ÖV-Projekte: Tram, U-Bahn, S-Bahn, Bahn, Bus etc.

  • Hier noch einmal die eigentliche Studie, direkt vom Urheber:


    Kurzfassung
    Die vorliegende Studie befasst sich mit Perspektiven für den Schienenverkehr im Großraum München. Ein Schwerpunkt darin ist die verbesserte verkehrliche Erschließung des Münchner Nordens. Vor dem Hintergrund einer wachsenden Einwohnerzahl und einem Zuwachs an Arbeitsplätzen wird das Verkehrsaufkommen in München weiter steigen. Insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten erreichen die bestehenden Straßen- und Schienennetze ihre Belastungsgrenzen. Zur Beseitigung heutiger und zukünftiger Engpässe wird in dieser Arbeit ein Mobilitätskonzept entworfen. Kern dieses Mobilitätskonzeptes ist eine Ringlinie für den S-Bahn- Verkehr mit einem ähnlichen Verlauf wie der Mittlere Ring. Ein Neubauabschnitt ergänzt die vorhandenen Strecken zu einem vollen Ring. Die Ringbahn kann in einer Stunde doppelt so viele Menschen befördern wie der Mittlere Ring und das bei höherer Geschwindigkeit. Der Ringschluss stellt gleichzeitig das zentrale Element der neuen Flughafenanbindung dar. Durch diese entstehen neben deutlichen Fahrzeitverkürzungen umsteigefreie Verbindungen im Fernverkehr von Augsburg und Salzburg zum Flughafen. Die Flughafenanbindung verbessert zudem den Regionalverkehr in Richtung Freising und Niederbayern und schafft so ein Ventil für den angespannten Wohnungsmarkt Münchens. Der neue Regional- und Fernbahnhof Olympiakreuz im Münchner Norden mit optimaler Einbindung in das Straßen-, Schienen und Radwegenetz bildet das Herzstück eines Viertels der kurzen Wege.


    Quellen:
    http://www.michael-piazolo.de/…ehr-im-groraum-mnchen.pdf
    http://www.michael-piazolo.de/…ehr-im-groraum-mnchen.pdf


    Graphiken:




    Quelle: http://www.michael-piazolo.de/…pnv-ausbau-nur-auf-sicht/

  • Es hat fünfzehn Jahre gedauert um den 2.ten S Bahntunnel zu beschliessen.
    München hat absolut kein Geld und es sieht - so befürchte ich es - nicht so aus als ob sich das bald ändern würde.


    Das Problem ist auch, dass bei aller Euphorie es keine belastbaren Zahlen gibt, ob dieser Ring sich rechnet.
    München ist extrem zentristisch angelegt und es wurde niemals versucht diese Struktur zu verändern, alles konzentriert sich wie beim Urknall auf ein ganz kleines dichtes Zentrum.
    Die Notwendigkeit einer Ringbahn (vor allem für 2 Mrd, Euro die bis zu Planungsphase in 15 Jahren auf über drei wachsen wird) ist bestimmt hoch umstritten und selbst wenn das Prinzip anerkannt wird, dürften mindestens 10 Jahre vergehen bis man sich auf eine Trasse einigt, gleichzeitig wird man streiten ob eine Flughafenanbindung wichtiger ist, beides wird nicht gehen.


    Also ich bin äusserst skeptisch, dass ich das noch erleben werde.

  • Die Erkenntnis, dass es sowohl den Tunnel als auch den Ring braucht, besteht glaube ich mittlerweile bei Stadtrat und -verwaltung. Der Grund, warum man den Ring so wenig bisher pusht, liegt wohl darin, dass man nicht noch eine weitere Diskussion und noch weitere Gutachten will. Wenn der Tunnel erstmal im Bau ist, wird die Diskussion um den Ring wieder losgehen, die beiden ergänzen sich viel stärker als dass sie konkurrieren. Ich glaube sowieso, dass wir bald einen ziemlichen Infrastrukturboom erleben werden, wenn der Tunnel endlich endgültig beschlossen ist. Das ist der gordische Knoten, der bisher von Westtangente bis U-Bahnerweiterung so einiges blockiert.


    Wenn ich mir die Onlinediskussionen (bei tz, AZ und Merkur) durchlese, sehe ich im übrigen selbst bei all den missmutigen Grantlern fast vollständige Zustimmung zum Ring. Nur einige wollen ihn lieber weiter draußen, so dass die Umlandgemeinden besser angebunden werden. Ist natürlich nicht repräsentativ, aber wenn schon die Forengrantler dem Projekt zustimmen...

