Berlins Baumeister - Große Architekten für Berlin
Gedacht als Auftakt zu einer losen Serie über die wichtigsten Architekten und Baumeister Berlins hier:
Karl Friedrich Schinkel
Schinkel wurde 1781 in Neuruppin geboren. Er gilt als einer der, wenn nicht DER bedeutendste deutsche Architekt des 19.Jahrhunderts.
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Kaum ein anderer Architekt hat die Architektur in Berlin so geprägt. Auch wenn er nicht nur Architekt, sondern wie viele berühmte Leute seiner Zeit Universalgelehrter (unter anderem Schriftsteller und vor allem Maler) so soll hier doch sein Architektonisches Schaffen und sein Werdegang beleuchtet werden.
In seinem relativ kurzen Leben, er wurde „nur“ 61 Jahre alt, zeigte er eine unglaubliche Schaffenskraft, unzählige Entwürfe und viele verwirklichte Bauten in Berlin sind Zeugnisse dafür.
Nach einer kurzen Ausbildung in der Bauakademie, wird rasch das preußische Könighaus auf den jungen Architekten Schinkel, der da bereits erste eigene Arbeiten realisiert hat.
(Sein erstes Werk war das Pomonatentempelchen in Potsdam, das dort auch heute noch auf dem Pfingstberg steht.
Hier eine Skizze Schinkels:
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Schinkel unternimmt viele Studienreisen um neue Einflüsse für seine Architektur zu finden. Viele Reisen führen Ihn nach Italien, auf seiner ersten Italienreise 1803 freundete er sich mit Wilhelm von Humboldt an.
Von nun an ging es für Schinkels Karriere steil bergauf. Angesehen am preußischen Hof und als zuverlässiger Architekt geschätzt konnte er sich vor Aufträgen kaum noch retten. Eine Rolle hierbei spielte auch, dass er, ein sehr charmanter Mann war, der Fürst von Pückler-Muskau nannte Ihn gar einen „homme à femmes“, obwohl Schinkel nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsideal entsprach.
Für Königin Louise entwirft Schinkel 1810, im Alter von 29 Jahren, ein Schlafzimmer aus Birnbaumholz für Königin Louise. Damit beginnt seine Laufbahn als preußischer Beamter, die in der Ernennung zum Oberlandesbaudirektor gipfelt. Als Oberlandesbaudirektor war er für alles verantwortlich, was in Preußen gebaut wurde, kein Entwurf durfte ohne die Zustimmung Schinkels realisiert werden.
Seine wichtigsten bauten realisierte Schinkel zwischen 1816 und 1830 in Berlin, unter seiner Vielzahl an Prachtbauten seien hier die
„Neue Wache – Hier links im Bild Ölbild von Wilhelm Brücke, 1828
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Das Schauspielhaus - Kupferstich von L.M.N. Sohn nach einer Zeichnung von Berger um 1830
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Und Das Alte Museum genannt. kolorierte Radierung, Friedrich Alexander Thiele , 1830
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Aber nicht nur durch große Bauten hat Schinkel seine Spuren in der Stadt hinterlassen, es gibt auch eine Vielzahl von kleineren Schinkels, so z.B. das Kreuzbergdenkmal .
Schinkels Bauten waren nicht Revolutionär, aber gerade sein Spätwerk ist geprägt von klaren, am Nutzungszweck orientierte Gebäuden. Sich ganz von der klassischen Formensprache loslösen wollte Schinkel jedoch nie.
Wichtigstes Beispiel für diese Schaffensphase, ist die Bauakademie:
Eduard Gaertner: Berliner Bauakademie, Ölbild, 1868
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Die Bauakadmie war wegweisend und gilt vielen als früher Vorläufer von modernen Rasterbauten, da sie bereits einen sehr seriellen Aufbau vorwies.
Zeit seines Lebens war Schinkel nie zu übermäßig viel Reichtum gelangt, so hat er auch nie ein Haus für sich selbst gebaut. Er bezog eine Wohnung mit Arbeitszimmer in der Bauakademie. Dort starb er 1841 an den Folgen eines Schlaganfalls.
Viele von Schinkels bauten sind auch heute noch in Berlin zu bewundern, andere wurden leider Opfer des Krieges oder von Regimen (z.B. Bauakademie).
Schinkels praktisches, aber auch sein theoretisches Schaffen machen Ihn zu einem der wichtigsten Baumeister Berlins und einem der größten deutschen Architekten überhaupt.
Quellen:
"Bauen in Berlin 1900-2000", Hrsg. Kleihues und Kahlfeldt,"Berlin der Architekturführer" - Verlagshaus Braun, "Berlin - Unsere Hauptstadt Einst und Heute" Reader's Digest, http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Friedrich_Schinkel