Impulse für Goetheplatz, Roßmarkt, Rathenauplatz

  • Brunnen und Stelen-Scheinwerfer schon defekt? Dasselbe kann man auch über die permanent abgeschalteten Spotlights an den Bäumen sagen. Soviel zum Thema man solle dem Platz "Zeit geben". Man hat scheinbar schon aufgegeben hier Gelder in den Erhalt des (desolaten) Bestands zu stecken. Vielleicht steckt schon eine Umplanung in der Pipeline?


    Meine Hoffnung ist, dass der neue Planungsdezernent Cunitz diesen deutlichen Fehlgriff seines Vorgängers asap rückgängig macht. Es wäre ein starkes Debut diesen äußerst unbeliebten Platz als eines der ersten Projekte anzugehen. Beseitigung der grauen Kies-Fläche, der Littfaßsäule und der bedrohlich wirkenden Stele, sowie Installation von saisonaler Bepflanzung, eines echten Brunnens mit Umrandung und eines permanenten Cafés (Wacker??) könnten da einige Maßnahmen sein. Es kann doch nicht so schwer sein einen halbwegs gelungenen öffentlichen Raum ohne Schnickschnack zu gestalten.

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    Scheint ja schon ein systematisches Problem in Frankfurt zu sein, dass die Technik neugestalteter Plätze und Parkanlagen schnell versagt und nicht wieder instandgesetzt wird.


    Persönlich sehr schade finde ich das komplette Versagen der Stadt am Willy-Brandt-Platz, die leuchtenden Glasbodensteine und die LED-Leiste in der Sitzmauer nicht wieder zum Leuchten zu bringen. Leider wurde die Plastikabdeckung der LED-Leisten immer weider zerstört, jedoch könnte man sich für eine dickere und härtere Leiste entscheiden. Wieso die Glassteine nur kurze Zeit geleuchtet haben ist mir bis heute ein Rätsel. Es wurde ja eigens ein Lichtkonzept für den Willy-Brandt-Platz erarbeitet, komisch das man jetzt davon irgendwie nichts mehr weiß. In Teilen ist der Willy-Brandt-Platz ja noch dezent illuminiert, zum Beispiel die Glasflächen der Straßenbahnwartehäuschen, wäre aber auf jeden Fall schön mal das fertige Gesamtkonzept nachts in Natura bewundern zu können.


    Es dürfte den Verantwortlichen der Stadt Frankfurt auch klar sein, dass man eventuell mehrmals Ausbessern muß und Technik beim ersten Anlauf nie einwandfrei funktioniert.


    Ich hoffe, dass die Probleme am Goetheplatz nur von kurzer Dauer sind und sich bald was regt, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ;)

  • ... aber so eine Rasenfläche fände ich dort auch sehr wünschenswert.


    Rasenflächen hat Frankfurt, mit dem Anlagenring auch citynah, eigentlich genug (), zudem sind diese pflegeaufwendig. Was im Anlagenring fehlt sind ein, zwei Angebote, wo man im Park sitzend Kaffee trinken kann. Pulse und Odeon sind nicht die Richtung, die mir da vorschwebt. Und wenn's nur Lizenzen für 'nen Kaffeekarren wären...


    Für mich negativ auffallend auch das extrem hohe Parkhausabgangsdach auf dem Goetheplatz. 4 Meter ? Viel zu dominant,aber vielleicht ging das ja bautechnisch nicht anders


    Naja, niedrigere Eingäng zu unterirdischen Räumlichkeiten gibt's ums Eck, da heißt es dann "niedriger, geduckter Bunkereingang". Wie man's macht ist verkehrt.


    Ich bin dann noch mal über das Bild von Epizentrum hergefallen und hab' eine Hütte reingerendert, die zumindest mal den Rathenauplatz zu einem abgeschlossenen Platz macht. Ein Café hat auch schon geöffnet und ein paar Stühle rausgestellt...
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    (ja, das ist die Software über die ich bei Profis immer ablästere, aber 99DM statt einer aktuellen Version für vierstellige Eurobeträge ist fein, Bild: Epizenturm, Rendering Xalinai)

  • Also wenn ich das sehe, weiß ich schon, warum die Töpfengasse vor ein paar hundert Jahren eben in Längsrichtung zum Platz und nicht als Querriegel errichtet wurde. Aber danke für die Veranschaulichung, dass das gar nichts bringen würde.

