Bauprojekte bei RB Leipzig + Neugestaltung Stadionumfeld

  • Neuer alter Verlauf der Luppe

    Die an anderer Stelle von Abyssalon noch einmal aufgegriffenen, hochinteressanten Planungen zur Revitalisierung des alten Verlaufs der Luppe haben auch Auswirkungen auf die Gestaltung des Umfeldes des Trainingsgeländes.


    Die Verlegung soll nördlich der Brücke und des etwa SW-NO-verlaufenden Weges von der Friesenstraße (Sportanlage Manfred von Brauchitsch) zum Cottaweg zwischen Motodrom und Gelände des SV Schönau, also knapp unterhalb von Ullrichs Teich (um die KAOS-Villa), ansetzen.


    Um so wichtiger halte ich eine Verbindung als Wanderweg entlang der Luppe von der verlängerten Erich-Köhn-Str. bis zu dieser Stelle (siehe die Pläne eine Seite zuvor unter # 111).

  • wieso hälst du einen wanderweg entlang der alten luppe für sinnvoll? widersprichst du da nicht genau dem, was du sonst so forderst? bzw nein, das stimmt nicht, du nicht persönlich forderst, aber die von dir so oft angeführten öffentlichen meinungen, die eingriffe in den auenwald für den sportplatz möglichst gering zu halten. wieso willts du jetzt menschen vorsätzlich in die rückzugsgebiete der fauna führen? wenn doch sonst jeder ball der über den zaun fliegt, so schlimm sei?

  • Erbbaurechtsvertrag - Entwurf

    Beschlussvorlage an die Gremien der Stadt Leipzig
    Betrifft: Errichtung eines Trainingszentrums am Cottaweg durch RasenBallsport Leipzig e. V.
    http://notes.leipzig.de/appl/l…6AC66F861C12578100032795F


    Betrifft: Erbbaurechtsvertrag mit RB Leipzig e.V. zur Errichtung eines Trainingszentrums am Cottaweg
    http://notes.leipzig.de/appl/l…8D9270C0C125781000330458/


    Der Vertragsentwurf wird nun auch schon zum Teil in der Öffentlichkeit diskutiert, so z.B. bei der Diskussionsrunde über das RB-Trainingsgelände, zum dem die JuSos am 20. Januar geladen hatten. Über die Veranstaltung berichtet Arrmaniac auf der RBL-Fanseite:
    Bedenken und Anregungen - Stadtteilbewohner zum RB Trainingsgelände
    Meldung vom 21.01.2011
    http://www.rb-fans.de/bedenken.php


    Ausführlich widmet sich Gernot Borriss in der LIZ vom 22.01.2011 dem Entwurf:
    RB-Trainingszentrum: Ein Plan mit Option auf mehr
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…-mit-Option-auf-mehr.html


    Das Thema wurde natürlich auch sofort in den verschiedensten Foren aufgegriffen, so etwa bei RB ( http://www.rb-fans.de/forum/vi….php?f=18&t=620&start=970 ) oder bei Lok ( http://www.lok-forum.de/forum/…=5684.msg552234#msg552234 )


    Im Kreuzfeuer der Diskussion steht vor allem diese Passagen im Erbbaurechtsvertrag:


    5.2 Dauer des Erbbaurechtes/ Heimfall
    Gewählt wurde eine Erbbaurechtskonstruktion über fünfzig Jahre, die – erstmals nach zehn Jahren und dann alle zehn Jahre - RB Leipzig e. V. die Möglichkeit einräumt, durch einseitiges Aufhebungsverlangen den Vertrag zu beenden, wobei dann der Wert der baulichen Anlagen gestaffelt erstattet wird, d.h. nach 10 Jahren 20 %, nach 20 Jahren 40 % nach 30 Jahren 60 %, nach 30 Jahren 80 % und bei vollständigem Zeitablauf 100 % des Verkehrswerts der Sportanlagen.
    Bei Heimfall fällt die Anlage dagegen ohne Entschädigung an die Stadt zurück.


    5.3 Erweiterung des Erbbaurechtes
    Um in der Zukunft auch den bereits geplanten zweiten Bauabschnitt und weitere Investitionen zu ermöglichen, die den Standort Leipzig als Fußballstandort sichern helfen soll, steht RB ein Erbbaurechtserweiterungsanspruch um die Fläche zu, die im Jahr 2026 nach Ablauf des restlichen Sportpachtvertrages des BSV Schönau frei wird. Gleiches gilt für den die Sportanlage derzeit per Nutzungsvertrag nutzenden Tennisverein TC Grün-Weiß Leipzig e. V.


