Leipzig: Neubaubedarf und -potential

  • Ich glaube, dass wir vom Überbauen großer KGV Anlagen noch sehr weit entfernt sind, wenn dies überhaupt jemals geschehen wird.
    Ich schließe mich Dr.Zott an, dass es Grünflächen und "Grünflächen" gibt. Niemand würde den Lene-Voigt-Park zur Disposition stellen auch wenn er keine in der Gründerzeit gewachsene Struktur ist. Aber eben ein Park. Daneben gibt es Brachflächen. Viele sind nicht einmal öffentlich zugänglich, d.h. auch nicht zur Erholung nutzbar. Die Aufenthaltsqualität hängt auch aber eben nicht nur mit der Verfügbarkeit von Grünflächen zusammen. Sondern ebenso mit der Gestaltung von Straßen und Plätzen. Hier gibt es m.E. eiin viel größeres Potenzial zur hebung der Lebensqualität.
    Umso ärgerlicher ist es, dass wie bereits angesprochen Bauland mit Flachbauten oder Stadthäusern verbaut wird. Das untere Bild entstand in der Schönbachstraße in Stötteritz. Während eine Straßenseite ein fast geschlossener Straßenzug aus dem Historismus ist, lacht auf der anderen Seite ein kleines Wochngbiet mit einem 400 m entfernten S-Bahnanschluss. Hier wird jetzt schon wertvolles Potenzial verschenkt.

    Neben den Baulücken gibt es sicher noch ganz andere "Flächenschätze", die man heben könnte.
    - Flächen entlang der Bahnlinien und noch ungenutzte Industrieareale. Z.B. das Gelände der ehemaligen Karl-Krause-Werke in der Zweinaundorfer Straße. Wobei wir da wieder bei der Grünflächendiskussion wären. Das ehemalige VEB Texafol in der Lützner Straße direkt am Karl-Heine-Kanal. Das ehemalige DUX-Automobilwerk in der Linkelstraße. Um mal drei zu nennen.
    - Flächen auf den Dächern der Stadt. In Dresden beginnen Wohnungsbaugenossenschaften ein Stockwerk auf ihre Platten aufzusetzen. (hier ein Link) Ebenso ließen sich sicher noch der ein oder andere Dachboden ausbauen.
    - Flächen in Hinterhöfen. Auch ein sensibles Thema. Aber anstelle eines Garagenhofes oder eines Großparkplatzes, ließen sich in manch einem Hinterhof auch ein Mehrgeschosser errichten.
    - Flächen im Umland. Wenn die Mieten steigen bzw. Leipzig „voll“ ist, warum sollen nicht mit der S-Bahn gut angebundene Gemeinden profitieren.
    Auf alten Stadtplänen erkennt man an einigen Stellen Stadterweiterungen, die nie kamen (z.B. Neulindenau). Vielleicht kommen sie doch noch oder in anderer Form.

  • ...
    - Flächen in Hinterhöfen. Auch ein sensibles Thema. Aber anstelle eines Garagenhofes oder eines Großparkplatzes, ließen sich in manch einem Hinterhof auch ein Mehrgeschosser errichten.


    Aktuell steht gerade ein Kran im Hof des Karrees Hinrichsen-,Tschaikowski-, Wald-, Gustav-Adolf-Straße, der ein Hinterhaus für die Hinrichsenstraße 23 wachsen läßt.
    (das L-förmige Flachbautenkonstrukt in der Mitte ist schon weg und wird gerade überbaut, aktuell entsteht die 3. Etage)
    Meines Erachtens ist es dort aber arg eng .....

  • Trotz der besagten Probleme die man nun scheinbar sich stellen muss, bin ich heilfroh diese Art der Diskussion mitverfolgen zu können.


    Wie angesprochen im ^ letzten und vorletzten Beitrag, wird man dieser Bebauung sicher des öfteren in der Zukunft begegnen.