  • Roßmarkt mit Riegel

    Die Print-FAZ vom gestrigen Tage (Frankfurt-Teil, online nicht verfügbar) enthielt einen zusammenfassenden Beitrag des Innenstadtkonzept-Entwurfes. In einem hübschen kleinen Nebensatz wurde erwähnt, dass "der Roßmarkt zwar freibleiben sollte, aber die gleichnamige Straße zur Hauptwache durch einen maximal dreigeschossigen Riegel enger gefasst werden."


    Dies spiegelt sich auch in der Übersichtsgrafik der FAZ wieder, die ich leider aktuell nicht scannen kann, aber hoch informativ ist. Die Idee des "enger fassenden Riegels" war mir nicht neu, hatte doch PornoPuma in 2013 schon sehr informativ ähnliches herausgefunden (siehe hier).


    Für mich wäre dies ein echter Gewinn des durch Roßmarkt 10 bereits erheblich aufgewerteten Bereichs, gleichwohl natürlich nur verbunden mit einem Abriss der Sport-Arena. :lach:

  • Also ich kann mir das gar nicht vorstellen. Ich bin kein Freund von der Idee, breite Straßen enger zu machen. Die Abstände zwischen den Häuserzeilen sind in Ffm generell ja eher gering,

  • Wenn man den Roßmarkt einfassen will, sollte man eher noch mal über einen Riegel zum Goetheplatz nachdenken; und wenn man schon einen Abschluss zur Hauptwache hin wünscht, sollte man besser gleich eines der hässlichen Eckgebäude Platz Roßmarkt/Straße Roßmarkt abreißen und den (dann repräsentativen) Neubau entsprechend verbreitern.
    Ein einzelnes kleines Gebäude, das quasi mitten auf der Straße steht wird dort doch nur verloren aussehen.

  • Wer genau ist denn "man", AndoBrando? Der institutionelle Anleger etwa, dem im Zweifel das dich störende Gebäude gehört, den die Rendite und nicht das Erscheinungsbild der Liegenschaft interessiert?


    Auf dem erwähnten Plan in der heutigen Print-FAZ sind, bezogen auf Goetheplatz, Roßmarkt und Rathenauplatz, mögliche Bauten ungefähr auf den rot umrahmten Flächen eingezeichnet:



    Karte: OpenStreetMap und Mitwirkende - veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0, Markierung Schmittchen

  • Ich halte -gelinde gesagt - beide Vorschläge für Schnapsideen. Die Gestaltung der Plätze lässt wahrlich zu wünschen übrig, aber ich bezweifel stark, dass es eine bauliche Trennung dieser irgendeinen positiven Effekt hätte. Ganz im Gegenteil hat die "Weite" der Plätze mit der Goethe Statue und den Hochhäusern im Hintergrund einen gewissen Charme.


    Und dieser "Riegel" in der Straße Roßmarkt ist ja schon fast lächerlich. So breit ist/wirkt die Straße nun wirklich nicht als das es nötig wäre; und was soll dieses "Gässchen" da dann werden? Eine öffentliche Toilette für bestimmte Mitbürger?

  • Die FNP berichtet etwas ausführlicher über die geplanten Änderungen:
    - Auf dem Rossmarkt soll es mehr Grün geben. Cunitz kann sich bspw. Blumen-/Pflanzenkübel an den Rändern des Rossmarkts vorstellen.
    - Der Bodenbelag soll durch einen helleren Schott ersetzt werden, der dann auch nicht mehr so stauben würde.
    - Die "grob gepflasterte Fläche" (Goethplatz ?!) soll auch mehr begrünt werden.
    - Auf dem Goetheplatz sollen zwischen den Bäumen mehr Sitzgelegenheiten installiert werden.
    - Trotz der Verschönerungen soll der Rossmarkt eine Veranstaltungsfläche bleiben.