    Außerdem finden sich hier erstmal detaillierte Angaben, die schon jetzt auf die Stadt zukommen - und nicht erst in 10, 20, 30 , 40 oder 50 Jahren, wenn das RB-Märchen möglicherweise ausgeträumt ist. Die Summen mögen überschaubar sein, aber noch mal zur Erinnerung: Zunächst hieß es, es kämen keine Kosten auf die Stadt zu, später nur ca. 60.000 Euro Planungskosten.


    4. Notwendige Folgeinvestitionen der Stadt Leipzig, Finanzierung
    4.1 Auswirkungen auf den Kleinmesseplatz und die Sportflächen am Cottaweg
    Bei dem in Anspruch zu nehmenden Grundstück handelt es sich zu einem Teil um den in den vergangenen Jahren 2009/2010 mit finanziellen Mitteln in Höhe von 1,3 Mio. € ertüchtigten Parkplatz bzw. Stellplatz der Schausteller. Hier wurden unter Einsatz von Fördermitteln in Höhe von ca. 125.000 € Flächen mit Strom-, Trinkwasser-, Abwasseranschluss als rückwärtige Stellflächen für die Schausteller geschaffen.


    In der zweiten Vorlage-Nr. DSV/ 1126/ heißt es hierzu außerdem:


    Nach einer ersten Prüfung der LESG wurde mitgeteilt, dass auf Teilen der betreffenden Fläche nördlich des Marktamt-Verwaltungsgebäudes arbeitsmarktpolitische Maßnahmen (AGH-Entgeltvariante) im Auftrag des Marktamtes und in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt Sanierungsarbeiten durchgeführt worden sind. Die Planung und Auftragsvergabe dieser Leistungen erfolgte vor der Kontaktaufnahme von RB Leipzig gegenüber der Stadt Leipzig in Bezugnahme auf die Errichtung eines Trainingszentrums in der Stadt überhaupt und somit auch vor der Standortfindung Cottaweg. Die Förderung unterliegt einem fünfjährigen Bindungszeitraum und begann für einen ersten Teil der Baumaßnahmen am 01. September 2009. Die kumulierten Fördermittel der ARGE Leipzig belaufen sich vorläufig auf 125.596,96 EUR, welche gegebenenfalls an den Fördermittelgeber zurückzuzahlen wären.
    Diesbezüglich wird der Fördermittelbescheid jedoch einer intensiven Rechtsprüfung unterzogen werden, um den bewilligten Mitteleinsatz hinsichtlich der zukünftigen Nutzungsart und einer möglichen Teilanerkennung zu bewerten. Zudem wird in dieser Prüfung eine Aufschlüsselung (Flächen) der bewilligten Fördermittel auf die geplanten Bauabschnitte von RBL erfolgen. Auf o. a. Maximalbetrag einer Fördermittelrückzahlung soll aber allein aus Transparenzgründen bereits in dieser Informationsvorlage hingewiesen werden.


    Von den restlichen 1,1 Millionen ist nicht mehr die Rede.


    Zurück zum Erbbaurechtsvertrag:


    Darüber hinaus ist das jetzige Lagergebäude des Marktamtes allenfalls noch im 1. Bauabschnitt des Investors für das Marktamt erreichbar bzw. nutzbar. Zu Beginn des 2. Bauabschnittes muss ein Ersatzlagergebäude geschaffen sein. Die von der Jahnallee kommende, über den Volksfestplatz verlaufende Trinkwasserleitung, welche auch den BSV Schönau 1893 e. V., den TC Grün-Weiß Leipzig und das Motodrom versorgt, muss umverlegt werden. Für den Fall, dass sich RB Leipzig an diese Leitung anschließen kann, wovon nach derzeitigen Erkenntnissen auszugehen ist, wird sich RB Leipzig e. V. zur Hälfte an den Umverlegungskosten beteiligen.