    Es wird wieder so gebaut, wie es schon einmal der Fall war, nur eben mit neuen Regeln und Gesetzen.
    Ich bin auch darauf gespannt wann die Wohnungsunternehmen der Stadt anfangen für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, wie das bereits in Berlin praktiziert wird.
    Rechtzeitig reagieren sollte man auch hier.

  • Ich glaube, dass wir vom Überbauen großer KGV Anlagen noch sehr weit entfernt sind, wenn dies überhaupt jemals geschehen wird.


    Bei einigen Kleingärtnern geht wohl schon die Angst um. Letzens erst von einer Anlage in Meusdorf gehört, in der man eine Umwidmung in Bauland für eine Einfamilienhaussiedlung befürchtet. Noch ist das in der Fläche aber kein aktutes Thema und ich bin auch der Meinung, dass es keines werden muss, Alternativen sind ja vorhanden und wurden auch ganz treffend benannt.


    Die Situation in der Schönbachstraße ist schon arg skurril. Nicht nur wegen der uneffektiven Flächennutzung, sondern schlicht auch, weil der Kontrast zw. beiden Straßenseiten so heftig ist. Ein Stück weit kann man die Eigentümer ja verstehen - das eigene Haus mitten in einem gewachsenen Viertel und mit guter Infrastruktur, das ist natürlich reizvoll. Auf der anderen Seite halt die extreme Flächenverschwendung und die Wirkung für das Stadtbild. Auch irgendwo überraschend, dass das so noch genehmigt wurde - wohnungspol. ist der Kurswechsel Richtung MFH-Bau doch eigentlich schon passiert.

  • Doppelte Innenentwicklung vs. Einfamilienhäuser am Stadtrand

    Kurz zu den Diskussionen der letzten Tage:


    Das neue Schlagwort, das nun auch in Leipzig in Vorträgen zur künftigen Stadtentwicklung gefühlt zweimal in jedem Satz fällt, heißt "doppelte Innenentwicklung":
    https://www.nachhaltigkeitsrat…n-morgen-gross-und-gruen/


    Nach meinem Eindruck ist es vor allem, wenn nicht bislang sogar ausschließlich die Leipziger CDU, die sich für eine gleichzeitige Außenentwicklung, insbesondere die Ausweisung neuer Ein- und Zweifamilienhausstandorte in den Ortsteilen in der Peripherie der Stadt einsetzt.

  • Ich nehme mir ja immer mal wieder vor, die Liste aus dem Sommer 2014 zu aktualisieren, denn mittlerweile sind schon wieder eine ganze Latte Häuser zu steichen: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=432330#post432330
    Leider fehlt die Zeit und so ganz alleine auch die Lust. Wer wäre mit dabei?


    Ich habe mal mit dem Stadtbezirk Alt-West begonnen und bislang gezählt:
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=536396#post536396


    Lindenau: 12 unsanierte, leerstehende Gebäude und 4 weitere mit Sanierungsankündigung
    Altlindenau: 20 und 22
    Leutzsch: 24 und 3


    Das macht insgesamt 85 unsanierte und leerstehende Gebäude in den drei Ortsteilen. Da sind mit Sicherheit noch Korrekturen möglich, das eine oder andere Haus ist mir bestimmt durchgerutscht. Die Größenordnung dürfte allerdings stimmen.


    Da sind sowohl kleine, vorgründerzeitliche Häuser dabei als auch einige wenige Industriegebäude, die nicht zum Wohnen umgenutzt werden können.


    Dennoch würde ich mal grob mit 8 Wohnungen pro Objekt und 1,75 Personen überschlagen und komme so auf Platz für ca. 1200 Menschen.



    Wer wäre dabei, die Liste zu korrigieren und zu ergänzen und als nächstes die für Schleußig, Plagwitz und Kleinzschocher und/oder die für Gohlis, Möckern und Wahren (vor allem links und rechts der Georg-Schumann-Straße) in Angriff zu nehmen? Für beide gibt es bereits eine Reihe von Vorarbeiten, z.B. von Altbaufan.

