Charlottenburg und Westend | Kleinere Projekte

  • Tut mir leid, aber das ist ganz böser Investorenschrott. Das ist ein furchtbar triviales Dämmmonster, dem man die Ambitionslosigkeit und des Streben nach Gewinn in jeder Pore ansieht. Es ist scheußlich, aber es wird den Weg so vieler Bauten gehen, die derzeit gebaut werden, es wird in 25 Jahren wieder Geschichte sein.

  • Ich versteh zwar auch nicht, warum Baugemeinschaften z. Zt. alles in dunkelgrau bauen, aber… zunächst mal handelt es sich um ein Wohnhaus, das nach dem Stand der Technik mit Dämmung gebaut wurde. Und zwar von einer Baugruppe, und keinem geldgierigen Investor. Sieht weder nach Monster noch nach Schrott aus, sondern so als könnte man gut drin wohnen. Standardware zum Wohnen halt. Genau das, was die Stadt braucht.

  • @odysseus...volle Zustimmung. Und den titel,,investorenschrott" merke ich mir. Der gefällt mir sehr gut. Ich sag immer sozialbau der moderne. Ist es so schwer paar euro mehr zu investieren?! Aber noch dümmer sind die käufer, die die große marge bezahlen. Die gebäude sind einfach nur hässlich

  • Ich sehe das eher wie mmork


    Wenn das eine Baugemeinschaft ist, liegt kein finanzielles Interesse vor, sondern es handelt sich meistens um Familien die ihren letzten Cent zusammenkratzen um eine eigene Wohnung zu haben. Dass dabei vielleicht die Gestaltung etwas auf der Strecke bleibt, kann ich absolut nachvollziehen.


    Was mich allerdings etwas wundert, ist die Größe dieses BV. Baugemeinschaften schlagen sonst eher in kleineren Lücken und nicht so prominenten Lagen zu.


    Gefallen tut es mir auch nicht besonders, irgendwie Stangenware ohne Kreativität und Leidenschaft gebaut.

  • Ich finde baugemeinschaft gut. Klar steht bei ihnen günstig bauen im vordergrund was ich auch gut verstehen kann. Es gibt aber viel bessere ergebnisse mit mehr kreativitąt. So ein haus als nicht-architekt würde ich auch noch zeichnen können. Ich finde es schade das in guten lagen dann so etwas banales um nicht öde und bieder zu sagen, so die tollen lücken in berlin füllen.

  • Angesichts der vielen noch vorhandenen Lücken in B und C Lagen wird noch viel mehr von sowas kommen. Man liest immer von "Lückenfüllern" und es scheint, als gebe man sich alleine mit der Tatsache zufrieden, dass eben eine Lücke gefüllt wird. Meine Vorstellung ist es, dass ein Lückenfüller die vorhandene Nachbarbebauung in den Schatten stellt. Was bei vielfach trostlosem, entstucktem Bestand sooo schwer nicht sein dürfte.


    Unabhängig, wer da gebaut hat, graue Farbe ist nicht die billigste! Und ein gelungenes Raster auf die Fassade zu pinseln, anstatt eines asymetrischen Murkses kostet auch nicht mehr.
    Das Traufgesims auf halber Strecke zu cutten, erschließt sich mir nicht.


    Der linke bau hat eine wesentlich stimmigere Fassadengestaltung, jedoch beging man einen Kardinalfehler der 70er: halb vermauerte Erker. Die paar Fenster mehr hätten die Ansicht des Hauses auf dem ersten Bild stark verbessert.

  • Das Problem an dieser Fassade ist nicht die Farbe sondern die Plastizität, die - ohne die Erker - bei etwa 10 cm liegt. Dies macht es billig.

  • Die Baugrube ist ausgehoben, die Parkplatzsituation wegen der Arbeiten chaotisch, der Lärm eine Belastung. Neun gesunde Bäume wurden zudem für die bessere Baustellen-Erreichbarkeit gefällt, beschwert sich Brigitte Bruch von der BI, und das sei nur ein Vorgeschmack dessen, was in der Straße noch bevorstehe.


    Alle wichtigen Zutaten für einen neuen Berliner Nimby-Krimi in ein paar Zeilen verpackt. :cheers:

  • Spreelofts

    Ein zweites Update, etwas weiter westlich in Charlottenburg.


    Hier ist das BV Spreelofts (zuletzt #364) immer noch nicht fertig, aber es geht voran. Besonders spektakulär scheint es nicht zu werden:




  • Nicht weit von den Zillegärten entfernt entsteht das Projekt Zillestraße 67 (zuletzt hier). Hier ist man bereits beim EG angelangt:


  • Abriss Hotel Astoria

    ... das altehrwürdige Hotel Astoria in der Fasanenstrasse 2 nicht nur nach 75 Jahren schliessen muss, sondern das Gebäude von 1888 abgerissen wird ...