    Dazu in der zweiten Beschlussvorlage:


    Auf der Fläche des geplanten Trainingszentrums befindet sich die Zufahrt zum Lagerhof des Marktamtes. In Abstimmung mit dem Marktamt wird vorgeschlagen, diese Lagerhoffläche (ca. 3.000 m²) gegebenenfalls RB Leipzig zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich zu überlassen und dafür ein Ersatzlagergebäude in zweckmäßiger Form direkt am Verwaltungsgebäude zu errichten. Dies wäre aus funktionalen Gründen eine Verbesserung zur aktuellen Situation und könnte im Zusammenhang mit dem gesamten Bauvorhaben zielführend umgesetzt werden. Dieser Sachverhalt ist zwischen der Stadt Leipzig und dem Investor ebenfalls im Rahmen der Erarbeitung des Rahmenplanes zu diskutieren und entsprechend auszugestalten.
    Die auf der Fläche nördlich des Marktamt-Verwaltungsgebäudes anliegenden Medien sind in Absprache mit dem Investor in einer Weise zu gestalten und eventuell umzuverlegen, dass eine Versorgung / Andienung der Volksfestfläche gewährleistet ist. Dies betrifft auch die Sachverhalte Einzäunung und Zufahrtsregelung.


    Zusammengefasst werden für Rückbau der Medien, Beleuchtungsmasten sowie Schaffung eines neuen Lagergebäudes folgende Kosten anfallen.
    - Rückbau Medien einschließlich Verteilerkästen, Trafostation, Umverlegung Trinkwasserleitung, Beleuchtungsmasten ca. 250.000 EUR brutto(einschließlich Planung; abzüglich eines hälftigen Kostenanteils RB Leipzig e. V. bei Anschluss an die Trinkwasserleitung).


    Mit dem voraussichtlichen Beginn der Arbeiten durch RB Leipzig Ende 1.Quartal Anfang 2. Quartal 2011 müssen zeitgleich diese Maßnahmen realisiert werden.
    - Neubau eines Lagergebäudes ca. 100.000 EUR brutto


    Richtig teuer wird vermutlich die Schaffung eines neuen Parkplatzes. Schon mehrfach erwähnt wurde hier, dass die Stadt dazu verpflichtet ist:


    Gemäß der Vereinbarung der Stadt Leipzig mit dem Betreiber des Zentralstadions wurde hinsichtlich des Gesamtgeländes der Kleinmesse die Zurverfügungstellung von 2.200 Parkplätzen für PKWs und 200 Busparkplätzen geregelt (RB-Nr. III – 423/00). Im Rahmen der Realisierung der Baumaßnahmen und der Entwicklung des Bebauungsplanes ist dieser Sachverhalt gemeinsam mit dem Investor zu analysieren und einer Lösung zuzuführen.


    Mit der angestrebten sportlichen Zielstellung und der damit verbundenen regelmäßigen Zuschauerauslastung der Red Bull Arena ist dies grundsätzlich in einem Verkehrskonzept zu regeln, welches den Bereich der ausreichenden Parkplatzschaffung beinhalten muss.


    Die große Frage, wo das erfolgen und was das in etwa kosten könnte - für den derzeitigen Parkplatz waren es wie bereits gesagt 1,3 Mio - wird nicht beantwortet, sondern erst mal verschoben.


    Es werden künftig keine Parkplätze für Gäste der Kleinmesse zur Verfügung stehen. Gleichzeitig können nur noch ein Teil der zwischen der Stadt und dem Investor des Zentralstadions vereinbarten Stellplätze für 2.200 PKW und 200 Busse auf dem Kleinmesseplatz vorgehalten werden.


    Bis zum Beginn der Baumaßnahmen im 2. BA wird über eine gemeinsame Regelung mit dem Investor ermöglicht, dass den Schaustellern während der Zeit der Kleinmesse die Fläche als Parkraum zur Verfügung steht, welche im 2. BA als Gebäude- und Parkfläche für das RB-Trainingszentrum dienen soll.
    Diese Regelung soll auch für eventuell weitere Veranstaltungen auf dem Kleinmessegelände Geltung haben, die in ihrer Größe das gesamte Gelände benötigen und daher zusätzlicher Parkplätze bedürfen.


    Über die Schaffung eines neuen Parkplatzes wird in 2011 mit einer gesonderten Beschlussvorlage im Hinblick auf eine mögliche Realisierung in 2012 entschieden. Die erforderlichen Mittel sind im Haushalt 2011/12 nicht eingestellt. Dazu wird der DB OBM eine gesonderte Vorlage vorgelegt.