  • ^^
    vielen Dank! Das Zahlenbeispiel zeigt ganz via Pi mal Daumen: So ein Stadtbezirk hat noch unbewohntes Sanierungspotenzial für etwas über 1.000 Bewohner, bei rund 10 Stadtbezirken im gewachsenen Kernstadtbereich kann man ganz grob von Reserven im unbewohnten unsanierten Bereich für rund 10.000 Menschen ausgehen. Bei erwarteten 150.000 neuen Einwohnern bis 2030 reicht das offenbar nicht aus.


    Beim Flächenkonflikt Grün / Trümmergrün / Wohn/Lebensbedarf sehe ich es als reizvoll, machbar und ein Stück weit deeskalierend an, wenn unkonventionelle Lösungen durchdacht werden. Warum sollte eine Wiederbebauung Wurzener Straße (Dunkler Hain) nicht in der + 2 Ebene beginnen und damit über den Baumkronen? Warum sollte der wild gewachsene Wald nicht gekonnt und sinnstiftend "über"baut werden? Da können reizvolle Wohnlandschaften entstehen, qausi Baumhäuser ;) Aus Problemen würde ich Vorteile und Unikate machen.


    Leuschnerplatz ist für mich ein Beispiel entbehrlichen Trümmergrüns, Der Runkiplatz hingegen ist auch Auffangfreifläche für die Haltestelle und Umfeld (Schulen), für Schwimmhallen bieten sich weißgott brauchbarere Standorte an (Listplatz auf der frei geräumten Nordseite).


    Das Thema unterausgelasteter Nutzung zieht sich wie ein Roter Faden durch viele Entscheidungen und die Wechselwirkungen hin zu anderen Problemfeldern (z.B. STEP Verkehr und Öffentl. Raum) werden gekonnt erkenntnisverweigert. Spricht man mit Stadträten über diese Thematiken, geht einigen überhaupt erst mal ein Licht auf. Und Reue! Hier sehe ich alle interessierten Bürger in der Pflicht, auch ihre Abgeordnete des Vertrauens zu informieren. Handeln ist keine Einbahnstraße!

  • ^
    Ich glaube, dass die Umwidmung von Kleingartenanlagen in Bauland nicht in einem handstreich möglich ist. Mir ist ein Beispiel bekannt bei dem einer Kleingartenanlage gedroht wurde den Status als solche zu verlieren, weil die Gartenlauben schon die Größe von Wochenendhäusern annahmen. Das hört sich eher nach German Angst als nach Tatsachen an.
    Beim Runkiplatz wird es erst einmal darum gegangen sein ein Grundstück zu finden, das sich im Besitz der Stadt befindet. Und ich nehme an, dass es solche Flächen am Listplatz nicht gibt.

  • Ich glaube, so ganz Pi mal Daumen nutzt es uns nicht viel. Im Osten steht noch deutlich mehr leer, ich würde es derzeit grob auf 250 bis 300 Häuser schätzen. An der Georg-Schumann-Straße sind es auch noch mal einige. Dafür gibt es aber im Südwesten und Südosten deutlich weniger leerstehende Häuser. Ich würde mal überschlagsweise von insgesamt 500 Häusern (älter als 1945) ausgehen - genauer hoffentlich nach der stadtweiten Zählung - , die nach der sehr groben Rechnung Platz für etwa 6000 Menschen haben. Aber natürlich nur, wenn sie wirklich bis zum letzten Haus saniert sind. Und davon würde ich aufgrund von z.T. sehr komplizierten Eigentumsverhältnissen oder handlungsunwilligen und -unfähigen Eigentümer_innen nicht ausgehen.


