrich Ebert Stiftung zu diesem Thema. Die Seite ist zwar schon etwas älter aber gibt dennoch einen ganz guten Einblick über die Vorplanung und die Ausgangslage für dieses Areal und den Stadtteil Kalk.


    In Kalk geht es eben doch um mehr als "nur" ein schönes neues Wohnquartier zu bauen.


    http://library.fes.de/fulltext/fo-wirtschaft/00951005.htm

  • Eigentlich finde ich auch nur die "Bauhaus"-Filiale an diesem Standort falsch. So wie ich die wenigen Renderings zum Music Store einschätzen kann verdient der Bau zumindest das Prädikat ordentlich, zwar (gehobener) Gewerbegebiet-Style, aber kein Ketten-Einerlei.


    Entwürfe zum Bürgerpark und die Wohnbebauuung sind okay und der Lage angemessen, und Filetstücke sind in Köln woanders: Rheinauhafen, Messe-City, oder das Schanzenviertel in Mülheim - zwar auch in der Peripherie, aber dort sind bereits vor Jahren Medien- und Werbebranche hingezogen, und die alten Industriebauten konnten erhalten werden. Was beim CFK-Areal nicht möglich war, wie Rainer schon sagte.


    Bei den Renderings zum Kölncubus gibt es außerdem ein Bild, das diesen in angedeutete Umgebungsbebauung integriert zeigt (was einen ordentlichen Verdichtungsgrad aufweist und recht urban wirkt), und im Hintergrund die vor Jahren mal angekündigten Zwilingstürme. Weiß jemand etwas über die Planung dazu?

  • Nur ganz kurz:


    -Was die Bestandsfrage angeht: Kontaminierung per se ist kein hinreichender Grund für Flächenabriss, aber ich kenne mich, wie bereits erwähnt, mit der Situation in Kalk nicht aus.


    -Du hast natürlich recht, das Odysseum ist kein Projekt der "öffentlichen Hand" im engeren Sinne (allerdings ist die Sparkasse immer noch ein öffentlich-rechtliches Unternehmen auf das Einfluss genommen werden kann!) und meine Bemerkung zielte auch auf den Park, das RTZ und die (noch zu bauende) Feuerwache ab.


    -Die mangelnde Vergleichbarkeit betreffend: ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass anderorts mit anderem Anspruch größere (Konversions-)Flächen beplant werden. Das gilt im übrigen auch für Städte und Stadtteile mit ähnlich schwierigen "Ausgangslage(-n)" oder "Bevölkerungsstruktur(-en)".


    Und die Sparkasse betreffend: In dem FES-Artikel heißt es, dass ihre Rolle als Teilgesellschaftler des Hauptinvestors (einem Vertreter der Stadt zufolge) eine besondere Einflußnahmemöglichkeit der öffentlichen Hand garantieren würde. Gleichzeitig wird der Vertreter der Stadt mit dem Hinweis zitiert, das es noch unklar sei, ob lediglich Investoren- oder auch gesamstädtische Interessen durchgesetzt werden könn(t)en. Finde ich, gelinde gesagt, etwas komisch.


    Abschließend: ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn in Kalk "nur" ein schönes neues Wohnquartier entstehen würde (ein nutzungsgemischtes Quartier wäre mir allerdings lieber).