    Unklar ist mir jedoch, wie bereits 2012 der 2. BA beginnen soll, wenn frühestens 2013 mit der Anlage den neuen Parkplatzes begonnen werden kann - sofern nun nicht auf wundersame Weise noch Gelder irgendwo locker gemacht werden kann. Und vor allem, wo soll dieser neue Parkplatz hin und wie soll er an das Straßennetz angebunden werden? Diese zentrale Frage müßte meines Erachtens so schnell wie möglich beantwortet und nicht im Sinne von "das klärt sich dann schon alles von alleine" ausgeblendet werden. Die versprochene Transparenz sieht anders aus!

  • wieso hälst du einen wanderweg entlang der alten luppe für sinnvoll? widersprichst du da nicht genau dem, was du sonst so forderst? bzw nein, das stimmt nicht, du nicht persönlich forderst, aber die von dir so oft angeführten öffentlichen meinungen, die eingriffe in den auenwald für den sportplatz möglichst gering zu halten.


    Schön, dass Du den Unterschied doch noch bemerkt hast.


    wieso willts du jetzt menschen vorsätzlich in die rückzugsgebiete der fauna führen? wenn doch sonst jeder ball der über den zaun fliegt, so schlimm sei?


    Eigentlich habe ich keinen Bock, auf solche pseudoironische Kommentare zu reagieren. Die über den Zaun fliegenden Bälle hat kein Mensch als Problem benannt, sondern ganz andere: Flutlichteinsatz, Verkehr, Lärm (Tribüne für 1000 Zuschauer_innen), Flächenversiegelung (Kunstrasenplätze mit Heizung zähle ich dazu), mindestens drei zweigeschossige Gebäude, eines ca. 100 Meter lang etc.


    Ich mache es aber dennoch, weil ich ein höflicher Mensch bin: Weil es, wie weiter vorn lang und breit ausgeführt wurde, ein erklärtes Ziel der Stadt ist (oder zumindest bislang war): Im Bereich um das Kleinmessegelände zwischen Erich-Köhn-Straße und Cottaweg soll durch Gestaltung der Eingangsbereiche, Begrünung und neue Wegeverbindungen der Stadtteil Lindenau und der Auewaldgürtel besser miteinander verzahnt werden. (KSP West 2009). Weil dieses Gebiet auf der anderen Seite der Luppe bebaut und großflächig eingezäunt ist. Weil derzeit das östliche Lindenau recht stark vom Auwald abgeschnitten ist und der nur über größere Umwege zu erreichen ist. Weil auch an anderer Stelle im Auwald Wanderwege, Naturlehrpfade etc. ohne größere Konflikte zwischen Mensch und übriger Natur existieren. Weil oft nur Wert geschätzt und erhalten wird, was man sehen und erleben kann. ...


    Ich könnte auch in ähnlicher Weise zurückfragen: Welche "rückzugsgebiete der fauna"? Wird hier nicht immer mal wieder behauptet, den Wald gäbe es an der Stelle gar nicht mehr? Jetzt auf einmal doch wieder? Entlang eines zu schaffenden Wanderweges entlang der Luppe könnte man sich vom Vorhandensein des Waldes selbst überzeugen.

  • Neben den aufgeführten auf die Stadt zukommenden Kosten finde ich die Passage mit der Erstattung eines Teils des Verkehrswertes schwer nachvollziehbar. Wenn der Großkonzern irgendwann seine Marketingstrategie ändert, kommen bei einer Bausumme von 30 Millionen Euro sofort ungeplante Millionenkosten auf die Stadt Leipzig zu. Da der Löwenanteil der Investition auf die Hochbauten entfällt und eine Kommune herzlich wenig Verwendung für ein Fußballinternat hat, ist das ein denkbar schlechtes Geschäft. Einen Grund für solch weitgehende Zugeständnisse zu Lasten der kommunalen Finanzen sehe ich nicht.
    Noch erstaunlicher finde ich die Höhe des Erbbauzinses. Dieser beträgt nur 27.950 Euro pro Jahr. Üblich sind 4 % des Grundstückswertes. Somit wäre das mindestens 92.000 Quadratmeter große Grundstück lediglich 698.750 € wert, was einem Quadratmeterpreis von 7,60 € entspräche - in allerbester Lage ein ganz schlechter Witz. Auch von der üblichen Zinsanpassungsklausel war noch nirgendwo Rede (?).
    Um es kurz zu machen: Ein sehr einseitiger Vertrag, dessen Verabschiedung in dieser Form wirklich mehr als überraschend wäre.

