Hochhausprojekt "Nördlich Colonius" (max. 80m) [in Planung]

  • Wohnhochhäuser am Grüngürtel ("Nördlich Colonius")

    Neben dem Fernsehturm sollen ab Anfang/Mitte nächsten Jahres zwei Wohntürme (60 und 130 Meter) entstehen. Diese bieten wohl vor allem Wohnraum für Studenten, da 700 sog. Microappartements entstehen sollen.


    Ein Preisgericht aus Experten, Verwaltung und Politik hat sich lt. Kölnischer Rundschau einstimmig für den Entwurf von Delugan Meissl / Wien entschieden.
    Realisiert werden soll das Projekt von einem Joint Venture, zu dem sich "Liquion" und "i-live" zusammengeschlossen haben.
    Das Projekt soll über 100 Mio. € kosten und Ende 2019 fertiggestellt sein.


    http://www.rundschau-online.de…sollen-entstehen-26851450


    http://www.dmaa.at/home.html

  • Im Deal-Magazin gibt es endlich ein paar mehr Infos zu diesem spektakulären Projekt.
    Die drei ersten Plätze werden vorgestellt und man stellt fest:
    Die deutschen Architekten haben sich bezüglich der Höhe sehr zurückgehalten, während das Büro aus Österreich mit 130m aus dem vollen geschöpft hat.
    Ungewöhnlich für Köln, dass sie für ihren Mut mit dem ersten Platz belohnt wurden - bis jetzt war das eher umgekehrt.
    Vielleicht gibt es ja angesichts der Wohnungsnot ein Umdenken bei den Verantwortlichen.
    Die Gebäude sollen eine Mischung aus temporären Wohnen und Studentenwohnungen beherbergen.
    Zusätzlich gibt es co working spaces, community areas und eine Skybar.
    Es wird wohl ziemlich jung und hip werden.


    http://www.deal-magazin.com/ne…mit-bis-zu-700-Apartments

  • Der erstplatzierte Entwurf des Büros Delugan Meissl sieht auch eine Skybar vor (Q). Oben im 130-Meter-Turm, nehme ich an. Im Sockel ist Einzelhandel geplant. Zusammen sollen die beiden Hochhäuser 30.000 m² Fläche haben.



    Bild: Delugan Meissl Associated

  • Da hat mich meine Optik wohl doch nicht getäuscht (war auf den kleineren Visualisierungen nur zu erahnen) - das die Gebäude leicht in sich verdreht sind, bzw. eine konische Form haben?

  • entwurf wohntürme

    super entwurf! vereint er doch die geradezu historisch-klassische formgebung der allerersten wolkenkratzer in städten wie nyc (s.h die rasterung und sichtbare materialität in der unteren hälfte des turmes rechts) und die "neue" art, solche hohen gebäude von der fassade her zu bauen, nämlich glas. dazu noch die wirklich leicht "verdrehte" form. absolut top! dagegen nehmen sich die anderen entwürfe geradezu erbärmlich aus... ich finde auch, dass eine solche bauweise in die höhe an großen kreuzungen viel besser ist. lieber die masse hoch und spektakulär bauen als diese grauseligen toten wohnsilo-anlagen, die gerade überall gebaut werden und in die breite gehen - ob in hamburg, frankfurt, köln (aktuell das projekt auf dem gelände der dann dort ehemaligen deutschen welle) oder sonst wo. das ist auch nicht lebendiger - ganz im gegenteil - völlig tot ist das.


    also: mehr davon - bspw. an den großen zerklüfteten kreuzungen von innerer kanalstrasse oder auch dem gürtel im süden und norden, wo er hier und da auch keine kante hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von abekoeln ()

  • Mir gefällt der Entwurf auch sehr gut.


    Gerade die Höhe finde ich an dieser Stelle genau passend gewählt, da mit 130m das Gebäude sowohl höher als das Herkules- und Telekomhochhaus ist, jedoch ausreichend unterhalb der Plattform des Colonius endet.


    Generell finde ich, dass sich die innere Kanalstraße ideal für Gebäude solcher Höhe anbietet. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens ist die Lage direkt angrenzenden zum Grüngürteln auf der einen und Ehrenfeld auf der anderen Seite sehr attraktiv.
    Vielleicht wird ja noch das ein oder andere Hochhaus in diesem Bereich gebaut. Potentielle Bereiche mit älterer Bebauung gibt es ja, auch wenn direkt gegenüber durch die Bezirkssportanlage wohl keine vergleichbare Bebauung am direkten Straßenrand, aber ja vielleicht auf dem kürzlich verkauften Siemens-Areal, möglich ist.
    Auch das Gelände schräg gegenüber, mit Möbel-Genske und einem seit Jahren andauernden Leerstand von über 3.000m², würde mit einer höherer Bebauung den Beginn eines schönen Clusters an der Kreuzung Innerer/Subbelrather bilden.