    Hinzu kommen noch leere Häuser außerhalb der gründerzeitlichen Kernstadt, vor allem einige Platten in Grünau und kleinere Häuser in den dörflichen Ortsteilen, die hier noch nicht mit erfasst werden. Ich nehme an, dass es derzeit etwa 8000 bis 9000 leerstehende nicht marktaktive Wohnungen gibt. Diese könnten, sofern sie tatsächlich alle wieder marktaktiv werden sollten, ganz grob überschlagen 14.000 - 16.000 Menschen Wohnraum geben.


    Die Stadt wuchs zwischen 30.6.2015 und 30.6.2016 um 16.873 Menschen. Seit Jahresanfang waren es immerhin 5.044, der große Run startet aber immer erst im dritten Quartal (http://www.leipzig.de/news/new…-quartalsbericht-ii-2016/).


    Für die Brachflächen und Lückengrundstücke wird derzeit im Stadtplanungsamt eine Bauflächenpotentialanalyse erstellt. Mal sehen, wann die fertig ist und zu welchem Ergebnis sie kommen wird.

  • Weil die geplante Schwimmhalle auf dem Otto-Runki-Platz in den letzten Tagen hier mehrfach erwähnt wurde, der Hinweis zu weiteren Infos mal an dieser Stelle:


    Vorlage - VI-DS-02974
    Standortentscheidung zum Schwimmhallenneubau im Leipziger Osten
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1004535


    LVZ, 14. September 2016
    Mit sechs 25er-Bahnen
    Leipzig plant Schwimmhalle am Otto-Runki-Platz – Stadtrat entscheidet
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…latz-Stadtrat-entscheidet


    LIZ, 11. September 2016
    Neue Schwimmhalle für den Leipziger Osten
    Sportdezernat reicht den Beschluss für eine Schwimmhalle an der Eisenbahnstraße ein
    https://www.l-iz.de/politik/br…senbahnstrasse-ein-151261


    Es geht demnach um eine mehr als 5.000 Quadratmeter große Schwimmhalle mit sechs Bahnen mit jeweils 25 Meter und einer Wassertiefe von 1,80 Metern, Lehrschwimmbecken, Kinderplanschbecken, modernem Umkleide- und Sanitärbereich und womöglich auch einer Sauna.


    Offensichtlich soll das Gebäude eingeschossig werden. Von einer möglichen Überbauung mit anderen Nutzungen ist nirgendwo die Rede.

  • Vorschlag zur Güte

    Interessant ist auch ein Dartellung per Karte.
    Ich habe mal auf Basis gmaps für ein kleines Gebiet angefangen, Brachflächen darzustellen.
    Der kleine Ausschnitt zeigt, daß wir in der Tat einiges an Potential haben.


    -lila: Brachflächen ohne Pläne
    -blau: Brachflächen mit konkreten Plänen
    -grün: Grünflächen, die eventuell zur Bebbauung geeignet sind


    - erste Zahl: laufende Nummer
    - zweite Zahl: Anzahl möglicher Geschoßwohnungsbauten


    Ergäbe sicher - wenn einmal komplett - eine schöne Übersicht. Wer will, kann ergänzen.
    https://drive.google.com/open?…tKwaZ-b1CX7I0&usp=sharing

  • LE Mon. hist.: Danke fürs Verlinken. Wenn ein Grundstück mit mindestens 5.150 m² gesucht wurde und der Otto-Runki-Platz auf 5.797 m² kommt, dürfte mit dem Bau nicht mehr viel vom Platz übrig bleiben. Wobei mir als Laie nicht ganz klar ist, warum der Flächenbedarf bei einem 25-m-Becken so hoch ausfällt.
    Der Platz selbst wurde wohl erst im Rahmen der Rabet-Neugestaltung neu gestaltet und aufgewertet - http://www.leipziger-osten.de/…park-rabet/bauabschnitte/.