  • Die Fragen nach Flächengröße und Höhe des Erbbauzinses werden im Dokument ausführlich beantwortet:


    Die Gesamtfläche des Erbbaurechts beträgt danach 87.680 m², vgl. Lageplan (Anlage 1). Alle drei Grundstücke befinden sich im Eigentum der Stadt Leipzig.

    3.2 Erbbauzins
    Der Erbbauzins beträgt – ausgehend von einer gewerblichen Nutzung, ermäßigt für Sportzwecke nach der Verwaltungsvorschrift des Freistaates für kommunale Grundstücksveräußerungen (VwV komm.Grdstveräußerung) – 3 % vom Bodenwert, d. h. ca. 27.950 € jährlich.
    Dabei ist die untere Grenze der Erbbauzinshöhe gewählt worden, um auszugleichen, dass der Erbbaurechtsvertrag mit einigen Schwierigkeiten der Baureifmachung und vor allem zunächst noch teilweise mit einem Pachtvertrag für einen benachbarten Sportverein belastet ist, der mit erheblichen Mitteln durch den Bau von Ersatzsportanlagen für den Nachbarverein abgelöst werden muss, da die bisher freie Fläche zwischen Kleinmessegelände und Sportverein nicht für die im ersten Bauabschnitt zu errichtenden vier Trainingsrasenplätze genügt.
    Der Bodenwert wurde mit Gutachten der städtischen Bewertungsstelle vom 22.12.2010 mit 935.000 € festgestellt. Dabei wurde ein unbelastetes Grundstück, frei von Rechten Dritter mit einer Größe von ca. 87.680 m² bewertet. Zu berücksichtigen sind aber eine Telekom-Leitung, die voraussichtlich im südlichen Teil des Erbbaugrundstücks erhalten bleiben muss sowie eine Entwässerungsleitung, ebenfalls im südlichen Bereich des Erbbaugrundstückes.
    Eine dafür vorzunehmende Minderung des Bodenwertes beträgt je ca. 1.920 €. Damit ergibt sich ein Bodenwert für das Erbbaugrundstück von 931.160 €. Die für eine im Flurstück 2638/23 dinglich gesicherte Telekom-Leitung der Stadt Leipzig zustehende Entschädigung wird an den Erbbaurechtsnehmer weitergegeben.

  • Ganz so dramatisch sehe ich den Pasus nicht, zumindest nicht in den ersten Jahren. Kündigen kann RB erstmals nach 10 Jahren, also 2021. Wenn sich RB vorher aus irgendwelchen Gründen (z.B. Insolvenz oder Rückzug aus dem Profifußball) aus Leipzig zurückziehen und die Pacht nicht mehr mehr zahlen sollte, gilt es als Heimfall ( http://de.wikipedia.org/wiki/Heimfall ).


    Gesetzt den Fall, dass sich RB nach 10 Jahren aus Leipzig zurückzieht, wäre die Frage, was die dann ca. 8 Jahre alten Bauten und Anlagen wert sind. Sicherlich wird der Verkehrswert kaum weniger als die investierten ca. 30 Millionen betragen. Leipzig würde die Anlagen dann für 20 %, also etwa 600.000 Euro, übernehmen. Das wäre meines Erachtens eher ein Schnäppchen als eine Belastung, denn für die Gebäude fänden sich, wenn sie dann schon mal da sind, mit Sicherheit Nachnutzer.


    Richtig teuer wird es natürlich, je länger RB am Standort bleibt. Aber wer weiß schon, was in 50 Jahren ist und wie groß dann der Verkehrswert ist. Nur werden dann vermutlich die allerwenigsten der Verwaltungsmitarbeiterinnen und Stadträte noch aktiv sein, die 2011 den Vertrag vorbereitet bzw. ihm zugestimmt haben. Außerdem ist das eine übliche Bestimmung ( http://dejure.org/gesetze/ErbbauRG/27.html ), dass der Erbbauberechtigte am Ende der vereinbarten Laufzeit eine Entschädigung für das von ihm erstellte Gebäude erhält - meist in der Höhe des Verkehrswerts oder 2/3 davon. ( Die Stadttochter LWB schließt bei ihren Erbbaurechtsverträgen allerdings Entschädigungen nach Zeitablauf oftmals aus. Aber da geht es ja meist auch um wesentlich geringere Summen. )