    Der Abriss ist vollzogen! Wenn ich sehe wie ein intakter und schöner Altbau aus dem Jahr 1888 in Berlin abgerissen wird, macht mich das wütend. Man mag argumentieren, daß in diesem Teil der Fasanenstrasse sowie öde Nachriegsbauten vorherrschen, trotzdem find ich es ärgerlich, da dieser Bau wirklich gut erhalten war und 75 jährige Hotel Geschichte hatte.



    Das alte Gebälk von 1888. Der Altbau weicht dem Neubau eines Boarding House.


  • Update Suarez 13

    Die endgültige Fertigstellung zieht sich doch sehr. Zumindest präsentiert sich das Haus jetzt ohne Gerüst in strahlendem Weiss und der Sockel bekommt ein schwarzes (Mamor?) Steinkleid. Die Farbe des Rohbaus (zuletzt hier) hat mir irgendwie besser gefallen ;)


    M.E. wirkt das Dach zu gedrungen, die Dachgauben sind zu klobig ausgefallen, die Anordnung der Dachfenster ist chaotisch bis katastrophal und die schwarzen Fenster mit Rollläden passen nicht zum Bestand in der Umgebung. Die Ausführung im Detail ist daher ein wenig unsensible wie ich finde.


    Dennoch eine einigermassen gelungene Füllung der Lücke aus Nachkriegszeiten.


  • Die Suarez 13 ist ja total 80er geworden. Brrr.


    Was kommt denn neben die Tankstelle an der Gervinusstraße - da ist links ein Neubau angdeutet...?

  • Die Suarez 13 ist ja total 80er geworden. Brrr

    Absolut - leider! War mehr drin.


    Was kommt denn neben die Tankstelle an der Gervinusstraße - da ist links ein Neubau angdeutet...?

    Das habe ich mich auch gefragt. Ich denke das ist nur eine Vision, aber vielleicht weiss jemand mehr? :)

  • M.E. eines der besten Entwicklungsprojekte in Charlottenburg. Das neu gestaltete Wohnhochhaus wird als Landmarke enorm aufgewertet und der ganze Strassenzug wird von einem Gewerbegebiet mit 70er Charme in ein hochwertiges Wohngebiet zurückgeführt und als Block "stadtrepariert".


    Danke für die Bilder! Deiner Bewertung stimme ich großteils zu - ein schönes Projekt. Allerdings bin ich mir, wenn ich die Renderings anschaue, nicht sicher, ob man bei dem Hochhaus nicht etwas zuviel des Guten plant - bzw. zuviel Deko anklebt. Aber da lasse ich mich (auch gerne positiv) überraschen.

  • Natürlich waren die Reparationen, die Frankreich nach dem verlorenen (und selbst begonnenen) Krieg zu zahlen hatte ein Teil des Ganzen. Die Effekte nach der Einigung machten sich allerdings noch viel deutlicher bemerkbar. Zudem hat sich die Bevölkerung in Berlin zwischen Reichseinigung und Jahrtausendwende nahezu verdoppelt - davon sind wir mit den momentanen mickrigen Zuzugugsquoten weit entfernt.


    Nein, ich glaube Kontuniuität staatlichen Handels ist eine Binse, etwas typisch preussisches ist da nicht zu erkennen. Die Ursache für das heutige Desaster auf dem Wohnungsmarkt ist ja nicht zu wenig sondern zu viel Staat.


    Wäre es nach dem Markt gegangen hätten Private, wenn sie die Grundstücke hätten erwerben können, schon vor 5 bis 7 Jahren Jahren die Wohnungsproduktion nahezu verdoppelt - die Politiker traten auf die Bremse (Raed Saleh: Wir haben auf strategisches Halten umgestellt), inzwischen ist der Liegenschaftsfonds einfach aufgelöst worden. Jetzt kommen die 7 (warum eigentlich 7?) Wohnungsbaugesellschaften auf Weisung des Regierenden um die Ecke und steigen in den gleichen seelenlosen Billigmassenwohnungsbau ein, der uns die bekannten sozialen Probleme gebracht hat. Die Projekte der Wohnungsbaugesellschaften sind eins schlimmer als das nächste und werden die gleichen Probleme erzeugen wie in den 70ern.


    Mit staatlicher "Wohnraumversorgung" wird der Senat das Wohnungsproblem nicht lösen. Es wird bei einem knappen Markt bleiben. Am meisten freuen sich über diese Politik im übrigen nicht die Wohnungssuchenden oder die paar Maoisten, die nie einem Privaten etwas ugestehen, sondern die Bestandshalter von Wohnraum, da die Mieten und damit die Renditen weiter steigen.