    Das alles dürfte soweit sicher positiv werden, sofern man nicht so Waschbeton Blumenkübel wie in den 70igern aufstellt. Zur hier umstrittenen Maßnahme mit dem Riegel wird folgendes erwähnt:
    "Er hält es für sinnvoll, die Plätze durch ein Gebäude zu gliedern, das ungefähr in Höhe des Tiefgaragen-Zugangs stehen könnte." Cunitz ist sich der Kontroverse bewusst, es wurde laut FNP aber sogar in das Innenstadtkonzept aufgenommen. Cunitz sei "experementierfreudig" und könne sich einen "Gastronomie-Pavillon mit Dachterrasse" vorstellen. Da dies umstritten ist, schlägt er ein Provisorium vor, dass (deswegen) nicht schlecht aussehen müsse.


    So wie ich das verstehe dürfte das die linke Variante auf Schmittchen Plan sein. Diese fände ich nicht so schlecht, hängt aber stark von der Qualität des Baus ab.


    PS: In dem Artikel wird auch erwähnt, dass Cunitz insbesondere das Gebiet um die Breite Gasse nahe der Ostzeil aufwerten will, u.a. durch Schaffung eines Quartierplatzes auf einer jetzt als Parkplatz genutzten Fläche.

  • Bitte den Threadtitel ändern von "Verbesserungen" in " Verschlimmbesserungen"
    Danke.

  • Der in Schmittchens Plan eingezeichnete rechte Riegel ist durchaus machbar. Das ein solch' schmales Gebäude realisierbar ist, kann man momentan eindrucksvoll im Westhafenviertel beobachten.


    Was ich davon halten würde, weiß ich nicht. Ich würde es aber nicht vornherein verneinen. Bei entsprechenden Entwürfen könnte ich mich sogar für ein solches Vorhaben begeistern.


    Anders als Cardiac würde ich eine schmale Gasse dort gar nicht mal als problematisch erachten. Eine Einkaufspassage könnte durchaus Erfolg haben.

  • Also ich finde die rechte Bebauung nicht schlimm. Wenn es sich, wie beschrieben, um einen Gastropavillon handelt, stelle ich mir so ein Teil wie das Cafe Weidenhof vorm MyZeil vor, das würde den Platz sicher aufwerten. Dieser riesige, ungenutzte Platz benötigt dringend etwas mehr Gliederung!

  • Der institutionelle Anleger etwa, dem im Zweifel das dich störende Gebäude gehört, den die Rendite und nicht das Erscheinungsbild der Liegenschaft interessiert?


    In meinem jugendlichen Leichtsinn und meinem naiven Glauben an das Schöne Wa(h)re und Gute in der Real-Estate-Branche, würde ich ja behaupten, selbst ein geschlossener Immobilienfond hat ein offenes Herz für die Ästhetik deutscher Innenstädte... aber ok... Nur weil der Besitzer die Fläche seiner Liegenschaft in 1a Lage mal eben verdoppeln darf, wird das Ergebnis natürlich nicht zwingend besser werden. Aber die Liegenschaften 12, 14 auf der Karte sind zurzeit nun mal keine Perlen. Da wird 'man' (hier: jeder) mir doch zustimmen?!


    Mein Vorschlag war auch eher gegen die Verengung der Straße mittels eines neuen Gebäudes gerichtet. Die entstehende Gasse dürfte zwar viele schöne Geschichten für die Boulevard- und Panorama-Teile der Lokalpresse liefern, darüber hinaus aber wenig zur Verbesserung der Stadt beitragen. [EDIT: Zudem werden die Gebäude direkt dahinter dann ja teilweise verschattet] Mein eigener Vorschlag hätte den immensen Nachteil, dass das gerade sehr ansprechend umgestaltete Gebäude mit der Nr 10 auf der Karte entweder auch betroffen wäre (kaum denkbar), und wenn nicht, würde die Straße Roßmarkt von der Hauptwache aussehen, wie ein merkwürdiger Schlauch, der weder Straße noch wirklich Platz ist... [EDIT: Also keiner wirkliche Verbesserung zum Ist-Zustand.]