  • 20 % von 30 Millionen Euro sind aber 6 Millionen Euro ;). Bezüglich des Quadratmeterpreises in Leipzig hätte ich aber mit meiner Schätzung mindestens mit dem Faktor 10 über dem der städtischen Bewertungsstelle gelegen, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

  • O Gott, ja klar! Wie peinlich! Gilt es als Entschuldigung, dass ich mit solchen Summen sonst nur selten zu tun habe? :lach:


    Bei der Bewertung ist ja zu auch zu berücksichtigen, dass es eigentlich kein Bauland ist, sondern Sondernutzungsfläche für Sport. Nun wird hier zwar trotzdem gebaut, auch recht lang und hoch, aber zumindest nicht flächendeckend.

  • wenn es tatsächlich zur gesamtinvestitionsumme von 30 millionen oder noch mehr kommt, dann wären es für auch 6 millionen wirklich ein schnäppchen. da mach ich mir um die anfallenden laufenden kosten zur unterhaltung größere sorgen. wenn da keine länder aus berlin klar gemacht werden, wird leipzig als stadt es schwer habn, einer der regionalligavereine kann es niemals aufrecht erhalten.


    @le mon hist. auch wenn es versprochen wurde, mich regt nur diese zweiseitige argumentation auf. alles genau zu deinen persönlichen gunsten auslegen. gegen RB argumentierst du, dass der wald belastet wird, aber für dich selbst, als nah-erholungsgebiet, weils dir bereits versprochen wurde, is schutz des waldes auf einmal nur noch sekundär.


    und deine dauernd propagierten 1000 fans, die pausenlos den wald stürmen, mal so ein paar vergleiche von 2. mannschaften in der regionalliga (höher wird die RB-reserve eh nicht spielen):


    spitze ist noch BVB II: 1.265
    ansonsten:
    bayer leverkusen: 232
    fortuna düsseldorf: 237
    schalke: 313


    hannover: 212
    herta bcs berlin: 241


    quelle: fussballwelt.de


    hsv hat noch über 1000 im schnitt. aber ich sehe hannover, berlin und düssdorf noch mit am vergleichbarsten. hannover un düsseldorf, da sie mit der einwohnerzahl übereinstimmen, und berlin, weil es in berlin noch andere tradtionsvereine gibt, die zuschauer anlocken. demzufolge, wenn man es mal zusammenfasst, dürften in leipzig im schnitt auch selten mehr als 300 fans zu den RB II spielen kommen. dann doch eher zu fc sachsen, oder lok. oder eben RB I.


    also dann hoff ich, dass du viel spaß bei deinen naturverschonenden spaziergängen im wald hast, am besten, du lässt dein hund noch frei rumtollen. vll würdest du auch gern dich irgendwo im wald auf ne wiese setzen können, und bissl picknicken. so um dich zu erholen, und die natur zu genießen. dann rodet die stadt leipzig vll noch ne 100*100m fläche für dich ... da würden sich die lindenauer freuen, un der wald verträgt das schon. immerhin gehen aller 14 tage an 15 wochenenden im jahr ganze 200-300 menschen zum cottaweg, um teenager beim kicken zu zuschauen. un wenn die alle noch ihre taschenlampe und vuvuzela mitbringen, und tschechische pyrotechnik, wie das bei RB hoolgians üblich ist, dann brennt der wald ^^

  • @ lguenth1


    Neben den aufgeführten auf die Stadt zukommenden Kosten finde ich die Passage mit der Erstattung eines Teils des Verkehrswertes schwer nachvollziehbar. Wenn der Großkonzern irgendwann seine Marketingstrategie ändert, kommen bei einer Bausumme von 30 Millionen Euro sofort ungeplante Millionenkosten auf die Stadt Leipzig zu. Da der Löwenanteil der Investition auf die Hochbauten entfällt und eine Kommune herzlich wenig Verwendung für ein Fußballinternat hat, ist das ein denkbar schlechtes Geschäft. Einen Grund für solch weitgehende Zugeständnisse zu Lasten der kommunalen Finanzen sehe ich nicht.
    Um es kurz zu machen: Ein sehr einseitiger Vertrag, dessen Verabschiedung in dieser Form wirklich mehr als überraschend wäre.