  • München ist extrem zentrisch angelegt und es wurde niemals versucht diese Struktur zu verändern, alles konzentriert sich wie beim Urknall auf ein ganz kleines dichtes Zentrum.


    Hier geht es ja nicht nur um Shoppen und Freizeit, sondern vorwiegend ums Arbeiten. Und dabei liegt der Schwerpunkt besonders auf dem Norden, natürlich der Innenstadt und künftig vielleicht auch dem Osten.


    München hat absolut kein Geld und es sieht - so befürchte ich es - nicht so aus als ob sich das bald ändern würde.


    Müsste der Ring nicht auch von Bund, Freistaat und Bahn mitgetragen werden, so wie bei Stamm2?


    Deine pessimistische Einstellung zum Ring teile ich, da schon dutzende visionärer Konzepte vorgestellt wurden und raus kam letztlich nichts außer Parteienzoff. Nach zwei Wochen spricht keiner mehr davon und der Plan verschwindet im Schredder.


    Für erstmal wichtiger erachte ich die konsequente und durchdachte Umsetzung des Nordrings und endlich auch mal der 2.Stammstrecke. Jöran hat bereits angesprochen, dass vieles von dieser abhängt. Wenn S.2 beschlossen ist, kann man auch so Utopien wie Hochbahnen auf der Landshuter Allee gerne weiterverfolgen ;)

  • Oder es ist so dass langsam alle merken, dass die Stamm2 nix bringt und nur ein Milliardengrab wird. Deshalb kommuniziert man verstärkt Gegenkonzepte.


    Mit Stamm2 würden sich übrigens einige Fahrzeiten aus den angeschlossenen Bauernkäffern verlängern.

  • Ein Auto bleibt ein Auto, ob selbstfahrend oder mit Fahrer.


    Ja und Nein - ein selbstfahrendes Auto wird sich immer die aktuell beste Route auswählen und so überlastete Strecken umfahren. Je höher der Anteil autonom fahrender Autos ist, umso besser wird die vorhandene Infrastruktur ausgenutzt. Es macht also durchaus einen Unterschied. Auch der Rückgang der Parkplatzproblematik ist nicht zu unterschätzen, da in den Nebenstraßen ein großer Teil des Verkehrs Parkplatzsuchende sind.



    Hier noch einmal die eigentliche Studie, direkt vom Urheber


    Ich finde die Idee eines S-Bahnrings grundsätzlich sehr gut. Aber: In der Studie ist von Baukosten in Höhe von 2,4 bis 3,6 Mrd. Euro die Rede (Seite 19). Damit hat sich die Idee doch schon selbst begraben. Dieser Ansatz ist viel zu teuer.

  • Wahrscheinlich würde sich die Auslastung der City Stationen U/S alleine durch den Südring schon massiv verändern.
    Man könnte ja damit starten und dann den Nordring dazubauen. +die Verlängerung der U-Bahn nach Pasing+Tramtangente.


    Man kann das hier auf dem Live Paln der Münchener S-Bahn gut sehen wie sich fast alle S-Bahnen durch das Zentrum wüseln müssen ohne aber dort zu enden.


    http://s-bahn-muenchen.hafas.d…p.exe/dn?tpl=livefahrplan




    Im direkten Faktencheck dazu hier der Live Plan der S-Bahn Ring Berlin. Der tangentiale Nutzen ist mehr als deutlich. Und in München wäre es nach 40 Jahren 70iger Planung endlich soweit.


    http://fahrinfo.vbb.de/bin/hel…p&tpl=fullmap&tabApp=show

  • ein selbstfahrendes Auto wird sich immer die aktuell beste Route auswählen und so überlastete Strecken umfahren.


    In der Theorie und mit nahezu 100% autonomer Fahrzeuge im Straßenverkehr bringt dies wie du schon schreibst nennenswerte Vorteile. In der Praxis liegen in dieser Hinsicht sicher noch einige Jahrzehnte vor uns. Bsp.: Es gibt Strecke A und Strecke B zur Auswahl. Auf A ist 15min Stau, auf B 11min. System 1-50 entscheidet sich also für B. Dadurch steigt die Verzögerung bei B auf 16min an. Bei A "fehlen" nun diese 50 Autos, der Stau verringert sich auf 10min (10 Fzg./Min.). Echtzeit vorausgesetzt, wählt System 51-100 nun A. Diese Idealvorstellung bricht allerdings schlagartig zusammen, wenn auch nur eine einzige Störung auftritt. Diese können Fehler in der Datenübermittlung, nur verzögert berechenbare Streckeneinspeisungen und -Ausspeisungen und natürlich der Mensch sein. Insgesamt sehe ich daher den tatsächlichen Zeitvorteil, den mir ein autonomes Fahrzeug bringt, als noch sehr theorielastig. In ferner Zukunft, wenn der Mensch größtenteils seine Finger heraushält, wird es sicher anders aussehen. Bis dahin erachte ich den ÖPNV als immer wichtiger werdend.