  • hochhauseuphorie

    also ich kann diese allgemeine hochhauseuphorie nicht teilen. grundsätzlich hab ich nix gegen hochhäuser, allerdings ist das in den 70ern, siehe uni-center, gericht, arbeitsamt, deutsche welle, wohnhochhäuser bayenthal, hochhausklötze rhein nordstadt, schon einmal ordentlich schief gegangen. zum anderen stellen wir uns doch alle einmal vor, wie es ist vor diesem haus in 20 jahren zu stehen, wenn das neue weg ist - viel vom charme dieses haus wird da glaube ich nicht übrig bleiben, sondern eher wird man darüber sinnieren, wie man so etwas monströses, kaltes und langweiliges hat bauen können. und zuallerletzt halte ich die sogenannten microappartments für keine sehr nachhaltige form des bauens. 700 leute in kleinen kästchen für teuer geld...

  • Bzgl. der Mikroappartments muss ich dir zustimmen. Ich denke auch nicht, dass man bei der geplanten Nutzung eine spürbare Belebung der Ecke erleben wird.
    Ich hoffe aber, dass dieses Objekt als Stein des Anstoßes weitere, vergleichbare Objekte, in direkter Nachbarschaft, nach sich zieht. Wenn ich Student oder Berufseinsteiger wäre, würden die Appartments dann, gerne auch ohne Möbel (finde möblierte Wohnungen schrecklich), deutlich attraktiver auf mich wirken.
    Die Größe der Appartments finde ich vollkommen i.O. Ein WG-Zimmer ist in den seltensten Fällen größer, hat weniger Privatsphäre und man wohnt schließlich nicht auf dem platten Land, sondern in einer begehrten Stadt.


    Die Sorge, dass sich die beiden Türme in den Werdegang deiner genannten Objekte einreiht teile ich hingegen nicht.
    Das Colonia-Hochhaus sowie den Ringturm in Neustadt-Nord sehe ich genau so wenig als gescheitert an, wie die Wohntürme in Bayenthal und das, obwohl letztere sich schlecht in das Quartier einfügen.


    Natürlich ist das Projekt durch die innerer Kanalstraße auf der einen und den Grüngürtel auf der anderen Seite nicht in einem Maße in ein Veedel eingebunden, wie es für das Wohnhaus an der Venloer Str. / Grüngürtel gilt. Dennoch wirkt das Objekt auch mich weniger abweisend, da es, anders als das Uni-Center, dem Straßenverlauf folgt und ich es dadurch auch als Teil der Umgebung und nicht als einen monströsen Solitär wahrnehmen.

  • Sinnvolle Entwicklung

    Wenn in Köln neue Hochhäuser geplant, dann ist die innere Kanalstraße u8nd deren weiterer Verlauf von Rhein zu Rhein, mit Ihrer Breite und als grüne Achse, halbkreisförmig begrenzend den Innenstadtkern, genau das richtige!
    Hatte der Speer Masterplan nicht eine ähnliche Aussage?
    Die Architektur - kann man gut finden aber auch nicht - ich meine da gibt es interessantere neue Hochhausbauten.
    Trotzdem Investor und Stadtverwaltung haben mal Mut gezeigt. Einsprüche scheinen an dieser Stelle ja auch nicht zu erwarten sein - oder? Gibt es einen B-Plan rund um den Colonius oder wird daraus ein vorhabenbezogener B-Plan erstellt?

  • Köln Deutz Skyline

    also erstmal würde ich von Speer Plänen die Finger lassen, siehe das Europaviertel in Frankfurt oder das traurige deutsche Viertel in Shanghai.


    Zunächst macht es Sinn die Hochhäuser als Cluster zusammen zu stellen, anders als dies in vergangenen Jahrzehnten in Köln passiert ist. Dies ermöglicht eine ständige Weiterentwicklung des Clusters. Außerdem fallen bei einer ständigen Weiterentwicklung einzelne ältere Hochhäuser nicht so auf anders als wenn sie prominent alleine stehen.
    dazu kommt, dass ab einer gewissen Größe des Clusters Investoren von allein beflügelt werden, immer neue Türme dazu zustellen, da sie die vorhandene Skyline als Verkaufsargument nutzen.



    Ich würde für die Wasserkante in Köln Deutz votieren. Dann wird der Dom nicht gestört und von der Altstadtseite wird man auf eine kleine Skyline schauen können, die ja jetzt schon minimal besteht

  • Ich würde für die Wasserkante in Köln Deutz votieren. Dann wird der Dom nicht gestört und von der Altstadtseite wird man auf eine kleine Skyline schauen können, die ja jetzt schon minimal besteht


    Das war ja auch vor 10 Jahren noch angedacht, aber die UNESCO hat diese Pläne leider zerschlagen mit der Drohung, Köln von Welterbeliste zu nehmen.
    Ich bin immer noch sehr unglücklich mit dieser Entscheidung, weil sie Köln um die Chance auf ein großstädtisches Hochhausprofil mit entsprechender wirtschaftlicher Entwicklung gebracht hat. Das Ganze hätte wirklich großes Potential gehabt.
    Die neuen Pläne für die Ecke Innere Kanalstraße/ Subbelrather Straße finde ich ganz gut. Die Visualisierung ist optisch ansprechend (auch wenn auf eine Visu nicht viel geben sollte). Außerdem fügen sich 130 Meter ganz gut in die bestehende Bebauung aus Colonius, KölnTurm, Herkules und Telekom-Hochhaus ein und können nicht allzu viel vom Stadtgefüge kaputt machen.
    Abgesehen davon ist die Errichtung von 700 Apartments dringend notwendig, da genau diese Art von Wohnungen in den kommenden Jahren benötigt werden.