    Also erstmal frage ich mich wie ein Großkonzern bei einer besagten Investition von ungefähr 100 Millionen Euro, die Marketingstrategie ändert ohne diverse Summen wieder einzuspielen? Selbst wenn das unerwartet passieren sollte und der größte Sponsor des Vereins sich zurück ziehen sollte gibt, wie le mon hist. schon erwähnte, die 10 Jahres Klausel. Es sind meines Wissens 40 Jahre Namensgebung für die Red Bull Arena - ehemals Zentralstadion - was auch Investitionen mit sich führt.


    Ein andere Aspekt ist, dass der Verein RB Leipzig ja sicherlich nicht alleine eine Durchreiche von Geld wird um kräftig Werbung für die Marke Red Bull zu machen sondern, und das haben hier schon einige argumentiert, als Unternehmen angesiedelt ist. Sprich, dieses Unternehmen muss auch wirtschaften können und demnach kann selbst nach einem wegbleiben des finanzstarken Investors Red Bull damit gerechnet werden dass der Verein bestehen bleibt und nicht einfach verschwindet. Vor allem wenn man bedenkt dass es die Vereinsstrukturen ja dann schon vollends gibt. Link dazu passend: http://www.faz.net/s/RubFB1F9C…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Warum die Stadt Leipzig auf den Sportanlagen samt Internat sitzen bleiben soll weiß ich nicht lguenth1. Mit der schon oft angesprochene Lage am Sportforum mit den beiden Sportschulen, der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig sowie der Nordanlage, dem Stadion und der Arena erübrigt sich meines Erachtens die Frage. Nicht zu vergessen ist hier auch die kooperierte Zusammenarbeit der Jugendmannschaften von allen drei "größeren" Vereinen der Stadt - RB, FC Sachsen und LOK. Somit wird das Internat selbst sicherlich weiterhin arbeiten und das für die gesamte Stadt. Link dazu passend: dritter Abschnitt - http://www.leipzig.de/de/buerg…m-am-Cottaweg-19244.shtml


    Letzte Möglichkeit ist natürlich ein Verkauf an andere Investoren die die komplett ausgestattete Sportanlage übernehmen könnten.


    Jetzt von mir die Frage lguenth1: rechtfertigt nur einer der oben angeführten Punkte, die noch absolut irrelevant sind, ein zu genaues auseinandernehmen der jetzt in Kraft tretenden Verträge? Oder anders: könnte sich, mit einer anderen Variante als die jetzige, die absolut unbefriedigende Situation des ehemaligen Zentralstadions (nicht zu vergessen sind Ausgaben in Millionenhöhe, auch seitens der Stadt, die sich bis jetzt noch nicht gerechnet haben) mit 3 Konzerten im Jahr und einer Auslastung von 1000 bis 3000 Zuschauern pro Heimspiel ändern? Oder nochmals anders: Ist nach Berücksichtigung aller Argumentationen bezüglich der Verträge, eine viel zu kleinkarierte und stagnative Auseinandersetzung mit dem Thema gerechtfertigt vor allem wenn die Rettung der Natur hier mit einer negativen Grundhaltung zu dem Projekt kläglich verwischt wird?

  • Zu Deinen ersten beiden Abschnitten: Schon mal was von Bayer Uerdingen gehört? Die Zusammenarbeit der drei Leipziger Vereine im Nachwuchsbereich wird es auch nicht geben. Lok ist daran fast zerbrochen und wird den Vertrag auf der Mitgliederversammlung mit Sicherheit wieder aufkündigen. Weder Sachsen noch Lok (noch beide zusammen, was ebenfalls problematisch wäre) können als Fünftligisten auch nur entfernt davon träumen, aus eigener Kraft ein Nachwuchsleistungszentrum zu unterhalten. Auch die Auslastung des in Privatbesitz befindlichen Stadions ist nicht das Problem der Stadt Leipzig. Der hätte es vielleicht auch ganz gut getan, die etwa von der KWL geschlossenen Verträge etwas genauer "auseinanderzunehmen".

