Leipzig: Jahnallee 61 vulgo Capa-Haus (Split aus Bauerbe-Thread)

  • ^ Auf deinen ersten beiden Bildern sieht man sehr gut, wo die Balkone noch angebracht werden. Auch wenn die Gebäude Luppenstraße 26 und 28 zwar abgerüstet, aber noch nicht fertig sind, lohnt sich schon mal ein Vergleichsbild aus ähnlicher Perspektive. Da ich mindestens einmal die Woche am Capa-Haus aka Jahnallee 61 vorbeikomme, kann ich sagen, dass hier mit größter Sorgfalt saniert wird. Das Capa-Haus wird ein Highlight und ein tolles Entree nach Lindenau.

  • ^ Nur der östliche Teil des Capa-Hauses (Stand: 29.09.) ist gerüstfrei, aber noch nicht fertig. Gut möglich, dass jetzt die Balkone angebracht werden und das alte Gerüst nur stören würde. Bis Dezember werden wir uns wohl noch gedulden müssen.

  • Wer momentan plant umzuziehen, kann in das "Palmengarten-Palais"; wie es mittlerweile heißt, ab 01.11.15 einziehen! Es dürfte also bald fertig saniert sein und die letzten Gerüste fallen.


    Insgesamt 41 WE stehen im Komplex mit den bereits abgerüsteten Nachbarhäusern zur Verfügung. Auf der Seite gibt es auch noch eine schöne Animation der Rückseite (Thema Balkone)
    LINK

  • Die angesprochene Rückseite wurde heute übrigens wieder aufgerüstet, um die historischen Balkone über dem Anbau (siehe #155 letztes Bild) anzubringen. Ein Bild von heute Nachmittag:

    Bild: Cowboy

  • Balkon Foto Robert Capa

    Weiß eigentlich jemand genau, auf welchem Balkon das berühmte Bild von Robert Capa geschossen wurde?


    Ich würde auf den jetzt rekonstruierten Balkon in der 3. Etage, Richtung Lützner Str. tippen.


    Laut Aussagen hier im Threat soll es die 2. Etage sein, aber Robert Capa selbst hat in einem Interview erwähnt das es der "fourth floor" als, die 3. Etage gewesen sein soll.

  • Jepp - der Balkon befindet sich zwischen dem grünen und roten/rosa-farbenen Plakaten rechts neben dem Erker, welcher auf dem letzten Bild von 'Cowboy' zu sehen ist.

  • Aus heutiger Sicht würden wir evtl. sagen, warum ist die MG-Truppe nicht hoch in die 3. Etage? Besserer Überblick? Aber vielleicht war nicht genug Zeit, wer weiß.
    Es ist gesichert die 2. Etage gewesen und es gibt mind. zwei gute "Beweise". Erstens lebt das damalige Kind, der heutige etwas gesetzt ältere Herr noch, dessen Mutter ihn vor den Amis in den Keller des Hauses geschickt hatte. Er hat aus dem Gedächtnis die Wohnung noch einmal auf Papier rekonstruiert, sie war wesentlich größer als die heute dort entstehende. Und er wohnte in der 2. Etage.
    Gut, er könnte sich irren. - Aber es gibt mind. ein Foto, das untrüglich auf die 2. Etage, also den mittleren Balkon hinweist. Capa hat aus der Wohnung heraus die MG-Besatzung Lehman Riggs und Raymond J. Bowman fotoknipst, als sie gerade am MG unterweisen. Im Hintergrund (über die Frankfurterstr., heute Jahnallee, hinweg) ist ganz deutlich das rote Backsteingebäude, das heute ebenfalls renoviert dort noch steht, zu sehen. Es hat nur 2 Etagen und das zu sehende Fenster ist in Augenhöhe des Betrachters aus dem "Capa-Haus".
    Was Capa mit "fourth floor" meinte, kann ich nicht beurteilen.
    In Spielbergs "Der Soldat James Ryan" wird diese Hausszene aus Leipzig nahezu identisch nachgestellt, vielleicht etwas spektakulärer... Dort haben sich die Amis im 3. Stock "eingenistet" gehabt.
    Aber zum Zeitpunkt des Films war Capa schon in den ewigen Jagdgründen.

  • Nach fast zwei Jahren Bauzeit sind die Gerüste am Capa-Haus fast vollständig gefallen und Lindenau hat wieder sein würdiges Entree zurückbekommen. Das Ergebnis entspricht nicht ganz dem der Visualisierung, ein paar Details wurden dann doch weggelassen, aber in Hinblick darauf, dass dieses Gebäude in allerletzter Sekunde gerettet werden konnte, ist dies sicher zu verschmerzen. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.