  • Bezirksvertretung Ehrenfeld gegen Hochhaus

    Gemäß Bericht des KStA sind die Stadtteilpolitiker aus Ehrenfeld klar gegen das neue Wohnhochhaus, da befürchtet wird, dass die Mieten der Appartements nur von höheren Einkommensschichten aufgebracht werden könnten, weshalb man skeptisch über das Angebot von Studentenappartements sei.


    Glücklicherweise liegt das Projekt aber im Bezirk Innenstadt, weshalb man nur Anhörungsrecht in Ehrenfeld hat.


    Ende September wird über die Beteiligung der Öffentlichkeit entschieden.

  • ^Aja, und wenn dort nur niedrig oder garnicht gebaut wird führt das zu billigeren Meiten oder wie? Vollkommen gaga!

  • gar nicht gaga

    ich finde die beurteilung durch die ehrenfelder stadtteilpolitiker überhaupt nicht gaga. eine solche bebauung mit hochpreisigen "microappartments" führt in der regel dazu, dass auch das umfeld teurer wird, noch teurer muss man hier wohl sagen. außerdem trägt eine solche bebauung nichts zu einer entwicklung des stadtviertels bei, da solche gebäude von vorneherein eine sehr hohe fluktuation der bewohner haben werden - sprich keine verankerung im viertel, keine soziale anbindung, wenn man böse sein möchte, ist das sozusagen die maximal kapitalisierte wohnform und bringt vor allem den investoren maximale rendite.

  • ^Nach dieser Logik dürfte man also garnichts mehr bauen und müsste Häuser verfallen lassen damit die Preise stabil bleiben, bzw. sinken. Am besten wäre dort doch eine Brache auf der sich Roma dauerhaft ansiedeln und im Viertel verankern können. Voll Antikapitalistisch und so, den Investoren eins ausgewischt. Das sorgt dann auch dafür das die Wohnungen im Umfeld bezahlbar bleiben. Zumindest so lange bis, dank des knappen Wohnraums, auch Schrottimmobilien zu Wucherpreisen verhökert werden.

  • Das Problem ist doch auch,dass wenn die Hochhäuser günstig wären,das Gemecker noch größer wäre,weil man dann Angst vor einem "Ghetto" hätte.Also mit Hochhäusern wird man es nie jemanden(oder jeden?) recht machen können.

  • ^Genau so siehts aus, aber es werden halt lieber verschwurbelte antikapitalistische Parolen runtergerockt weil das eben zur Zeit gerade Mode ist und einem so eine rebellisch, intellektuelle Aura verleiht :D. Also ob die Preise in einem Neubau mit Traufhöhe wirklich niedriger wären und 70 statt 700 Wohnungen mehr Belebung bringen würden :nono:

  • Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Selbst wenn sich nur eine bestimmte Klientel diese hochpreisigen Studenten Micro-Appartements leisten kann. Die, die dann da einziehen, sind vom Markt weg und dieser wird entlastet. Da kann ich jetzt nichts Negatives dran sehen. Im Gegenteil.

  • ^Ganz meiner Meinung! Aber für viele ist ja bereits jede Sanierung des Bestandes ein großkapitalistischer Eingriff. Das viele Mietwohnungen Privatpersonen gehören, und diese oft auf den Kosten für die Zwangssanierungen sitzenbleiben ist den Meisten natürlich egal. Das steigende Wohnkosten vorallem auf mangelndes Angebot zurückzuführen ist, ist vielen ebenfalls vollkommen fremd. Die Verhinderer von Neubauprojekten müssen mir wirklich mal verraten wie sie in einem Land mit steigender Bevölkerungszahl mit der Verhinderung von Wohnraumschaffung für sinkende Wohnkosten sorgen wollen.

  • Diese Diskussionen in Deutschland, es ist provinziell. Unglaublich.
    Diese Türme würden gerade die Ecke aufwerten, was ist denn dort, auf das man Rücksicht nehmen sollte. Ich kenn die Ecke als häßliches Einfahrtstor nach Köln, das kann nur besser werden. Schaut mal nach Holland, wie toll Hochhäuser mit Altstädten funktionieren, und da gibt es vor allem richtige Altstädte.
    In Frankfurt wird gebaut, größer und moderner. Und es stört niemanden hier. Wann hört diese Hochhausphobie endlich auf. Ich denke Köln und auch München und Hamburg wollen Großstädte sein. Verhalten sich wie Provinzkäffer,zumindest was Architektur betrifft. Und Köln kann echt mal n paar Highlights vertragen.