  • Auch die Auslastung des in Privatbesitz befindlichen Stadions ist nicht das Problem der Stadt Leipzig."


    nicht ganz. da es nach mitte dieses jahrhunderts in besitz der stadt leipzig fällt, und zu dem zeitpunkt auch sanierungsbedürftig sein wird, ist es schon problem der stadt leipzig, und somit ratsam, auf fremdkosten schon eine gewisse dauerauslastung zu aquirieren. ansonsten hätte die stadt leipzig 2050 nur die wahl zwischen abreißen oder verfallen lassen. oder auf eine neue fifa fußball wm in deutschland und dann wieder leipzig statt dresden als spielort ;)

  • Ich kann auch absolut nicht nachvollziehen, wie man ein Stadion, das mit Bundesgeldern saniert wurde und um das die Stadt jahrelang gekämpft hat, mehr oder weniger als irrelevant für selbige bezeichnen kann. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein.

  • ein erneutes interview von dietmar beiersdorf bei sportal.de


    sportal


    insgesamt würd ich sagen: im westen nichts neues. den aufstieg sieht er immer noch nicht ad acta gelegt, wenn das nachholespiel gewonnen wird, seien es "nur noch" 9 punkte rückstand. für ihn sei das wichtigste, dass die mannschaft zusammen wächst, die individuelle klasse sei da. dh. herr orals countdown läuft, entweder die mannschaft wird bis zum juli erfolgreicher, oder es wird wohl einen neuen trainer geben.


    da wir hier in einem architekturforum sind: der bau der trainingsanlage für 30 mio wird selbstverständlich auch genannt. mit der stadt sei man sich einig, und freut sich auf den baldigen ersten spatenstich. ziel sei es, die abwanderung der jugend als den neuen bundesländer ab einem gewissen alter richtung westen aufzuhalten, und in leipzig mit dem internet das ostdeutsche leistungszentrum zu werden. dabei scheint er alle 6 bundesländer gleichermaßen zu meinen.


    ansonsten: er hofft das beste, denkt, dass dortmund meister wird, und salzburg den sprung auf 1 bis zum sommer schafft.

  • wieso erwartet der N.A.B.U als private Organisation eigentlich gottesgleich, dass man auf ihn zugeht?


    Das hat weniger mit göttlicher Fügung als vielmehr mit irdischen Gesetzen zu tun. Der NABU ist ein vom Staat nach § 59 BNatSchG anerkannter Umwelt- und Naturverband und muss bei Eingriffen in den Naturhaushalt angehört werden. Die Qualität des NABU ist insgesamt betrachtet eine sehr hohe, nicht umsonst wurde der ehemalige Präsident Jochen Flasbarth zum Präsidenten des Umweltbundesamtes berufen.
    Die Aktivitäten der Regionalverbände sind natürlich immer recht unterschiedlich, und der NABU-Kreisverband Leipzig wählt unter ihrem derzeitigen Vorsitzenden nicht immer die richtigen Wörter:) Dennoch liegt er nicht falsch, wenn er auf den bedeutenden und sensiblen Auwald hinweist. Das Abwägen von wirtschaftlichen und naturbewahrenden Interessen ist in der vorliegenden Form nicht unüblich und sollte kein Grund sein, Naturschützer als Spinner abzutun.

  • Ich bin kein Rechtsexperte, aber m.W. ist ein Recht auf Einsichtnahme und zur Stellungname vorgesehen, das ist etwas Anderes, als den Verein proaktiv zu beteiligen und seine "Erlaubnis" zu erbeten.


    Der Nabu hätte hier besser daran getan, aufzuzeigen, inwiefern an besagter Stelle ein Biotopverbund besteht, das ist m.W. immer noch nicht erfolgt.

  • Es geht nicht darum, um "Erlaubnis" zu bitten, sondern durchaus um kritische Stellungnahmen, auf deren Grundlage bei den weiteren Planungen Änderungen berücksichtigt werden können. Geht es um Investitionen, sind ohnehin Änderungen abseits der investorischen Idealvorstellungen kaum möglich. Dass es einen Biotopverbund an der beplanten Stelle gibt, weiß und förderte in der Vergangenheit auch die Stadt (mal unabhängig von der Biotopqualität an jenem Abschnitt).

  • ^ Genau diesen Eindruck hat man seitens des Nabu, nicht nur im verlinkten Video, allerdings vermittelt. Das war auch der Grund für mein entsprechendes Statement.


    Wenn es also einen Verbund gibt, worin besteht der dann? In der Baumreihe am Cottaweg? In der begradigten Luppe? Mich würde das ernsthaft interessieren, beantworten konnte das noch keiner.