Autonomes Fahren

  • Ich finde das wie gesagt absurd. Wer will denn kein eigenes Auto haben ? Niemand. Wer will für seinen Job Autos per App ordern , ohne es zu besitzen? Ich nicht.


    Ich glaube eher dass dass sich selber aufladende E-Autos, die das über die Karosserie regeln, oder private Powercharger auf den Garagendächern die Zukunft sind. Wobei ich da in Jahrzehnten rechne, und nicht in Jahren.


    Das E-Charing wird spätestens dann beerdigt wenn der erste Perverse im Auto mitangeliefert kommt.


    Fakt.

  • Das Schimpfen auf die Automobilindustrie / den klassische Autofahrer ist wenig zielführend. Schließlich ist dies die Schlüsselindustrie Deutschlands, ohne der es hierzulande weit weniger Wohlstand geben würde. Andererseits hat man sich vielleicht auch zu abhängig von ihr gemacht. Wird es große Umwälzungen im Mobilitätsverhalten geben, zusätzlich zu den natürlich einschneidenden Veränderungen der Technologie (E-Antrieb) und in der Produktion (Industrie 4.0, Wegfall Verbrenner, ganzer Antriebsstränge und aufwendiger Getriebe) könnte da einiges an Arbeitsplätzen wegfallen. Zuletzt war etwas von einem Selbsterhaltungstrieb der Automobilindustrie zu lesen.


    Zitat Urbanist:
    Wenn die Leute bisher Busse hatten im 30- oder 60-Minuten-Takt, dann ist ein Olli der nach Anforderung seine Ankunft in 6-8 Minuten an der Ecke in 200 m Entfernung ankündigt sicher eine ordentliche Verbesserung.


    Auf dem Land ergibt sich bei 6-8 Minuten Wartezeit allerdings keinerlei Vorteil bei der Auslastung der Fahrzeuge. Dann kann man wie gesagt auch gleich sein privates Auto nutzen um zur nächsten Bushaltestelle zu fahren, da muss man überhaupt nicht warten. In der Stadt wäre ich mir wie Pumpernickel auch nicht ganz sicher, ob es dadurch nicht ebenfalls zu Staus kommen wird. Es müssten wirklich sehr viele Menschen ihr Verhalten ändern und komplett auf Individualisierung und Status verzichten. Gerade da bin ich nicht so euphorisch wie du, Urbanist ;) Vielleicht wird es für letzteren einen Ersatz geben (denn irgendein Statussymbol braucht der Mensch, sei es nun das Handy, das Haus oder wie meistens und warum auch immer am wirkungsvollsten das Auto).

  • Lenkungsmaßnahmen


    So sehr ich manche deiner Visionen teile, solch Dirigismus ist aber nicht Teil meiner Utopie.


    Entweder man überzeugt die Menschen umzusteigen, weil es besser ist oder man muss sich mehr anstrengen. Von Zwang halte ich gar nichts. Das private KFZ ist jetzt schon durch die enormen Steuerlasten ein Plusgeschäft für die sog. "Allgemeinheit" (Stichwort Verursacherprinzip) und wenn Elektroantrieb und erneuerbare Stromproduktion hinzukommen auch ökologisch nicht mehr das große Übel und daher sehe ich keinen zwingenden Grund in die Handlungsautonomie dirigistisch als "Vater Staat" einzugreifen. Der Staat hat immer noch die Hauptaufgabe seinen Bürgern zu dienen und deren Wünsche zu erfüllen, nicht umgekehrt.

  • Da überbietet man sich aber auch mit absurden Prognosen der Zukunft. Der ÖPNV wird sicherlich zunehmen.
    Ich erinnere mich an eine News aus den letzten Monaten wo nach in China riessige Busse geplant sind die quasi auf Stelzen über der Autobahn fahren. Der Verkehr huscht mehr oder weniger unter den Bussen hindurch.


    Kann mir jetzt nicht vorstellen dass im Raum München in 20 Jahren keine "normal" geregelten Autos mehr fahren werden, sondern nur noch autonome Vehicel. In 20 Jahren wird das Strassennetz fast wie heute aussehen. Die Belastung wird noch höher sein wie heute. Vielleicht gibts bis dahin vereinzelnte "Autonome Spuren" auf einigen Autobahnen. Aber dieser Verkehr wird immer in Konflikt mit normalo gelenkten KFZ& LKWs kommen. Das ist unvermeidlich. Und besonders in der Stadt.

  • Relativ spekulativer Artikel.
    Ich glaube schon dass autonome Kleinbusse herkömmliche Buslinien weitgehend ersetzen werden, bei Straßenbahnen bin ich da schon skeptischer.
    Ich teile die geäußerte Kritik, dass deutsche Nahverkehrsbetriebe die Entwicklungen offensichtlich völlig verschlafen, und eines Tages private Wettbewerber ihnen einen Teil des Kuchens streitig machen den sie doch auch selbst backen könnten.