    Womit 'man' (hier: ich) beim eigentlichen Problem ist. Die drei Plätze Hauptwache, Goetheplatz, Roßmarkt, sind einfach zu wenig definiert. Ich muss gestehen, ich habe erst viele Jahre nachdem ich das erste Mal auf diesem Gelände war verstanden, dass das überhaupt drei Plätze sein sollen! Diese Unklarheit zu ändern halte ich an sich für richtig und sinnvoll. Da die Varianten mit der Straße Roßmarkt, wie beschrieben, alle mehr oder minder suboptimal erscheinen, ist die Option Roßmarkt und Goetheplatz zu trennen noch die brauchbarste. Kleine und mittelgroße Piazzas sind sicher einladender als eine weite Ödnis. Gerade der Roßmarkt dürfte von einem Riegel mit etwas mehr Außengastronomie profitieren. Vielleicht könnte man einem der entstehenden Plätze ja eine (gepflegte) Rasenfläche zugestehen.
    Was 'man' (hier: die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt) daraus macht, ist eine andere Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von AndoBrando () aus folgendem Grund: Nachträglich Argumente eingefallen...

  • ...die von Schmittchen eingezeichneten Riegel sind völlig überdimensioniert und entsprechen nicht den möglichen Realitäten.


    Der Gastro-Pavillon zwischen Goetheplatz und Roßmarkt macht Sinn. Da stand vor zwei Jahren mal ein sehr hübscher Pavillon für irgendwelche Promotion. Ich hatte gehofft, man entdeckt ihn für eine weitere Nutzung.


    Beim Riegel an der Roßmarktstraße kommt es auf die Idee und den Entwurf an. Zumindest käme dann dieser hässliche Klotz der unterirdischen Disco weg. Und dann noch 20 Meter dazu, das wärs dann auch schon. Warten wir es ab.

  • Also wenn es sich bei den Gebäuden jeweils um 1-geschossige Gebilde wie den Pavillons auf denen der Zeil handelt, kann man darüber nachdenken. Zwischen Roßmarkt und Goetheplatz ist das offenbar auch der Fall. Ein höheres Gebäude will ich mir - insbesondere zur Hauptwache hin - nicht vorstellen müssen. Frankfurt hat wenige große Plätze. Mir gefällt diese Weite durchaus. Sonst wirkt am Ende alles so eng wie an der Konstablerwache.

  • Ich war deswegen, wie oben beschrieben, positiv gestimmt von dem dreigeschossigen (!) Riegel, da ich mir diesen Bau nicht vorstellen kann, wenn nicht gleichzeitig die Einbahnstraße Richtung Hauptwache wegfallen würde.


    Ganz im Ernst: der Straßenabschnitt von Bucherer bis zur Sport-Arena hat (zumal seit der Schließung der Querung Hauptwache) keinen Nutzen mehr außer den für die Anlieferer und die könnten auch durch eine Fußgängerzone.


    Diesen Bereich jedoch zur Gänze mithilfe einer weiteren Bebauung zur Fußgängerzone aufzuwerten und den Steinweg einzubeziehen - das hätte meiner Meinung nach für sich.

  • Die städtebauliche Unfähigkeit heutzutage wird doch immer grotesker. Alte Bauflucht wieder herstellen oder bis dahin so lassen wie es ist. Aber ganz sicher nicht irgendwelche sinnfreien Häuser da reinschmeißen, nur weil man sich sonst nicht zu helfen weiß. Und dann auch noch 3geschossig, das ist doch Unsinn hoch zehn!

  • Der vormalige Planungsdezernent Küppers wird mit dem Satz zitiert "Kleingrün bringt nur Verdruss!"; damals gings um die Gestaltung des Stoltzeplätzchens. Und wahrscheinlich hat er Recht. Eingedenk der Tatsache, dass Beete extrem pflegebürftig sind, um nicht in kürzester Zeit zu verwahrlosen, würde ich sagen: eher keine Beete, sie würden die nächste Spar-Runde im Gartenamt nicht überstehen.

  • ^so ein Quatsch. Solche Beete muss man sich leisten wollen. Lippenstift gibts ja auch nicht umsonst.