    Die Liste der 13 Alternativstandorte (https://ratsinfo.leipzig.de/bi…teteStandortalternati.pdf) ist auch interessant. Man hat demnach selbst den Rabetpark in Betracht gezogen (der ist also vor Bauüberlegungen der Stadt nicht sicher) und scheinbar auch überlegt, die neue Halle neben die bestehende Halle in der Kolmstr./Stötteritz zu setzen. Auch die Feuerwache Ost ist dabei, für die eigentlich ein breites Netzwerk ein Nachbarschaftszentrum plant (http://ostwache.koenigreich-crottendorf.de/). Auf den ersten Blick sprechen im Vergleich zumindest Lage, Verkehrsanbindung und Eigentümerverhältnisse für den Otto-Runki-Platz.

  • Sehr schön, so nähern wir uns doch allmählich realistischeren Einschätzungen als dieser Bauchgefühlargumentation.


    Übrigens hatte DrZott schon mal 2008 eine ähnliche Karte mit potentiellen Bauflächen vor allem im Süden und Osten der Stadt auf google angelegt.


    Die ist der DAFmap unterlegt: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2191&mt=4&zoom=15
    --> unter Layer in der rechten oberen Ecke der Karte "Projekte 2008 (DrZott) anklicken.


    Mittlerweile sind viele der Flächen bereits bebaut oder in Bebauung, wobei die DAFmap leider aufgrund von Zeitmangel von mir auch nicht mehr regelmäßig bis gar nicht gepflegt wird. In Chemnitz verteilt sich die Arbeit auf viele Schultern, da ist es ein sehr nützliches Hilfsmittel:
    http://www.dafmap.de/d/chemnitz.html?id=2934&mt=4&zoom=14

  • PhilippLE: zu den 5000 Quadratmetern Fläche gehören dann auch die Außenanlagen mit Parkplatz und nicht das reine Gebäude. Die Liste bestätigt meine Vermutung, dass als eines der wichtigsten Kriterien Eigentum der Stadt galt. Sonst hätten sich auch noch andere Flächen gefunden, die der Größe und Erreichbarkeit gerecht werden. Am Torgauer Platz hinter dem großen Bürobau aus den 1990ern z.B.
    Man möge mich Lügen strafen aber ich bin der Meinung, das der nördlichen Straßenzug an der Straße Rabet wieder bebaut werden sollte auch wenn das Gelände scheinbar zum Park gehört.

  • zu diesem Schwimmhallenstandort darf man durchaus geteilter Meinung sein:


    Pluspunkte:
    - viele Kindereinrichtungen vor der Tür
    - Haltestelle vor der Tür
    - Fußläufigkeit für viele Bürger gegeben
    - ??


    Nachteile:
    - Einzugsgebiet überschneidet sich zum Mariannenpark (Schwimmhalle NordOst), lässt weite Viertel im Osten abseits
    - Ort braucht keinen Belebungsanstoß, dort ist Tag wie Nacht viel buntes Leben
    - Grüngestaltung des Platzes hebt Aufenthaltsqualität für Haltestelle
    - Freifläche passt zur Bebauung Südseite (repräsentative Fassade) und zur Westseite (ursprüngliche Bebauung aus Biedermeierzeit)
    - Gewinn (Lebensqualität Schwimmhalle) - Verlust (Lebensqualität Wohngebietsgrün) - Abwägung
    - Alternativstandorte in unmittelbarer Nähe (Mecklenburger Straße) weggewogen (Grund?)
    - Standorte weiter östlich wirken einfallslos
    - Standortwahl erscheint nicht im Zusammenhang mit verkehrlichen brauchbaren Erschließungsqualitäten zu stehen
    - vorgesehene Einstöckigkeit zementiert städtebauliche Defizite der Raumkanten

  • ^ nicht vergessen sollte man aber, dass diese Gebiet ursprünglich dicht bebaut war. Es ragen ja auch noch zwei sanierte 4-Geschosser empor. Desweiteren gehört der Parkplatz auch nicht zum Rabet. Wenn dort mit öffentlichen Einrichtungen verschiedener Bauhöhen wieder ein "fließender Blockrand" entsteht, ist das sicher städtebaulich positiv zu bewerten. Durch die etwas sozial angespannte Lage, wird die Schwimmhalle sicher nicht der letzte öffentliche Bau auf dem Gelände sein. Die Stadt hat viel auf der Eisenbahnstraße vor, damit Drogen verschwinden und die Multikulturalität ein positiver Standortfaktor bleibt bzw. sich entfalten kann.