    Auch der Rückgang der Parkplatzproblematik ist nicht zu unterschätzen, da in den Nebenstraßen ein großer Teil des Verkehrs Parkplatzsuchende sind.


    Meinst du hier Carsharing oder Parkplatzsuche per Computer, der diesen dann in kurzer Zeit selbst anfährt? Im ersten Fall führt dies ja auch zu mehr ÖPNV, im zweiten Fall erhöht sich die Kapazität der Parkplätze ja nicht. Suchen dann weniger Menschen hektisch nach Parkplätzen, suchen dann halt Mikrocomputer nach diesen ;). Oder meinst du was ganz anderes?

  • Ich denke er meint, dass ein weitgehend aus autonom fahrenden Wagen bestehendes System eine disruptive Technologie ist; und zwar in dem Sinne, dass dabei das Konzept des Autos in Privatbesitz mit extensivem Parkplatzbedarf im Stadtraum weitgehend obsolet werden wird.
    Zudem können diese Wagen nach ganz anderen Parametern konzipiert werden, anstatt auf Spitze 250km/h und 0-100 in Rennwagengeschwindigkeit getrimmt eher kompakt, leicht, und sparsam motorisiert.
    Im Endeffekt eine Art individualisierter öffentlicher Nahverkehr.

  • Ihr schenkt doch diesem Schaufensterantrag nicht etwa Glauben? Ich will ja gar nicht die bisher nicht zustandegekommenen Großprojekte Stamm 2 und Tunnel Daglfing anführen. Aber nicht mal eine fünfhundert Meter lange Verlängerung der U6 nach Martinsried (auch zum Teil vom Freistaat finanziert) hat sich bisher verwirklichen lassen. München steckt in einer absoluten Planungssackgasse, und über den Piazolo-Vorschlag kann ich nur müde lächeln, insbesondere über den Westabschnitt in Neuhausen.

    Einmal editiert, zuletzt von Martyn ()

  • Die SZ berichtet über die skandalöse Fehlplanung des Haltestellendachs an der Münchner Freihet. Das Ding ist grad mal 7 Jahre alt, und längst ein Sanierungs und Umbaufall. Das Dach ist komplett entstellt. Die Reflexionen an dem Dach stören die Anwohner wohl massiv. Die Verkehrsbetriebe wollten wohl mit einer Hinhaltetaktik warten bis Grass über die Sache gewachsen ist. Nur der Plan ging nicht auf.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…n-sich-verzockt-1.3214889

  • Das relektierende sind wohl diese gift hellgrünen Bauelemente auf den Aussenseiten der "Säulen".
    Das Ding ist so unendlich hässlich. Für mich mit dem Kaufhof am MP und den Pasingarcaden das hässlichste Bauwerk in München.

  • Aus der Struktur Münchens folgen aktuell Probleme, die dringender gelöst werden müssen als der S-Bahn Ring, der eher für eine dezentral organisierte Stadt passt.


    1) Stamm 2
    2) U9 (Trennung U3/U6)
    3) Trennung U1/U2
    4) Weiterführung der U-Bahn in Neubaugebiete (Freiham, U4 beide Enden, U5 nach Süden)
    5) Tramtangenten (äußere und innere Westtangente, Egarten Tram usw.)

  • Wie schon gemutmaßt, wenn der gordische Knoten 2. Stammstrecke durch ist, ergeben sich auf einmal noch wesentlich mehr Möglichkeiten (Westtangente, Bahnhofsneubau etc.).
    Verkehrsminister Herrmann propagiert nun, einen Tag nach der Einigung, dass es auch einen Nord- und Südring geben soll:
    http://www.sueddeutsche.de/mue…eiben-ein-thema-1.3223422


    Ende des Jahres soll dann ein Gesamtkonzept für den Nahverkehr in München stehen. Wer in den letzten Jahren mal im Berufsverkehr im Münchner Norden mit dem Auto unterwegs war, weiß, wie knapp vor dem Kollaps alles steht (letzte Woche zweieinhalb Stunden vom LuKi nach Fröttmanning).

  • Was ist denn die innere Westtangente?


    Mehr oder weniger die ehemalige 22er: Harras - Schwanthaler Höhe - Donnersberger Brücke - Rotkreuzplatz (und dann weiter nach Schwabing)