Leipzig: Überblick akut einsturzgefährdeter Gebäude in der Stadt

    Leider haben wir einen Neuzugang. In der Gustav-Adolph-Straße wird gerade eine Baugrube ausgehoben. Das links daneben stehende Gebäude hat es dabei erwischt: die Giebelwand sei instabil. Die lokalen Medien postulieren, daß die zuständige Behörde das gesamte Gebäude als einsturzgefährdet einstufe.


    Das Haus ist gesperrt - die Bewohner wurden evakuiert.


    http://www.lvz.de/Leipzig/Poli…ertel-teilweise-abgesackt
    http://www.bild.de/regional/le…esackt-43383110.bild.html

    Ganz ehrlich, da fehlen einem die Worte - hier muss doch der zuständige Bauleiter, Statiker oder Ingenieur oder wer auch immer zuständig war ziemlich geschlafen haben, so etwas nicht einzukalkulieren. Oder wurde gar keiner gefragt? Das Nachbarhaus scheint in einem guten Zustand und kein Abbruchhaus, wo sowas schnell mal passieren könnte.


    Lt LVZ wurde das Haus aber mittlerweile (voerst) wieder freigegeben und die Baugrube wird wieder verschüttet.

    Die Lützner Straße 118, ein besonders vom Einsturz bedrohtes Wohngebäude, wird momentan eingerüstet. Kommt jetzt das Happy End?


    Lützner Straße 118 heute Nachmittag (schnelles Handyfoto). Rechts angeschnitten die Sanierung der Lützner Straße 103, die von der Immovaria gestemmt wird und später so aussehen soll.



    Bild: Cowboy

    Hallo Leute,


    Ich suche relativ konkret im Sanierungsgebiet "Neustädter Markt" nach einem unsanierten, leerstehenden Haus, das ich (bzw. eine Baufirma in meinem Auftrag) wieder auf Vordermann bringen kann. Bei der Suche bin ich jetzt auf euer Forum gestoßen (und ich bin jetzt erst mal ganz hin und weg, dass es sowas gibt und dass es Leute gibt, die sich diese Mühe machen - toll!).


    Naturgemäß finde ich diese Liste besonders spannend: http://www.deutsches-architekt…php?p=432327&postcount=25


    ...wobei die aber auch schon zwei Jahre alt ist. Jetzt wollte ich mal fragen, ob da jemand aktuellere Informationen hat? Grundsätzlich kenne ich die Gegend ein bisschen und überlege gerade, Ende der Woche mal wieder nach Leipzig zu fahren um mir das eine oder andere anzusehen, aber wenn ich dabei auf Informationen aufbauen kann, die ein anderer schon gesammelt hat, wäre das natürlich eine riesengroße Hilfe. (Die eigentliche Knochenarbeit, nämlich die Eigentumsverhältnisse rauszufinden, kommt ja dann noch, mir wird also bestimmt nicht langweilig. ;)


    Vielen (vielen) Dank!

    Schönefeld: Notsicherung für Haus Löbauer Straße 59


    Das Haus in der Löbauer Straße 59 soll laut einer Pressemitteilung des Amts für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig gesichert werden. Das ist das Ergebnis der gestrigen Begehung durch Vertreter eines Investors und des ABD. In den nächsten vier Wochen will der Investor eine statische Notsicherung vornehmen lassen. Saniert wird das Gebäude aber vorerst nicht.

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    Fast ein Jahr dauert dieser Zustand nun an:

    Zitat von Rundling

    Jedenfalls wurde inzwischen die Straße vorm Haus abgesperrt. Betroffen sind 3 Buslinien und täglich tausende Fußgänger und Autofahrer.


    und *schwupps* schon findet eine Begehung statt.


    Da darf man ja sehr gespannt sein, ob im Ergebnis wenigstens die Straßensperrung beendet wird.
    Und dass in diesen Fällen die Eigentümer (oder deren Gebäudeversicherung) offensichtlich nicht die von ihnen verursachten Schäden bezahlen müssen,
    empfinde ich weiterhin als Frechheit. :mad:


    Dazu ein paar Bilder von heute:





    Woher hast Du denn Deinen Wissensstand? Woher weißt Du, wer was offensichtlich nicht bezahlt und welche verursachten Schäden meinst Du?

    Löbauer Straße 59: Das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege vermeldet heute, dass die Notsicherung beendet sei und ab morgen der Verkehr wieder rollen kann.

    Zitat von ReCoNtY

    Woher hast Du denn Deinen Wissensstand? Woher weißt Du, wer was offensichtlich nicht bezahlt und welche verursachten Schäden meinst Du?


    Mal sehen... da wären die Kosten für

    • die Bearbeitung dieses Falles bei allen beteiligten Ämtern
    • die Organisation und Durchführung der Absperrmaßnahmen
    • die Organisation und Durchführung der LVB-Umleitungen, erhöhte Personal- und Sachkosten
    • die Verlängerung der Fahrzeiten der LVB-Nutzer
    • die Verlängerung der Fahrzeiten und -wege der Autofahrer
    • (bei der Berechnung der Zeitverluste für Privatpersonen würde ich den Mindestlohn ansetzen)
    • die zusätzliche Lärm- und Umweltverschmutzung
    • die Beeinträchtigung des Stadtbildes,
    • Vermüllung, Gestank, Ungeziefer, Taubendreck (insbesondere für die direkten Nachbarn)
    • Wertminderung der umliegenden Grundstücke


    usw....