  • als ich heute dort vorbei fuhr, ist der Wert der gestalteten Grünanlage des Schmuckplatzes schon aufgefallen... Ob es machbar ist, die Schwimmanlage in freier Form über den relativ niedrigen Bäumen zu bauen? Denn dass an der Hauptstraße so etwas wie eine Raumkante entsteht, traue ich dem angekündigten eingeschossigen Bau nicht wirklich zu...

  • kleiner Exkurs Brachflächenkartierung

    Über 400 Brachflächen und Baulücken sind derweil identifiziert und erfaßt. Dabei habe ich den kompletten Osten noch gar nicht angefaßt.
    Die ins Blaue geratenen 1.000 Brachflächen in Leipzig scheinen realistisch.
    Diverse wilde Grünflächen habe ich nicht mitgezählt, sondern extra aufgeführt.
    Unsicher bin ich mir ob diverser Gewerbeviertel rund um Mockauer Straße oder Dessauer Straße.
    Aber jetzt die aktuelle Karte:
    https://www.google.com/maps/d/…Oa5VReTRKKrxtKwaZ-b1CX7I0


  • Danke für die Links - es sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Investigativ-Reporter vom Neustädter Markt Journal die ersten waren, die ausführlich
    über dieses Projekt berichtet haben. :cool:


    Im neuesten Heft ist außerdem im Zusammenhang mit der Kündigung für die Garagennutzer an der Krönerstraße die Meinung von Frau Dubrau zu lesen:
    "Für notwendige öffentliche Bauten, etwa Schulen und Kitas, werde es noch einige Opfer geben - nicht nur Garagen und Abstellplätze, auch Grünanlagen."


    zu diesem Schwimmhallenstandort darf man durchaus geteilter Meinung sein:

    Bisher finde ich das auch wenig überzeugend...
    Wenn wir jetzt schon anfangen, Grünanlagen zuzupflastern, nur weil das die einfachste oder billigste Lösung ist, dann kann man sich in etwa vorstellen, was das für die nächsten Jahre bedeutet...


    Pluspunkte:
    - Haltestelle vor der Tür

    Wobei sich die Eisenbahnstraße jetzt schon in der Hauptverkehrszeit zunehmend zum Nadelöhr entwickelt und sich dieser Zustand in den nächsten Jahren voraussichtlich auch nicht verbessern wird, eher im Gegenteil...


    Die Liste der 13 Alternativstandorte (https://ratsinfo.leipzig.de/bi…teteStandortalternati.pdf) ist auch interessant.
    [...]
    Auf den ersten Blick sprechen im Vergleich zumindest Lage, Verkehrsanbindung und Eigentümerverhältnisse für den Otto-Runki-Platz.

    Hoffentlich bekommen die Stadträte nicht nur diesen Vergleich mit grün-gelb-rot als Entscheidungsgrundlage angeboten...
    Das wirkt teilweise so, als ob man offensichtlich ungeeignete Standorte ausgewählt hat, um am Ende den Wunschkandidaten als einzig mögliche Variante erscheinen zu lassen... bspw. nahverkehrsmäßig abgelegene Standorte oder den Bowlingtreff (wusste gar nicht, dass der Leuschnerplatz im Osten liegt).


    Über 400 Brachflächen und Baulücken sind derweil identifiziert und erfaßt. Dabei habe ich den kompletten Osten noch gar nicht angefaßt.