  • Dazu hier ein recht passender Artikel


    http://t3n.de/news/schwieriger…lbstfahrende-uber-752249/


    Ich kann mir noch vorstellen dass Autos in 10 Jahren autonom über die Autobahn fahren und dann in der City umschalten auf "Mensch". Aber in der Stadt, im Berufsverkehr? No way. Nicht in den nächsten Jahrzehnten.
    Oder sollen die Autos wie Ameisen in zehntausender Ketten in der Früh "leer" aus Depots zu den "Kunden" fahren um dann im Chaos der Stadt zu stranden? Das kann kein Computer regeln. Da ist ja sogar der Mensche oft überfordert. Und was ist wenn der Uplink wegen Überlastung oder Fehlers versagt? So schnell kann man nicht tausende Autos aufeinander offline abstimmen. Das endet im Chaos. Und wie gesagt sowas muss im Konflikt mit normal gesteuerten Autos und ihren Fahrern enden. Ich sehe auch nicht dass das ein Massenmarkt wird. Die großen Hersteller in Deutschland haben doch jetzt schon die neuen Generationen von Golf 3er C-Klasse etc. geplant und angekündigt. Locker bis 2020 rein. Alles mehr oder weniger herkömmlich gelenkt.


    Mir fehlt da der Glauben. Und mit den damit unvermeidlichen Unfällen wird immer das Thema Mensch vs. Maschine hochkommen.

  • Laut der dort zitierten Studien wird der ÖPNV durch autonomes Fahren stark rückläufig sein.


    Diese "Studien" wollen durch automatisierte Steuerung "Straßenbahn und Underground" ausrangiert wissen - wie diese Steuerung in großen Metropolen den Platz für den zusätzlichen MIV schaffen sollte, damit beschäftigt sich ein Visionär von Welt nicht. Dass eine einzige U-Bahn-Linie, praktisch ohne Platz auf der Oberfläche zu beanspruchen, Verkehrsströme schafft, für die man sonst -zig Spuren für PKWs bräuchte (autonome oder nicht, Benzin oder Elektro - egal, die Kisten sind genauso groß), müsste längst bekannt sein.

  • ^ Das stimme ich dir zu.
    So wie ich die Studie verstehe wird die Gefahr eher für den Kurzstrecken ÖPNV, also via Bus oder Straßenbahn gesehen. Ein Massenverkehrsmittel wie eine U-Bahn ist dadurch nur schwer zu ersetzen. Man könnte mittels dieser autonomen Fortbewegungsmittel aber zum Beispiel elegant die Menschen von zu Hause abholen und zur U-Bahn bringen.

  • Mal ketzerisch gefragt: findet ihr nicht, dass die Deutschen schon jetzt viel zu fett sind und sich durch Fettleibigkeit und Bewegungsmangel verursachte Krankheitsbilder nicht schon viel zu viel zu Volkskrankheiten entwickelt haben? Ja, super, nehmt den Leuten auch noch die paar Meter, die sie sich noch bewegen, zwischen U-Bahn und Haustür ab, spitzen Idee. Am besten noch von den kommunalen Verkehrsverbünden subventioniert. ;) Ich mein das übrigens ernst, davon halte ich gar nichts. Das erinnert mich irgendwie an das Szenario des Trickfilms "Wall-E".


    Nein, den ganz normalen ÖPNV ausbauen, am besten schienengebundene Elektrobahnen, das ist immer noch das ökologische und ökonomische Optimum, dank des Fahrplans (relativ) kalkulierbar für Berufstätige und zwischen Haustür und dem nächsten Haltepunkt müssen sich die "Gwamperten", wie man bei euch in Bayern sagt, Massen dann wenigstens noch ein paar Minuten am Tag fußläufig an der frischen Luft bewegen. Robotaxis darüber hinaus sind dann, wie schon bisher der private PKW vor der Tür, Privatvergnügen, aber Trägheit auch noch öffentlich zu subventionieren, um anschließend das metabolische Syndrom auf Kosten der Allgemeinheit medizinisch zu behandeln, hielte ich für einen ordnungspolitischen Fehler. Wenn, dann sollte dringend mehr für Radwege und billige, komfortable Leihfahrradsysteme (keine Ebikes!), die mit Straßen- und U-Bahnen verknüpft sind, investiert werden, sodass man quasi an jeder Straßenecke ein Rad entleihen und damit auch zu etwas weiter entfernten Stationen radeln und es dort wieder abstellen kann. Am besten nur kurz eine NFC Karte kurz irgendwo dranhalten und für Inhaber von ÖPNV Abos ist diese Radnutzung bereits im Preis enthalten.


    Das würde die ÖPNV Nutzung schneller machen, subjektiv auch komfortabler da Menschen lieber radeln als laufen, aber die Leute würden sich stärker bewegen. In Paris ist man da schon ziemlich vorbildlich, Paris zeigt auch, dass die Leute diese Art des Intermodalverkehrs annehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Pumpernickel ()

  • Wobei Paris ein denkbar schlechter Vergleich ist. Es gibt wohl nirgendwo mehr Stau und Kollabs als in Paris.