    Bis jetzt habe ich nichts davon gehört oder gelesen, dass all diese Kosten dem Verursacher in Rechnung gestellt werden, was dann eben auch dazu führt, dass sich solche Zustände über Monate und Jahre hinziehen.
    Dazu kommt natürlich noch die völlig unverantwortliche Gefährdung der Fußgänger und Autofahrer in der Zeit vor der Absperrung. :sensenman


    Zitat von DAvE LE

    Löbauer Straße 59: Das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege vermeldet heute, dass die Notsicherung beendet sei und ab morgen der Verkehr wieder rollen kann.

    Na, da bin ich ja mal gespannt... :D


    Ergänzung 5.7.:
    Es rollt tatsächlich wieder... :D Erstaunlicherweise wurde sogar die zweite Fahrspur und der Fußweg vor'm Haus wieder freigegeben.
    Allerdings werde ich ihn weiterhin meiden, denn obwohl man mit schwerer Technik vor Ort im Einsatz war, hat man es nicht für nötig befunden, die offensichtlichsten Gefahrenquellen zu beseitigen:



    Diese Restjalousie hängt weiterhin am seidenen Faden und lauert auf den nächsten Windstoß.

    Einmal editiert, zuletzt von Rundling ()

    Mit Kran und Vorschlaghammer wird mit der Georg-Schumann-Straße 119 endlich wieder einmal die Zahl der einsturzgefährdeten Gebäude gesenkt:


    Diese Magistrale bleibt somit ein heterogendes Gebilde: etliche Brachen, Autohändler, Imbißbuden und Baulücken wechseln sich ab mit einigen aktuellen Sanierungen und noch etlichen unsanierten Altbauten.
    Leider entsteht gerade wieder eine neue Brache ..... :glubsch2:

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    G.-Schumann-Str. 84 und 119
    .. ich musste heute leider die traurige Gewissheit bemerken, dass sowohl die Schumann 119 als auch "Zum fröhlichen Zecher" Nr. 84 wohl abgerissen werden.


    Von der 119 steht nur noch die Fassade des EG, der Rest dahinter war schon mehrere Wochen weg, nun ist auch die Fassade DG und 1.OG komplett weg. Ich gehe von Totalabriss aus.
    Die 84 ist ebenfalls schon um ca. 1 1/2 Etagen kürzer und es scheint, als wird dort ebenfalls komplett abgerissen - die Fassade sichern war bekanntlich wenig sinnvoll, da dort keinerlei Stuck o.ä. mehr vorhanden war.


    Somit relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit (LVZ!?) gleich zwei Abrisse auf kurzer Entfernung.

    BILD bringt einen Bericht über 7 zum Abriß freigegebene Baudenkmale. Grund: fehlendes Geld für die Sanierung. Hier die betroffenen Gebäude:


    - Wassermühle in Dölitz
    - Ex-Buchbindereien in der Oststraße 24/26
    - Wohnhaus Russenstraße 46
    - Albert-Schweitzer-Straße 10
    - Ex-Gasthof „Alter Reiter“ in der Bornaischen Straße


    (ja, ich weiß, das sind keine sieben)


    Laut Denkmalliste wurden seit dem Jahr 2000 800 Denkmale abgerissen. Erstaunlich dünkt mich vor allem der Abriß der ehemaligen Buchbinderei in der Albert-Schweitzer-Straße - gab es doch hier mal Pläne für eine Sanierung :confused:

    Ein später Aprilscherz? Praktikant am Werk? Oder einfach nur Bild?


    Jedenfalls wird die Oststr. 24/26 schon seit einiger Zeit von der GRK saniert. Und die Albert-Schweizer-Str. 10 sieht auch alles andere als einsturzgefährdet aus und wird mit Sicherheit ebenso wenig abgerissen.

    Ich vermute mal, die Bild hat hier irgendwas in den falschen Hals gekriegt oder verkürzt. Ich kann mir bei den meisten genannten Objekten eigentlich nur einen Teilabriss im Rahmen der Sanierung vorstellen, alles andere wäre absurd (nicht zuletzte, aber insbesondere bei der Leipziger Großbuchbinderei).

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    Die BILD ist genau wie die LVZ oft zu faul zum recherchieren ...


    Ex-Buchbindereien in der Oststraße 24/26
    > längst durch GRK in Sanierung
    http://neu.grk-holding.com/ind…erung-2/alte-buchbinderei


    Albert-Schweitzer-Straße 10
    > wird definitiv durch Stadtbau AG in Angriff genommen. Das Objekt war 2013 als Standort fürs Stadtarchiv im Gespräch, dies wurde verworfen. Nun wird es ein Wohnobjekt. Siehe Verlinkung oben.

    Der Gasthof "Zum Reiter" in der Bornaischen Straße ist ja schon sehr lange auf der Liste. Der baulich Zustand ist auch wirklich sehr schlecht. Schade, dass sich am Rand von Connewitz keine bessere Lösung finden konnte. Ich denke die Möglichkeiten als Veranstaltungsort wären gegeben. Aber bei derart schlechter Bausubstanz ist sicher auch eine self-made Sanierung aussichtslos.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()