    Im Bereich Ludwig-Erhardt-Str./Kohlgartenstr. bis hin zur Prager Str. gibt es noch einige Brachflächen/Parkplätze, die sich aber vermutlich im Privatbesitz befinden. In dem Zusammenhang wäre interessant zu wissen, ob nicht auch ein Tausch von Flächen möglich wäre und ob Grundstücke von städtischen Firmen mit in den Auswahlprozess einbezogen werden...


    Wenn man z.B. das Gebiet am Rabet bevorzugen will, würde sich auch der Bereich zwischen Liebmann-, Zollikofer-, Hildegard- und Dornbergerstraße anbieten. Da müsste zwar ein kleinerer unsanierter LWB-Plattenbau geopfert werden, aber bei mittiger Platzierung der Schwimmhalle wäre sogar der weitgehende Erhalt der Bäume möglich. Außerdem würde sich die Nahverkehrsanbindung für das südöstliche Stadtgebiet deutlich verbessern.
    Wieso werden solche Standorte im Gegensatz zum Bowlingtreff offenbar gar nicht erst in Betracht gezogen?
    Rettet den Otto-Runki-Park!!! :D

  • Im neuesten Heft ist außerdem im Zusammenhang mit der Kündigung für die Garagennutzer an der Krönerstraße die Meinung von Frau Dubrau zu lesen:
    "Für notwendige öffentliche Bauten, etwa Schulen und Kitas, werde es noch einige Opfer geben - nicht nur Garagen und Abstellplätze, auch Grünanlagen."


    Da würde ich gerne wissen was Frau Dubrau in diesem zusammenhang unter Grünanlagen gemeint hat. Wir hatten hier schon die Diskussion um einen möglichen Wegfall von Kleingärten. Wenn Sie damit gestaltete Brachflächen meint wie der Czermarks Garten, dann passiert es jetzt schon. Hochhäuser im Clara-Zetkin-Park wird es wohl nciht geben. Und irgendwo dazwischen ist ihre Aussage anzusiedeln.


    Bisher finde ich das auch wenig überzeugend...
    Wenn wir jetzt schon anfangen, Grünanlagen zuzupflastern, nur weil das die einfachste oder billigste Lösung ist, dann kann man sich in etwa vorstellen, was das für die nächsten Jahre bedeutet...


    Die oberste Prämisse, vor allen anderen, war und ist die Verfügbarkeit über ein eigenes Grundstück. Bei der Diskussion um den neuen Standort für das Stadtarchiv waren abgesehen von zwei privaten Flächen (ehemaliges VEB Interdruck am Johannisplatz und Großbuchbinderei in Reudnitz) nur städtische Flächen im Gespräch. Es ist dann eine städtische Fläche geworden. Ähnlich ist es bei den jetzigen Überlegungen zu einem neuen bzw. Erweiterungsstandort für das Technische Rathaus. Auch hier sind bisher nur städtische Flächen im Gespräch. Es ist auf der einen Seite lobenswert, dass man zunächst kostensparend seinen eigenen Grund bebaut. Es scheint aber immer wieder so, dass kein strategisches Flächenmangement vorliegt. Zwei Standorte, die beim Stadtarchiv schon mal im Gespräch waren aber hier anscheinend nicht in die Auswahl fielen sind der Barnet-Licht-Platz in der Prager Straße und ein grundstück gegenüber der DNB. Wobei freilich hier die Frage wäre, inwieweit diese Standorte der Osten sind.


    Wobei sich die Eisenbahnstraße jetzt schon in der Hauptverkehrszeit zunehmend zum Nadelöhr entwickelt und sich dieser Zustand in den nächsten Jahren voraussichtlich auch nicht verbessern wird, eher im Gegenteil...


    Dafür wurde 2006 mit viel TamTam die Adenauerallee eröffnet, damit genau dies nicht passiert. Aber wie es so schön heißt: Wer Verkehr sät, der wird Verkhr ernten.