    Zuerst eine Gesamtaufnahme des Capa-Hauses von vor zwei Jahren als Vergleich:
    Bild: LS-Immobiliengruppe





    Und so präsentierte sich die um 1910 errichtete Jahnallee 61 heute Nachmittag







    Die Ecke zu den Nummern Luppenstraße 26 und 28, die ebenfalls zum Projekt Capa-Haus gehören. Die beiden Häuser habe ich schon eine Seite vorher im sanierten Zustand gezeigt.



    Bilder: Cowboy

  • Weitere Fotos von den Rückseiten Jahnallee 61 sowie Luppenstraße 26 und 28. Luppenstraße 26 ist zum Teil schon bewohnt. Die Wohnungen in den anderen beiden Gebäuden dürften ab Januar 2016 bezogen werden.


    Auch hier zum besseren Vergleich zuerst eine Ansicht vom Zustand vor der Sanierung.





    Und so sah das Ergebnis heute aus. Der historische Holzerker ist wieder dran, wenn auch noch nicht ganz im finalen Zustand. Ganz unten im EG soll demnächst wieder ein Café eröffnen.






    An der Rückseite der Jahnallee 61 ist man noch dabei, die Holzbalkone anzubringen.




    Bei der Luppenstraße 26 und 28 ist die Rückseite schon komplett fertig.






    Luppenstraße 28 in der für diese Jahreszeit ungewöhnlich milden Nachmittagssonne als Bonusbild

    Bilder: Cowboy

  • ^ Dankeschön für die Bilder! Sehr schön ist es geworden.


    Ende Januar 2016 ist die Eröffnung geplant.



    Ladenlokal mit Wintergartennutzung.

  • ^ Das neue Café, das nächsten Montag eröffnet, wird stilistisch die 1920er-Jahre wieder aufleben lassen. Der künftige Betreiber bat mich herein, als ich gerade dabei war, neugierig durch die Scheibe zu gucken, und erzählte, dass vom Mobiliar und von der Farbgestaltung her vieles an das Café des Westens erinnern würde, das sich an gleicher Stelle früher im Gebäude befand. Wenn man in das Café hereinkommt, befindet sich gleich rechts das Zimmer, das dem Kriegsfotografen Robert Capa gewidmet wird. Das Stadtgeschichtliche Museum übernimmt dabei die Regie. Den Stuhl, der auf dem Foto zu sehen ist, gibt es auch noch und kommt künftig mit ins Zimmer.


    Ein paar schnelle Bilder vom künftigen Café (leider ein bisschen verwackelt)




    Nach über 70 Jahren im wiederhergestellten Wintergarten.





    Originalschrank






    Capa-Haus von Westen gesehen

    Bilder: Cowboy

  • ^ ich bin dort neulich vorbei gelaufen. Intakte Treppenhäuser mit alten Treppengeländern und Fliesenverkleidung. Dieses Gebäude abzureißen wäre die größte "Schande" seit (jetzt wollte ich ein paar wenige Gebäude nennen - aber der Katalog ist zu groß)....


    Schön, dass sich das Cafe an den 1920er Jahren orientiert. Aber da ist dann doch an der Uhr und dem Schild an der Wand hinter dem Tresen, den Leuchtern über dem Tresen, sowie der Garderobe zu kritteln. So ehrlich muss man sein.

  • ^ In dem LVZ-Printartikel steht nicht mehr drin, was viele schon wissen:



    Außer, dass das Capa-Museum am 17. April 2016 öffnen soll (noch ist nichts zusehen) und die Teilumbennung der Lützner Straße zwischen Jahnallee und Zschochersche Straße in Bowmanstraße, ebenso am 17. April 2016, erfolgt, und wer die Ladeneinheiten künftig nutzen wird:



  • Blick vom Turm der benachbarten Villa Angerbrücke auf das Capa-Haus Mitte März 2016. Mittlerweile sind an den Balkonen Geländer und Dächer montiert worden.

  • ^ noch einmal eine Tolle Aufnahme von einem Gebäude welches als Tor nach Lindenau kurz vor dem Abriss stand. Man kann es gar nicht mehr glauben. Es wird nun mit der Ladenzeile weiter Attraktivität in den beleibten Stadtteil bringen. Großartig!

  • Dass der Stadtteil sonderlich "beleibt" ist, wäre mir neu. :D
    Insgesamt ist die Sanierung dieser ausgebrannten Ruine schon ziemlich unglaublich. Wenn die Wiederherstellung so eines Denkmals mit vertretbaren Kosten möglich ist, kann man über einige Abrissnachrichten, die vor allem aus dem Norden, Westen und Süden der Republik zu vernehmen sind, nur den Kopf schütteln.